Seit 4 Monaten ständig Infektionen und Scheidenpilz

  • Themenstarter stephi91
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stephi91

ich habe seit 4 Monaten abwechseld immer wieder einen Pilz, dann wieder eine Bakterieninfektion. Von Antibiotika über Zäpfchen und Salben habe ich alles durch. Es dreht sich einfach immer wieder im Kreis und meine Nerven sind mittlerweile wie Drahtseile gespannt. Das ganze Theater fing mit einer Antibiotikatherapie im August an gegen eines entzündeten Weisheitszahns. Dann kam der Pilz, Gardnerella, wieder Antibiotika, wieder Pilz. Ich hatte dann etwas Ruhe, doch die Scheide war so kabutt, dass sich die Bakterien( Gardnella, Kokken) wieder ansiedeln konnten. Also wieder Antibiotika, was nicht reichte, also noch eine 2te Dosis. Nun habe ich wieder einen Pilz und mein Gyn hat mir Fluomizin verschrieben. Ich habe bis jetzt dieses Produkt immer sehr gut vetragen, doch nun habe ich Blutungen dadurch bekommen. Mein Frauenarzt sagt, ich solle mich beruhigen, es sei nichts schlimmes. Meine Nerven machen das einfach nicht mehr mit, weil ich seit 4 Monaten Beschwerden habe und auch für die Beziehung ist es schrecklich. Nun würde mich eure Meinung zur ganzen Story interessieren, vielleicht auch Tipps UND ob die Blutungen durch Fluomizin nicht gefährlich sind. Danke!
Zur Anmerkung; ich habe immer wieder Milchsäurekuren mit und ohne Österogen und pflegende Salben gebraucht die grosse Linderungen gebrachr haben, doch leider nicht ausreichend waren.
 
Hallo stephi,

das scheint ja wirklich ein Teufelskreis zu sein. Vielleicht findest Du hier für Dich passende Informationen (ich selbst kenne mich nicht gut aus mit diesem Thema)?:

...
Bei einem Fünftel der Frauen heilt die Vaginose spontan aus, besonders dann, wenn der pH-Wert nicht allzu sehr verändert war.
Für alle anderen gilt: Therapie der Wahl ist Metronidazol peroral zweimal 500 mg pro Tag für sieben Tage. Der Arzneistoff erfasst das gesamte fakultativ anaerobe Keimspektrum, ohne die Döderlein-Flora zu beeinträchtigen. Gute Erfolge wurden auch mit einer siebentägigen topischen Behandlung mit täglich ein- bis zweimal 500 mg Metronidazol-Vaginaltabletten oder 5 g Clindamycin 2-prozentige Vaginalcreme erzielt. Neun von zehn Patientinnen ist damit geholfen.

Nach Wochen bis Monaten leiden jedoch bis zu 70 Prozent erneut an ihren Symptomen. Heute weiß man auch warum. Die Berliner Arbeitsgruppe legte Daten vor, nach denen das Antibiotikum zwar die Keimzahl reduziert und den pH-Wert normalisiert. Dem Biofilm kann es jedoch nichts anhaben. Nach Therapieende wird dieser wieder aktiv und erreicht mehr oder weniger rasch sein Ausgangsniveau. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen der männlichen Partner von Vaginose-Betroffenen, dass der Biofilm offenbar sexuell übertragbar ist.

Das Therapieversagen ist auch deshalb programmiert, weil A. vaginae gegen Metronidazol resistent ist. Doch mangels wirksamerer Alternativen besteht die Behandlung gemäß Leitlinie (2) weiterhin in der Gabe von Metronidazol oder Clindamycin.

Sauer sein erwünscht

Begleitend oder im Anschluss an die Antibiotikatherapie sollte immer der vaginale pH-Wert normalisiert werden. So fördert etwa ein bioadhäsives saures Gel den Wiederaufbau und die Stabilisierung eines pH-Werts zwischen 3,8 und 4,4, indem es nach der Applikation bis zu drei Tage lang an der Scheidenwand haftet und einen Schutzfilm bildet (22). Dies beugt einer Anhaftung von pathogenen anaeroben Bakterien vor und unterstützt die Besiedelung mit physiologischen Laktobazillen. Das Gel soll alle drei Tage angewendet werden. Nach Herstellerangaben soll es außerdem die hohe Rezidivrate nach antibiotischer Therapie senken.

