körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo Chiara

Schön Dich wieder zu lesen. Hoffe Du hattestz eine schöne Geburtstagsfeierzeit... smile

Ich denke mal, Beat, du hättest ihr wahrscheinlich einen guten Klaps auf die Finger gegeben
Das kann ich nicht sagen. Das kommt darauf an.
1. War Ihr überhaupt bewusst, dass sie so was nicht tu darf? Wenn das Kind noch klein ist, ist ihm so was oft gar nicht bewusst, ausser Du hast es Ihr ausdrücklich gesagt.
2. Die Konsequenz soll mit er Tat und nicht der Person zusammenhängen. Dies muss für das Kind klar sein, was je nach Alter der Kindes anders sein kann als wir im ersten Moment denken. Das Kind darf sich keinesfalls abgelehnt ungeliebt oder ähnlich wegen der Konsequenz fühlen, es geht ja um die Tat. Ansonsten können Verletzungen daraus hervorgehen, dabei ist es sekundär welche Art die Konsequenz ist.
3. Es geht darum die beste Konsequent zu finden, die in Zukunft verhindert das das Kind es wieder tut UND wenn immer möglich, dass das Kind dies auch einsieht.
Quintessenz: Die Konsequenz richtet sich also nach der Reife / dem Alter des Kindes, der Umstände und der Persönlichkeit des Kindes.
Deine gewählte Konsequenz und Dein Vorgehen in dem Fall ist meines Erachtens das Allerbeste und ist ein Musterbeispiel was eine gute Konsequenz ist mit der Chanche einer hohen Wirkung!

Ach ja Beat, ich denke in dem von dir zitierten Beispiel mit gepflückten Nachbars Kirschen (ich kenne zwar keinen Menschen, der sich über Kinder beschwert die mal naschen, aber nehmen wir einfach mal an es gibt sie, diese Nachbarn). Es geht nicht darum ob sich die Nachbarn beschweren oder nicht. Es geht darum das dem Kind mit einer Erklärung gesagt und (hoffentlich aus gutem Grund) verboten wurde, es nicht zu tun. Wenn das Kind die Erlaubnis des Nachbarn bekommt, dann ist es OK, sonst nicht. Das Kind muss verstehen oder lernen, dass nicht es, sondern der Betroffene dem etwas zB gehört, sagt was zulässig ist oder nicht. Du kannst auch nicht mit 80 innerorts fahren, nur weil Du es nicht schlimm findest mit 80 satt 50 zu fahren.

Logische Konsequenz wäre für mich: Sie nimmt Geld von ihrem Eisgeld u. geht mit mir Kirschen kaufen, die sie dem Nachbarn bringt. Die Folge für sie: sie hat kein Geld mehr um sich beim Eismann ihr heißgeliebtes Eis zu kaufen, da sie Ersatz besorgen mußte. Ich bin davon überzeugt, dass sie die Situation danach sehr genau erfaßt hätte und dass ein Klaps auch hier nicht nötig ist,
Super, genial und voll zustimme. Nur beim erwähnten kleinen Kind zB 4 jährig wird dies kaum gehen, da er den Bezug zum Geld bzw eigenes Geld noch nicht hat. Je älter die Kinder werden desto mehr angepasste Konsequenzen gibt es, die das Kind als solche versteht und das Kind auf die Tat und nicht auf seine Person beziehen wird. Und DAS ist entscheidend, der Bezug der Konsequenz auf die Tat und nicht die Person.

Ich denke, Kinder müssen nachvollziehen können, WIESO sie etwas nicht tun sollen.
Voll zustimme, so gut es wegen dem Alter möglich ist. Manchmal kann die Erklärung aber nur rudimentär sein, wegen dem Alter des Kindes.

Ein Klaps demonstriert nur die unausgewogenen Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kind
Und das Wegnehmen des eigenen Eisgeldes? Die Machtverhältnisse ermöglichen es Dir über sein Geld bzw über alles Materielle das es hat und haben darf zu bestimmen. Das ist auch ein unausgewogenes Machtverhältnis.
Nicht die Macht bzw das Einsetzen der Macht ist gut oder schlecht, sondern wie man die Macht einsetzt und das wozu. Ohne den guten Einsatz Deiner Macht über das Baby kann das Baby nicht einmal überleben.

