Kleinstkindbetreuung ab 4 Monaten?! - Eure Meinung -

Hallo,

passend, dass das gerade wieder aufgegriffen wurde, habe ich doch vor ein paar Tagen mit einer Erzieherin über dieses Thema gesprochen :rolleyes:.

Sie hat mir erzählt als vor wenigen Jahren zu Anfang in ihrem KiGa Tagesplätze für Babys/Kleinkinder angeboten wurden das bei ihr und ihren Kolleginnen zuerst ziemliche "Panik" auslöste weil sie befürchteten diese kleinen Mäuschen hätten furchtbares Heimweh nach ihren Mamas und Papas und der tägliche Trennungsschmerz wäre sicher schlimm. Doch das erwies sich als ganz anders. Die Kleinen hatten von Anfang an kaum Probleme damit sich von den Eltern zu verabschieden, es sei für sie sogar wesentlich einfacher als für Kids die regulär mit drei Jahren den Einstieg in den Kindergarten starten.
Die Erfahrung für den KiGa war diesbezüglich also positiv.

Nun jedoch das sehr große ABER! Sie findet es schlimm und vor allem traurig, dass Babys und Kleinkinder in fremde Obhut gegeben werden weil ihnen somit viel von der Beziehung zu der eigenen Familie verloren gehe. Sie erzählte mir die Kinder seien mit ihnen genauso verbunden wie mit ihren Eltern und Geschwistern. Es gäbe sogar welche dabei die gar nicht mit Mama oder Papa nach Hause gehen wollen und sich eng an die Erzieherinnen kuscheln, schließlich verbringen sie ebenso viel Zeit mit ihnen. Für das KiGa Personal sei die Betreuung der Kleinsten also recht unkompliziert, jedoch für das Kind ändere sich dadurch enorm viel, es hat nämlich nicht nur die Eltern als Bezugspersonen sondern absolut gleichwertig die Frauen und Männer die sich tagsüber mit ihnen zusammen sind.

Wisst Ihr was ihre persönliche Einstellung dazu ist? Sie entspricht der ganz genau der meinigen, sie war für Ihre inzwischen längst erwachsenen Kids die ersten Jahre ganz daheim. Ihr Mann und sie bereuen keinen Tag davon, auch wenn das finanziell nicht immer einfach war, und sie sind beide froh und glücklich darüber das so gemacht zu haben. Sie findet wie ich auch, die Bindung die ein Kind in den ersten Jahren zu den Eltern aufbaut ist ganz entscheidend und prägend für den Rest des Lebens.

Nochmal möchte ich aber betonen ich verurteile eine gute Fremd-Betreuung auf gar keinen Fall sollte die Erziehung aus welchen Gründen auch immer für die Eltern selbst nicht möglich sein. Aber wenn es irgendwie geht sollten zumindest so kleine Kinder ihrer und eben auch meiner Ansicht nach bei den Eltern bleiben.
Ein Kindergartenbesuch mit drei Jahren dagegen finde ich durchaus sinnvoll. Es muss ja vielleicht nicht unbedingt gleich den ganzen Tag sein, aber die soziale Entwicklung und das daran Gewöhnen täglich mit anderen Kindern umzugehen finde ich wichtig und hilfreich für den späteren Besuch in der Schule.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
wundermittel
Wenn sich Kinder in jungen Jahren leicht von ihren Eltern lösen können, bedeutet das, dass die Kinder nicht sicher gebunden sind an die Eltern. Es bedeutet NICHT, dass es ihnen im Kindergarten besser geht als den älteren Kindern!
Schade, dass sich dies noch immer nicht bis zu den Erzieher/innen durchgesprochen hat. Aber ich glaube, ich habe das bereits erwähnt: So ist das hier in Deutschland. Leider!

Grundsätzlich muss man sicherlich auch das Klientel betrachten, welches seine Kleinkinder fremdbetreuen lässt. Wenn mir die Beziehung zu meinem Kind wichtig ist, werde ich es wohl eher zu Hause lassen. Wenn nicht, ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass die Kinder eine gestörte Beziehung zu den Eltern haben.

Ich war oft genug selbst in einem Kindergarten mit Kleinkindgruppe. Die Kinder waren alle nicht glücklich. Bei manchen hat man es schneller gesehen als bei anderen. Vielen wussten wohl genau, dass weinen nicht hilft und taten es auch deshalb nicht. Was dann zu Hause ablief war unterschiedlich.

Eine besondere Beziehung (im Sinne einer Elternbeziehung) zu ein/er Erzieher/in habe ich noch nie gesehen. Normal ist eher, dass man die Person als nett (oder manchmalk auch als weniger nett) empfindet. Auch die Anzahl der Streicheleinheiten, die die Kinder von fremden Erwachsenen abholen kommen korreliert mit der Schlechtigkeit der Beziehung zu ihren eigenen Eltern. Das wissen die, die in Tagesstätten arbeiten sogar ;).

Ich habe bisher erst zwei Kinder (älter als 3) kennengelernt, die lieber in den Kindergarten gegangen sind, als Zeit mit Ihrer Familie oder Freunden zu verbringen. Beides sind sehr nette Jungen aber ihre Eltern konnten keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Sie wurden andauern geschimpft und an ihnen herumgenörgelt, sie konnten ihren Müttern nichts recht machen. Nicht weiter verwunderlich also.


