Menschliche Kommunikation

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Menschliche Kommunikation ist eine ganz einfache Sache. Eigentlich!:rolleyes:
Es gibt einen Sender, der verschlüsselt das, was er übermitteln will und formt seine Nachricht. Dann gibt es den Empfänger, der entschlüsselt diese Nachricht. Bis hier her ist es genau wie beim Radio oder Fernsehen.

Wenn es gut läuft, stimmt auch in der menschlichen Kommunikation die empfangene Nachricht mit der gesendeten so einigermaßen überein. Dennoch treten immer wieder Probleme auf, denn die menschliche Kommunikation ist nun doch weitaus komplexer! Sie besteht eben nicht allein in der Weitergabe von sachbezogenen Informationen. Ein großer Teil des Austausches in einem Gespräch läuft über Gesten, Körperhaltung und Mimik, über die Lautstärke, die Betonung und die Sprachmelodie.

Nach Friedemann - Schulz von Thun

www.schulz-von-thun.de/mod-komquad.html
beinhaltet jede Nachricht vier Seiten:



Das heißt, jede Nachrich beinhaltet eine Sachinformation, eine Aussage über sich selbst, eine Aussage über die Beziehung und einen Appell, also eine (Auf)forderung.

Ein Beispiel:

Eine Frau sagt zu ihrem Mann:

"Das Essen ist fertig!"


1. Die Sachebene beinhaltet die Botschaft, in der wir etwas über den Zustand des Essens erfahren. Das ist fertig.

2. Die Selbstoffenbarungsebene lässt uns etwas über die Person erfahren. In diesem Fall können wir zum Beispiel wahrnehmen, dass sie deutschsprachig ist und gerade Essen warm zubereitet hat.

3. Auf der Beziehungsebene wird mitgeteilt, wie der Sender zum Empfänger steht. Hier spielt nicht nur die Wortwahl sondern auch der Tonfall, die Mimik, Gestik usw. eine ganz wichtige Rolle.
Möglicherweise fühlt sich der Mann gestört, fühlt sich "gegängelt, weil immer sie bestimmen muss, wann gegessen wird" , oder er fühlt sich gut versorgt und umhegt, weil die Frau ihm so nett bescheid sagt.

4. Appell: Fast alle "Nachrichten" haben eine Funktion. Der Sender möchte etwas vom Empfänger.
In diesem Beispiel will die Frau ihrem Mann vielleicht sagen: "Du kannst jetzt zum Essen kommen!"


Hier wird vielleicht deutlich dass sich mit ein und dem selben Appell unterschiedliche Beziehungsbotschaften verknüpfen können.


Wie die Nachricht eigentlich gemeint ist, erschließt sich oft nur durch eine genaue Analyse, um eben Missverständnisse bzw. Fehlinterpretationen und die - oft negativen - Konsequenzen zu vermeiden.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Kommunikation

Hallo Leon!

Es stimmt, eigentlich ist die Kommunikation in Gruppen wie hier, eine einfache Sache. wenn alle Beteiligten wissen welche Zusammenhänge ist gibt und wie man fast problemlos zu einem ordentlichen Ziel kommt, wenn man diese Zusammenhänge und Regeln auch beachten.

Das darf auch ruhig egoistisch geschehenn, wenn alle den Weg und das Ziel immer im Auge behalten.

Wichtig scheinen mir die folgenden 4 Phasen:
Einstieg, Konflikt, Klärung und Arbeit!

In vielen Gruppen,Teams und Foren wie auch hier, ist natürlich die Reihenfolge sicher ein Problem, weil u.U. die Konfliktphase nicht als Vorstufe zur Klärung gesehen wird, sondern evtl. nur als Behinderung auf dem Wege seine Meinung zu profilieren, bzw. durchzusetzen!

Solange ein Team nicht erkennt, dass es für das gleiche Ziel mehrere Wege geben darf und gerade deswegen ja erst neue optimalere Wege erkannt werden können, wird oft genug nur im Kreis gelaufen und die Energie in der Konfliktphase verpulvert.

