Impfung gegen HPV (Gardasil)

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[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Was sind nun die Fakten und was bedeuten sie für Frauen?
Humane Papilloma-Viren (HPV) werden sexuell übertragen, bis zu 80% aller Frauen sind irgendwann einmal, meistens im Alter von 20 bis 30, vorübergehend HPV-positiv, auch mit den sogenannten High-Risk-Viren. Bei der Mehrzahl dieser Infektionen kann das Immunsystem die Viren eliminieren, so dass nach zwei Jahren keine Infektion mehr nachweisbar ist. Nur bei ca. 10% bleibt die Infektion über lange Zeit bestehen und kann zu Veränderungen der Gebärmutterhalszellen bis hin zur Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses bei ca. 1% führen.
Hauptüberträger des Virus sind Männer, über den Verlauf der Erkrankung bei ihnen ist jedoch wenig bekannt. Da es bis jetzt zu wenige Daten darüber gibt, ob eine Immunisierung von Jungen zu einer Reduktion der Gebärmutterhalskrebshäufigkeit führt, wurden nur Mädchen als Zielgruppe definiert.
Obwohl die STIKO nur bis zu dem Alter von 17 die Impfung empfohlen hat, könnten nach ihrer Meinung auch Frauen von der Impfung profitieren, die noch keinen Sex mit einem infizierten Partner hatten, oder auch Frauen, die schon HPV-positiv sind, da das Immunsystem viel stärker auf den Impfstoff als auf die echten Viren reagiere. Des Weiteren immunisiert der Impfstoff gegen zwei verschiedene HPV-Typen, und wenn sich eine Frau erst mit einem angesteckt hat, könnte die Impfung immer noch Schutz vor dem zweiten bieten. Doch die Impfung gegen HPV 16 und 18, die bei 70% der Gebärmutterhalskrebsproben nachweisbar sind, schützt nicht gegen Infektionen mit anderen Virustypen bzw. Chlamydien etc., die an der Entstehung der restlichen 30% beteiligt sind. Möglicherweise nehmen diese dann die Stelle der Hoch-Risiko-Viren als Hauptverursacher ein (Replacement-Theorie).
Die Impfungen müssen dreimal (bei 0, nach 1 Monat und nach 6 Monaten) erfolgen (Kosten von Gardasil® ca. 155 Euro pro Impfung). Ob die Impfungen über den bisher dokumentierten Zeitraum von fünf Jahren hinaus wirksam sind und wie lange, ist noch unklar.
Auch nach der Impfung sind die üblichen Früherkennungsuntersuchungen bei der GynäkologIn unerlässlich, bei denen Zellveränderungen frühzeitig erkannt werden können und durch die das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, gesenkt wird. Allerdings sind die bei GynäkologInnen gängigen jährlichen bis halbjährlichen Einbestellungen in Forscherkreisen umstritten. Diese empfehlen den Frauen, die dreimal nacheinander in einem jährlichen Abstand einen normalen Pap I oder II hatten, einen weiteren Abstrich im Abstand von drei bis fünf Jahren, besonders dann wenn auch der HPV-Test negativ war.
Neben den Kondomen, die das Übertragungsrisiko nicht nur bei HPV, auch HIV, Chlamydien etc. sehr stark verringern, geraten in dieser Impfdiskussion leider auch die anderen Co-Faktoren der Erkrankung aus dem Blick, ohne die Hoch-Risiko-Viren keinen Schaden anrichten können, da das Immunsystem die Viren "deaktiviert". Begünstigt durch verschiedene Faktoren - insbesondere Rauchen, aber auch hormonelle Verhütungsmittel (2005 hat die Krebsforschungsagentur der WHO 150 Studien zur Pille und ihren Risiken ausgewertet und festgestellt, dass sie das Risiko eines Gebärmutterhalskrebses erhöht), Spirale, Schlafdefizit, starke seelische und körperliche Belastungen, eine hohe Geburtenzahl - kann die Infektion chronisch werden.
Außerdem sollen nicht beschnittene Männer das Virus viel stärker verbreiten, auch hier könnte ein Beitrag zur "Vorsorge" geleistet werden.
