Fibromyalgie, Differentialdiagnosen

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Wir haben bereits ein Wiki zur Fibromyalgie:
Fibromyalgie

Hier kann man über dieses Krankheitsbild nachlesen.

Auf dieser Seite wird es noch einmal beschrieben.
Mir geht es aber hier um die Differentialdiagnosen, die hier aufgelistet sind:

Deutsche Gesellschaft fr Muskelkranke e.V.
Differentialdiagnose
Die Differentialdiagnostik des Fibromyalgiesyndroms muss sowohl aus organischer als auch aus psychiatrischer Sicht mit großer Sorgfalt erfolgen, um keine anderweitig behandelbaren Erkrankungen zu übersehen.

Hier knüpft die organische Differentialdiagnose an. Jedes bei der internistischen und neurologischen Untersuchung auffallende abnorme Symptom muss die Frage nach einer sekundären Fibromyalgie oder einer anderen Schmerzursache aufkommen und entsprechende technische Untersuchungen für indiziert erscheinen lassen.

Die wichtigsten Differentialdiagnosen aus neurologisch-internistischer Sicht sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Daneben müssen Differentialdiagnosen im psychiatrischen Fachgebiet berücksichtigt werden, wie eine depressive Episode oder eine somatoforme Störung (ohne erkennbare organische Ursache).

Aus neurologisch-myologischer Sicht sind Paresen (Lähmungen), eine stärkere Muskelermüdbarkeit sowie deutlichere, vor allem lokalisierte Atrophien (Abnahme) der Muskulatur stets auf eine zugrunde liegende andere neuromuskuläre Erkrankung verdächtig und bedürfen ergänzender Diagnostik.

Die Gratwanderung verläuft zwischen den Extremen der Über- versus Sparflammen-Diagnostik. Die Über-Diagnostik wird oft aus Ratlosigkeit auf Seiten von Patient und Arzt durchgeführt, weil es für die vorgetragenen Beschwerden „eine Erklärung geben muss“. Die dann mittels mehrfacher laborchemischer und radiologischer Untersuchungen erhobenen (häufig unspezifischen Grenz-) Befunde münden oft in Verlegenheitsdiagnosen und verlängern nur den diagnostischen Leidensweg des Patienten.

Eine Differentialdiagnose ist nicht angegeben, die hier immer wieder genannt wird: Schwermetall- bzw. Giftbelastungen.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr viele Faktoren sind untersucht worden, von denen man annahm, dass sie eine Rolle in der Entstehung des Fibromyalgiesyndroms spielen könnten, bei denen man dies aber widerlegen konnte. Dazu gehören Borrelien- und Virusinfekte,
Deutsche Gesellschaft fr Muskelkranke e.V.

Hm,
soweit ich weiß, gehören aber Borreliose und EBV auch zur Differentialdiagnose bei Fibromyalgie.
Beide Infektionen können auch fibromyalgische Beschwerden hervorrufen.

Viele Grüße Quittie:wave:
 
Hallo,

möchte nur kurz darauf hinweisen, dass es auch eingie Überschneidungen zwischen der Fibromyalgie und der Hypophosphatasie (HPP) gibt. Als da wären:

Chronische Erschöpfung
Innere Unruhe und psychische Probleme
Muskelschmerzen
Probleme an den Sehnenansätzen

Ursache für diese Überschneidungen ist die Tatsache, dass die alkalische Phosphatase, die den HPP-Patienten fehlt, über den VitB6/12-Haushalt auch an der Produktion verschiedener Neurotransmitter beteiligt ist. Bislang gesichert ist, dass bei der HPP Serotonine und GABA zu wenig produziert werden. Auch auf zellulärer Ebene wurden inzwischen Einflüsse auf den Neurotransmitter-Haushalt entdeckt, dies muss jedoch noch genauer untersucht werden.

Die Muskel-, Shenenansatz- und Gelenkschmerzen kommen bei der HPP durch die Ablagerung von kleinen Pyrophosphat-Kalzium-Kristallen zustande.

Darauf reagiert der Körper auch mit einer Entzündungsreaktion - die sich jedoch nicht unbedingt in einer Erhöhung der ERP-Werte niederschlagen muss und daher auch unentdeckt bleiben kann.

Viele Grüße
Gerald
 
Zur Ergänzung:
Eine chronische Hepatitis C kann auch fibromyalgieartige Beschwerden auslösen.
Gruss, Sine
 
Noch eine Frage: was sind ERP-Werte?

ich denke aufgrund dieser Aussage

Darauf reagiert der Körper auch mit einer Entzündungsreaktion - die sich jedoch nicht unbedingt in einer Erhöhung der ERP-Werte niederschlagen muss und daher auch unentdeckt bleiben kann.

ist sicherlich der Entzündungsmarker CRP ( C-reaktives Protein) gemeint?

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Quittie,

das leuchtet mir ein. Das war dann also nur ein Tippfehler ...

Grüsse,
Oregano
 
und was kann man deiner Meinung nach dagegen tun?

Zunächst mal abklären, wie es um den aP-Wert steht. Alles, was bei Erwachsenen deutlich unter 50 U/l liegt, ist grundsätzlich auffällig. Bislang wird die Hypophosphatasie nur symptomatisch behandelt, hauptsächlich mit Entzündungshemmern und bei Bedarf einer phosphatarmen Diät. Es wird derzeit aber auch schon an einer Enzymersatztherapie gearbeitet, weitere Therapieansätze werden noch erforscht.

