Turtle stellt sich vor; Epilepsie seit Schwangerschaft

Hallo,

hatte heute einen Termin bei meiner Neurologin. Sie hat mir zugesagt, die wichtigsten Blutwerte wie Leberwerte und verschiedene Mineralien, sowie Schilddrüse und Nierenclearing zu untersuchen. Habe für die Blutentnahme am 09.09. einen Termin.
Jetzt noch eine Frage: da ich unter anderem bereits verschiedene Mineralien, wie z.B. Kalium nehme, wie lange sollte ich Kalium vor der Blutabnahme absetzen?
 
Jetzt noch eine Frage: da ich unter anderem bereits verschiedene Mineralien, wie z.B. Kalium nehme, wie lange sollte ich Kalium vor der Blutabnahme absetzen?
Kalium abzusetzen, kann gefährlich sein, wenn man es braucht, d. h. einen starken Mangel hat. Es ist wichtig für das Herz.
Also da wäre ich sehr vorsichtig.
Auch bei Magnesium kann ein längeres Absetzen zu Problemen führen.
Am Tag der Blutentnahme würde ich natürlich die Substanzen erst nach der Blutentnahme einnehmen.
Beides sind aber auch Substanzen, die man wohl nicht sooo lange speichert, so dass ein Absetzen über viele Tage wohl nicht nötig ist.
Ob Du sie am Vortag evtl noch reduziert einnimmst, musst Du selbst entscheiden. Es ist schwer zu sagen, ob das vertretbar ist. Jedenfalls solltest Du nichts riskieren.

Allerdings ist es noch sehr wichtig bei beiden Werten, dass der Arzt das Blut nach der Entnahme korrekt behandelt, d. h. nicht zu früh oder zu spät zentrifugiert und danach das Serum in ein 2. Röhrchen abfüllt und so schnell als möglich ins Labor sendet.
Der Kaliumwert kann stark ansteigen, wenn hier Fehler gemacht werden, d. h. das Blut nicht oder zu spät zentrifugiert und getrennt wird.

Wird das Blut zu früh, also vor dem Gerinnen zentrifugiert, fallen die Werte niedriger aus.

Hoffentlich hat die Neurologin damit Erfahrung, denn die Neurologen, die ich kenne, haben wenig Erfahrung mit Blutentnahmen. D. h. entweder sie nehmen kaum welches ab oder sie haben nicht mal eine Zentrifuge.
Ohne Zentrifuge kann man den Kaliumwert nie korrekt abnehmen.

Außerdem sollte die Blutentnahme nüchtern morgens erfolgen und der Transport des Blutes ins Labor sollte nicht erst Stunden später sein und nicht sehr lange dauern.
Gerade bei Kalium ist das wichtig, weil dieser Wert so extrem empfindlich ist.
Auch Magnesium im Serum soll ähnlich störanfällig sein.
Besser wäre eine Blutentnahme direkt im Labor.

Zink, Eisen, etc. kann man m. E. schon ein paar Tage absetzen. Die Auswirkung ist bei diesen Substanzen nicht sooo extrem.
Ich nehme ja nicht an, dass das Kupfer im Serum mituntersucht wird?
Das würde von höher dosiertem Zink evtl. noch längere Zeit nach dessen Absetzen beeinflusst werden.
Wenn nur Zink und kein Kupfer bestimmt werden sollte, so denke ich, dass der Zinkwert nach rd. einer Woche Absetzen schon reell ausfallen könnte.
Ob es da -wie beim Eisen- auch Zinkspeicher gibt, weiß ich nicht. Wenn es diese gibt, dann sehe das wohl etwas anders aus.

Beim Eisen gibt es die sog. Eisenspeicher. Da wird ein Absetzen sich nicht gleich auswirken - weder auf die Symptome noch auf den Eisenspeicher.
Vermutlich hängt die Auswirkung eines Absetzens auch von der zuvor eingenommenen Menge ab und wieviel man über die Nahrung dann wieder zuführt.