Der zweite Impfstoff, der im Oktober 2007 zugelassen werden soll, heißt Cervarix® und richtet sich ausschließlich gegen die HP-Viren 16 und 18. Er enthält einen Zusatz (Adjuvans AS 04), der die Immunantwort gegenüber einer natürlichen HPV 16 und 18-Infektion 80-100-fach verstärkt. Durch die noch höhere Wirksamkeit bietet er auch einen Schutz bei schon bestehenden Infektionen mit HPV 16 und 18. Auch wurde eine Kreuzprotektion zu fast 94% vor HPV 45 und zu 50% vor HPV 31 festgestellt. Die Viren HPV 45 und 31 sind zusammen mit HPV 16 und 18 bei 80% aller Zervixkarzinome zu finden. [/FONT]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Fazit
Der aktuelle wissenschaftlich Nachweis hat nur einen Nutzen erbracht für den präventiven Einsatz einer HPV-Impfung für fünf Jahre, also entweder vor dem ersten Geschlechtsverkehr oder nach einem negativen HPV-Test für Frauen bis 26 Jahren oder Jungen bis 15 Jahren. Sie müsste deshalb nach heutigem Wissensstand alle fünf Jahre wiederholt werden, womit enorme Kosten verbunden wären - ob für die einzelne Frau oder das Gesundheitssystem (Deutschland und Österreich ca. 465 Euro, in den USA ca. 300 Dollar). Der hohe Preis wird von ÄrztInnen und Kassen kritisiert und müsste dringend von den Pharmaherstellern reduziert werden. In Australien wurde die Aufnahme in das nationale Impfprogramm wegen fehlender Langzeitdaten und des hohen Preises zunächst abgelehnt, nach weitreichenden Zugeständnissen des Gardasil-Vertreibers inzwischen aber befürwortet.
Vorteile wären, dass eine geimpfte Frau fünf Jahre lang sicher weiß, dass sie vor einer Übertragung mit diesen HP-Viren geschützt ist. Die Impfung käme insbesondere Frauen in den sog. Entwicklungsländern zugute, wo es eine hohe Sterberate durch Gebärmutterhalskrebs gibt, u.a. aufgrund der schlechten Gesundheitsversorgung und der mangelnden Kondombenutzung. Man hofft, dadurch das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs weltweit um über 80% zu vermindern. Doch wer bezahlt das?
Nachteile sind, dass in dieser Kampagne wieder einmal nur Mädchen, Frauen bzw. Mütter angesprochen werden, viele von ihnen werden - fälschlicherweise - davon ausgehen, dass sie ungeimpft sich und ihre Sexualpartner gefährden. Nach der Meinung des HPV-Forschers zur Hausen müssten beide Geschlechter geimpft werden. Auch stellt sich die Frage, was es für Mädchen bedeutet, wenn ihnen klar gemacht wird, dass sie sich vor dem ersten Sex erst einmal impfen lassen sollen - also bringt Sex nicht nur HIV, sondern auch HPV?
Es besteht ein hoher Aufklärungs- und Informationsbedarf zu den Impfungen und den HPV-Tests, damit Frauen nicht unnötig in Panik geraten. Momentan steht aber eher das Risiko einer kompletten Überbewertung der Impfung im Raum. Nur ein kleiner Prozentsatz von Frauen entwickelt überhaupt persistierende (dauerhafte) Dysplasien am Gebärmutterhals. Fast immer verschwinden HPV-Infektionen von alleine oder durch das Immunsystem stabilisierende Maßnahmen. Und die meisten Infektionen entfallen auf nicht onkogene HPV-Typen. Mit den vier Typen, vor denen Gardasil® für fünf Jahre schützt, waren nur 3,4% der Frauen infiziert. Nur 1,5% der Frauen hatten HPV 16 und 0,8% hatten HPV 18, so eine Studie in USA (siehe "Aktuelles" in clio 64).
Gleichzeitig könnte die Impfung in falscher Sicherheit wiegen und den Einsatz von Kondomen zur Verhütung von Schwangerschaften und Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen minimieren.[/FONT]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]www.ffgz.de/pm_hpv-impfung.htm[/FONT]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Cornelia Burgert, Christina Sachse[/FONT]
www.ffgz.de/stellungnahme_hpv-impfung.htm
 
In Gute Pillen - Schlechte Pillen 5/2007

wird noch einmal Stellung zur Impfung mit Gardasil genommen:

...
In den USA erreichte es der Konzern durch massive Lobbyarbeit, daß in einigen Staaten die Impfung aller Mädchen bereit als Voraussetzung für den Schulbesuch gefordert wird. In Texas ist sie tatsächlich ab 2008 für alle 11-12-jährigen Mädchen Pflicht....

