Hormonelle Migräne - Was tun?

Themenstarter
Beitritt
21.02.10
Beiträge
27
Hallo,

ich leider seit drei Jahren unter einer hormonellen Migräne.
Die Migräne tritt immer in der zweiten Zyklushälfte auf.
Mit starkem Erbrechen und Übelkeit. Der Speichel-Hormon-Test
hat ergeben, dass es ich einen Östrogenmangel habe, mit 33 Jahren.
Der Gynäkologe ist auch eher ratlos und meint, dass die hormonelle
Migräne schwierig zu behandeln ist. Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit pflanzlichen Östrogenen (Phytoöstrogenen) und anderen alternativen Therapien gemacht? Schmerzmittel nehme ich keine, auch keine andere
Medikamente, ich halte die Migräne dann einfach aus.

Freue mich auf Eure Tipps und Erfahrungenswerte.

Liebe Grüße
Margit
 
Hallo Margit,

ich selbst kenne mich damit leider nicht gut aus, habe jetzt jedoch mal gestöbert und habe gelesen, dass Störungen der Sexualhormone mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse zusammenhängen können. Hast Du denn alle Ergebnisse des Hormontests? Wenn nicht lass Dir doch eine Kopie aushändigen und stelle die Werte mal hier ein. Außerdem wäre ein Besuch bei einem Hormonfacharzt, dem Endokrinologen, bestimmt sinnvoll :).
Hier mal zur Info:
Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Wie verhütest Du denn? Hormonell? Auch dadurch kann anscheinend einen Östrogenmangel verursacht werden. Beispiel:
https://www.symptome.ch/vbboard/ges...-eingenommen-nebenwirkung-ostrogenmangel.html


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Heather,

vielen Dank für Deine Tipps.
Ich nehme keine Pille und verhüte auch
nicht hormonell, sondern mein Freund
verwendet immer Kondome.

Ich werde die Werte anfordern,
das ich eine gute Idee. Die
Schilddrüsenwerte wurden bei
einem Nuklearmediziner kontrolliert,
da war letztes Jahr im Sommer
alles in Ordnung.

Ich glaube, dann sollte ich doch
mal einen Endokrinologen aufsuchen.
Dort war ich noch nicht, nur beim
Gynäkologen.

Viele liebe Grüße

Margit
 
ich leider seit drei Jahren unter einer hormonellen Migräne.

Hallo MargitJ,

hattest Du davor keine Migräne? Dann muß doch vor ca. 3 Jahren irgendein Auslöser zu finden sein, der die Migräne angestoßen hat.

Kannst Du Dich da an etwas erinnern:
- Magen-Darm-Infekt, Krankheit überhaupt, Medikamente z.B. Antibiotika, Umzug, Renovierung, Arbeitsplatzwechsel, Impfung ....?

Gruss,
Uta
 
Hallo Margit,

Die
Schilddrüsenwerte wurden bei
einem Nuklearmediziner kontrolliert,
da war letztes Jahr im Sommer
alles in Ordnung.
dann besorge Dir diese Werte doch auch einmal :). Diese Rubrik:
Schilddrüse, Hormonsystem
ist bestückt mit Geschichten in denen auch immer alles in Ordnung war... - und letztendlich doch nicht :cool:.

Das muss ja nicht das Problem sein, sollte aber wirklich kpl. abgeklärt werden :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Uta,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Das stimmt, es hat einfach vor
drei Jahren plötzlich angefangen,
vorher hatte ich auch mal Kopfweh,
aber nie mit Erbrechen und auch keine
Migräne.

Begonnen hat meine Migräne 1/2
Jahr nach meinem Umzug, dass
fällt mir erst jetzt auf.

Mit Beginn der Migräne wurden
auch die Haare stumpf, es kam
plötzlich viele farblose Haare,
die Haut und die Scheidenschleimhaut
trocknete aus.

Am Anfang war die Migräne nicht
jeden Monat, sondern alle 2-3 Monate,
immer in den zwei Wochen vor der Periode.
Dann ab 2008 jeden Monat, immer um die
gleiche Zeit.