Aber ein Arzt, der Erfahrung mit der Beurteilung von solchen Werten hat, sollte die Werte auch dann beurteilen können, wenn der Patient keine lange Pause mit den Mineralien gemacht hat.

lg
margie
 
Hallo Margie,

nachdem ich mit meinem Hausarzt massiv Probleme beim Blutuntersuchung hatte (er wollte gar keine machen), bin ich froh, dass sich die Neurologin direkt bereits erklärt hat, mir die wichtigsten Werte zu machen. Normalerweise ist das eher die Aufgabe des Hausarztes. Ich muss halt extra morgens nochmal hinfahren. Aber sie macht auch die Schilddrüsenhormone und das Nierenclearing. Ich werde mir wohl dummerweise einen neuen Hausarzt suchen müssen, der in Bezug auf die Blutbestimmung nicht soviel Ärger macht. Es ist ja nun nicht so, dass ich das ganze viermal im Jahr haben will, sondern wenigstens einmal im Jahr eine Kontrolle haben will.
sie machte mich in Bezug auf den CK-Wert darauf aufmerksam, dass wohl die Hausarztpraxis diesbezüglich ebenfalls einen Fehler beim Abnehmen des Blutes gemacht hat, insofern bin ich ganz optimistisch, dass die Werte einigermaßen korrekt bestimmt werden. Die Proben gehen direkt nach zwei Stunden in das entsprechende Labor. Deswegen hat sie mich extra morgens zu sich bestellt.

Kalium nehme zur Zeit in geringer Dosierung nach Kuklinski zu mir. Er empfiehlt 300mg einmal täglich.
 
Hallo Turtle,

auch wenn sie das Blut nach 2 Stunden ins Labor schickt, kann es recht lange dauern bis es dort ankommt. Die Fahrer der Labore machen oft eine richtige "Rundreise" und sammeln Proben von vielen Arztpraxen ein. Deshalb kann es sein, dass eine Probe zwar um 10 Uhr beim Arzt abgeholt wird, aber dennoch erst um 14 Uhr im Labor ankommt.
Aber selbst wenn das Blut nach ca. 2 Stunden im Labor bereits sein sollte, so ist das für Kalium zu lange, wenn es nicht zentrifugiert und abpippetiert wurde.
Denn auch im Labor dauert es noch eine Weile bis das Blut dann dort ist, wo es untersucht wird.

Sicher kann es sein, dass die Neurologin alles richtig macht, d. h. zu der Minderzahl von Ärzten gehört, die alles korrekt machen.

Meine Erfahrung - und ich habe seit Jahren x-Blutentnahmen pro Jahr - ist die, dass bei Blutuntersuchungen viel geschlampt wird. Das fängt in der Arztpraxis an und kann sich im Labor fortsetzen. D. h. auch bei den Laboren gibt es Unterschiede. Oft schon genügen dort ein oder 2 weniger gut ausgebildete Mitarbeiter, um einen Teil der Blutuntersuchungen zu "verhageln".
Nur ein kleines Beispiel:
Bei bestimmten Hormonwerten (Noradrenalin im Plasma, etc.) kommt es auch darauf an, dass das Blut sofort zentrifugiert wird (da darf nicht mal die Gerinnung abgewartet werden) und dann abpipettiert und eingefroren wird (weil sonst der Wert abfällt).
Ich telefonierte wegen einer solchen Hormonwertbestimmung mit der Laborärztin des Labors, wohin der Internist das Blut geschickt hatte. Ich erschrak, als diese mir sagte, dass es nicht nötig sei, dass in der Arztpraxis für diese Werte das Blut zentrifugiert wird und es ebenfalls nicht nötig sei, dass es gefroren im Labor ankommt.
Da ich aber ganz sicher weiß, dass das bei Noradrenalin falsch ist, was sie mir sagte, konnte ich aus dieser Auskunft rückschließen, wieso mein Wert so stark nach unten von den Werten abgewichen war, die in anderen Laboren bestimmt worden waren.

Wie gesagt, ich habe seit Jahren extrem viele Blutentnahmen (jährlich bestimmt 20 Entnahmen +/-) und da bekommt man schon einige Fehlerquellen mit.

Nun vielleicht klappt es bei der Neurologin doch.

Ansonsten rate ich, wenn Dich der Kaliumwert sehr interessiert, dass Du Dir die Zeit nimmst, und selbst in ein Labor Deiner Wahl fährst und den Wert auf eigene Kosten bestimmen läßt. Der Wert selbst kostet weniger als 2 Euro. Die Blutentnahme dürfte wohl sogar teurer sein. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, selbst in ein Labor zu fahren, würde ich noch andere Werte, die mich interessieren, mitmachen lassen.
Man kann vorher auch anfragen, was die Werte kosten, so dass man nicht überrascht wird, wenn die Rechnung kommt.