- 100%iger Impfschutz?
In den beiden großen klinischen Studien zu Gardasil mit rund 20.000 jungen Frauen ist aber üerhaupt kein Tumor des Gebärmutterhalses aufgetreten. Dafür wren die Studien auch viel zu kurz. Außerdem wurden bei den Teilnehmerinnen alle 6-12 Monate Zellabstriche der Gebärmutterschleimhaut gemacht udn auf potenzielle Krebsvorstufen untersucht. Bedenkliches Gewebe wurde entfernt. Tumoren konnten soe gar nicht entstehen.
....

- ... Gegen 14 weitere gefährliche HPV-Typen schützt der Impfstoff überhaupt nicht ...

- Bei Frauen, die sich b ereits vor Abschluß der dreimaligen Impfung mit einem der im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen angesteckt haben, nützt Gardasil nichts.

- ... Obwohl die beiden vom Impfstoff abgedeckten HPV-Typen 16 und 18 für 70% der höhergradigen, also bedenklicheren Zellveränderungen am Gebärmutterhals verantwortlich sein sollen (..), verringert die Impfung die Häufigkeit der Zellveränderungen verursacht durch alle HPV-Typen nur wenig. Mit Impfung waren im Jahr 13 von 1000 Frauen betroffen, ohne Impfung 15 von 1000. Das ist ein Unterschied von 0,2 %....

Auch könnten Frauen im Vertrauen auf den Impfschutz weniger motiviert sein, an Früherkennungsmaßnahmen zum Gebärmutterhalskrebs teilzunehmen. Diese kann und darf die Impfung nicht ersetzen.

Zu den Nebenwirkungen
4 von 5 Frauen reagieren an der Injektionsstelle mit Schmerzen , Rötung, Schwellung und Juckreiz, jede Siebte mit Fieber. Auch schwerwiegende Reaktionen wie Krampfanfälle oder Lähmungen werden mit der Impfung in Verbindung gebracht, sogar drei Todesfälle. Zwei junge Frauen sollen an Gefäßverschlüssen gestorben sein, die aber auch durch die "Pille", mit der beide verhütet haben, ausgelöst worden sein könnten. ...

Mit rund 450 € für die drei erforderlichen Impfungen ist Gardasil die mit Abstand teuerste Impfung für Kinder und Jugendliche. Der Schutz vor Infektionen durch die vier Paillomviren kostet doppelt so viel wie die vollständige Impfung gegen acht Kinderkrankheiten. Da der überzogene Hochpreis jetzt etabliert ist, werden weitere HPV-Impfstoffe (...) entsprechend teuer werden. Pro Jahr wird das Medikament die Kassen schätzuungsweise eine halbe Milliarde Euro koten...

Uta
 
FDA: Zulassungserweiterung für Gardasil
Die Food and Drug Administration (FDA) hat den Impfstoff Gardasil für die Prävention von Analkarzinomen und damit verbundenen präkanzerösen Läsionen zugelassen.
Die FDA hat die Indikation von Gardasil erweitert, der Impfstoff kann nun zur Prävention von Analkarzinomen und damit verbundenen präkanzerösen Läsionen durch humane Papillomviren (HPV) 6, 11, 16 und 18 bei Personen zwischen 9 und 26 Jahren eingesetzt werden.
Quelle
https://www.univadis.de/medical_and_more/ArzneimittelAktuellDetail?id=20101227163347200

Grüsse,
Oregano
 
hallo orangerl ,

danke für diese info in diesem thread .

lg ory:wave:
 
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