Ich habe dann soweit alles abklären lassen,
dann kam die Diagnose Migräne, nachdem
mir aufgefallen war, dass es immer zu einer
bestimmten Zeit im Zyklus war, bin ich dann
zum Gynäkologen, dieser hat dann gesagt,
es handelt sich um eine hormonelle Migräne.
Im letzten Jahr habe ich dann den Speichelhormontest
machen lassen, mit dem Ergebnis das ein Östrogenmangel
vorliegt und Progesteron im unteren Normbereich liegt.
Der Gynäkologe dachte dann an die Schilddrüse und
hat mich wieder zum Facharzt überwiesen, dort war
aber alles ohne Befund.

Ich bin 33 Jahre alt, 1,73 groß und wiege 58 Kilo.
Ich nehme keine Pille und auch sonst keine hormonelle
Verhütung und auch keine Medikamente gegen die
Migräne.

Viele liebe Grüße
Margit
 
Hallo Heather,

dann besorge ich mir diese auch nochmal.
Ich schaue dann gleich mal in der Rubrik
vorbei.

Viele liebe Grüße
Margit
 
Hallo Margit,

wenn die Anfälle so schlimm sind, warum willst du keine Medikamente nehmen?
Ich habe selbst Migräne und würde sie nie mehr ohne Medikamente durchstehen wollen - es gibt potente Schmerzmittel, die NUR bei Migräne und Clusterkopfschmerzen wirken, die sog. Triptane. Bei starker Übelkeit empfiehlt es sich vorab ein Mittel zur Erhöhung der Magen-Darm-Motilität zu nehmen (MCP, Domperidon). Nach ca. einer halben Stunde setzt die Wirkung ein und nach spätestens 2 Stunden bin ich schmerzfrei.
Ein Grund für das häufigere Auftreten deiner Migräne kann nämlich auch sein, dass du den Schmerz nicht bekämpfst - so absurd das klingt; aber jeder unbehandelte Schmerz macht einen schmerzempfindlicher.

Und ansonsten ist die hormonelle Migräne tatsächlich am schwierigsten zu bekämpfen.
Die beste Lösung wäre eigentlich bei Östrogenmangel die Einnahme einer Pille ohne Pause, um einen gleichmäßigen Hormonspiegel zu erreichen.
Wenn für den Östrogenmangel keine Ursache vorliegt - da sollte man natürlich suchen, Stichwort: Endokrinologe! -, dann wirst du das allein mit pflanzlichen Mitteln nicht in den Griff bekommen.

Ich kenne keine Frau mit Migräne, der das gelungen wäre - ist leider so (und ich kenne einige, weil ich ein Migräneforum leite).

Eine Möglichkeit wäre noch ein Progesterongel; eine östrogenfreie Pille (mit der Cerazette haben viele gute Erfahrungen); hochdosiert Vitamin E drei Tage vor bis drei Tage nach der erwarteten Migräne; oder eine "Prophylaxe" mit Naproxen während der kritischen Tage.

Noch eine Frage: tritt die Migräne WÄHREND deiner Menstruation und(oder zum Eisprung auf? Denn eigentlich spricht man nur in diesem Fall von einer hormonellen Migräne!

Hier die Studie zum hochdosierten Vitamin E::

Ich setze mal nur die Zusammenfassung rein, den vollen Text gibt es hier:
https://www.medscimonit.com/fulltxt.php?ICID=869523

Summary

Background: Many women with migraine experience a change in migraine frequency associated with the menstrual
cycle. This study was undertaken to study the effect of vitamin E as a prophylactic agent on
women with menstrual migraine.

Material/Method: During a placebo-controlled double-blinded trial, 72 women with menstrual migraine received
placebo (identical in appearance to vitamin E) daily for five days, two days before to three days after
menstruation for two cycles followed by a one-month wash-out and one vitamin E softgel (400
IU) daily for five days in the next two cycles. Each woman was evaluated monthly throughout the
study and the daily headache severity, concomitant symptoms, and functional disability derived
from questionnaires were compared between the vitamin E and the placebo treatment periods using
four-point anchored scales.