300 mg Kalium ist extrem viel nicht, wird aber in vielen Fällen ausreichen, um den Mangel auszugleichen.
Nimmst Du evtl. Kalinor retard? Das nehme ich und das enthält 300 mg. Ich nehme meist morgens und abends je eine Kapsel.

Das Problem mit den Hausärzten kenne ich. Ein Mal pro Jahr ist m. E. nun wirklich keine häufige Blutentnahme.
Bei chronisch Kranken würde ich sagen, dass pro Quartal eine Blutentnahme das Minimum sein sollte.
Denn die Laborwerte schwanken doch häufig, so dass eine einmalige Blutentnahme pro Jahr auch zu einem verfälschten Ergebnis führen kann.
Natürlich kommt es dann noch auf den Umfang der Blutentnahme an. Ob der Arzt nur ein paar Werte oder einen kompletten "Status" macht.
Ich glaube, dass da viele Hausärzte zu Unrecht zu knausrig sind, d. h. den Patienten zustehende Leistungen vorenthalten.

lg
margie
 
Du hast Recht Margie. Allerdings bin ich froh, dass die Neurologin nicht direkt nein gesagt hat, als ich erzählte, dass mein Hausarzt auf stur geschaltet hat. Für mich die wichtigsten Werte sind die Schilddrüse und die Leber. Ansonsten mal sehen was raus kommt.
Ansonsten nehme ich Kaliumcitrat, das die Apotheke hier selbst in Kapseln herstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Turtle70,

auch wenn ich kein Frühchen war, kenne ich doch einige Deiner Symptome:

Ich habe/hatte seit meinem 12. LJ mit Epilepsie zu tun, hatte aber vor auch schon als Kindergartenkind und auch später oft schon starke Kopfschmerzen und mit 8 Jahren dann auch eine Enzephalitis. All das hat mich nicht davon abgehalten ein sehr aktives Leben zu führen, auch ich habe zwei Kinder bekommen.

Auch bei mir waren/sind die Anfälle u.a. hormonabhängig, ich habe sie die vergangenen Jahre regelmäßig bekommen, bevor meine Menses los ging (danach ging es mir auch immer gleich viel besser). Und in den Schwangerschaften hatte ich erstmal nichts, aber jeweils ca. 4 Wochen vor Geburtstermin habe ich einen recht heftigen Anfall bekommen (das entspricht dem Zeitpunkt der Östrogenerhöhung, damit sich die Lungen der Kinder vor der Geburt entfalten können!). Nach der Geburt meiner Tochter habe ich 10 Tage später so heftige Anfälle bekommen, wie ich sie zuvor nicht hatte (da hatte ich allerdings auch recht viel Medikamente bekommen, was wiederum die Leber belastet und ich habe definitiv auch eine Entgiftungsstörung, genetisch).
2005 kam dann CFS/ME dazu und in Folge auch noch mehr Anfälle. Ich nehme aber schon seit meinem 24. LJ keine Antiepileptika mehr. Ich wollte einen anderen Weg gehen (auch wegen Leberbelastung und Müdigkeit und weil die Anfälle nie ganz verschwanden, ich aber immer sehr viele Nebenwirkungen bekommen habe).

Lange Rede kurzer Sinn: Ich wollte und konnte mich auch nie damit abfinden und bin immer noch dabei, meine Gesundheit zu stabilisieren. Ich bin auch der Meinung, dass mein Körper das hinkriegen kann. Anfälle habe ich nun seit fast 2 Jahren keine mehr, nicht mal mehr ein Zucken im Kopf vor der Regelblutung und das ging wirklich sehr viele Jahre. Meine Vermutung, auch in Bezug auf die Licht- und Lärmempfindlichkeit, ist, dass es bei mir eine lang unerkannte Borreliose (inkl. Co-Erreger war). Diese habe ich nun seit 2009 naturheilkundlich behandelt (und vieles andere auch), aber meine Anfälle treten nun vermutlich nur noch auf, wenn die Borrelien im Gehirn wieder aktiv werden. Auch bei mir war es so, dass ich bei Konzentriertheit die Anfälle nicht bekommen habe, sondern eher in den Entspannungsphasen abends im Bett (z.B. nach Prüfungen, aber nie während der Prüfung).

