(schwieriges) Verhältnis zwischen Kindern und Eltern

AW: Meine Kinder melden sich nicht

Tja ... vielleicht nochmal ein Beitrag von der anderen Seite.

Ich (bin 46Jahre) versuche seit über 30 Jahren meinen Eltern klar zu machen, dass sie mich nicht so behandeln können/sollen wie sie das tun und - sie tun es einfach trotzdem. Es ändert sich überhaupt rein gar nichts. Deshalb beschränke ich den Kontakt auf ein absolutes Minimum. Darüber beschweren sie sich kräftig, aber sie ändern rein gar nichts an ihrem Verhalten. Obwohl sie sehen, dass ich mich immer weiter zurück ziehe. Aber wann immer sie mich "vor die Flinte" kriegen, geht es gerade wieder vor vorne los.
Ich habe so dermassen die Schnauze voll davon ...

Ich habe die Wahl: entweder ich lasse mich wie ein Kleinkind vorführen oder ich habe keinen Kontakt. Beides sehr traurig.

Sie haben die Wahl: entweder sie behandeln mich wie einen normalen erwachsenen Menschen oder sie kriegen mich nicht zu sehen/hören. Sie haben sich für letzteres entschieden ...
 
Meine Kinder melden sich nicht

Hallo Frank,
ich bin die andere Seite und wenn du magst,dann schreib doch einmal bitte,was deine Eltern so mit dir anstellen und wann du dich von ihnen vorgeführt fühlst.
Wenn du jetzt 46 Jahre alt bist,dann haben deine Eltern sicher schon ein beachtliches Alter und sich da zu verändern ,das fällt sicher verdammt schwer.
Vielleicht kannst du als Sohn Kompromisse eingehen,denn man hat nur die einen Eltern und du bleibst immer ihr Sohn.

Ich weiß wie es sich anfühlt,wenn sich einer der Kinder nicht mehr meldet und von einem die Schnauze voll hat.:D

Liebe Grüße von Wildaster
 
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Meine Kinder melden sich nicht

Wenn du jetzt 46 Jahre alt bist,dann haben deine Eltern sicher schon ein beachtliches Alter und sich da zu verändern ,das fällt sicher verdammt schwer.
Vielleicht kannst du als Sohn Kompromisse eingehen,denn man hat nur die einen Eltern und du bleibst immer ihr Sohn.

Ich weiß wie es sich anfühlt,wenn sich einer der Kinder nicht mehr meldet und von einem die Schnauze voll hat.:D

Liebe Grüße von Wildaster

Liebe Wildaster, lieber Frank

also das Alter kann man nun auch nicht als Lösung vorschieben; vor allem nicht, wenn Der/Diejenigen von jeher stur und nicht bereit waren, Änderungen zu versuchen bzw. "reinen Tisch zu machen".

Tja und Kompromisse eingehen?
Meiner Erfahrung nach wird dieses schnell vergessen und wenn man einsteckend zurückhaltend reagiert; ist die nächste Verletzung schon vorprogrammiert.

Schwieriges Thema und eine Lösung ist absolut wünschenswert, aber wie, wenn keine Bereitschaft da ist bzw. das GEGENSEITIGE Verständnis fehlt.

Liebe Grüße von Kayen
 
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AW: Meine Kinder melden sich nicht

Ja ... man hat nur die einen Eltern und ist wohl so mit die intensivste Beziehung, die man jemals hat, das ist ja das "Drama".

Konkret habe ich das hier schon mal beschrieben:

https://www.symptome.ch/threads/probleme-mit-der-mutter.88796/

Über meinen Vater mag ich gar nicht erst anfangen.

Es hat sich seit dem nichts geändert. Seit 30 Jahren kämpfen wir miteinander, ich sage "Behandelt mich nicht so" und sie sagen "tun wir aber doch". Ich bin's echt nur noch leid.

Mir kommt das so vor als ob die Einstellung so in der Art ist wie "Du bist unser Kind und deshalb behandeln wir Dich wie wir wollen. Da haben wir ein RECHT darauf."
 
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AW: Meine Kinder melden sich nicht

Wasd ich vielleicht auch noch dazu sagen sollte. Ich habe hier und in anderen Themen oft rausgelesen, dass Eltern sehr unglücklich darüber sind, dass ihre Kinder nichts "auf die Reihe kriegen" und noch mit 30 oder darüber völlig unselbständig sind, ständig pleite sind, etc. Das trifft auf mich definitiv nicht zu. Ich wäre auch gerne bereit, meinen Eltern zu helfen und sie zu unterstützen, etc. Ich möchte einfach nur nicht so behandelt werden. Ich bin NICHT bereit, meiner Mutter eine Freude zu machen, in dem ich ihre dummen Spiele mitspiele. Das grenzt für mich wirklich schon an Missbrauch.
 