Dies ist z.B. sehr gut beschrieben unter:
https://berufsbildungspolitik.verdi.de/komnetz/netzwerk/netzwerkmoderation/data/10603w11.doc

Was in deinem Beispiel und auch in meinem noch zu kurz kommt, ist eine klare Zieldefinition, denn nur dann können "alle an einem Strang ziehen" um dieses Ziel zu erreichen. Das bedeutet, das jede Diskussion ohne diese entsprechenden Vorgaben mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten wird und mit ziemlicher Sicherheit am optimalen Ziel vorbeitrudelt.

Eigentlich will das ja niemand, aber trotzdem passiert es immer wieder, warum wohl?
ODER WIE ERREICHT MAN EIN GUTES DISKUSSIONSERGEBNIS Z.B. AUCH HIER?
 
Kommunikation

2. Die Selbstoffenbarungsebene lässt uns etwas über die Person erfahren. In diesem Fall können wir zum Beispiel wahrnehmen, dass sie deutschsprachig ist und gerade Essen warm zubereitet hat.


Das Ganze ist sogar noch viel komplizierter, wenn man bedenkt, dass sogar die "Selbstoffenbarungsebene" oftmals nicht wirklich genau DAS über eine Person erfahren lässt, was tatsächlich Sache ist. Das kann gewollt oder auch ungewollt so stattfinden.

In dem Beispiel hier ist z.B. überhaupt nicht die Rede davon, dass warmes Essen zubereitet wurde. Es kann auch eine Schüssel Salat, eine Brotzeit oder ein kaltes Buffet fertig gerichtet worden sein.

Dennoch schließt hier offensichtlich eine Person aus der Äußerung "Das Essen ist fertig!", dass damit automatisch warmes Essen gemeint wäre. Das kann u.a. auf bisherigen Erfahrungswerten dieser Person basieren - die Schlüsse aus der eigenen (üblichen) Erfahrung müssen aber eben dennoch nicht immer und jederzeit anwendbar und stimmig sein.

Insofern hat also diese Person (A), die in die Äußerung "Das Essen ist fertig!" ohne weitere Informationen hineininterpretierte, dass warmes Essen zubereitet worden wäre, nicht unbedingt recht, obwohl sie es vermutlich aus eigener Sicht anders sehen würde und der falschen Annahme wäre, die Person (B), die die Äußerung "Das Essen ist fertig!" von sich gab, hätte genau das gemeint, was A darunter eben versteht.


In dem besagten Essensbeispiel ist es sicherlich recht wenig von Belang, ob letztendlich warmes oder kaltes Essen auf dem Tisch steht.
In Beispielen aus dem Alltag, aus dem Forum und dem Miteinander von ein paar tausend Forumsusern, kann es da durchaus schon einmal zu bedeutenderen und folgeträchtigeren Verständnisproblemen kommen...


Wie man sieht, ist eben doch alles komplizierter als es auf den ersten Blick anzunehmen ist, weshalb ich persönlich auch der Meinung bin, dass man sich jederzeit so eindeutig, genau und unmissverständlich ausdrücken und mitteilen sollte, wie es eben nur igendwie möglich ist.

Grüße
Lukas
 
Kommunikation

Dazu kommt noch das nicht erwähnte Problem, dass nicht alle unter einem sachlichen Begriff dasgleiche verstehen. Deshalb bin ich oft für eine definition, was damit gemeint ist bzw was derjenige unter dem gesagten meint.
Beispiele:
Streit
Disput
Fundamentalist
Religion
Evolution
Harmonie
Kritik
Toleranz
Du bist süss
 
Kommunikation

Was in deinem Beispiel und auch in meinem noch zu kurz kommt, ist eine klare Zieldefinition, denn nur dann können "alle an einem Strang ziehen" um dieses Ziel zu erreichen. Das bedeutet, das jede Diskussion ohne diese entsprechenden Vorgaben mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten wird und mit ziemlicher Sicherheit am optimalen Ziel vorbeitrudelt.

Dieser Punkt, den mercuni anspricht, scheint mir sehr wichtig neben den anderen PUnkten zu sein. Auch die Frage nach der Definition eines Begriffes ist mir wichtig, weil sonst oft munter aneinander vorbei diskutiert wird, weil jeder von einer ganz anderen Begriffsdefinition ausgeht. Je neutraler jemand in diesem PUnkt sein kann, desto einfacher ist die Klärung.