Ich denke in Sema`s Schuhbeispiel wäre für mich die logische Konsequenz gewesen, dass ich unsere Tochter entweder mit Hausschuhen oder barfuß in den Kiga geschickt hätte. Wer seine Schuhe wegschmeißt, hat ja keine mehr, also kann er auch keine anziehen ;-) Die Schuhe hätte ich natürlich in einer ruhigen Minute aus dem Müll genommen... klare Sache.
Super Idee, nur war der Vorfall im Laden (!!!) wo die mutter erstens nicht ohne das das Kind es sieht die Schuhe wieder aus dem Kübel rausnehmen kann und zweitens die Schuhe noch bezahlen musste, höchstwahrscheinlich während die Tochter gerade deswegen den "Terror" (Wort find ich unpassend, aber habs mal übernommen) eher noch verstärkt hätte.
Deine an sich gute Idee ginge also hier nicht und ausserdem hast Du nicht stundenlang Zeit zu überlegen, was jetzt noch besser wäre als ein Klaps oder eben das Zurückspucken. Letzteres wäre nebenbei ja nach Gesetz in D zulässig. Meines Erachtens ist es aber sicherlich nicht undemütigender und weniger "psychische Schäden" anrichtend als der Klaps.

Mittlerweile tauschen wir Mütter uns auch mal darüber aus, was wir als logische Konsequenz folgen lassen könnten. Das ist eine wirklich gute Sache, denn manchmal hat man ja für andere die besten Ideen.
Finde ich genial!!!
Gerne auch Leons Aussagen unterstreichen. Hast lehrreiche Bsp für logische Konsequenzen aufgeführt. Denke alle hier können davon was lernen!
 
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Hallo Chiara,

ich finde das ganz toll, wenn das bei dir so geklappt hat.Ich grüble aber jetzt, was du wohl getan hättest, wenn die Tochter sich geweigert hätte, den Lappen zu schwingen und ihre Schmierereien wieder weg zu machen.

Anne
 
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Anmerkung: Lieber Beat, die Schuhe hat sie erst zu Hause in den Mülleimer geschmissen. :)

Übrigens Chiara, zwischen meiner Tochter und mir ist nicht tagtäglich Friede, Freude, Eierkuchen.... ;)
Manchmal könnte ich sie "an die Wand klatschen" und manchmal droht auch bei ihr "Muttermordgefahr":D Mal rastet sie aus, mal raste ich aus. Sie darf Fehler machen, und ich darf auch Fehler machen. Sie ist nicht perfekt, und ich bin es auch nicht. Sie hat nicht immer die Geduld und ich auch nicht.

Ich denke in Sema`s Schuhbeispiel wäre für mich die logische Konsequenz gewesen, dass ich unsere Tochter entweder mit Hausschuhen oder barfuß in den Kiga geschickt hätte.

(Ich habe sie schon einmal mit Schlafanzug in den KiGA gebracht, da sie sich nicht anziehen wollte.)

Da man sich jedoch, als Außenstehender, nicht in jede Situation reinversetzen kann, ist es dann auch leicht, zu sagen, die logische Konsequenz wäre aber das oder jenes gewesen....:) Wie gesagt: Ich bin ein Mensch, der auch Fehler machen "darf"... und ich werde bestimmt noch sehr oft in meinem Leben unlogisch handeln. Noch "erziehe" ich mein Kind intuitiv... und nicht nach Logik.;)

Gruß
Sema
 
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Hier sprechen immer Mütter von ihren Erfahrungen mit ihren Töchtern. Wie sieht denn die Rolle der Väter aus, soweit sie vorhanden sind?

Gruss,
Uta
 
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ACHTUNG: INSIDER! ACHTUNG: INSIDER! ACHTUNG: INSIDER! ACHTUNG: INSIDER! ACHTUNG: INSIDER! ACHTUNG: INSIDER!

Uta: Ich hätte da Einiges von meinen pubertierenden (Problem)bären zu berichten . . . Bin mir jedoch nicht sicher, ob das gewünscht ist.

Einen guten Freitag wünschend, Bärenvater Bodo:D
 
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Also bei mir hat die Angst vor körperlicher Züchtigung meine Kreativität aktiviert: :idee:
Ich meine, dass ich mal einen Brief von der Lehrerin mit nach Hause bekam zur Unterschrift. Weiss aber nicht mehr warum, ist auch über 40 Jahre her.