AW: Meine Kinder melden sich nicht

Hallo,

wie wäre eine Thread-Titel-Änderung, z.B. so:

"Eltern und Kinder / Kinder und Eltern und ihr Verhältnis zueinander" ?

Grüsse,
Oregano
 
Meine Kinder melden sich nicht

Hallo Oregano

wie wäre eine Thread-Titel-Änderung, z.B. so:

"Eltern und Kinder / Kinder und Eltern und ihr Verhältnis zueinander" ?

Das ist eine sehr gute Idee.
Vielleicht könnte man dann verwandte threads damit zusammenspannen.

Liebe Grüße
Rota
 
Meine Kinder melden sich nicht

Der Thread heißt: " Meine Kinder melden sich nicht"

Nun schreiben hier "Kinder" warum sie sich nicht melden.

Ich finds o.k.

Frank könnte vielleicht sagen, dass er in seinem Thread weiter diskutieren möchte, was
meines Erachtens mehr Sinn macht; aber dass überlasse ich mal ganz Frank:)

Grüsse von Kayen
 
Meine Kinder melden sich nicht

Liebe Kayen und lieber Frank,
wenn das gegenseitige Verständnis fehlt,dann ist es nicht so einfach.

Frank,sicher sind Eltern nicht sehr glücklich,wenn das Leben ihrer Kinder nicht rund läuft,denn man wünscht ihnen ja nur das Beste.
Dein Leben läuft gut und das ist das Wichtigste.
Die Liebe zu meinen Eltern vertiefte sich durch meine eigenen Kinder,denn ich sah auf einmal alles mit Elternaugen und verstand im Nachhinein vieles viel besser und war ihnen sehr dankbar.

Oft hilft etwas Gelassenheit und eine Prise Humor ,um über bestimmte Dinge,die man nicht verändern kann ,hinwegsehen / hören zu können.

Liebe Grüße von Wildaster
 
AW: Meine Kinder melden sich nicht

Liebe Wildaster,

persönlich wende ich nur Humor an, wenn dieser ehrlich aus dem Herzen kommt und nicht wenn ich verärgert bin.

Mit Rühmanns Worten wurde es mir bewusst . . .

https://www.youtube.com/watch?v=Z8pdHJvoxgA

Liebe Grüße von Kayen
 
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Liebe Wildaster,

wir reden hier leider nicht über "kleine Macken". Wir reden über hochgradig übergriffige Verhaltensweisen und meine Eltern lassen sich dabei absolut nicht bremsen oder stoppen. Das ist unerträglich. So viel Humor habe ich leider nicht ...
 
ich habe nur kurz reingelesen, vieleicht hab ich's übersehn:
warum hast du überhaupt noch Kontakt?
erste Grundregel bei Misshandlungen: Taterkontakt vermeiden (falls möglich)
 
wir reden hier leider nicht über "kleine Macken". Wir reden über hochgradig übergriffige Verhaltensweisen und meine Eltern lassen sich dabei absolut nicht bremsen oder stoppen. Das ist unerträglich.

Hallo Frank,

ich verfolge diesen Thread schon einige Zeit und die Frage, die Dir Paule hier stellt erscheint mir voll und ganz berechtigt. Warum hast Du überhaupt noch Kontakt mit Deinen Eltern?

Sich um die Eltern kümmern, sie achten und ehren, findet da seine Grenze, wo sie Deine Empfindung, Dein Sosein, nicht achten und ehren. Solche Ansprüche der Eltern müssen auch auf Dich bezogen gelten.

Wenn das nicht der Fall ist reibst Du Dich nur auf, desgleichen tun Deine Eltern, denn sie werden immer wieder vergeblich versuchen, Dich so umzuformen, wie sie es für richtig halten und sich ärgern, weil es ihnen nicht gelingt.

