Postpartale Depression

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.709
Durch die hormonelle Veränderung nach einer Geburt erleben viele Frauen Berg- und Talfahrten der Gefühle. Dazu kommt noch die Umstellung von der Zweier-Beziehung zur Dreier-Beziehung, die oft nicht nur wunderbar ist sondern von den Partnern eine ganze Menge Anpassungsvermögen und Verständnis verlangt.

Der Baby-Blues tritt - wenn überhaupt - in den ersten 10 Tagen nach der Geburt auf und verschwindet dann auch wieder von selbst.

Die postpartale Depression dagegen ist wesentlich schwerer zu ertragen und muss oft behandelt werden. - Hier haben übrigens oft homöopathische Mittel große Erfolge.

Postpartale Depression

Die postpartale Depression, von der ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Mütter betroffen sind, kann jederzeit im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes entstehen. Dabei sind graduelle Abstufungen von leicht bis schwer zu unterscheiden. Typisch ist eine schleichende Entwicklung. Als Kennzeichen der postpartalen Depression gelten:
Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel
Traurigkeit, häufiges Weinen
Schuldgefühle
Inneres Leeregefühl
Allgemeines Desinteresse, sexuelle Unlust
Konzentrations-, Appetit-, Schlafstörungen
Ängste, Panikattacken, Zwangsgedanken (wiederkehrende destruktive Vorstellungen)
extreme Reizbarkeit
Suizidgedanken
ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber
psychosomatische Beschwerden, z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden.
Postpartale Angstzustände werden als eigenständige Kategorie behandelt, da eine Frau mit diversen Angststörungen nicht zwangsläufig depressiv sein muß. Die Angstsymptome treten für gewöhnlich in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Geburt auf und werden jedoch erst nach Ablauf einiger Wochen offensichtlich. Wenn die Symptome nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden, können im Gefolge der Angstgefühle Depressionen entstehen. Postpartale Angsterkrankungen umfassen schwere und immer wiederkehrende Angst- und / oder Panikgefühle. Die Ängste oder Sorgen können vage und sich auf das Leben und die Welt ganz allgemein beziehen; oder sie können in ganz bestimmten Situationen auftreten. Typisch sind Ängste und Sorgen in Bezug auf das Wohlergehen des Babys. Postpartale Panikstörungen ......

Und dann gibt es noch die postpartale Psychose:

Postpartale Psychose
Die postpartale Psychose entsteht vorwiegend in den ersten zwei Wochen nach der Entbindung, kann sich aber auch aus einer Depression entwickeln. Sie gilt als die schwerste Form der nachgeburtlichen Krise und kommt bei einer bis drei von 1000 Müttern vor. Es lassen sich folgende Formen unterscheiden:

www.schatten-und-licht.de/krankheitsbilder.html

Gruss,
Uta
 
Hallo alle zusammen, ich kann nur empfehlen, dass jede Mama Hilfe in Anspruch nehmen soll, wenn sie merkt das es nicht nur ein Babyblues ist. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Am Anfang dachte ich das geht wieder weg und ich habe mich geschämt etwas zu sagen. Allerdings litt ich sehr und hinzu kamen Ängste, was das Ganze nicht einfacher machte. Ich habe viel zu lange gewartet und leide seit Jahren schon unter Depressionen. Mein Rat: Einfach den Mut haben und sich helfen lassen. Werde demnächst mal alles hier niederschreiben, ich denke das wird mir guttun.
Grüße an alle die das hier lesen
Manuela
 
Mein Rat: Einfach den Mut haben und sich helfen lassen. Werde demnächst mal alles hier niederschreiben, ich denke das wird mir guttun.

Hallo Manuela

Vielen Dank für Deinen Mut und Deine Offenheit :)!

Über dieses Thema wird wohl viel zu wenig offen gesprochen und so fühlt sich jede junge Mutter damit ziemlich alleine. Und dies leider in einer Stimmung, in welcher man nicht sonderlich handlungsfähig ist :eek:)...