Ich hatte von Geburt an bei eigentlich bester Gesundheit (und Gewicht) auch ein geschwächtes Immunsystem. Das haben Frühchen ja auch. Und bei einem geschwächten IS stehen allen möglichen Erregern Tür und Tor offen. Sie besetzen sich Dich quasi wie ein Virus auf dem Rechner, der Rechner wird einfach nur langsamer und kontrolliert ihn, aber ansonsten funktioniert der Rechner noch. Jeder kommt mit diesen Viren und Bakterien im Laufe seines Lebens in Berührung, die Frage besteht nur darin, wie das IS damit umgehen kann.

Vielleicht hilft Dir das neben Kuklinski/Ernährung und anderem auch etwas weiter. Ich bin übrigens genauso alt wie Du ;-)

Alles Gute und viel Erfolg!!!

hitti
 
Hallo Hitti,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Eine Borreliose hatte ich bis jetzt immer ausgeschlossen. Wie kontrolliert (diagnostisch) man eine solche Erkrankung? Deine Schilderung ähneln meinen Anfällen ja fast bis aufs Haar :eek:
Dann wäre noch die Frage zu stellen, hast du in Bezug auf die Epilespie ausser der Borreliose-Behandlung noch etwas gemacht.
Was hast du naturheilkundlich gemacht, würde mich schon sehr interessieren, da ich auch für Phytotherapie absolut begeistert bin.
I
 
Dann wäre noch die Frage zu stellen, hast du in Bezug auf die Epilespie ausser der Borreliose-Behandlung noch etwas gemacht.

Was hast du naturheilkundlich gemacht, würde mich schon sehr interessieren, da ich auch für Phytotherapie absolut begeistert bin.

Nunja, ich antworte jetzt mal ganz kurz, weil das alles natürlich schon recht komplex ist und ich bis 2009 alleine mit Büchern und NEMs etc. leider auch nicht nachhaltig weiter gekommen bin. Allerdings war ich nie so fit, dass ich vollzeit arbeiten gehen konnte und nebenbei noch Hobbies. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich mich sicher nicht so arg bemüht. Es war dann eher der Leidensdruck und auch die Enttäuschung über die Schulmedizin und das nicht aufgeben können "das muss doch gehen!" ;-)

Also ich bin bei einer Therapeutin, die nach Dr. Dietrich Klinghardt testet und arbeitet. Und das ist nun nach vielen, vielen Jahren für mich das beste, was mir begegnet ist. Ich bin da eher über "Zufälle" hin gekommen.

Du kannst auch gerne mal nach Klinghardt und Neurologie und/oder Epilepsie, Borreliose im Netz oder Forum suchen...

Klinghardt, Dietrich - Die sanfte Heilung v. neurolog. Erkrankungen u. Lernstörungen b. Kindern -DVD - Steinhardt-Verlag Shop

INK-Institut für Neurobiologie nach Dr. Klinghardt

Falls es Dich interessiert, kann ich Dir gerne weitere Auskünfte geben!

LG

hitti
 
hallo Hitti,

vielen Dank für die Links und den neuen Denkansatz. Nächste Woche werde ich zuerst mal meinen Hausarzt wechseln und dann lasse ich eine Atlastherapie machen. Das dürfte zumindest den nitrosativen Stress reduzieren. Ich glaube ebenfalls fest daran, dass der Körper die Fähigkeit hat, mit dieser Krankheit fertig zu werden.
Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Ich bin noch nicht bereit aufzugeben.
 
Nächste Woche werde ich zuerst mal meinen Hausarzt wechseln und dann lasse ich eine Atlastherapie machen. Das dürfte zumindest den nitrosativen Stress reduzieren.

Gute Idee, und wichtig ist auch immer, dass man/frau einen Schritt nach dem anderen geht. Alles auf einmal kannst Du sowieso nicht machen.

Was mir begleitend noch hilft und auch empfohlen wurde, ist eine regelmäßige osteopathische Behandlung. Das wäre dann vielleicht was für die Zeit nach der Atlastherapie. Meine KK übernimmt das mittlerweile 10 x im Jahr.

Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Ich bin noch nicht bereit aufzugeben.

Na, auf keinen Fall! Dazu ist doch auch das Leben zu spannend, oder?!?

Du wirst das schaffen, zumal es Dir ja anscheinend im Alltag gar nicht so schlecht zu gehen scheint! Du hast da sicher noch Reserven, die was möglich machen können (bei professioneller Begleitung und unter Beachtug Deiner Grenzen).