Den Kontakt abzubrechen wird also nicht nur Dir helfen, sondern auch ihnen. Hast Du schon mal versucht für 6 oder 12 Monate nichts mehr von Dir hören zu lassen? Falls sie ständig anrufen und Deine Freundin bearbeiten, würde ich die Telefonnummer ändern. Nach 6 oder 12 Monaten kannst Du dann nochmal versuchsweise Kontakt aufnehmen, hat sich dann immer noch nichts geändert ist es hoffnungslos. Dann kannst Du immer noch überlegen, ob Du den Kontakt endgültig abbrichst... Schuldgefühle Deinerseits wären hier fehl am Platze, wenn die Situation so ist, wie Du sie hier geschildert hast.

Dabei gehe ich davon aus, daß nicht "noch eine Kartoffel" das Hauptargument ist, denn diese Verhaltensweise Deiner Mutter ist weit verbreitet. Als Teenager war ich mal bei einer Freundin zum Nachmittagskaffee eingeladen, mit Kuchen usw. Mir wurden nach dem ersten Stück noch mehr aufgedrängt, bis 3 spielte ich mit, ab da wäre mir schlecht geworden, daher stand ich auf und hob die Tafel eigenmächtig auf. Eine weitere Einladung lehnte ich höflich ab. Ich kenne noch 2 weitere Damen, die ein "Nein" nie akzeptieren, egal um was es geht... Mit denen habe ich den Kontakt weitestgehen abgebrochen. Das seltene Mal, wenn wir uns dann sehen, sage ich in solchen Fällen immer ja (in Gedanken Amen) dazu. Das sind allerdings nicht meine Eltern, mit denen ich derartige Probleme nie hatte.

Für Dich und Deine Freundin ist wichtig Eure Seelenruhe zu erhalten. Ständiger Ärger und Grübeln kann krank machen, und Ihr wollt doch sicherlich gerne gesund bleiben, oder?

Gruß,
Clematis

PS: Habe Deine Berichte im Psychologie-Forum gerade gelesen. Frage: könnte es sein, daß Deine Mutter bei Machtspielchen mit Deinem Vater den Kürzeren zieht? Folge, sie versucht es dann bei Dir, in der Hoffnung bei Dir mehr Erfolg zu haben? Hier hast Du ja auch erwähnt, daß Dein Vater sie zum Schweigen bringen kann, bei "wenn du umsteigst, mußt du aufpassen, daß...". Später, als er draußen ist, wiederholt sie es nochmal, sozusagen mit stolzgeschwellter Brust und dachte wahrscheinlich "Jetzt habe ich es trotz Vaters Verbot gemacht" - also hat sie gewonnen, nicht weil sie es DIR nochmal gesagt hat, sondern weil sie Deinem Vater nicht gehorcht hat. Liegt die Misere in einem Machtkampf zwischen Deiner Mutter und Deinem Vater begraben und Du bist hier nur ihr Ventil? Gibt es Unterschiede zwischen der Behandlung von Deiner Mutter und Deinem Vater?
 
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PS: Habe Deine Berichte im Psychologie-Forum gerade gelesen. Frage: könnte es sein, daß Deine Mutter bei Machtspielchen mit Deinem Vater den Kürzeren zieht? Folge, sie versucht es dann bei Dir, in der Hoffnung bei Dir mehr Erfolg zu haben? Hier hast Du ja auch erwähnt, daß Dein Vater sie zum Schweigen bringen kann, bei "wenn du umsteigst, mußt du aufpassen, daß...". Später, als er draußen ist, wiederholt sie es nochmal, sozusagen mit stolzgeschwellter Brust und dachte wahrscheinlich "Jetzt habe ich es trotz Vaters Verbot gemacht" - also hat sie gewonnen, nicht weil sie es DIR nochmal gesagt hat, sondern weil sie Deinem Vater nicht gehorcht hat. Liegt die Misere in einem Machtkampf zwischen Deiner Mutter und Deinem Vater begraben und Du bist hier nur ihr Ventil? Gibt es Unterschiede zwischen der Behandlung von Deiner Mutter und Deinem Vater?

Hallo Clematis,

sorry für die später Antwort, ich musste mich erst ein bisschen sammeln ...

Ja, so wie Du sehe ich das auch. Es ist in der Tat oft so ein trotziges "Kleinkind-Verhalten". Und in der Tat ist sie meinem Vater unterlegen.

Das möglicherweise größere Problem ist für mich aber eher das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter, die sie ihr Leben lang bös gepiesackt hat, auch so eine extrem kranke Sache und irgendwie reicht sie das jetzt weiter.