Daneben können auch vaginal zu applizierende Präparate mit H2O2 produzierenden Laktobazillen oder Vitamin C für einen physiologischen pH-Wert sorgen Vaginalzäpfchen und -kapseln werden mindestens acht Tage lang abends vor dem Schlafengehen eingeführt. Laut Leitlinie (2) gibt es für die Wirksamkeit aber »keine zweifelsfreien wissenschaftlichen Belege und somit keine verfügbare Indikation«.
...
Pharmazeutische Zeitung online: Infektionen: Vaginalflora in Aufruhr

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo stephi,

wenn du oben rechts in der suchfunktion "scheidenpilz" eingibst werden sich einige threads zu diesem thema öffnen ,vielleicht magst du darin schon einmal ein wenig lesen.

zu dem was dein frauenarzt sagt,
ich solle mich beruhigen, es sei nichts schlimmes ,
das sollte nicht einfach hingenommen werden.

schau mal hier :

mögliche Nebenwirkungen von „ Fluomizin“

wenn die Beschwerden bestehen bleiben, wenden Sie sich so bald wie möglich an Ihren Arzt.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen)
• Ausfluss aus der Scheide, Juckreiz oder Brennen in der Scheide;
Hefepilzinfektion der Scheide (Soor).
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen)
• Geschwürbildung der Scheidenschleimhaut, wenn diese bereits vor Behandlungsbeginn geschädigt war;
Blutung aus der Scheide; Schmerzen im Scheidenbereich; Rötung, Trockenheit der Scheide
• Scheidenentzündung (Vaginitis), Blasenentzündung (Zystitis);
• Kopfschmerz;
• Übelkeit;
• Fieber;
• Allergische Reaktionen.

Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 Wien, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: https://www.basg.gv.at/ anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
https://www.diagnosia.com/at/medikamente/fluomizin-10-mg-vaginaltabletten/

fg ory
 
Hallo stephi,

wie ory schon schreibt: Blutungen sollten nicht einfach akzeptiert werden.

Ich habe noch diese Information gefunden:

...
Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Fluomizin auftreten:

Vaginalinfektionen verursachen im allgemeinen Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Ausfluss. Diese unangenehmen Erscheinungen verschwinden meistens während der Behandlung. In seltenen Fällen können zu Beginn der Therapie die lokalen Reizerscheinungen wie Juckreiz, Brennen, Rötung zunehmen. Ein Abbruch der Behandlung ist nicht erforderlich. Bei Auftreten von stärkeren Beschwerden ist der Arzt bzw. die Ärztin aufzusuchen.

Bei bereits vorgeschädigter Scheidenoberfläche z.B. als Folge eines Östrogenmangels oder ausgeprägter Entzündung, wurde in sehr seltenen Fällen von blutenden Oberflächendefekten in der Scheide berichtet. In sehr seltenen Fällen wurde das Auftreten von Fieber beobachtet. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Fluomizin abzubrechen.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
...
Fluomizin® | diagnosia.com

Wichtig scheint mir hier der Hinweis auf einen möglichen Östrogenmangel. Ist in der Richtung untersucht worden?
Und: ist eigentlich jemals ein Antibiotigramm bzw. ein Antimyogramm (heißt das so?) gemacht worden, also eine Untersuchung, ob das jeweilige Antibiotikum tatsächlich die Erreger "killt" bzw. das Antimykotikum die Pilze?
Gerade bei immer wieder kehrenden Entzündungen und Gabe der ABs und Antimykotika sollte das gemacht werden, sonst nimmt man evtl. die Mittel ohne Erfolg aber mit allen Nebenwirkungen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo stephi,

wichtig ist hier für die Schleimhaut vor allem das Estriol, nicht das Estradiol. Das kann gut über eine Creme aufgenommen werden und muss nicht lokal in die Scheide aufgebracht werden, sondern wirkt auch, wenn es aussenherum, also Oberschenkelinnenseite, Schambein ... aufgetragen wird.

Ich habe mir damit sehr gut helfen können. Erst als ich regelmäßig Estriol angewendet habe, hörten meine ständigen Infektionen auf. Die Schleimhaut braucht dieses Hormon und es ist häufig im Mangel, weil es das letzte Syntheseglied in der Herstellung ist.

Zudem unbedingt den Darm behandeln. Wenn Du AB einnehmen musst, dann unbedingt parallel immer dazu ein Bakterienpräparat einnehmen z.B. von Allergosan Omnibiotic. Das AB vernichtet die gute Flora und das wirkt sich dann auf die Scheidenflora genauso aus. Solange es dem Darm nicht besser geht, wird der Intimbereich immer wieder infiziert. Die ganze Schleimhaut hängt zusammen als ein System.

