Wo ist der Sinn?

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Ich frage mich immer wieder: Wo ist der Sinn?
Warum das Ganze? Warum die ganzen Schmerzen, Einschränkungen, die Trauer, die gezwungene Auseinandersetzung mit dem Körper, warum lebe ich in so einer anderen Welt als die meisten?

Ich wünschte, es hätte wenigstens einen tieferen Sinn für mein Leben:
Soll ich etwas dadurch lernen?
Habe ich vorher etwas (falsch) gemacht, wodurch alles entstand?
War ich nicht aufmerksam?
Hätte ich bestimmte Zeichen besser lesen sollen?
Oder
Lerne ich nur so die "wahre" Welt oder mein "Wahres" Ich kennen?
Lief mein Leben unweigerlich auf dieses "Ziel" hinaus?
Ist es mein Karma?

Hat sich mein Körper so extrem gemeldet, damit ich mich mit meiner Seele beschäftige? Oder mit anderen Seelen?
Warum "halte ich Gifte fest"? Liegt es in der Natur des Körpers, oder habe ich es begünstigt?

Was ist der Sinn dieses jahrelangen Ausnahmezustands?

Habt ihr einen Sinn für Euch gefunden? Oder seht ihr die Zeit als "einfache" Ausleitungszeit von Giften und Beseitigung von Zahnherden, etc?

Sinnsuchende Grüße
Kerstin
 
Was tut man, wenn man krank ist?
Man denkt viel nach, grübelt, hinterfragt, sucht nach Antworten- gibt sich Antworten, be-sinnt sich

Ist das der Sinn?
 
liebe kerstin,

diese frage habe ich mir auch schon oft gestellt.

irgendwann beschloss ich, den sinn in meiner eigenen "religion" zu finden.
ich bin eigentlich nicht religiös.
doch ich habe da so ein gefühl mit in meine wiege genommen.

dieses gefühl sagte mir, dass ich nicht das erste und nicht das letzte mal auf der erde war.
es sagte mir, dass alle menschenseelen immer wieder zur erde kommen.
in verschiedenen zeiten.

irgendwann kam ich zum schluss, dass jede erdenseele verschiedenes durchmachen muss, um zur "vollkommenheit" zu finden.

das heisst, in einem erdenleben zum beispiel ist diese seele ein opfer.
im nächsten dafür ist sie täter.
in wieder einem macht sie eine wandlung durch.
und in einem fristet sie ein ganz langweilig, ödes dasein.
in einem hat sie es voll spannend.

also ich kam einfach zum schluss, dass jede seele genau das durchmacht, was sie zu einem "höheren sein" bringt.
ist sie bei der "vollkommenheit" angelangt, muss sie nicht mehr auf die erde kommen.
oder sie will nicht mehr kommen.
vielleicht will sie noch kommen, um anderen in ihrem werdegang zu helfen?

ich denke, so eine vollkommene seele war zum beispiel die jeanne d'arc.
ich denke, diese seele kam danach nicht wieder zu uns.
doch das ist nur so ein gedanke von mir.

vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass es menschen gibt, welche ihr ganzes leben lang frisch und jung wirken?
andere wiederum scheinen ihr ganzes leben lang alt und eventuell weise oder gebrechlich.

ich denke, seelen, welche noch nicht so viel hier auf der erde erledigt haben, die sind noch frischer und jünger.
andere wiederum, welche vielleicht schon ganz vielmal kamen und nicht mehr oft kommen werden, die erscheinen eher als alte seelen.

ich denke auch, dass sich immer wieder gleiche seelen auf der erde treffen.

wenn ich also jemanden im kindergarten als freund habe und ein leben lang nicht mehr sehe, dann will ich vielleicht im nächsten leben wissen, wie diese seele im alter ist.
vielleicht werde ich diese seele also dann im altersheim als zimmernachbar haben?