Ist jetzt Spekulation, aber für mich fühlt sich das so an, dass sie unbedingt will, dass ich "unter" ihr stehe. Dass ich klein, dumm, schwach, hilflos bin. Dass es jemand gibt, über den sie Macht ausüben kann. Und das macht sie dann sozusagen "mit Gewalt".

Das ist das, was für mich so entsetzlich und so unfassbar ist. Meine eigene Mutter *will* nicht, dass ich glücklich bin.

Als Vergleich: es gibt ja "normale" Konflikte, sagen wir zum Beispiel, welche Fernsehsendung wir uns heute abend gemeinsam ansehen. Nun könnte sie darauf bestehen die Sendung X anszusehen obwohl alle andern Sendung Y sehen wollen. Und das vielleicht auch sehr laut und hartnäckig usw. Das wäre dann vielleicht "egoistisch", aber zumindest nachvollziehbar.

Aber sie "besteht" darauf, dass ich mit Mitte 40 nicht alleine Straßenbahn fahren kann. Was soll der Scheiß ??? Sie "besteht" darauf, dass ich klein und dumm bin. Ich könnte so ein Verhalten auch als "tüddelig" betrachten, aber das ist es ja leider nicht.

Ich kann auch sagen "Wie arm und unglücklich muss ein Mensch sein, dass sie sich auf solche Art und Weise irgendeine absurde Befriedigung verschaffen muss. Das kann einem echt einfach nur leid tun". Auf der rationalen Ebene sehe ich das auch so. Aber auf der emotionalen Ebene ist es wirklich grässlich. Die eigene Mutter ... boah.

Man lernt schon also Kind recht schnell, dass einem nicht alle Menschen wohlgesonnen sind (Sandkasten, Kindergarten ...) und man enstprechend vorsichtig sein muss. Aber so ...

Warum ich überhaupt noch Kontakt habe ... andere Geschichte, aber Ihr habt im Prinzip recht. Aber dazu ein anderes Mal.

Ganz lieben Dank Euch !
Frank
 
Ja, so wie Du sehe ich das auch. Es ist in der Tat oft so ein trotziges "Kleinkind-Verhalten". Und in der Tat ist sie meinem Vater unterlegen.

Hallo Frank,

obiges ist, soweit ich das beurteilen kann, nur ein Teil dieses komplexen Problems.

Das möglicherweise größere Problem ist für mich aber eher das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter, die sie ihr Leben lang bös gepiesackt hat, auch so eine extrem kranke Sache und irgendwie reicht sie das jetzt weiter.
Das ist ein weiteres Poblem, das Deiner Mutter aber völlig unbewußt sein dürfte und das kann sie jetzt in ihrem Alter nicht mehr ablegen. Dazu hätte es zu einem viel früheren Zeitpunkt einer Gesprächstherapie bedurft, um es ihr bewußt zu machen, dann hätte sie es sich nach und nach abgewöhnen können. Als Teenager hat mich mal eine von mir sehr geschätzte Frau darauf hingewiesen, daß ich eine Eigenschaft meiner Mutter übernommen hatte, die den Familienfrieden störte. So jung und noch formbar, konnte ich dieses Verhalten ablegen. Doch je älter man wird, umso schwieriger wird so etwas.

Ist jetzt Spekulation, aber für mich fühlt sich das so an, dass sie unbedingt will, dass ich "unter" ihr stehe. Dass ich klein, dumm, schwach, hilflos bin. Dass es jemand gibt, über den sie Macht ausüben kann. Und das macht sie dann sozusagen "mit Gewalt".
Hier vermute ich, daß sie tatsächlich jemanden braucht, den sie gängeln kann, wobei das eigene Kind das naheliegendste Ventil darstellt. Doch zeigen die von Dir genannten Beispiele auch, daß es ihr dabei um Dein Wohlergehen geht (gut und mehr essen, Dich in der Bahn nicht verfahren usw.). Die Art, wie sie das macht, ist schwer zu ertragen, doch letztlich spricht daraus die Sorge um Dich. Inzwischen reagierst Du darauf möglicherweise regelrecht allergisch und baust sofort innerlich Widerstand auf. Das spürt sie und wiederholt es deshalb immer wieder. Wäre es Dir möglich, ihre Ratschläge ohne Widerstand zu akzeptieren und sie als Vorsorge für Dich anzunehmen? Ihr also sofort zuzustimmen, ohne Protestgefühle? Vermutlich hast Du das schon versucht, aber mit Protestgefühl, doch dieses müßte dabei fehlen. Kann es sein, daß dies die Situation entschärfen würde?