Allerdings frage ich mich, ob eine klare Zieldefinition überhaupt möglich ist. Da gibt es die
- sachliche Ebene, die bei den meisten im Prinzip klar sein dürfte. Beispiel "Amalgam". Da sind sich in diesem Forum so gut wie alle einig, daß das Quecksilber darin toxisch ist und damit üble Folgen mit sich bringen kann.

- emotionale Ebene: Da fließen die eigenen Erfahrungen eines jeden ein: die Möglichkeit, Schmerzen und Leid zu verarbeiten, aktiv zu werden oder passiv zu bleiben, wütend oder resigniert zu sein, fanatisch eine Linie zu vertreten, und - last not least: Schmerzen und Ängste zu haben oder nicht usw. Trotz eines gemeinsamen Sachthemas gehen hier die Ziele und Hintergründe weit auseinander.

Der erste Punkt scheint mir relativ einfach zu klären.
der zweite Punkt eher nicht, eben weil da so viele persönliche Gründe hineinspielen, die manchen noch nicht einmal bewußt sind.

new_argue.gif
knuf.gif


Grüsse,
Uta
 
Kommunikation

Hallo Uta

Einverstanden. Die Definition umfasst nur den ersten Punkt. Danachh kommt das Kommunikationsmodell (inkl Hintergründe ) von Leon
 
Kommunikation

Hallo!

Ein Forum z.B. ist ja keine klassische Gesprächsrunde mit stets anwesendem Leiter oder Moderator, der
auch meist die Ziele und Einzelziele vorgibt.

Genau deshalb ist es hier aber etwas problematischer,
weil ja bei einer Themeneröffnung i.d.R. (nur) Fragen gestellt werden
und dann geht es bezüglich Kommunikation nicht über den Weg:

Einstieg, Konflikt, Klärung und Arbeit!

sondern wenn es sehr gut geht, über
einen kleinen Einstieg (Vorgeschichte, Krankengeschichte, ...) direkt
zum Abarbeitungsversuch. (Nettiketten gibt es meist, aber...)

Zieldarstellungen und Definitionen werden von den meisten Beteiligten nicht explizit zugefügt, weil jeder glaubt, die Anderen wüssten schon was gemeint ist. Oft ist das auch so, z.B. wenn bekannte oder bereits häufig diskutierte Themen angeschnitten werden. Kommt aber ein neuer Diskussionspartner hinzu, oder ein völlig neues Thema, dann treten die Schwachstellen dieses Systems offen zutage.

Wenn es um die Diskussion neuer Themen, Unterthemen bzw. Varianten, oder der Suche nach neuen Lösungen geht, gibt es hier u.U. viel häufiger Informationslücken oder Disziplindefizite. Dadurch kann dem Fragesteller u.U. nicht gefolgt werden. Umgekehrt ist es evtl. für einen Fragenden auch nicht einfach, alles zu verstehen, was ein erfahrener Gesprächspartner alles 'auftischt'. Von Akzeptanz einmal ganz abgesehen.

Missverständnisse sind deshalb immer möglich, aber die Beteiligten erkennen selten die Ursachen dafür, weil sie ja nicht ausgebildet sind in der Kunst der zielführenden Kommunikation und Diskussion.

Daher können Diskussionen auf die emotionale Schiene abrutschen.

Oft ist es in einer Runde mit beteiligten, erfahrenen Diskussionspartnern und Kennern einer Materie so, dass bei einem ordentlichen Einstieg (Schilderung: Ziele, Istzustand, Erfahrung, Probleme, Hystorie[Krankengeschichte], etc.) den Teilnehmern spontan mögliche Lösungen einfallen. Je spärlicher aber diese Infos ausfallen, desto geringer wird die Aufmerksamkeit Anderer sein, oder die Bereitschaft alles zu erfragen.

Andererseits, "in der Kürze liegt die Würze", also ein guter Kompromiss bzgl. Basisinfo und (Start-)Beitraglänge dürfte optimal sein.

Ich glaube dass diese Betrachtungsweise, wenn sie von allen diszipliniert getragen wird, kurze, erfolgreiche Diskussionen und Problemlösungen ermöglicht. Wenn nicht, dann liegt es nie an einer Person, die sich z.B. (noch) nicht diszipliniert, sondern stets auch am Team und am Leader, die das zulassen.