so kann ich es auch besser ertragen, wenn man liebe menschen im leben verliert.
ich denke, dass ich eben einfach diese zeitspanne, in der ich sie hier traf, begleiten wollte.
dass ich sie dafür in einem anderen leben in einem anderen alter wieder treffe.

das gefühl hatte ich einmal sehr stark bei einem lehrer.
schon bevor ich ihn kannte und zu ihm kam, träumte ich von ihm.
als ich dann bei ihm an der türe stand, fühlte es sich für mich so an, als wäre er mein bruder.
weiter fühlte es sich so an, als würden wir schon lange, lange zusammen einer sache nachgehen und fest daran arbeiten.
es fühlte sich so an, als würden wir diese aufgaben weiter vervollkommnen.
als es daran ging, dass ich diesen lehrer wieder verlasse, hatte ich das gefühl, dass wir mit der zusammenarbeit noch nicht fertig sind.
eigentlich hätte ich ja voll traurig sein müssen, weil wir diese nicht zu ende führten.
doch eine feste überzeugung in mir sagte mir, dass ich diese seele wieder treffen werde.
in einer anderen form.
und dass wir dann weiter arbeiten werden.
sei dass, dass die seele dieses lehrers das nächste mal meine mutter ist oder dass ich sein lehrer sein werde?
oder dass wir nachbarn werden und zusammen ein gartenhaus bauen?
auf alle fälle machte es mich nicht traurig, dass der kontakt mit dieser seele vorbei sein wird, weil ich fest davon überzeugt bin, dieser seele wieder zu begegnen.

nun aber zu deiner frage.
ich bin ein wenig vom thema abgekommen.

wie gesagt; ich denke, dass wir auf die erde kommen, um durch arbeit unsere seele zu vervollkommnen.
ich denke, dass gerade eine krankheit eine gute möglichkeit ist, einen grossen schritt weiter zu kommen.
würde ich nicht daran glauben, könnte ich diese krankheit in schlimmen zeiten gar nicht ertragen.
doch so denke ich immer: es ist für meine nächsten leben.
wenn ich jetzt schluss mache; wenn ich jetzt aussteige, dann liegt die arbeit immer noch vor mir.
dann habe ich sogar noch mehr arbeit, weil ich feige war und es diesmal nicht durchgezogen habe.
ich denke, ich erledige das alles lieber jetzt.
traurig bin ich nur, wenn ich mich aufgebe vor schwäche.
weil ich das gefühl habe, damit nichts "abzutragen".
wenn ich zum beispiel nur hier liege und mich mit tv berieseln lasse, weil ich zu sonst nichts fähig bin.
wohin bringt mich das?
wie kann ich daran reiffen?

früher habe ich manchmal neidisch auf wunderkinder hinabgekuckt.
es gibt doch sogar kinder, welche nur drei jahre alt werden, weil sie schon alles können.

es gab mal so ein kind.
das sprach schon etliche sprachen mit 2 jahren, war musikalisch perfekt, mathematisch ein genie, starb aber dafür 3 jährig.

oder schau den mozart an.
da kann man doch schon neidisch sein, wenn jemand so als genie geboren wird?

doch da "tröstete" mich wieder meine "religion".
ich denke, diese seelen haben eben in ihrem vorigen leben alles schon gelernt.
vielleicht war mozart im letzten leben nicht musiker, sondern hat sich seine fähigkeit in anderer form angeeignet.

das gab mir immer kraft, nicht aufzugeben, wenn etwas noch so schwer und anstrengend geht, weil mich die krankheit an einer leichtigkeit hindert.
so war ich immer willig, viel zu lernen.
mir viel anzueignen.
ein grosses wissen und ein grosses können.
damit ich dann im nächsten leben ein kleines genie sein werde. *zwinkerchen*

so hatte ich kraft, trotz schlimmsten koliken konzerte zu spielen.
unter schlimmsten umständen habe ich prüfungen abgelegt.
trotzdem mein gehirn nach dem unfall nicht mehr so fit war, habe ich mich bemüht, weiter zu machen.
bis es gar nicht mehr ging.

hätte ich nicht daran geglaubt, dass ich das alles für mein nächstes leben mache, hätte ich aufgegeben.
ich hätte das handtuch schon lange geschmissen.
ich wäre total abgesagt in depression und unglück.

also für mich ist dies alles der sinn von dem ganzen.

worin hast du den sinn gefunden?