Es kam (selten) vor, dass mein feinfühliger Vater mal das Rasierapparatkabel als "Peitsche" benutzte, was sehr schmerzhaft war. :schock:
Da ich dies befürchtete, steckte ich mir einen dicken Karton in meine Hose....:zunge:
aber an diesem Abend ist nicht geschehen. :freu:
Ich muss gerade lachen, wenn ich mir vorstelle, wie das getönt hätte auf meinem "abgeschirmten" Hosenboden... :))) :))) :)))
 
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Bobo: nur zu

Pius: lachend vom Stuhl falle
 
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Hier sprechen immer Mütter von ihren Erfahrungen mit ihren Töchtern. Wie sieht denn die Rolle der Väter aus, soweit sie vorhanden sind?
Haben Väter vielleicht weniger Probleme mit diesem Thema, weil sie möglicherweise pragmatischer damit umgehen? Möglicherweise hat "Gewalt" beim Mann eine andere Gewichtung als bei der Frau... wissen tu ich's aber nicht.

Phil :)
 
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Hallo Anne,

ich finde das ganz toll, wenn das bei dir so geklappt hat.Ich grüble aber jetzt, was du wohl getan hättest, wenn die Tochter sich geweigert hätte, den Lappen zu schwingen und ihre Schmierereien wieder weg zu machen.
da ich es ihr zuerst gezeigt habe, wie es geht und wir das erste Stück gemeinsam erarbeitet habe, glaube ich nicht, dass sich die Frage gestellt hätte. Wenn das jedoch trotzdem der Fall gewesen wäre, denke ich, dass ich sie erst einmal mit Putzwasser u. Lappen in ihrem Zimmer sitzen gelassen hätte. Immerhin war ja schönes Wetter und sie hätte ja eigentlich lieber draußen gespielt. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie, je schneller sie fertig ist, schneller wieder draußen zum spielen gehen kann. Ich denke, das hilft dann schon etwas.

Liebe Grüße

Chiara
 
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Da man sich jedoch, als Außenstehender, nicht in jede Situation reinversetzen kann, ist es dann auch leicht, zu sagen, die logische Konsequenz wäre aber das oder jenes gewesen.... Wie gesagt: Ich bin ein Mensch, der auch Fehler machen "darf"... und ich werde bestimmt noch sehr oft in meinem Leben unlogisch handeln. Noch "erziehe" ich mein Kind intuitiv... und nicht nach Logik

Hallo Sema,

ich gebe dir recht, dass man sich als Außenstehender nicht immer in eine Situation einfinden kann, jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Hilfe von außen durchaus hilfreich sein kann. Denn man ist als Mutter manchmal auch richtig "betriebsblind". So bin ich wirklich dankbar, wenn mich eine andere Mutter bei irgendwelchen Problemen die gerade anstehen, unterstützt. So haben wir irgendwann auch festgestellt, dass die Bilder sich häufig doch sehr gleichen und haben uns deshalb zusammengeschlossen um effektiver und besser mit unseren Kindern klarzukommen. Natürlich gibt es auch unterschiedliche Meinungen und Einstellungen, jedoch wir diskutieren sehr konstruktiv darüber und im Endeffekt ist jeder dankbar für die Hilfe, die man bekommt. Tatsächlich wurden auch mir schon Vorschläge unterbreitet auf die ich niemals gekommen wäre, einfach, effektiv, aber für mich einfach nicht greifbar... Und: ich spreche mich auch nicht von Fehlern frei - absolut nicht. Wir sind Menschen und Menschen machen immer Fehler. Letztendlich geht es hier auch eher um die Einstellung ob man grundsätzlich seine Kinder klapsen oder schlagen soll und welche Auswirkungen das auf die Psyche haben kann. Für mich jedenfalls waren die Auswirkungen so gravierend, dass ich mich doch so diszipliniert bekomme, dass mir auch in der schlimmsten Situation nicht die Hand ausrutscht. Ich kann jedoch nachvollziehen, dass es durchaus passieren kann, denn unsere Tochter war gewiß kein Vorzeigekind und konnte mich auch zur Weißglut bringen. Ich mußte auch des öfteren ganz langsam bis 10 zählen oder auch mal einfach weg gehen. Da ich jedoch sehr viel meditiere u. Entspannungstechniken praktiziere, schaffe ich es relativ schnell mich wieder zu beruhigen ;-)