Wenn so etwas mehrfach geschieht, zeigt sich darin sehr deutlich, das noch Hausaufgaben zu machen sind.

Ein weiteres Indiz kann sein, dass sich sich einige Teilnehmer aus solchen Prozessen herauslösen. Ob das nützlich oder schädlich ist, das ist dann die Frage.
 
Kommunikation

Hallo Mercuni, Lukas, Beat und Uta :),

ich finde, das ist schon ganz prima, was wir bislang hier zusammengestellt haben.

Hallo Mercuni,
.
Es stimmt, eigentlich ist die Kommunikation in Gruppen wie hier, eine einfache Sache. wenn alle Beteiligten wissen welche Zusammenhänge ist gibt und wie man fast problemlos zu einem ordentlichen Ziel kommt, wenn man diese Zusammenhänge und Regeln auch beachten.
Die Betonung sollte aber auf eigentlich liegen, würde ich sagen! ;)

Das ………………………….
Solange ein Team nicht erkennt, dass es für das gleiche Ziel mehrere Wege geben darf und gerade deswegen ja erst neue optimalere Wege erkannt werden können, wird oft genug nur im Kreis gelaufen und die Energie in der Konfliktphase verpulvert.

Da stimme ich Dir hundertprozentig zu, Mercuni. Ich finde den Äußeren Ablauf einer gelungenen Kommunikation von Dir auch wunderbar umschrieben: Einstieg, Konflikt, Klärung, Arbeit. Die Erkenntnis, dass es für das Selbe Ziel unterschiedliche Wege geben darf und dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Lösungen finden können, ist glaube ich, einer der wesentlichen „Knackpunkte“.

Was in deinem Beispiel und auch in meinem noch zu kurz kommt, ist eine klare Zieldefinition, denn nur dann können "alle an einem Strang ziehen" um dieses Ziel zu erreichen. Das bedeutet, das jede Diskussion ohne diese entsprechenden Vorgaben mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten wird und mit ziemlicher Sicherheit am optimalen Ziel vorbeitrudelt.

Naja, so weit war ich ja noch gar nicht. Ich habe nur versucht, ein Kommunikationsmodell zu skizzieren. Eine (gemeinsame) Zieldefinition ist natürlich wichtig. An welcher Stelle würdest Du – in Deinem „Modell“ den besten Platz für die Zielbesprechung sehen?

Eigentlich will das ja niemand, aber trotzdem passiert es immer wieder, warum wohl?
ODER WIE ERREICHT MAN EIN GUTES DISKUSSIONSERGEBNIS Z.B. AUCH HIER?
Ich denke, wir sind schon auf dem Weg ;) .

Hallo Lukas,

Das Ganze ist sogar noch viel komplizierter, ………..In dem Beispiel hier ist z.B. überhaupt nicht die Rede davon, dass warmes Essen zubereitet wurde. Es kann auch eine Schüssel Salat, eine Brotzeit oder ein kaltes Buffet fertig gerichtet worden sein.

Dennoch schließt hier offensichtlich eine Person aus der Äußerung "Das Essen ist fertig!", dass damit automatisch warmes Essen gemeint wäre. Das kann u.a. auf bisherigen Erfahrungswerten dieser Person basieren - die Schlüsse aus der eigenen (üblichen) Erfahrung müssen aber eben dennoch nicht immer und jederzeit anwendbar und stimmig sein.

…………………….
Wie man sieht, ist eben doch alles komplizierter als es auf den ersten Blick anzunehmen ist, weshalb ich persönlich auch der Meinung bin, dass man sich jederzeit so eindeutig, genau und unmissverständlich ausdrücken und mitteilen sollte, wie es eben nur igendwie möglich ist.

genial erkannt und brillant benannt;) : da liegt die Tücke: wenn ich Interpretationsspielraum habe, werde ich den nutzen und dabei kommt vielleicht etwas ganz anderes heraus, als das was der „Sender“ übermitteln wollte.