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kerstin, :)

Ich kenne natürlich Deine Geschichte nicht, aber meine erfahrung ist, es nützt gar nichts sich zu fragen warum einen was passiert -es passiert -, sondern mehr wie man (immer wieder) das beste daraus machen kann.

Ehm, anders gesagt, sag ich mir immer: es ist nicht sosehr wass einem gescheht dass Glück oder Unglück bestimmt, sondern wie man damit umgeht.

(Was man selber davon denkt, daraus macht, davon lernt..)


Ja ja, ich weiss es klingt leichter gesagt als getan. Aber es hilft einen nicht hängen zu bleiben, sondern das beste aus der gegebene Situation zu machen, damit man stärker und gescheiter ist danach und damit andere zum Beispiel mal helfen könnte oder die neue eigene Schwierigkeiten besser bewältigen, alles was du aus einer schwierigen Situation positives lernst, könnte auch zu eine bereicherung Deines Lebens werden, und Deiner Umgebung. - Wenn das nicht einen Sinn macht... ;)

Wenn es also noch einen weiteren Sinn hat, alles was so gescheht, dann wäre es m.E. wohl das Bewusstsein wachsen zu lassen zu gunsten vom grossen Ganzen, zu lernen Liebevoll mit einander und die Schöpfung das Leben um zugehen.


Du schriebst "Be-sinnt sich" - also Sinn hat das m.E. immer. Und wenn nicht, muss man es einfach daraus machen. (Dass kann das eine mal schwieriger sein als das andere ;)). Die meisten tun das - das Sich Besinnen - meiner Meinung nach vielleicht zu wenig oder zu spät, das finde ich schade denn es könnte einerseits dazu führen dass man später im Leben mal ganz was weniger zu bereuen hätte, und andererseits führt es auch zu weiniger Gleichgültigkeit anderer und die Schöpfung gegenüber. (Schöne Sache die doch Sinn macht m.E. :)). Und vielleicht ist das so weil sie sich gar nicht bewusst sind wie unglaublich gut und leicht sie es haben, und sich nicht bewusst sind was wirklich Lebensqualität beinhaltet, warum es wirklich geht im Leben? Und dass könnte auch wieder der/ein Sinn sein, ... ;)

:)

Also so ist es kurzgefast ungefähr wie ich es oft Betrachte, und dennoch kann es schwierig sein. ;) Lernen und das Leben. :)

Du hast gefragt - ich gebe Dir meine Sicht :) Vielleicht folgen noch andere und kannst Du mit einiges davon was anfangen

Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen dass Du herausfindest wass für Dich die wichtigsten Werte sind, und wie Du von Deiner situation aus wieder ein Weg in's Positive findest.

Viel erfolg dabei und
Liebe Grüsse
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Shelley, liebe Kim,
vielen Dank für Eure ausgiebigen Antworten!

Ich wollte erstmal Dir, Shelley, sagen, dass ich bewundere, wie "weise" Du mit deiner schweren Krankheit umgehst. Es ist schwer einen offenen Geist zu bewahren, wenn man so eingesperrt ist. Deine "Religion "ist eher "Leben-übergreifend". Das heißt, die Dinge, die dieses Leben geschehen, haben einen Sinn für das nächste.
Mein Gefühl sagt mir, der Sinn meiner Krankheit sitzt hauptsächlich in diesem Leben für dieses Leben...

Ich habe gestern über eine Theorie gelesen, wobei Kinderkrankheiten nicht nur der Immunstärkung, sondern auch der Bewältigung von späteren Konflikten dienen. Ja, Kim, das wäre ein guter Sinn für´s spätere Leben, vorausgesetzt, man wird wieder ganz gesund und schafft es gewachsen aus dieser Zeit hervorzugehen.