Das ist das, was für mich so entsetzlich und so unfassbar ist. Meine eigene Mutter *will* nicht, dass ich glücklich bin. ...
Frank, das glaube ich nun gar nicht - wie gesagt, soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Wir sehen hier ja nur Deine Seite, ein vollständiges Bild ergibt sich daraus nicht. Sie will durchaus, daß Du glücklich bist, genug ißt und Dich nicht verfährst, Dich warm genug anziehst usw. Auch ihr Interesse an Deiner Partnerschaft kann durchaus in diese Richtung zielen.

Und das vielleicht auch sehr laut und hartnäckig usw. Das wäre dann vielleicht "egoistisch", aber zumindest nachvollziehbar. ... Aber sie "besteht" darauf, dass ich mit Mitte 40 nicht alleine Straßenbahn fahren kann. Was soll der Scheiß ??? Sie "besteht" darauf, dass ich klein und dumm bin.
Obiges ist ebenfalls nachvollziehbar, sie fängt es nur verkehrt an, sie sieht Dich immer noch als kleines Kind - das tun alle Mütter, auch wenn wir schon 70 sind, wobei Deine Mutter das übertreibt. Das liegt wiederum daran, daß sie selbst in einem Gefühls- und Erfahrungschaos gefangen ist, aus dem sie nicht herausfindet, das sie nicht einmal selbst erkennen kann. Dazu gehört, was sie selbst mit ihrer Mutter erlebt hat und mit ihrem Mann.

Für sie bist Du immer noch ihr kleines blauäugiges, unerfahrenes Kind und das ist auch kein "Sch...". Ob sie Dich für dumm hält ist Deine Interpretation, wahrscheinlich aber eher als klein, denn sie ist ja viel älter und erfahrener als Du mit Deinen "nur 46". Und Kleines gilt es aus ihrer Warte zu beschützen.

"Wie arm und unglücklich muss ein Mensch sein, dass sie sich auf solche Art und Weise irgendeine absurde Befriedigung verschaffen muss. Das kann einem echt einfach nur leid tun". Auf der rationalen Ebene sehe ich das auch so.
Deine Mutter kann auch nicht aus ihrer Haut raus - ihr ist nicht bewußt, daß sie ihr mütterliches Bedürfnis, ihr Kind zu beschützen, über alle Maßen übertreibt. Deshalb werden dann Vernunftargumente auch nicht greifen, sie kann sie einfach nicht verstehen, weil ihr Gefühlschaos ihr etwas völlig anderes sagt.

Aber auf der emotionalen Ebene ist es wirklich grässlich. Die eigene Mutter ...
Eine Möglichkeit die Gefühlsebene Deiner Mutter anzusprechen wäre, Dich mal in eine tiefe Meditation zu versetzen und dann gedanklich mit viel Liebe und Sanftheit mit ihr zu "sprechen". Ihr dabei zu erklären, daß Du sie liebst und schätzt, sie verstehen möchtest und was Dir sonst noch in den Sinn kommt. Das entspricht einer Aussprache auf der emotionalen Ebene, die Du von Angesicht zu Angesicht verbal nicht mit ihr führen kannst. Wenn Du das mehrfach machst und ihr dabei viel Liebe "schickst", dann wird das Wirkung zeigen. Bei Dir wird das ebenfalls positiv auf Deine Gefühlslage wirken. So mancher konnte auf diese Art und Weise Probleme lösen. Mit Deinem Vater könntest Du das auch machen. Das Schöne an dieser Methode ist, daß man sie geografisch gesehen von überall aus machen kann. Ich weiß, daß dies für Dich abstrus klingen mag, ich weiß aber ebenfalls, daß es funktioniert und habe es bei meinen Eltern erfolgreich umgesetzt. Versuche es einfach mal... ;)

Liebe Grüße,
Clematis
 
Liebe Clematis,

ja, ich habe auch schon mal ernsthaft darüber nachgedacht, alles "willenlos" über mich ergehen zu lassen. Damit würde ich ihr wahrscheinlich einen großen Gefallen tun und ihr vielleicht damit viel mehr Dankbarkeit geben als mit einem Blumenstruaß zum Muttertag. Aber soll ich mir mit 46 mit einem angespuckten Taschentuch den Mund abwischen lassen ? Und es kann nicht wirklich gut sein, ein "krankes" Spiel freiwillig mitzuspielen. Da knn nichts gutes bei herauskommen.