Viele Grüße
Gerald
 
aP steht für alkalische Phosphatase. Dabei handelt es sich um ein recht wichtiges, aber häufig unterschätztes Enzym. Es hat verschiedenste Aufgaben im Körper: Es sorgt für die Mineralisation von Knochen und Zähnen, wirkt im Darm antibakteriell, wirkt auf den Vitamin B stoffwechsel ein und dadurch auch auf die Nervenfunktion, die Produktion von Neurotransmittern und - last but not least - braucht man die aP auch bei der Fettverdauung.
Die aP wird routinemäßig beim Hausarzt bestimmt, es kommt aber immer auch darauf an, den Wert richtig zu interpretieren. Kaum einem Arzt ist bekannt, dass man einen aP-Mangel haben kann, weil einem im Studium hauptsächlich eingebläut wird, auf erhöhte Werte zu achten. Erwachsene sollten nicht weniger als 50 U/l haben. Hier die Normwerte unserer Würzburger Experten.

AP im Serum (37°C, IFCC Methode):
Säuglinge 110-590 IU/l
Kleinkinder 110-550 IU/l
Schulkinder 130-700 IU/l
Frauen 55-147 IU/l
Männer 62-176 IU/l

Viele Grüße
Gerald
 
Differentialdiagnostik Fibromyalgie

Die Differenzialdiagnose des Symptomenkomplexes
Fibromyalgie
muss sowohl aus organischer als auch aus psychiatrischer
Sicht mit großer Sorgfalt erfolgen, geht es doch darum, dass bis auf die im Abschnitt zur Pathogenese erwähnten, derzeit noch weitgehend der Forschung und nicht der Routinediagnostik zuzuordnenden Befunde, die gängigen technischen Untersuchungsverfahren Anwendung finden.

Hier knüpft die organische Differenzialdiagnose an. Jedes bei der subtilen internistischen und neurologischen Untersuchung auffallende abnorme Symptom muss die Frage nach einer sog. Sekundären Fibromyalgie
aufkommen und entsprechende technische Untersuchungen als indiziert erscheinen lassen.

Die wichtigsten Differenzialdiagnosen aus internistischer sind in Tab.2 zusammengefasst.
Aus neurologisch-myologischer Sicht sind permanente Paresen, eine stärkere Muskelermüdbarkeit sowie deutlichere, vor allem lokalisierte Atrophien der Muskulatur stets verdächtig auf eine zugrunde liegende andere neuromuskuläre Erkrankung und bedürfen folgender ergänzender Diagnostik:
a) Bestimmung der Kreatinkinase (CK im Serum)
b) EMG-Untersuchung sowie
c) ggf. Muskelbiopsie

Nur so kann im Einzelfall eine entzündliche oder metabolische Muskelkrankheit sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.
Schwierig gestaltet sich zumindest in einem Teil der Fälle die psychiatrische Differenzialdiagnose.....
www.dgm.org/files/neuro32.pdf

https://www.weiss.de/Fibro/DiffDiag2.htm

Ich denke, die Differentialdiagnose ist schwierig, auch weil es schwierig sein dürfte, einen Arzt zu finden, der sie macht. Aber ich halte sie auch für wichtig, wobei ja bei diesen Untersuchungen das ganze Thema "Giftbelastungen" ausgespart ist.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Differentialdiagnostik Fibromyalgie

www.dgm.org/files/neuro32.pdf

Fibromyalgie Differential Diagnose

Ich denke, die Differentialdiagnose ist schwierig, auch weil es schwierig sein dürfte, einen Arzt zu finden, der sie macht. Aber ich halte sie auch für wichtig, wobei ja bei diesen Untersuchungen das ganze Thema "Giftbelastungen" ausgespart ist.

Grüsse,
Oregano

Hallo Oregano,

und genau ist das Problem, was Du hier ansprichst. Ebenfalls auch chronische Infektionen spielen hier ene große Rolle. Nur viele Betroffene wissen das nicht. Wenn man bei mir jetzt die Tendenpoint messen/drücken würde, dann hätte ich nur noch minimale. Denn die Gifte - toxische Belastung sitzen nun mal im Gewebe, Sehnen, Bänder - überall.

Alles Gute.
LG
Renchen:wave:
 
wenn ich daran denke wie ich zu der diagnose "fibromyalgie" gekommen bin stellen sich bei mir immer noch die haare zu berge .

weil ständig irgendwo im körper ein schmerz vorhanden war /ist , von mir aber immer (oft ) ein grund dafür da war , warum und wieso dieser schmerz nun da ist .
der grund aber vom arzt nicht beachtet , einfach übergangen wurde , kam ich zu der diagnose "fibro" .

so einfach geht das bei manchen ärzten :schock:

solche verlegenheitsdiagnosen können manche menschen schon zum weißgluten bringen .

nichts "desdutrotz" sind viele betroffene endlich froh einen med.namen für ihre schmerzen zu haben .
das zeigt sich oft , das sie nicht weiter darauf eingehen (wollen) , ob es vielleicht nicht doch eventuell etwas anderes sein könnte .

lg ory :wave:
 
Weiß der Doc nicht aus noch ein,
kann's nur Fibro oder psychosomatisch sein...

:schock:
 
und genauso war es auch bei mir. Hauptsache es war erst einmal eine Diagnose. Für die Ärzte war dann ja alles geklärt. Traurig für den Betroffenen.:rolleyes::eek:)

@Kari - wie Recht Du hast.

Alles Gute.
Renchen:wave:
 
hallo renchen ,

und genau ist das Problem, was Du hier ansprichst. Ebenfalls auch chronische Infektionen spielen hier ene große Rolle. Nur viele Betroffene wissen das nicht. Wenn man bei mir jetzt die Tendenpoint messen/drücken würde, dann hätte ich nur noch minimale. Denn die Gifte - toxische Belastung sitzen nun mal im Gewebe, Sehnen, Bänder - überall.

was hast du gemacht das die tenderpoints nur noch minimal schmerzen .

lg ory :wave:
 
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