Bis bald! Ich bin gespannt auf Berichte Deiner Etappen :)

hitti
 
So nun die neuesten Entwicklungen.
Nach den neuesten Blutuntersuchungen wurde unter anderem ein zu tiefer Prolaktinspiegel festgestellt. Meine neue Hausärztin will daraufhin nun eine genauere Untersuchung der Hypophyse (Kernspin) und einen Test der Nebennieren (Blutuntersuchung und 24-Stunden-Urin) machen. Immerhin mal jemand, der genauer hinschaut und nicht davon ausgeht, es wird schon alles seine Richtigkeit haben.
Der zweite unklare Blutbefund der Thrombozyten (162) konnte sie auch ganz schnell klären, das verursacht das Medikament, das ich gegen die Anfälle nehmen muss.
Interessant ist, dass das Prolaktin eine ähnliche Verlaufkurve hat, wie die Anfallshäufigkeit.
 
Am Donnerstag wurde die Atlastherapie gemacht und ich muss sagen, ich fühle mich super. Allerdings habe ich zur Zeit noch Verspannungen im Rücken, die beim zweiten Termin nochmals massiert werden. Direkt nach der Behandlung war bereits eine Verbesserung der Haltung zu beobachten, meine Schiefstellung der Halswirbelsäule sowie Ausbuchtung der Brustwirbelsäule sind direkt verschwunden gewesen. Ebenso wie mein Beckenschiefstand, daher fühlt sich das rechte Bein zur Zeit länger an. Ebenfalls etwas durcheinander ist die Bewegungkoordination, da der Körper sich auf die veränderte Haltung erst einstellen muss. Obwohl ich keine Schmerzen habe, bewege ich mich im Moment wie jemand altes oder jemand der Rückenschmerzen hat. Das Gefühl ist einfach eigenartig. Den Kopf kann ich definitv viel weiter drehen und es knirscht auch nicht mehr dabei. Die Achillessehnenreizung ist im Moment erst mal verschwunden. Mal sehen, ob das so bleibt. Auf weitere Veränderungen bin ich gespannt und werde dann hier auch berichten.
 
Hallo Turtle!
Ich habe deinen Link heute im Bereich “oxidativer/nitronativer Stress” entdeckt, aber ich denke, die Antworte schreibe ich mal hier.
Kurz zu mir: Ich bin 41Jahre, Epilepsie (komplex fokale und sekundär generalisierte Anfälle) habe ich seit 19 Jahren, außerdem Diabetes mellitus Typ 1 (seit 1990), Morbus Addison (seit 1998, Nebennierenrindeninsuffizien), lineare Sklerodermie und CFS (direkter Beginn unklar, Erwerbsunfähig seit 2007).
Mit Blick auf meine Epilepsie habe ich die verschiedensten Medikamente genommen (momentan Lamictal und Zonegran), aber sie haben nichts bewirkt. Die Anfallszahlen haben sich auf durchschnittlich 4 im Monat eingependelt. Bis ich vor ca. 2 Jahren mein Essen auf eine individuelle
Low Carb Kost umgestellt habe (u.a. keine Süßigkeiten, keine Nudeln, kein Brot, kein Reis, außer Beeren kein Obst, viel Fett)- die Anfallszahl ist sofort um 75% gesunken. Mein Neurologe meinte, dazu gebe es bereits Studien, aber Erwachsenen würde man nicht zutrauen, dass sie so etwas durchhalten.... Kein Kommentar :confused:
Seit April habe ich einen Teil des Fettes durch Kokosnussöl ersetzt (4-5 Esslöffel pro Tag) - und in den letzten zwei Monaten war ich anfallsfrei.:) Was das nun bedeutet, werde ich sehen.
Doktor Kuklinski hat mir (neben osteopathischer Behandlung u.a.) verschiedene Mikronährstoffe empfohlen. Mit Blick auf die Anfälle das Taurin. Aber erst, wenn bestimmte andere Nährstoffe in ausreichender Menge im Körper sind, denn das Taurin ist “die letzte Staffel des Antioxidantienschutzes , da es die intrazelluläre Calcium-Überlastung bei Membranschädigung (Peroxidation), Glutamat-Überaktivität oder Mitochondrienschädigung abfängt” (aus: B. Kuklinski “Das HWS-Trauma” , S.205) Ob es bei deiner Epilepsie hilft, kann ich natürlich nicht sagen. Ich habe die Tabletten eine Weile genommen, sie haben bei mir allerdings Schmerzen in Armen und Beinen ausgelöst, was sehr ungewöhnlich ist. Ich habe sie dann wieder abgesetzt. Die Ursache der Schmerzen sind mir nicht klar, beim nächsten Telefongespräch muss ich Doc K. noch mal fragen.
Mich würde mal interessieren, ob dein Arzt die Atlastherapie ohne zögern durchgeführt hat. Für mich sind meine instabile HWS und der verschobene Atlas von besonderer Bedeutung. Aber eine Atlas-Therapie will keiner bei mir machen, weil ich Epilepsie habe. Genau erklären konnte mir das allerdings
Keiner.
Ich hoffe, dir hat die Atlast-Therapie gut geholfen!
LG
Katharina
 