Dieses "sie meint es gut, macht es nur falsch" kommt irgendwann eine Grenze. Nämlich da wo der Kampf beginnt. Und es ist Kampf bis aufs Messer, denn sie will einfach nur gegen mich "gewinnen". Manche Dinge mögen wirklich gut gemeint sein, aber hinter so einer Behauptung kann man sich sehr schön verstecken.

Jeder Pädophile behauptet, dass er es nur gut meint und dass die Kinder das schön finden und daher auch wollen und dass ja nur diese "verlogene Moral der Gesellschaft" das zum Problem macht usw. Denn wenn er da nicht selbst fest dran glaubt, müsste er sich ja seinen eigenen Gräueltaten stellen.

Mir hat mal ein sehr kluger Mann erklärt, dass Menschen nie aufhören Bedürfnisse zu haben, egal wie alt sie werden. Die mögen sich im Laufe der Zeit etwas verschieben und werden je nach Alter und Lebensphase auf unterschiedliche Art und Weise bedient. Aber die "Basics" bleiben eigentlich gleich. Z.B. Anerkennung, Aufmerksamkeit, Beachtung, Lob, Selbstwirksamkeit und solche Dinge.

Ich muss zu ihrer Verteidigung sagen, dass meine Mutter sicherlich sehr wenig davon bekommen hat. Und das tut mir auch sehr leid für sie. Andererseits ist das aber auch nicht meine Aufgabe. Bedürfnisbefriedigung kann ich ihr als Kind dadurch geben, dass ich mich gut entwickle, dass ich "erfolgreich" bin im Leben (wie immer man das definieren mag), dass ich mich anstrenge und bemühe und nicht nur planlos in den Tag reinlebe usw. Lob und Anerkennung hätte sie von ihren Eltern bekommen müssen und auch zum Teil von ihrem Mann. Sich das von seinen Kindern zu holen (und das auch noch mit Gewalt) ist das, was die Sache so krank macht. Und das ist auch ein Grund, warum ich da freiwillig nicht mitspielen mag.

Der Vergleich mit dem Pädophilen ist jetzt natürlich etwas "hart". Aber für mich fast noch schlimmer als die "Geschehnisse" selbst ist diese elende Lüge obendrauf, die das ganze Ding noch ins Gegenteil verdreht. Dieses "Ich meine es ja nur gut mit Dir, ich will das ja gar nicht machen, aber ich muss das ja tun, weil Du ja so verpeilt bist und nichts auf die Reihe kriegst. Glaubst Du vielleicht mir macht das Spaß ?"

Diese Aussage stellt die Realität zu genau 100% auf den Kopf. Und ich *ersticke* einfach an dieser Lüge. Und es läuft meinen Bedürfnissen extrem entgegen, denn das ist das absolute Gegenteil von Anerkennung. Die Anerkennung, dass ich mein Leben nämlich sehr gut im Griff habe, dass ich sehr gut alleine zurecht komme, usw.
 
Hallo Frank,

mir fällt gerade wieder einmal dieses Buch ein, das wenigstens einen Lösungsansatz zeigt in solchen immer wieder kehrenden Situationen:

Bücher von Amazon
ISBN: 3499613506


Grüsse,
Oregano
 
Damit würde ich ihr wahrscheinlich einen großen Gefallen tun ..

nein, würdest du nicht.
sie befriedigt mit ihrem respektlosen und demütigenden (u.a.) Verhalten nämlich nicht ein zugrunde liegendes eigentliches Bedürfnis (ausser dem Bedürfnis nach Machtausübung), das würde/könnte sie gar nicht ertragen. Dann würden sich nämlich zu viele "alte Gefüjhle lösen", die sie nicht spüren/bearbeiten will/kann.

Sie lebt mit ihrem Verhalten ihre Neurosen, die sie auf diesem Weg nicht bearbeiten muss.

Du tust also weder ihr noch dir einen Gefallen. Du spielst einfach nur ein Spiel mit.
Insofern ist der Buchtipp auf den Klassiker von Berne schon recht treffend.
Was ist dein Gewinn bei dem Spiel? Was musst du dich nicht stellen, indem du mitspielst und dann jammerst?

Warum muss es eigentlich dir schlecht gehen, damit es ihr gut geht?
Bist du weniger wert?

Ein weiterer Hinweis auf ein Buch, in dem die Mechanismen zwischen deiner und ihrer Generation in D gut dargestellt werden ist "Wir Kinder der Kriegskinder"
 
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