Liebe Grüße

Chiara
 
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Hallo Beat,

unsere Tochter wird jetzt 5 Jahre, jedoch bekommt sie schon seit ein paar Monaten auch ihr Taschengeld. Sie kennt mittlerweile sehr genau den Wert des Geldes, auch wenn derzeit alles in Eiskugeln umgerechnet wird ;-) Sie weiß also, dass es für 2 Euro 4 Kugeln Eis gibt, bzw. dass sie 4 Tage beim Eismann je 1 Kugel Eis kaufen kann. Somit wäre es für sie schon eine logische Konsequenz, wenn sie von diesen 2 Euro 1 Euro abzwacken müße für die Kirschen aus Nachbars Garten ;-) Es würde nämlich 2 Kugeln Eis weniger bedeuten und das würde sie ganz gewiß davon abhalten nochmals die Kirschen zu naschen.
Bei noch kleineren Kindern würde ich die Nascherei auch nicht als so schlimm ansehen, sondern ich würde mir auch selbst an die Nase packen, dass ich nicht besser aufgepaßt habe. Ich denke das Gefühl für Recht und Unrecht entwickelt sich bei den Kindern auch erst ab 3,5 - 4 Jahren ganz langsam und bedarf außer der logischen Konsequenz eines entsprechenden Vorlebens von Seiten des Umfelds. Also wenn ich selbst Kirschen vom Nachbarn nasche darf ich mich nicht wundern, dass mein Kind das auch macht. Ja, ja, solche Dinge gibt es nämlich tatsächlich.

Liebe Grüße

Chiara
 
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Hallo Chiara, sich mit folgender Aufstellung beschäftigen könnte deinem Thema viellleicht dienen (aus: https://www.bmsk.gv.at/cms/site/attachments/0/0/2/CH0124/CMS1059643196146/psygew.pdf)

Was ist psychische Gewalt?

Versuch einer Definition

Psychische Gewalt ist ...
_ wenn Kindern mutwillig Angst gemacht wird.
_ wenn Kinder eingeschüchtert, ausgegrenzt, isoliert werden.
_ wenn Kinder verspottet werden oder der Verspottung Preis gegeben werden.
_ wenn Kinder missachtet und entwertet werden.
_ wenn Kinder klein gemacht, klein gehalten und abgewertet werden.
_ wenn Kinder gezielt entmutigt werden.
_ wenn Kinder mit Druck und Unterdrückung erzogen werden.
_ wenn Kindern keine Grenzen gesetzt werden.
_ wenn Eltern ihren Kindern Orientierung verweigern und sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kindern entziehen.
_ wenn Strafe zu einem Zeitpunkt vollzogen wird, wo das Kind gar nicht mehr weiß, was es getan hat, und die Strafe nicht als Konsequenz seiner Handlungen erkennen kann.
_ wenn Kinder das tun müssen, was ihre Eltern immer gerne getan hätten, wenn Kindern sozusagen das Leben der Eltern auferlegt wird.
_ wenn Gefühle der Hilflosigkeit und schutzlosen Preisgabe ausgelöst werden und es zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses des Kindes kommt.
_ wenn Kinder als Spielball der Interessen des jeweiligen Elternteils z.B. im Zuge einer Scheidung missbraucht werden, wenn also das Kindeswohl vorsätzlich und bewusst vorgeschützt wird, um eigene Interessen durchzusetzen oder zu fördern.
_ wenn Kinder Loyalitätskonflikten zwischen den Eltern ausgesetzt werden.
_ wenn den Eltern das Verhalten des Kindes wichtiger als seine Person ist.
_ leise. Sie ist nicht laut. Sie ist nicht spektakulär, aber sie ist langhaltig, sie ist ausdauernd, und sie ist nachwirkend.

