Behandlung
Auch wenn ein Sjögren-Syndrom gut diagnostiziert werden kann, bleibt es im Grunde genommen eine unheilbare Krankheit. Begleitende Lymphknotenanschwellungen sind aber in den meisten Fällen gutartig. Bis heute konnten keine therapeutischen Verfahren gefunden werden, die den Verlauf der Krankheit verändern. Die Symptombehandlung steht deshalb im Vordergrund.
Symptombehandlung
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Bester Speichelersatz ist das häufige Trinken kleiner Schlucke Wasser. Kommerzielle Speichelersatzpräparate (Sprays oder Lösungen) wirken nur für kurze Zeit.
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Gegen trockene Augen helfen künstliche Tränen (Tränenersatzmittel). Derzeit wird ein Versuch mit dem lokalen Zytostatikum Cyclosporin A durchgeführt. Es führt zu einem Rückgang der Lymphozyten in der Tränendrüse. Dadurch kann, wenn die Therapie frühzeitig begonnen wird, möglicherweise die Krankheit verzögert werden.
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Sorgfältige Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta und Fluormundspülungen können dem erhöhten Kariesrisiko vorbeugen
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Zentralgeheizte Räume sollen luftbefeuchtet werden
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Häufig besteht beim Sjögren-Syndrom auch ein trockener Husten, eine Inhalationstherapie kann zweckmäßig sein.
Die Therapie zielt daher auf Linderung und Verminderung der durch Austrocknung von Mund, Augen und Schleimhäuten bedingten Schäden.
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Sind Nieren, Lungen oder Gefäße ebenfalls entzündet, ist eine medikamentöse Therapie angezeigt. In Frage kommen Kortisonpräparate und Immunsuppressiva. Auch nichtsteroidale Antirheumatika sind zur Hemmung der Entzündungsreaktion geeignet.
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Bei bösartigen Lymphknoten kommen - je nach Lokalisation - Chemotherapie, Operation oder Strahlentherapie in Frage.
Leben mit der Krankheit
Die Symptombehandlung ist beim Sjögren-Syndrom in der Regel lebenslang begleitend. Weil sich bösartige Lymphknoten noch Jahre nach dem Krankheitsbeginn entwickeln können, bleibt eine lebenslange Überwachung der Krankheit notwendig.
Psychologische Betreuung
Beim Sjögren-Syndrom haben psychische Faktoren einen großen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Chronischer Stress kann direkte Auswirkungen auf den Hormonspiegel und damit auf das Immunsystem haben. Eine psychologische Hilfe - von Stresstraining, Autogenem Training bis hin zu Verhaltenstherapie - kann sich vorteilhaft auf den Krankheitsverlauf auswirken. Viel Selbstdisziplin ist außerdem für das Meistern der oft jahrelang quälenden Symptome der Augen- und Mundtrockenheit vonnöten. Selbsthilfegruppen und Rheumazentren bieten Hilfe, um besser mit Schmerz umgehen zu können und um Strategien zu erlernen, mit denen man den Alltag besser meistert.