Die meisten Frauen verheimlichen aus Schuldgefühlen und Scham ihre Depression oder sind nicht in der Lagen, diese als solche zu erkennen. Dies führen dazu, dass sie die Möglichkeit der Behandlung nicht nutzen.
Wenn Sie nach der Entbindung das Gefühl haben, an einer depressiven Verstimmung zu leiden, dann teilen Sie sich jemandem mit und lassen Sie sich helfen. Sie sind damit nicht allein!

Meist trifft es Frauen völlig unvorbereitet, wenn sich nach der Entbindung nicht der erwartete Rausch der Glücksgefühle einstellt, sondern stattdessen eine Leere oder Traurigkeit.
Frühzeitige Aufklärung über die verschiedenen Ausprägungen und Behandlungsmöglichkeiten eines solchen Stimmungstiefs ist daher wichtig. Es ist auch sinnvoll, schon vor der Geburt mit dem Partner über eine mögliche Depression zu sprechen, so fällt es später leichter, sich anzuvertrauen, wenn sie tatsächlich eintreten sollte.
Vorbeugend können Maßnahmen geplant werden, welche den Stress nach der Entbindung reduzieren und die Mutter entlasten. Bei bereits bekannter Depressionsneigung kann rechtzeitig mit Medikamenten entgegen gewirkt werden.

Wochenbett-Depression

Liebe Grüsse
pita
 
Da ja Antidepressiva nicht unbedingt gut sind, wenn die junge Mutter stillen will, könnte auch auf die klass. Homöopathie zurückgegriffen werden.
Ich kenne zwei Fälle, wo mit zwei Gaben eines Mittels alles wieder ok war.

Gruss
Uta
 
...ich stimme Manuela und Pita zu, das muß zu Spezialisten plus Selbsthilfegruppen/Peer Groups und zwar schnell, dann kriegt man das auch schnell in den Griff - die Familie ist heutzutage insb. die Großmütter oft ein schlechter Partner, sondern sind zu oft mitverstärkend, wenn in dieser vulnerablen Phase noch reingequasselt wird und nur aussitzen geht nicht, versuchts mal über die, in eurer Nähe wird es bestimmt Hilfe geben und auch o.g. Gruppen:

www.schatten-und-licht.de/fachleute.html

...und was unanständiges ist auch nicht dabei, wer von "Verrückt" redet, wenn es um Psychologie/Psychiatrie geht, ist ein um 1945 doch eigentlich ausgestorbener Saurier, der nicht bis 1000 zählen konnte bzw. sich um 988 irrte - es wird Zeit das das aufhört, wenn man mit Verrückten reden will, versuche man das in ministerialen Führungs-Etagen, da ist die Dichte evtl. hoch, aus anderen Ursachen...
 
Ferner weise ich noch auf meinen anderen Artikel hin:
...postpartale Depression/Depressive Episode

der abrupte Hormonabfall mit Geburt und "Verlust" der Placenta löst fast regelhaft die sog. "Heultage" um den 3.Tag aus, dass kann bei weiteren prädisponierenden Faktoren in einer früher "endogenen Depression" genannten, heute mittelschwere, depressive Episode münden,

...das gehört augenblicklich in spezialisierte, fachärztliche Behandlung/Spezialkliniken, insb. wenn Depressionen bei Blutsverwandten auftraten, bei sehr jungen Müttern, wenig supportivem Umfeld (Familienangehörige eher Morbus Nerven-Kettensägen, Klugscheisser, Verunsicherer), Erstgebärenden (unerfahren, multipliziert unbegründete Versagensängste) - ich als Mann weiß noch, wie das war vor 23 Jahren als mein Töchterlein plötzlich da war usw.

Alles in allem kann ein Teufelskreis entstehen, in Spezialkliniken Mutter/Sgl. wird in diesen Fällen super geholfen, nicht zuletzt auch, weil die Mütter in unterschiedlichen Stadien der Erholung sind, sich gegenseitig stützen, fördern, helfen usw. - naja und dann gibts da sogar noch Behandlung und die nervige Verwandtschaft ist nur einmal die Woche für´ne Std. oder zwei da (protektive Abschirmung - falls nötig):

www.medizinauskunft.de/artikel/familie/schwangerschaft_geburt/05_01_babyblues.php

Postnatale Depression: Söhne verursachen Babyblues - News - FOCUS Online

Babyblues: Depressionen nach der Geburt

für Zentren-Empfehlungen usw. sind mehr Informationen notwendig - aber eines ist wichtig - es wird vergehen - es wird alles wieder gut - verzweifel nicht - kümmer Dich um Dein Kind, so wie es dir dein inneres sagt und lass andere sabbeln, wer nervt und klugscheissert muß raus - Devise: Wo es dir gutgeht ist Dein Vaterland - und keine unsinnigen Aktionen, klar???
 