Hallo Katharina, die Atlastherapeutin hat bereits eine weitere Patientin mit Epilepsie. Die Therapie hat mir sehr viel gebracht. Die Anfälle sind zurück gegangen. Taurin nehme ich ebenfalls, vielleicht kannst du mir was über die Dosis verraten. Ebenso B12 sowie Omega3. Vielleicht erzählst du mir mal was über die genaue Therapie von Dr. K. Ich würde selbst dorthin gehen, aber die Anreise aus dem Saarland recht aufwändig. LG turtle
 
Hallo Turtle!
Da werde ich weiter suchen, ob ich einen Therapeuten finde, der bei mir Atlastherapie durchführt. Denn die Halswirbelsäule ist auch für Dr. K ein sehr wichtiges Thema - das Bett, Osteopathie und (je nach eigener Kraft) Stärkung der Muskeln. Ich habe ein funktionelles MRT machen lassen, d.h. nicht einfach liegend, sondern stehend mit verschiedenen Kopfneigungen.
Dabei wurde festgestellt, das der Atlas verschoben ist, der Axiszahn “tanzt” (und somit u.a. die umliegenden Nerven reizt) und ich nur eine Arterie habe, die das Gehirn mit Blut versorgt, die zweite ist nicht ausgebildet. Und somit bekomme ich Durchblutungsstörungen im Gehirn wenn mein Kopf abknickt und somit die vorhandene Arterie abdrückt...
Die Diagnose führt Dr.K schwerpunktmäßig durch ein langes Gespräch aus. Wir haben über zwei Stunden gesprochen und er hat eine Menge Fragen gestellt. Außerdem hat er noch meine Ausatmungsluft und den Urin untersuchen lassen und darauf Schlüsse mit Blick auf Vitaminmangel und Problemen mit den Mitochondrien geschlossen. Die Entwicklung des Nährstoffplans und die Klärung von Fragen geht am Telefon.
Es ging dann mit Vit.B12, Biotin, Folsäure, Alpha-Liponsäure los, Kalium, Magnesium, VitaminC dazu. Zinkmangel war bei mir durch weiße Flecken auf den Fingernägeln zu erkennen, mit der Einnahme der Kapseln sollte ich aufpassen - und das war gut, denn ich habe die am Anfang gar nicht vertragen. Also erst mal wieder absetzen und ein paar Wochen später wieder versuchen. Da ging es dann. Daran ist zu sehen, das die Nährstoffe nicht allein funktionieren, sondern immer nur in Kombination mit anderen. Vitamin B-Komplex kam dann auch noch dazu. Übrigens Vitamin D habe ich schon lange vor einem Termin bei Dr. K angefangen.
Phytocortal N habe später ich mit Blick auf meine Nebennierenrinde ausprobiert, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass mit das etwas gebracht hat, also habe ich es wieder abgesetzt. Dann hat er mit empfohlen, Coenzym Q10 aus zu probieren. Mir hilft es, also nehme ich es weiter. Da meine Muskeln immer noch zucken, habe ich im Juli meine intrazellulären Magnesium- und Kalziumwerte messen lassen. Im Gegensatz zu den Werten im Serum sind diese Werte erniedrigt, also nehme ich momentan noch mal zusätzlich für vier Wochen Magnesium ein. Mal sehen, ob sich die Muskeln beruhigen.