Ich habe bisher verschiedene Ansätze, was der Sinn sein könnte:

Erstens habe ich vor dem "Zusammenbruch" nicht mir entsprechend gelebt.
Das heißt, ich war nach mir auf der Suche, habe meine eigentlichen Bedürfnisse verdrängt und eher eine Rolle gespielt. Das kann ich jetzt rückblickend sagen. Demnach war der Sinn "Besinnung".

Zweitens ging es mir psychisch schon eine Weile schlecht. Was die Ursache dafür war, kann ich garnicht sagen. Auf jeden Fall, habe ich mich selber blockiert und mir nicht meine Wünsche erfüllt. In den letzen Jahren war ich auf der Suche nach meiner Seele, meinem Charakter und der Beziehung zu anderen Seelen.
Gibt es Entsprechungen von Krankheiten?
Sich z.B. selber blockieren/Zwänge aufdrücken = man ist undurchlässiger für Gifte und hält fest?
Der Sinn dabei ist, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen, durchlässiger zu werden und mein Herz öffnen und loszulassen.

Drittens: In den letzten 4 Jahren habe ich unglaublich viel gelernt. Ich bin spiritueller geworden und nehme das Leben bewuster wahr. Durch viele Therapieformen habe ich mich selber und meinen Körper besser kennengelernt:
Die ayurvedische Lehre => mein Hauptdosha ist Vata, d.h. Luft. Ich weiß, wie ich mich am besten ernähren muß und wie ich leben muß, um mich zu erden und ausgeglichen zu sein
Psycho-Kinesiologie=> viele innere Blockaden sind gelöst worden
Familienaufstellung=> Familienkonstellationen sind mir bewußt geworden und ich kann meine Eltern besser verstehen.

Schamanismus=>hier ist mir mehrmals gesagt worden, ich hätte eine "alte "Seele. Das wäre auch ein Grund, warum ich so früh krank geworden wäre. Das heißt es hätte sich schon soviel angestaut und müsste abgetragen werden. Dadurch wird man früher erwachsen und die Seele vollkomener. Das würde auch mit Deiner Theorie übereinkommen, Shelley. Ich wünsche Dir, dass Du durch Dein "Abtragen" auch in diesem Leben nochmal einen anderen Lebens-Sinn bekommen magst.

Natürlich habe ich auch viel medizinisches Wissen erlangt, vielleicht kann ich es später mal weitergeben, bzw. auch jetzt schon haben viele Menschen von meinem Wissen profitiert.


Naja, ich bin weiter auf der Suche und frage mich, ob die Schule soo hart sein muß? Den "wahren" gefühlten Grund habe ich noch nicht gefunden. Aber vielleicht wird er mir mit der Zeit bewust.

Viele Liebe Grüße
Kerstin
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo kerstin,

mal angenommen, ich würde es in diesem leben nicht schaffen, gesund zu werden.
dann würde ich echt keinen sinn in der ganzen krankheit sehen.
echt nicht.
da würde ich mir lieber den schuss geben, statt mit sowas weiter durch zu halten.

also.
wenn ich die krankheit aber überwinden könnte bevor ich sterbe, dann würde sie vielleicht sinn machen.
vielleicht wäre ich danach ja ein "besserer" mensch.

früher ging ich immer davon aus, dass ich gesundheit bekommen würde.
dass ich die krankheit schon vor dem sterbensprozess überwinden würde.
da genügte mir der gedanke, dass sie mich dinge für dieses leben lehrt.

irgendwann musste ich einsehen, dass ich mit der krankheit zu leben lernen muss.
doch da würde sie keinen sinn machen.
denn was bringt es mir, wenn der todesprozess die überwindung bin?
dann bin ich ja erst nach dem tod einen schritt weiter, wo wir wieder bei meiner obigen theorie wären.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
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