08.06.2011 10:22

Für Mütter, bei denen sich nach der Geburt ihres Kindes psychische Probleme bemerkbar machen, hat die Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden eine Tagesklinik eingerichtet. In einem sechswöchigen Therapieprogramm werden die Frauen gemeinsam mit ihren Babys betreut. Ziel der Einrichtung ist es, die Patientinnen beim Aufbau einer tragfähigen Beziehung zu ihren Kindern zu unterstützen und die mit ihrer neuen Mutterrolle verbundenen psychischen Belastungen aufzuarbeiten.

Mütter werden nach der Geburt ihrer Kinder oft mit einem hohen Erwartungsdruck konfrontiert – stellen Kinder nach landläufiger Vorstellung doch das größte Glück dar, das eine Frau erleben kann. Doch allein die medizinisch-biolo¬gischen Fakten sagen etwas anderes: Mehr als die Hälfte der Mütter bekommen in den ersten beiden Wochen nach der Geburt den sogenannten Baby Blues. Ursache dieser Symptome einer leichten depressiven Störung sind die hormonellen Veränderungen, die sich durch das Ende der Schwangerschaft ergeben. Drei bis vier Tage kämpfen die Frauen mit einem oder mehreren Symptomen. Dazu gehören grundlose Traurigkeit, große Stimmungsschwankungen, die jungen Mütter reagieren sehr empfindlich, sorgen sich übermäßig um ihr Kind, haben Schlaf- und Appetitstörungen oder sind übermäßig erschöpft.
Doch es gibt Mütter, bei denen verschwinden diese seelischen Probleme nicht so schnell, wie sie gekommen sind. Hier liegen oft schwerere, behandlungsbedürftige Störungen der Seele vor – etwa Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen. „In diesem Lebensabschnitt sind die Mütter und ihre Kinder besonders verletzlich. Deshalb sind Behandlungsangebote in den ersten eineinhalb Jahren nach der Geburt besonders wichtig“, sagt Privatdozentin Dr. Kerstin Weidner, Oberärztin der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Dresdner Uniklinikums.
...
Psychische Erkrankungen nach der Geburt können ganz unterschiedliche Ursachen haben. So hat ein Teil der betroffenen Mütter bereits früher einmal an behandlungsbedürftigen Störungen der Psyche gelitten oder stammt aus einer Familie, in der es ebenfalls Bindungsprobleme zwischen Mutter und Kind gab. Daneben gelten die gestiegenen Erwartungshaltungen des privaten wie beruflichen Umfeldes als Krankheitsauslöser. Ein Beispiel ist die Umstellung von einem verantwortungsvollen Job auf die Mutterschaft: „Ein perfekt organisierter Alltag gerät durcheinander. Wenn plötzlich nicht mehr alles perfekt klappt, kommen bei diesen Müttern leicht Schuldgefühle auf“, sagt die Leiterin der Tagesklinik, Dr. Juliane Junge Hoffmeister. Wenn sich das Kind nicht wie erwartet verhält, entsteht ein Gefühl der Überforderung, es machen sich Ängste breit, dem Kind Schaden zuzufügen. Im Verlauf einer psychischen Erkrankung können dann Aggressionen gegen das Kind aufkommen, Impulse, dem Baby oder sich selbst etwas anzutun. Schon der Gedanke daran versetzt viele Betroffene in große seelische Not.
...
Ziel der Tagesklinik des Dresdner Uniklinikums ist es auch, die Bindung der Mütter zu ihren Kindern zu vertiefen. Dazu werden sie in die Techniken der Babymassage eingeführt, üben kindgerechtes Spielen oder erhalten Tipps für das Stillen. „In den sechs Wochen der Tagesklinik ....

Kontakt ...
Wenn es mehr als der

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben