Lecithin und Glutamin bei FI ?

hallo Nalia,

ich will versuchen, ein wenig Klarheit in diesen Satz zu bringen
Weiterhin wird durch die additive Gabe von Glutamin die Syntheserate des Organismus reduziert, was mit einer Verminderung der Ammoniakentgiftung gleichzusetzen ist.

Es gibt in unserer Leber darauf spezialisierte Zellen, die dort ankommendes Glutamin in Harnstoff umsetzen. Harnstoff ist das ungiftige Endprodukt des Eiweissabbaus. Es belastet die Niere nicht.

Jedoch benötigt dieser Prozess der Herstellung von Harnstoff viel Bicarbonat, den wichtigsten Puffer im Blut, der bei "Übersäuerung" knapp ist.
Können diese Zellen aufgrund eines Bicarbonat-Mangels keinen Harnstoff mehr herstellen, dann wird das Glutamin weitergeschickt zu sogenannten Scavenger-Cells. Diese verwandeln das giftige Ammoniak, das im Optimal-Fall in den ungiftigen Harnstoff umgewandelt wurde, wieder in Glutamin.
In der Form von Glutamin kann der giftige Ammoniak ebenfalls in ungefährlicher Form durch die Niere ausgeschieden werden; hier dient die Herstellung von Glutamin der Ammoniak-Entgiftung.

Bei Interesse kann man die Zusammenhänge in meinem Buch auf Seite 141 nachlesen.
Siklinde Hakushi -

Führt man nun Glutamin in großer Menger zu, so werden die Scavenger-Cells, da vermutlich durch Regelkreisläufe und Rückkopplung gesteuert, wie meist in der Natur, ihre Aktivität einschränken und wenig Ammoniak entgiften.
Dies meint m.E. obiger Satz.

Für sinnvoller halte ich es daher, die Menge des Bicarbonat-Puffers zu erhöhen, etwas gegen die Übersäuerung zu tun. Damit wären wir wieder bei den Ratschlägen von Joachim, die ich für absolut fundiert halte. Um an Deine schon gemachten Erfahrungen anzuknüpfen: Soviel grüne Gemüse wie möglich. Vielleicht nach Tweetyoles Ratschlägen und Rezepten?

Dir die besten Wünsche
 
Vielen Dank,

das war mal eine richtig wissenschaftliche Antwort, und es hat mich weiter gebracht - so verstand ich es nicht, warum Glutamin einerseits gut gegen Ammoniakvergiftung ist, andererseits selbst Ammonika produzierne kann.. Also ist die HAuptregel, nicht zu viel davon einzunehmen! Liebe Dank

Zu Joachim und seinen Tipps: grünes Gemüse zu essen wäre mein Traum Ich habe jedoch, was er überhört hat, eine sehr stark ausgeprägte Fruktoseintoleranz - Früchte und Gemüse liegen in weiter Ferne, ich bin froh wenn ich einigermaßen Kohlenhydrate wie zB Getreide überhaupt vertrage - die werden ja alle irgendwann in Fruktose aufgespalen und machen mir auch schon Probleme.
 
hallo nalia,
ja, ich denke, Früchte könnten wirklich in weiter Ferne liegen, das ist möglich. Aber grüne Gemüse, Kräuter? Ich würde denken: Nein, denn die enthalten nicht nennenswerte Mengen an Fructose, so dass man sich an ihnen delektieren kann.
Und "Kohlehydrate wie zB Getreide" überhaupt zu vertragen??? Vielleicht ist das das Problem?? Denn es gibt sowas wie die "unerkannte Zöliakie", die sehr häufig ist, und natürlich von den Ärzten nicht gern diagnostiziert wird, denn sie wäre ja leicht -also ohne Praxis-Besuche- von jedem selbst zu kurieren. Also etwas, das der Arzt an sich durchaus nicht wollen kann. Daher wird sie auch nicht diagnostiziert.
Daher mein Ratschlag: "Brötchen" an sich sind die schlechtestmögliche Ernährung schlechthin. (Ich gehe nach einem halben Tag von sowas "am Stock".)
Besser: Getreide weglassen- Zöli-Foren lesen - und mehr Gemüse essen. Von mir aus fructosearme, aber Gemüse, so viel wie möglich!
 
danke für die antwort!

gluten unverträglichkeit und diverse pricktests auf gerteide wurden bei mir mehrmals gemacht, kein befund;

gemüse enthält ja leider viele ballaststoffe, die bei FI und leaky gut synrom kontainduziert sind, ausserdem ist der fruktosegehalt von gemüse nicht zu unterschätzen, und auch schon ein kleines stück gurke macht mir einen schwangerschaftsbauch.

bei leaky gut ist viel mehr schonung des darms angesagt mit leichter, ballaststoffarmer und gekochter kost plus supplemente, nur ist es natürlich schwierig mit starker FI zu vereinbaren..
 
gestern habe ich meine erste Portion reines Glutamin-Pulvers eingenommen. 5 Gramm auf einmal - man soll ja laut meinen Büchern auf 10 gramm prot Tag kommen, um eine Heilung zu erwirken. Daraufhin bekaum ich leider Magenschmerzen und Übersäuerung im Darm - Bläungen also und Schwangerschaftsbauch. Ich habe versicht,das Ganze mit Basenpulver zu dämmen, führte zu einem noch dickerem Bauch.

Laut der Packungsbeilage beträgt pH von Glutaminpulver 4,5 - also sehr sauer. Wie kommst Du damit zurecht? Ist Dein Basen-Säure-Haushalt so gut, dass Du es locker wegsteckst?

Ich habe zu der Handhabung von Glutamin Pulver noch zwei Infos gefudnen, die mich eher erschrocken haben (wegen Ammonika-Bildung):

"L-Glutamin wird als "bedingungsweise essentielle" Aminosäure bezeichnet. Es ist die am meisten in der Skellettmuskulatur vorkommende Aminosäure. Über 50% aller freien Aminosäuren bestehen aus Glutamin. Glutamin kann im Körper zu Glutaminsäure umgewandelt werden und umgekehrt. Der Körper kann Glutamin unter Aufnahme von Ammoniak aus Glutaminsäure bilden. Glutamin ist sehr hitzeempfindlich und kann im Körper leicht zu Glutaminsäure und Ammoniak umgewandelt werden. Weiterhin wird durch die additive Gabe von Glutamin die Syntheserate des Organismus reduziert, was mit einer Verminderung der Ammoniakentgiftung gleichzusetzen ist. Ammoniak (NH3) ist ein toxisches Gas, das in Form von Harnsäure im Urin ausgeschieden wird und unter anderem zu Gelenkproblemen führen kann. Eine Supplementierung sollte daher über maximal 8 Wochen, gefolgt von einer mehrwöchigen Pause, erfolgen, um die toxische Belastung des Organismus mit Ammoniak zu reduzieren"

Hallo Natascha,

ich glaube, ich hatte es dir geschrieben (?): man soll mit max. 1g (!) beginnen und dann langsam steigern. Nicht 5g auf einmal...

Mein Säure-Basen-Haushalt ist wunderbar; da habe ich überhaupt keine Probleme. Diesbezüglich und auch sonst vertrage ich das L-Glutamin wunderbar. Ich nehme es auch auf zwei Dosen zu je 2g und nicht in einer Portion ein.

Woher stammt denn das Zitat, hast du da noch die Quelle dazu - den Artikel würde ich gerne im Ganzen lesen.

Schöne Grüße
Bianca
 
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