Differentialdiagnose
Allergisches Kontaktekzem; Arzneimittelreaktion; Atopisches Ekzem; Lichen planus; Prurigo nodularis; Lichen amyloidosus
Therapie
Die Erkrankung erweist sich i.A. als äußerst therapieresistent. Therapeutische Richtlinien: Die Therapie des Lichen simplex chronicus ist als Langzeitstrategie anzulegen!
Es sollte klargestellt werden, dass es sich um eine eminent chronische Erkrankung handelt!
Bei Bedarf sollte frühzeitig ein Psychotherapeut mit in die Therapie eingebunden werden!Gegen den Juckreiz können Antihistaminika eingesetzt werden (Erfolge mäßig). Besser sind Glukokortikoidsalben z.B. Betamethasonvalerat R118 oder Triamcinolonacetonid-haltige Cremes oder Salben. Bei Sekundärinfektionen sind Kombinationstherapeutika wie Clioquinol-haltige Glukokortikoid-Externa (z.B. Locacorten-Vioform) angezeigt.
Kurzfristig können immer wieder Okklusionsverbände angelegt werden.
Gute Erfolge erzielt man mit mehrfachem Unterspritzen der Läsion mit Glukokortikoid-Kristall-Suspension (Volon A 10 Kristallsuspension gemischt mit 1% Xylocain).
In geeigneter Lokalisation kann Kryochirurgie (offenes Sprayverfahren, 1-2mal kurz einfrieren) eingesetzt und ggf. mit Triamcinolonacetonid-Unterspritzung kombiniert werden. Eigene Erfahrungen sind durchaus positiv.
Eine Therapie mit Steinkohlenteer ist ambulanten Patienten häufig nicht zumutbar. Eine 2-5% Steinkohlenteersalbe ist jedoch wirksam, bei Akzeptanz durch den Patienten kann sie im Wechsel mit einem Glukokortikoidexternum eingesetzt werden.
Bei geeigneter Lokalisation kann lokale PUVA-Therapie eingesetzt werden. Bei genitaler Lokalisation empfehlen wir neben den oben angeführten Maßnahmen konsequent Sitzbäder, ggf. mit gerbenden Zusatzstoffen (z.B. Tannosynt). Dermatologische Klimatherapie (Nordseebäder) bringt in einigen Fällen sehr gute Erfolge.