Results: There were statistically significant differences in the pain severity and functional disability scales
between the placebo and the vitamin E treatments (p<0.001). Vitamin E effect was also superior to
placebo regarding photophobia, phonophobia, and nausea (p<0.05).

Conclusions: Vitamin E is effective in relieving symptoms due to menstrual migraine.

Also: 400 IU Vitamin E täglich, eingenommen 2 Tage vor der Mens bis 3 Tage danach, waren deutlich erfolgreicher in der Linderung von Schmerz, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Übelkeit.

Schöne Grüße
Bianca
 
Hallo Margit,

hast du schon einmal an eine Supplementierung von Magnesium gedacht? Damit haben schon sehr viele ihre Migräne in den Griff bekommen.

Ich selbst hatte trotz Pilleneinnahme eine Zeit lang heftigste Migräne (konnte nur noch mit einem Kirschkernkissen auf dem Auge im Bett liegen und nicht mal mehr den kleinen Finger bewegen ohne an die Decke zu gehen). Sie kam immer in der Woche ohne Pille und war durch ein Ungleichgewicht Östrogen/Gestagen entstanden. D. h. mein Östrogenspiegel war in diesen Tagen ohne Pille zu hoch, weil Gestagen aus dem Pillenpräparat fehlte, ich aber Östrogen noch zusätzlich einnehmen musste, wegen einer Hormonstörung. Meine Frauenärztin kannte diesen speziellen Zusammenhang nicht, ich hatte es rein zufällig gelesen. Ich habe dann einfach ein paar Tage vorher schon das Östrogenpräparat abgesetzt und erst wieder genommen, wenn ich die Pille wieder nahm. Dann gab es auch keine Migräne mehr.

Hier ist also nicht ein zu niedriger Östrogenspiegel schuld gewesen sondern ein zu niedriger Gestagenspiegel, der das Östrogen im Zaum hielt. Der hohe Östrogenspiegel löste die Migräne aus.

Seit einigen Jahren nehme ich kein zusätzliches Östrogen, bekomme aber schon längere Zeit immer in der Pillenpause eine leichtere Migräne mit Aura, die sich insgesamt über fast eine Woche hinzieht (beginnt mit Übelkeit und Schwindel, etc. dann erst Kopfschmerzen etwa 3 bis 4 Tage lang). Ich habe damit keinerlei Probleme mit Dolormin Migräne, wenn ich sie rechtzeitig nehme.
Neuerdings nehme ich aber täglich Magnesiumzitrat höher dosiert ein und habe seitdem keine Migräne mehr gehabt.

LG Gabi
 
Hallo Bianca,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Der Neurologe meinte, man sollte
es erst mal ohne Schmerzmittel
versuchen, da ich auch unter
Nierenprobleme leide, daher
meinte er nach Rücksprache mit
dem Neurologen, erst mal auf
Schmerzmittel zu verzichten.

Die Migräne tritt immer rund
um den Eisprung auf oder 1
Tag vor Beginn der Blutung.
Dies ist variabel.

Die Studie mit Vitamin E ist
sehr interessant, ich werde
sie mir heute Abend noch
vollständig durchlesen.

Liebe Grüße

Margit
 
Hallo Gabi,

das hört sich interessant an. Nimmst Du ein bestimmtes
Magnesiumpräprat? Ich hatte bisher einen Versuch gemacht,
da war aber die Dosis nicht so hoch. Bei mir ist die Übelkeit
besonders schlimm und natürlich auch kräftezehrend.

Liebe Grüße
Margit
 
Hallo Margit,

ich nehme Magnesiumzitrat 600 mg tgl., wenn man es in heißem Wasser löst und warm trinkt wird es viel effektiver aufgenommen. Magnesiumzitrat ist das am besten aufgenommene. Ich nehme es abends, weil es mich anscheinend müde macht. Da bin ich noch ein bisschen am Suchen. Die Menge variiert nach Bedarf, aber du merkst, dass eine Sättigung da ist wenn du sehr weichen Stuhl bekommst. Dann kann man die Dosis reduzieren.

