Das ist ja interessant.. kenne ich übrigens auch, das Gefühl.. hast Du es jetzt überwunden? Vielleicht ist es ein ähnliches Gefühl, wie auch die Eltern zu der Zeit(oder früher?) einem entgegengebracht haben? Oder das Gefühl, das man selbst von sich hatte(Hilflosigkeit) und dann auf die Stofftiere projiziert hat.. nur so Ideen von mir bezüglich weil Du es noch nicht so einordnen kannst, wie Du sagst.. aber es ist ja Vergangenheit.. abänderbar also nicht mehr.. Vielleicht ist damals etwas passiert, dass heute immer noch nicht "verarbeitet" ist. (Bei Deinen Eltern)
DU hast das sehr gut erkannt Maus, genau das wollte ich damit sagen, ich habe es auf die Stofftiere oder Spielsachen projeziert. Mein Herz tat jedes mal unendlich weh, wenn ich sah wie jemand seine Spielsachen ohne den nötigen Respeckt und ohne Liebe behandelt hat. Ich habe immer das Spielzeug aufgenommen welches kapputt war und welches keiner haben wollte. Ich habe in den Urlaub immer abwechslungsweise 10 oder 20 meiner 100 Stofftiere mitgenommen. Jedes jahr andere bis sie alle mal mitdurften. Meine Schwester hat das genau so gemacht. Ich befürchte dass sie das selbe Gefühl hatte. Ich wollte ihr das immer erspaaren. Ich habe mir sorgen gemacht und wollte sie darauf ansprechen. Aber sie hat meistens abgebloch und ich glaube sie ist sich dessen nie bewusst geworden woher dieses schreckliche Gefühl stammte und wie es entstanden ist. Dank dir, Maus bin ich mir jetzt so sicher wie noch nie. Uns hat diese Liebe und dieses Vertrauen teilweise gefehlt und wir waren hilflos auf uns alleine gestellt, ich mit 6 und meine Schwester mit 3 Jahren. Weil ich wusste wie wichtig es ist, wollte ich den gleichen Fehler bei meinen Kindern, die damals meine Stofftiere und Puppen waren, nicht machen.
Die Intensität des Gefühles ist mit den Jahren schwächer geworden. Vor 1 min habe ich gerade die kleinen Spielsachen meiner Schwester angeschaut und versucht dieses Gefühl erneut hervorzurufen. Es klappt, aber nur wenn ich mich sehr anstrenge. Und es ist ein Bruchteil, ein Hundertstell von dem früheren. Aber wenn ich mich sehr konzentriere schaffe ich es sogar zu weinen.
Oh wie ich dafür gebetet habe zu Gott. Bitte, Bitte lieber Gott lass mich dieses Gefühl loswerden, ich halte es einfach nicht mehr aus. Bitte, bitte! Ich werde dich nie wieder um etwas bitten! Hilf mir nur dieses eine mal! Es muss gar nicht jetzt sein, wenn ich nur wüsste dass es irgendwann aufhört, dann hätte ich vielleicht die Kraft die nächsten Tage, Wochen, Monate oder gar JAhre bis dahin zu überstehen. Bitte mach dass es ihnen gut geht, bitte beschütze sie!
So viele Jahre wollte ich dieses Gefühl verlieren, und jetzt wünschte ich ich könnte mich besser daran erinnern! Ich war unendlich dankbar als ich gemerkt habe dass es weniger wird. So mit 14-15 Jahren. Es ist in der Zwischenzeit leider erneut viel schlechtes passiert und ich habe wieder um vieles gebeten. Ich hatte leider eine ziemlich einsame Jugend. Aber nie wieder seither habe ich so um etwas gebittet, und ich weiß es zum schätzen, was ich bekommen habe!
Ich bin so glücklich dass ich mich wieder daran erinnere
Danke Maus!
Danke dass du dieses Thema wiederbelebt hast, und angesprochen hast.
Einmal, kurz vor der Trennung meiner Eltern, als sie oft ziemlich heftigen Streit hatten, und meine Mutter manchmal abends wegging, bemerkte mein Vater nicht, dass sie nicht mehr zurück kam. Und am morgen darauf, ging mein Vater zur Arbeit. Ich wurde von meiner Schwester geweckt und sie war ganz entsetzt und fragte mich wo Mama und Papa wären. Ich stand auf und durchsuchte die ganze Wohnung, niemand war da. Meine Schwester fing an zu weinen und ich tröstete sie. Ich wollte in den Keller gehen um zu sehen ob da vielleicht jemand war, doch die Türe war abgeschlossen. Wir waren in der Wohnung gefangen. Ich sagte zu meiner Schwester sie solle warten, ich klettere den Balkon hinunter um in die Garage und den Keller zu gehen und nachzusehen. Unser Balkon war etwa 2 Meter hoch. Ich kletterte hinunter und ging zum Haupteingang und in den Keller. Das Auto war weg und niemand zu sehen. Ich ging zu meiner Schwester zurück und zog ihr Winterkleidung an, es hatte viel schnee draußen. Ich half ihr über den Balkon hinunter und fing sie dann beim letzten stück von unten auf. Ich zog sie mit dem Schlitten bis zum Haus unserer Oma etwa 1 1/2 Kilometer entfernt.
Meine Eltern schämen sich heute noch, dass sie uns einfach vergessen haben