Grenzen setzen, ohne zu verletzen

Hallo Zusammen

Nach meiner Erfahrung kann solch ein Bestrafungsysthem sogar dazu führen dass die Grenzen bewusst von dem Kind überschritten werden. Denn das Kind will ab einem bestimmten Alter schauen wer "gewinnt".
ja, das ist möglich, muss aber nicht sein. Ebenso kann eine nie Bestrafung bei Vergehen zum späteren Absturz des Kindes führen, da es sich nie an Grenzen halten musste.
Deshalb stimme ich dem Sogenannte Regelverletzungen zu bestrafen muss nicht sein. nur bedingt zu. Es muss nicht jedes mal und bei jedem Kind so sein. Ausserdem ist es EIGENTLICH bei bewussten üBERTRETUNGEN SINNVOLL, WAS BEIM bEISPIEL JA KAUM DER fALL WAR. Dazu sollte es möglichst eine direkte Konsequenz sein, die mit dem vergehen in Verbindung steht, statt eine Strafe.
Wenn strafen nichts nützen würde, wieso verurteilen wir dann Verkehrsraser, Mörder, Einbrecher etc?

dass man in der Beziehung auch den Blick auf das, was "gut läuft" richten kann und es dann positive verstärkt. Dabei steht dann das "negative Verhalten" nicht im Mittelpunkt, sondern das, was wir uns wünschen!
Wow Leon :klatschen
Denke das ist sehr wichtig und gar kein Widerspruch im Gegenteil! Das sollte eigentlich die Grundlage sein. Ohne diese Grundlage wirkt das ganze grossmehrheitlich über die sogenannte negative Motivation die zwar auch wirksam, aber erstens weniger wirksam ist und zweitens kaum die Herzenshaltung des Kindes umfasst, was ja das Ziel sein sollte.
 
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Hallo Leon

Na ja der Rogge sagt da wichtiges, aber auch sehr zweifelhaftes.

Eine Auszeit ist und wird vom Kind auch als Konsequenz seines Verhaltens verstanden. Der Vergleich mit dem Boxer ist daneben. Im Boxen boxen beide und beide nach Regeln und gehen dann in Ihre Ecke. Das Kind muss seine Auszeit eben gerade dann absitzen, wenn es die Regeln bricht, dies ist die Konsequenz.

Aber nur das Kind auf die Treppe setzen, bis es ruhig ist – das ist totale Erniedrigung!
Muss es eben nicht sein, wenn das Kind es als Konsequenz seines Handeln wahrnehmen kann. Das kann es ab einem gewissen Alter, vorher nimmt es dies eventuell als Ablehnung seiner Person war.
Wie erwähnt tut eben jede Strafe irgendwie weh, Erniedrigung tut weh, Ablehnung tut weh, ein Klaps auf die Finger tut weh. Letzteres tut aber erstens langfristig am wenigsten weh und wird eben am einfachsten als Konsequenz zu der Tat und nicht seiner Person wahrgenommen.

Nein, Eltern müssen gucken, warum das Kind laut ist und provoziert. Im ganzen Interview beschreibt er das Kind meist als lieb, welches mit irgendwelchen Taten und Verhalten nur auf seine berechtigten Bedürfnisse aufmerksam macht. Die Eltern sind nur zu blöde dies zu verstehen und sollen Verständnis dazu haben.
Er scheint nicht glauben zu wollen, das Kinder sehr wohl zB rein aus Egoismus schlechte Taten machen. Ich frage micht, ob der Typ überhaupt Kinder hat.

Und wie lassen sich dann Grenzen durchsetzen?
Wenn ein Kind etwa nicht mit Besteck essen will, dann mache ich eine spielerische Überschreitung der Grenze daraus. Einmal pro Woche einen Tag festlegen, an dem das okay ist. So gibt es darum nicht ständig Streit, mit diesen Regeln können alle in der Familie prima leben.

Auch hier weicht er aus. Was wenn das Kind dann trotzdem mehrfach nicht mit dem Besteck essen will?

Jeder noch so kleine Klaps ist eine Niederlage! Egal in welchem Alter! Damit setzt man keine Grenzen. Es zeigt nur, dass Eltern ihre Klarheit verlieren, hilflos sind.
Blödsinn. Ein bewusster Klaps geschiet in Klarheit was man jetzt warum tut und ist alles andere als hilflos. Hilflos ist prügeln, oder wenn einem die Hand ausrutscht, wenn die Schläge nur dann erfolgen, weil man wütend oder emotional aufgedreht ist.
Aber es funktioniert nur bei guter Beziehung zueinander..
Ist die Beziehung nicht gut, wirkt es sich eher negativ aus. Durch Strudien hat man diesen unterschied auch rausgefunden.

Es steht aber auch sehr viel gutes drinn, speziell das finde ich alles toll:
Von einer Zwölfjährigen, die ihre Klamotten herumliegen ließ, hat zum Beispiel die Mutter nichts mehr gewaschen.

Die Beziehung zwischen Eltern und Kind ist die Basis für Grenzen und Konsequenzen.