Vielleicht helfen dir diese Links, speziell der erste ist sehr interessant.

gesundheit.coart.de/Buchtipps/magnesiumbuch
SHO Mineralimbalancen: Oft gestellte Fragen

Schöne Grüße
Gabi
 
Hallo, ich habe genau das gleiche (und auch schon alles moegliche durch probiert). Momentan Entgiftung, was aber bisher auch keine Besserung brachte. Ich weiss nicht, ob Magnesium bei mir hilft, da ich erst ca. 1 Woche vor der letzten Periode damit hochdosiert angefangen habe (war vielleicht zu spaet, aber die Migraene war so schlimm wie nie :(. Ich hatte Amino chelated Magnesium genommen (hab das andere nicht bekommen hier). Die Dosierung muss aber ok gewesen sein. Diesen Monat "arbeite" ich mit Magnesium, Yam und Agnus vitex. Den meisten Erfolg erhoffe ich mir aber von Krilloel. Das habe ich mir jetzt mal bestellt, da es angeblich genau bei unserem Problem gut helfen soll. Ich kann dann gern berichten. Wird aber mind. einen Monat dauern ;). LG
 
Hallo Gabi,

vielen Dank für Deinen Tipp.
Ich habe mir diese Magnesiumform
bei der Apotheke bestellt und habe
bereits die Einnahme begonnen, ich
bin sehr gespannt und berichte gerne,
wie es geholfen hat.

Liebe Grüße
Margit
 
Hallo Zitrone,

Dir auch ganz herzlichen Dank für Deine Erfahrungen.
Die Migräne ist auch bei mir immer sehr stark. Ich
habe jetzt vorgestern mit der Einnahme von Magnesium
begonnen, zusätzlich nehme ich jetzt noch Nachtkerzenöl,
Granatapfelsamenölkapseln und Colostrum ein. Nimmst Du
Yamswurzelkapseln ein? Hast Du damit gute Erfahrungen
gemacht? Mönchspfeffer habe ich noch garnicht ausprobiert
und Krillöl auch noch nicht. Ich freue mich, wenn Du mir
Deine Erfahrungen berichtest.

Liebe Grüße und einen schönen Nachmittag
Margit
 
Nachtkerzenoel hatte ich auch schon probiert. Leider ohne Erfolg. Ebenso Granatapfelsaft (und Granataepfel). Auch ohne Erfolg. Vielleicht bringen deine Kapseln mehr. Ich nehme Yamswurzelkapseln, aber ehrlich gesagt glaub ich auch da an keine Wirkung. Ich brauch sie jetzt nur auf, weil noch Agnus Vitex drin ist (hat aber bei mir auch nicht wirklich was gebracht). Ich habe ein Buch, wo das Kapitel PMS mit allen Doppelblindstudien drin aufgefuehrt ist. Angeblich ist alles obige sinnlos und hat sich als unwirksam erwiesen. Wenn man starken Vit. B6 Mangel hat, hilft die Einnahme des gleichen (hab ich aber offensichtlich nicht, denn bei mir hat es keinerlei Aenderung gebracht). Wenn man Zyklusstoerungen hat (hab ich nicht) hilft Agnus castus. Als einzig positives MIttel bei der Migraene wurde da Krilloel beschrieben. Leider ist Krilloel verdammt teuer.

PS: Es ging da nur um natuerl. Mittel (nicht um Hormone). LG
pps: vergessen: Magnesium war auch erwaehnt mit dem Fazit, dass es einigen Erleichterung bringt (ich glaube damit war gemeint: Migraene nicht weg, aber um einiges weniger heftig?)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ok, hier auch nochmal wie versprochen: zum ersten Mal seit Jahren keine Migraene gehabt! Leider kann ich nicht 100% sagen, ob es am Krilloel lag, da ich auch Yams und Agnus Vitex diesen Monat genommen habe (im Kombipraeparat hochdosiert). Werde naechsten Monat nur Krilloel nehmen und dann weiter berichten.
 
Oben