Eine Möglichkeit ist auch ein Aromatogramm der Vaginalflora. Hier werden dann etherische Öle gefunden, die effektiv sind gegen die Bakterien, Pilze etc. Im Gegensatz dazu werden AB meist als Breitband eingesetzt und wirken nicht gezielt, zudem machen sie eben auch die guten Bakterien kaputt.

VG
julisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo stephi,

meine Ärztin gab mir einen Tipp, der die Scheidenflora wieder aufbauen
sollte und zwar ein Tampon in rechtsgedrehtem Bio-Joghurt getunkt
und anschließend über Nacht eingeführt.
Habe es erst nicht glauben wollen, aber ausprobiert und tatsächlich es
trat eine sofortige Linderung der Beschwerden ein.

Was aber unbedingt mitbehandelt werden muß ist der Darm, wie auch
schon einige geschrieben haben!!!

VG
Destination
 
Destination, bei einer gereizten Schleimhaut kann Joghurt und Tampon auch nach hinten losgehen, so war es zumindest bei mir. Gerade die Joghurts aus Massentierhaltungen enthalten zahlreiche Eiweiße, die hier auch stören können, sind ja nicht nur Bakterien.

Was auch ein Weg ist, sind Scheidenspülungen, um das ganze Becken zu stärken, also als Langzeitlösung, einmal die Woche angewandt. Das Teil schaut so aus: Scheidenspüler, - Narayana Verlag

VG
julisa
 
Danke für die vielen Antworten! Habs erst jetzt gesehen, da ich die Mailadresse geändert habe. ☺️
Im Moment bin ich Infektionsfrei, hoffe es bleibt dieses mal etwas länger so. Dazu nehme ich im Moment das Gynoflor für die Scheide und das Bioflorin für die Darmregulierung. Leider haben die Blutungen nicht gestoppt! Habe sie nun seit 3 Wochen mit unterbrüchen. Dazu Übelkeit, starke Krämpfe und meine Brüste tun höllisch weh. Mein Frauenarzt sagt, es käme durch den Pillenwechsel. Hab in den letzten paar Wochen von Cerazette auf Mirelle und dann wieder auf Ceraztte gewechselt. Natürlich bringt das alles durcheinander, aber solche Blutungen hatte ich noch nie und ich fühle mich geschwächt.
 
Hallo stephi,

wenn Du so grosse Probleme hast, die offensichtlich mit der hormonellen Behandlung zu tun haben, wäre es doch wenigstens eine Zeitlang möglich, ganz auf die Pille zu verzichten?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo stephi,

das gleiche, das Oregano Dir empfiehlt, würde ich Dir auch raten. Unter der Pille Infektionsfrei zu werden, ist , wenn das mal angefangen hat, fast nicht möglich, weil diese das Milieu verändert.

Mit ständigen Infektionen und Pilz haben ganz viele Frauen mit Pille Probleme. Und auch anschließend kann es bis zu einem Jahr dauern bis sich die Schleimhaut wieder erholt hat. Es ist eben ein Eingriff ins System. Es wird ja bewusst das körpereigene Produzieren der wichtigen Hormone unterdrückt und dafür etwas synthetisches hineingegeben, das die gegensätzliche Wirkung hat.

VG
julisa
 
Hatte jetzt eine Woche Ruhe und das ganze fängt wieder von vorne an.. Juckreiz, brennen, Ausfluss, Nässegefühl, unangenehmer Geruch.. ich bin wirklich verzweifelt! Dazu haben wir jetzt auch noch Feiertage!
Das mit der Pille war bis jetzt die beste Lösung. Ich bin ebenfalls gegen hormonelle Verhütung, doch Kondome schmerzen mir so.. da hab ich lieber gar keinen Sex.
 
Hallo stephi,

Hatte jetzt eine Woche Ruhe und das ganze fängt wieder von vorne an..
War in dieser Woche irgendetwas anders, hast Du anders gegessen, Dich anders gewaschen, Medikamente genommen ....?

Grüsse,
Oregano
 
eigentlich nichts anderes, nur die letzte Behandlung mit Fluomizin hat bisher am besten angeschlagen, als Tabletten. Der Frauen Arzt hat mir zu Vagi-Hex geraten und ich soll Montag vorbei kommen. Mittlerweile denke ich einfach, dass die Schleimhaut der Scheide so kabutt ist, dass sich jedes Bakterium wieder ansammeln kann. Meist fängt es auch gleich wieder nach dem Sex an, Partner hat man aber immer mitbehandelt. Vielleicht reicht schon nur das kleinste, dass es auslöst?
 
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