Feste Regeln zeigen den Kindern aber: Ich behalte dich im Blick, ich lasse dich langsam los, aber du bist mir nicht egal. Zu viel Freiraum ist beängstigend. Sie testen ihre Grenzen verstärkt aus, wollen deutlich von den Eltern spüren: „Bis hierher und nicht weiter!“
 
Hallo Beat,

Jan-Uwe Rogge hat nicht nur eine ganze Anzahl eigener Kinder, er gilt auch als einer der führenden Pädagogen Deutschlands. Seine Haltung und die von vergleichbaren Eltern, da beziehe ich mich bescheidener Weise mit ein ;) sind - aus meiner Sicht - beispielhaft und können durchaus für viele Menschen einen guten Rat und eine Stütze bedeuten. Das betrifft, meiner Meinung nach, auch seine Haltung, mit besonderen Problemen heiter und gelassen umzugehen.
Und die "Erfolge" sind einfach umwerfend. Das kann ich aus eigener Erfahrung mit Begeisterung sagen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leon

Und die "Erfolge" sind einfach umwerfend. Das kann ich aus eigener Erfahrung mit Begeisterung sagen!
Das glaube ich gerne und es hätte mich auch erstaunt, wenn es nicht so wäre.
Ich habe die meines Erachtens Kritikpunkte aufgeworfen, aber selber ja geschrieben, dass es viel Gutes hat. Meine Kritik war insofern vielleicht nicht fair, weil sie viel Platz einnahm, da ich sie detailliert beschrieb und hingegen das Gute nicht oder nur knapp erwähnte.

Es geht mir um es auf den Punkt zu bringen darum, dass alle Konsequenzen irgendwie weh tun (körperlich, seeelisch, geistig), sonst sind es ja keine. Deshalb ist "ein auf die Treppe setzen" (oder ähnliches) nicht generell erniedrigend (ist u.a. sehr vom Alter abhängig) und ein Klaps (nicht Prügel) tut nicht unbedingt mehr weh als irgend eine andere Konsequenz.
Und dies kann ich auch aus Erfahrung, eigener wie anderer, sagen.
Wenn das Kind zB wegen der Kosequenz des nicht Waschens sich plötzlich vor den Kollegen schämen muss, weil es nichts sauberes oder anständig cooles anzuziehen hat, tut das zB auch weh und kann auch als seelisch gewalttätig betrachtet werden.
Aber gerade dies fand ich übrigens eine Superkonsequenz.

Das betrifft, meiner Meinung nach, auch seine Haltung, mit besonderen Problemen heiter und gelassen umzugehen.
Diese grundeinstellung ist sicher hilfreich. Am allerwichtigsten ja entscheidend ist für mich aber diese Aussage von ihm: es "funktioniert nur bei guter Beziehung zueinander".
Nur so kann das Kind erkennen, dass irgendwelche Konsequenzen / Strafen gegen seine Tat/Verhalten gerichtet sind und nicht gegen seine Person, die man ja unabhängig davon liebt.
 
Hallo Beat,

ich finde Waschen nicht gewalttätig! :D

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Gewalttätig ist gar nichts davon. Lach, das waschen tut nicht ienmal weh, aber die Konsequenz war ja nicht das waschen, sondern das er zuerst mal ohne (angemessene) Kleider dastand. Später dann das Waschen, weshalb ich dies auch ein sehr gutes Beispiel eine Superkonsequenz finde.
 
Hallo Beat,

noch mal im Ernst ;):

Das ist ja - meiner Meinung nach - der Unterschied zwischen (logischen)Konsequenzen, die einen Lernerfolg über die Erkenntnis "Aha, wenn ich das und das tue, passiert dieses und jenes!" und den Wunsch, "dieses und jenes" künftig vermeiden zu wollen, erzielen und simplen Strafen, die nur in einer als negativ erlebbaren schmerzhaften Reaktion bestehen und nicht unbedingt einen dauerhaften Lernerfolg nach sich ziehen. Die Angst vor Schmerz bringt nur den Lernerfolg, Schmerz zu vermeiden und das Verhalten wird nicht unbedingt generalisiert. Anders bei sinnvollen, mit dem Sachverhalt in enger Verknüpfung stehenden Konsequenzen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leon

Ich stimme Dir grössetnteils zu, nur finde ich Du hast simples Strafen als zu unwirksam bezeichnet.
Logischen Konsequenzen sind ganz klar am allerbesten, deshalb ist das Wäschebeispiel ja Spitze. Aber nicht bei allem kann man logische Konsequenzen ableiten. Etwas weniger gut sind Konsequenzen, die nicht ganz so logisch sind und noch schlechter sind simple Strafen.

Die Angst vor Schmerz bringt nur den Lernerfolg, Schmerz zu vermeidenDas ist so falsch nicht, aber generell kann man es auch nicht sagen.
Bsp: Finger an der heissen Platte verbrannt, nachdem Mama sagt nicht anrühren. Die Angst vor Schmerz führt da schon zum generalisieren wenn Mama sagt achtung heiss, es nicht anzurühren.
Aber das andree hilft auch, siehe Busse wegen zu schnellem Fahren. Die meisten oder zumindest viele fahren deshalb nicht zu schnell, wegen der möglichen Busse.
Ausserdem sollte nebst der weniger logischen Konsequenz (wie Du es schön beschrieben hast) auch ein Gespräch über den Vorfall erfolgen. So ist eine (spätere) Generalisierung über die Einsicht des Kindes auch möglich.
Nochmals, Ziel muss es sein, dass das Kind enmal eigenverantwortlich handeln wird. Dazu muss manchmal der Weg der nicht direkten Konsequenz eingeschlagen werden, weil es die direkte konsequenz nicht gibt.
 
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