Dr. K hatte mir empfohlen mit 500mg Taurin pro Tag an zu fangen, am besten am Abend. Wenn ich den Nährstoff weiter genommen hätte, hätte ich auf 2x 500mg verdoppelt.
Die Ernährung - Low-Carb-Kost, kein Glutmat, regional und saisonal und alles was gesund ist.
Bei Dr. K bin ich jetzt seit Januar 2013 und diese Nährstoffkombination und die Low-Carb-Kost hat mir doch einiges an Energie gegeben. Aber wie gesagt, die HWS muss noch stabilisiert werden. Und meine Ärzte vor Ort sollten das ganze auch mal etwas Ernst nehmen, denn deren Verhalten kostet eine Menge Kraft.
Ich weiß jetzt nicht genau, ob ich die Information von dir in deinem Text gelesen habe - mein Gedächtnis ist ein riesiges Problem für mich und macht auch etwas Angst -, nimmst du Antiepileptika (noch)?
Ich überlege zur Zeit, ob ich meine nicht ansetzte, denn diesen Tabletten habe ich noch nie richtig vertraut und geholfen haben sie (vermutlich) auch nicht viel.
Viele Grüße.
Katharina
 
Ir

Hallo Katharina. Ja, ich muss Antiepileptika nehmen. Ich rutsche schnell in den fokalen Status. Zur Zeit nehme ich Keppra, vor allem um schlimmeres zu vermeiden. Taurin nehme ich 2x 500mg. Des weiteren habe ich seit heute wieder Kokosöl genommen. Aber heute Abend gehts mir nicht gut. Die Menge war eventuell zu groß. LowCarb versuche ich auch wieder zu machen. Mit mittags Kantine geht das recht schwer. Ich würde dir raten, sehr vorsichtig mit dem Absetzen sein, die Gefahren kennst du. Phytocortal habe ich auch schon versucht, aber ich fühle mich damit nicht wohl. Die anderen Nährstoffe nehme ich ebenfalls schon. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Gerne tausche ich mich mit dir weiter aus. Es ist sehr interessant, jemanden kennenzulernen der die selbe Grundsituation hat. Lg Turtle70
 
Hallo Turtle!
Ja, ob ich wirklich die Antiepileptika absetze, da bin ich mir nicht sicher, denn
ob dann doch wieder mehr Anfälle kommen, ist nicht vorhersehbar. Aber ich denke da drüber nach, da ich immer mehr Probleme mit meinem Gedächtnis habe - Langzeitgedächtnis und Kurzeitgedächtnis, Wortfindungsproblme u.a- und mein Neurologe bringt das nicht in Zusammenhang mit meiner Epilepsie. Mein EEG weisst schon seit über 18 Jahren sehr extreme Spikes (im linken Temporallappen) auf und das könnte schon mit Wortfindungsproblemen zusammenhängen - aber wieso ging das ganze erst nach ca. 16 Jahren los? Und die anderen Themen interessiert meinen Neurologen nicht. Und so ganz kann ich den Medikamenten nicht vertrauenen. Aber laut Aussage meiner Ärzte sind die ja ganz harmlos......
Dr. K meinte, die Probleme mit dem Langzeitgedächtnis liegen (bei mir) an dem Energiemangel und die mit dem Kurzzeitgedächtnis an dem Zinkmangel. Gut, so viel mehr Energie habe ich noch nicht, aber mein Zinkmangel ist eigentlich behoben. Da müsste noch ein anderes Problem dahinter stecken. Nun, weiter forschen.
LowCarb und Kokosnussöl in der Kantine das stelle ich mir auch schwierig vor.
Ich würde mich auch gerne weiter mit dir austauschen :wave:
Viele Grüße.
Katharina
 
Hallo Katharina,

Gott sei Dank habe ich keine Gedächtnisprobleme. Allerdings dieses Jahr eine Häufung der fokalen Anfälle, auf die sich keiner einen Reim machen kann. Leider auch am Sonntag wieder, allerdings wesentlich weniger heftig und ich bin hinterher auch sehr schnell wieder auf die Füße gekommen. Auch meine Epilepsie ist erst mit 24 Jahren aufgetreten und ich habe diese Spike-Wave-Komplexes im Temporallappen. Schon sehr interessant. Gibt es in Deiner Familie sonst irgendwas besonderes? Brauchst aber nur zu antworten, wenn das Dir nicht zu persönlich ist. Ich selbst bin Adoptivkind und erst mit 3 Jahren adoptiert worden. Zum Teil sehe ich in der psychologischen Geschichte, gerade in Zusammenhang mit der Geburt meiner eigenen Kinder einen Auslöser. Ganz schlimm halt nach der Geburt meiner Tochter.
Wenn ich heute abend Zeit habe, schreibe ich eventuell noch etwas mehr. Muss jetzt auf Arbeit.
 