Wir brauchen also ein „Instrument“, um die – sozusagen „verschlüsselte“ Nachricht ;) zu „dekodieren“!
In der Alltagskommunikation würde ich das "aktive" oder "verstehende Zuhören" vorschlagen (s. unten). Vielleicht funktioniert das auch im Forum?

Hallo Beat,

Dazu kommt noch das nicht erwähnte Problem, dass nicht alle unter einem sachlichen Begriff dasgleiche verstehen. Deshalb bin ich oft für eine definition, was damit gemeint ist bzw was derjenige unter dem gesagten meint.
Beispiele:
Streit
Disput
Fundamentalist
Religion
Evolution
Harmonie
Kritik
Toleranz
Du bist süss

Du bringst das ganze gekonnt auf den Punkt! Die Wortwahl - auch hier brauchen wir die Möglichkeit, uns über Begriffe (Inhalte – also Nachrichten) zu verständigen!

Hallo Uta,

Allerdings frage ich mich, ob eine klare Zieldefinition überhaupt möglich ist. Da gibt es die
- sachliche Ebene, die bei den meisten im Prinzip klar sein dürfte. Beispiel "Amalgam". Da sind sich in diesem Forum so gut wie alle einig, daß das Quecksilber darin toxisch ist und damit üble Folgen mit sich bringen kann.

- emotionale Ebene: Da fließen die eigenen Erfahrungen eines jeden ein: die Möglichkeit, Schmerzen und Leid zu verarbeiten, aktiv zu werden oder passiv zu bleiben, wütend oder resigniert zu sein, fanatisch eine Linie zu vertreten, und - last not least: Schmerzen und Ängste zu haben oder nicht usw. Trotz eines gemeinsamen Sachthemas gehen hier die Ziele und Hintergründe weit auseinander.

Der erste Punkt scheint mir relativ einfach zu klären.
der zweite Punkt eher nicht, eben weil da so viele persönliche Gründe hineinspielen, die manchen noch nicht einmal bewußt sind.


Ich meine, dass Ziele in diesem Zusammenhang nur auf der Sachebene definiert werden können. Dazu gehört natürlich auch die persönliche Erfahrung.

Ich denke, wir können feststellen, dass Kommunikation im Internet ohnehin nicht ganz so funktioniert, wie im „täglichen“, realen Leben.

Wenn man das von mir oben angeführte Modell nimmt, kann man gut erkennen, dass die Beziehungsebene eine besondere Schwierigkeit in einem Internetforum darstellt, weil die Möglichkeit der nonverbalen Unterstützung von Kommunikation (Mimik, Gestik, Tonfall, etc.) wegfällt. Und es kommt daher schnell mal zu Missverständnissen. Wie leicht kommt ein Tonfall mal „rüde“ an, der vielleicht ganz anders gemeint war!

Auf der Sachebene ist es ganz selbstverständlich, mal eben zurückzufragen: „Wie hast Du das gemeint? Verstehe ich Dich da richtig, dass …. ?“
Auf der Beziehungsebene müsste das eigentlich auch auch gehen, fällt aber ungleich schwerer denke ich.


Nochmal hallo Mercuni :)

Zieldarstellungen und Definitionen werden von den meisten Beteiligten nicht explizit zugefügt, weil jeder glaubt, die Anderen wüssten schon was gemeint ist. Oft ist das auch so, z.B. wenn bekannte oder bereits häufig diskutierte Themen angeschnitten werden. Kommt aber ein neuer Diskussionspartner hinzu, oder ein völlig neues Thema, dann treten die Schwachstellen dieses Systems offen zutage.

Wenn es um die Diskussion neuer Themen, Unterthemen bzw. Varianten, oder der Suche nach neuen Lösungen geht, gibt es hier u.U. viel häufiger Informationslücken oder Disziplindefizite. Dadurch kann dem Fragesteller u.U. nicht gefolgt werden. Umgekehrt ist es evtl. für einen Fragenden auch nicht einfach, alles zu verstehen, was ein erfahrener Gesprächspartner alles 'auftischt'. Von Akzeptanz einmal ganz abgesehen.
Also, das heißt für mich: so klar wie möglich sein und im Bedarfsfall nachfragen!

Ich danke Euch herzlich für die bisherigen Beiträge!

Herzliche Grüße von
Leòn
 

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