Anstatt darüber nachzudenkenwie man möglichst viele Kinder in einer Krippe betreuen kann, sollte man lieber schauen, wie man den Eltern die Möglichkeit geben kann, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen ohne dabei Hunger leiden zu müssen oder als faul beschimpft zu werden.
 
naturheilkunde
Hallo ,

ich habe inzwischen alle Beiträge nach und nach gelesen. Bin ziemlich erstaunt, was für Charaktere sich hier outen.....sind doch alles mir gut bekannte und geschätze User....

Ich würde einen Punkt als negativ herausstellen. Das ist die enorme Anfälligkeit der Kinder für Krankheiten wie diverse Infektionen.

In so zartem Alter ist das Immunsystem noch zu schwach ....es würde daheim in beschränktem Umfeld vermutlich besser zurecht kommen. Mit ca 3 Jahren ist das Problem nach meiner Beobachtung an meinen zwei Kindern und denen der Verwandschaft aber vorbei.

Wenn sich Kinder in jungen Jahren leicht von ihren Eltern lösen können, bedeutet das, dass die Kinder nicht sicher gebunden sind an die Eltern.

So eine Aussage würde ich glatt umdrehen wollen....je besser die Bindung an die Eltern , natürlich mit zunehmendem Alter , umso leichter fällt eine zeitlich begrenzte ! Trennung.

Grundsätzlich muss man sicherlich auch das Klientel betrachten, welches seine Kleinkinder fremdbetreuen lässt. Wenn mir die Beziehung zu meinem Kind wichtig ist, werde ich es wohl eher zu Hause lassen. Wenn nicht, ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass die Kinder eine gestörte Beziehung zu den Eltern haben.

????Beweise ?

LG K.
 
So eine Aussage würde ich glatt umdrehen wollen....je besser die Bindung an die Eltern , natürlich mit zunehmendem Alter , umso leichter fällt eine zeitlich begrenzte ! Trennung.

Ohne jetzt genau zu wissen, was du mit "zunehmendem Alter" und "zeitlich begrenzte Trennung" nun genau meinst (Zahlen helfen), kann ich dir nur raten, mal in Psychologischen Fachzeitschriften zu blättern. Das Netzt reicht auch, es gibt genügend Studien zu diesem Thema.

Sicher gebundene Kinder gehen nur Bindungen ein zu Personen, die zu ihren Bezugspersonen eine gute Beziehung haben. Dazu gehört viiiel Zeit! Man kann diese Kinder nicht einfach nach zwei, drei Wochen Kennenlernen abgeben und dann ist Ruhe.



Naja, es gibt drei Sorten Eltern, die ihre Kinder frühzeitig in die Krippe geben:

1. Die, die nicht anders können, weil sie arbeiten müssen, damit das Kind was auf dem Teller hat. Diese Gruppe hat leider keine Wahlmöglichkeit.

2. Die, die uuunbedingt wieder arbeiten gehen wollen und der Ansicht sind, ihr eigenes Wohlbefinden, ihre Karriere, ihr extra Geld, ihre Rentenansprüche seien seeehr wichtig. Von diesen Eltern hört man oft: "Eine unglückliche Mutter/Vater hilft dem Kind nichts".

3. Die die aus irgendwelchen Gründen der Ansicht sind, eine Krippe würde sich förderlich auf das Kindswohl auswirken. Um ehrlich zu sein gehörte ich auch mal zu dieser Gruppe.
 
Hallo ,

Ohne jetzt genau zu wissen, was du mit "zunehmendem Alter"

die Frage geht dahin, ab 4 Monaten...danach geht es weiter....Kinder entwickeln sich sehr schnell.....


und "zeitlich begrenzte Trennung" nun genau meinst (Zahlen helfen)

die Kinder sind zum Glück nur stundenweise in solchen Einrichtungen....

, kann ich dir nur raten, mal in Psychologischen Fachzeitschriften zu blättern.

Wozu ? Geschrieben ist leicht....gelebt ist etwas anderes.

Das Netzt reicht auch, es gibt genügend Studien zu diesem Thema.

Sicher gebundene Kinder gehen nur Bindungen ein zu Personen, die zu ihren Bezugspersonen eine gute Beziehung haben.

Da stimme ich Dir zu ! Das wissen aber viele Eltern wohl nicht....und machen dann die "Tanten" vor den Kindern schlecht....
In so zartem Alter (ab 4 Monaten ) ist das aber irrelevant. Wer sich mit dem Kind abgibt, zu dem baut das Kind Beziehungen auf.....gute oder schlechte....Es liegt an den Eltern , das das Kind vertrauen zu anderen hat .



Dazu gehört viiiel Zeit! Man kann diese Kinder nicht einfach nach zwei, drei Wochen Kennenlernen abgeben und dann ist Ruhe.

Das verstehe ich jetzt nicht...war auch nicht die Frage?

Auf Deine Theorie von den drei Sorten gehe ich jetzt nicht ein, ist nicht zum THema...

LG K.
 
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