so hier noch die neuesten Entwicklungen. Die Anfallsfrequenz hat sich leider erhöht für die fokalen Anfälle. Aber heute morgen war es das erste mal, dass ich es mit dem Notfallmedikament Rivotril einigermaßen in den Griff bekam und nicht ins Krankenhaus musste. Parallel dazu ist aber zu beobachten, dass die Schwere der Anfälle nachgelassen hat. Was ich nun konkret von der Geschichte zu halten habe, ist mir nicht klar. Ich bin versucht, verschiedene NEM wieder mal wegzulassen, eventuell habe ich meine Vitamindepots inzwischen auch schon aufgefüllt und schade mir mehr, als es mir nutzt. Interessanterweise bin heute morgen trotz Notfallmedikament einigermaßen fit und auch auf Arbeit gegangen. Klar ist mir allerdings immer noch nicht, warum sich die Anfallsfrequenz dieses Jahr so gesteigert hat. Bin deshalb etwas deprimiert, da ich mir eine Verbesserung erhoffte. Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, ob ich die Vitamine einfach mal weglasse und sehe, was dann geschieht. Die Atlasprofilax-Geschichte hat definitiv auch eine Verbesserung gebracht, da ich direkt danach erst mal für ganze 2 Wochen anfallsfrei war.
Vielleicht hat ja hier jemand noch eine zündende Idee, was hier den Ausschlag geben könnte.
 
Klar ist mir allerdings immer noch nicht, warum sich die Anfallsfrequenz dieses Jahr so gesteigert hat. Bin deshalb etwas deprimiert, da ich mir eine Verbesserung erhoffte. Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, ob ich die Vitamine einfach mal weglasse und sehe, was dann geschieht.

Hallo Turtle70,

aus dem Bauch heraus und auch aus eigener Erfahrung mit Anfällen und "Verbesserungshoffnungen" kann ich jetzt nur vermuten, dass durch die NEMs (Vitamine etc.), aber sicher auch durch die Atlas-Therapie einiges ins Rollen gekommen ist. Das wäre oder ist grundsätzlich positiv, da sich ja überhaupt erst einmal was tut. Aber der Nebeneffekt ist oft eben auch, dass dadurch, dass der Stoffwechsel und damit auch die Entgiftung angekurbelt wird, sich der Körper mit frei gewordenen Stoffen ("Giften") auch "beschäftigen" muss und oftmals damit überfordert ist. Das können neben Schwermetallen z.B. auch Toxine von Bakterien sein, die sich bisher schön versteckt hatten. Oder eben auch Nebenprodukte der ganzen Medikamente, die Du schon jahrelang nimmst.

Bei mir steigt u.a. die Anfallsfrequenz und -heftigkeit, wenn die Leber, das große Entgfitungsorgan im Körper, überlastet ist. Zwischen Darm bzw. Leber und Kopf gibt es in vielen medizinischen Ansätzen eine angenommene Beziehung. Ich fand das früher immer etwas seltsam, aber mittlerweile kann ich das für mich bestätigen.

Eine Überlastung kann immer eintreten, wenn der Stoffwechsel in die Gänge kommt: Bei mir z.B. auch Sport. Heftig war es bei mir in den Zeiten der Amalgam-Ausleitung (Quecksilber). Da erhoffte ich mir auch Besserung und letztendlich wurde es erst einmal viel schlimmer.

Ich weiß jetzt nicht genau, was Du alles nimmst: Aber in solchen Situationen hilft bei mir immer am besten das Einnehmen von Bio-Chlorella-Algen und/oder Zeolith. Das sind beides Mittel, die viel binden können und dann die Toxine gebunden aus dem Körper schleusen, ohne dass sie sich ins Gehirn "vordrängen". Ansonsten zur Unterstützung der Leber z.B. auch Mariendistel-Tropfen oder -Tee, Basische Bäder, Leberwickel, Fußbäder etc.

Hast Du Dich schon mal mit dem Thema Darm beschäftigt? Empfehlen kann ich Dir auch das aktuelle Buch "Grain Brain" von Dr. David Perlmutter. Das gibt es auch in Deutsch, heißt da aber leider "Dumm wie Brot". Perlmutter ist praktizierender Neurologe und Ernährungsmediziner. Er schreibt in den Buch auch viel zu Epilepsie. Sehr interessant!

David Perlmutter im Interview zu seinem Buch »Dumm wie Brot. Wie Weizen schleichend Ihr Gehirn zerstört« (Goldmann Taschenbuch)

LG

hitti
 
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