Psychische Gewalt ist weiters ...
_ immer dort, wo Angst als Erziehungsmittel eingesetzt wird.
_ nicht nur Vernachlässigung, es kann auch ein Übermaß an erstickender Liebe sein.
_ viel schwieriger zu erkennen als körperliche Gewalt, da sie am Körper keine sichtbaren Narben hinterlässt.
_ so schwer fassbar, da sie individuell erlebt wird und ihre Wirkung von außen oft nicht erkennbar und einschätzbar ist.
_ subjektiv zu verstehen und zu betrachten; das subjektive Erleben des Kindes, sein emotionales, existenzielles Empfinden steht im Vordergrund.
_ ein „unangenehmes“ Thema, da dieses Phänomen schwer fassbar ist, sich nicht genau definieren lassen „will“, sich wissenschaftlicher Analyse entzieht und uns zur Auseinandersetzung mit vielen Themen zwingt, auf die wir gar nicht so gerne hinschauen.

Psychische Gewalt ...
_ wird durch alle Handlungen und Unterlassungen von Eltern und Bezugspersonen hervorgerufen, die Kinder ängstigen, überfordern, ihnen das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit übermitteln und sie in ihrer psychischen
und/oder körperlichen Entwicklung beeinträchtigen können.
_ „passiert“ oftmals eigentlich ohne böse Absicht.
_ wird unterschiedlich aufgefasst; was dem einen noch Spaß macht, kann für den oder die andere schon Verletzung, Abwertung, Verwundung bedeuten.
_ kann dadurch entstehen, dass die Eltern den Druck, dem sie in der Gesellschaft, Arbeit etc. ausgesetzt sind, an ihre Kinder weitergeben.
_ kann auch durch gut gemeinte Hilfsangebote ausgeübt werden.
_ entsteht und besteht dort, wo Kinder und Jugendliche einer Dynamik von „zu viel“ oder „zu wenig“ ausgesetzt sind und die existenziellen Bedürfnisse der Kinder keinen Platz haben.
_ manifestiert sich dort, wo Kinder bei für sie schwierigen Erfahrungen/Erlebnissen keine Sprache bzw. keine Ausdrucksform finden können oder dürfen.
_ tritt nicht nur alleine auf, sondern zumeist auch als „stille Schwester“ aller anderen Gewaltformen.

Am Rande dieses Beitrags möcht ich noch einmal darum bitten, eine "Liebevolle Begleitung von Kindern" nicht zu verwechseln mit dem einfältig-plakativen Begriff der "Antiautoritären Erziehung".
Danke

Gruß
Gretel
 
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Hm, war ich dann also gewalttätig gegenüber meinen Kindern?

Also ich hatte schon oft mit Grausen Mütter gesehen, die in Geschäften hinter ihren Kinder herlaufen mussten und diese wieder einsammeln, mitschleifen, Tränen, Geschrei...:schock:
Wenn meine Kinder alleine schauen wollten, habe ich gesagt: Okay, ich gehe weiter einkaufen, dann zur Kasse, dann nach draußen zum Auto. Schaut halt, wo ich bin, damit ihr hinterherkommt.
Meine Kinder haben mich immer im Blick gehabt (und ich sie:D ), es gab keine Szenen, aber! sie haben (wahrscheinlich) Angst gehabt, mich in dem großen Geschäft zu verlieren.

LG
 
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mein sonntagskind hat mit 6 monaten gelaufen,ja rueckwaerts!sie blieb nicht im laufstall, kletterte ueber kopf raus, hatte matratze davor liegen, setzte ich sie auf die erde stand sie auf und im spreizschritt rueckwaerts, musste sie sich drehen , fasste sie alle knoepfe an die da gerade waren, und so manches stueck landete auf dem boden . hab es dann einmal mit klaps versucht und mein kind schrie sich weg.wenn meine mutter nicht hier gewesen waere , glaube ich haette unser gutes stueck nicht gross gekriegt. sie war dann fast zwei und bei einem arzt besuch sagte die kinderaerztin, sie muessen wegschauen, dann brauchen sie nicht strafen.mein wonneproppen hatte das wohl verstanden , denn:ein 2 jaehriger sass auf ihrem feuerwehrauto und sie hat ihn kurzerhand runtergeschubbst.
ich hatte gesehen und nahm sie an die hand, sagt mein kind: ---mami hat gesehen.--- ich hab nur noch gedacht: ich erziehe mir ein monster wenn das so weiter geht, hab sie uebers knie gelegt , genau aufgepasst nicht die nieren zu treffen und vorsichtig geklappst. sie hat sich nicht weggeschrien.hab aber auch kaum noch klappsen muessen. sie ist inzwischen 38 , und unser sonntagskind geblieben.

ich selbst hab auch hiebe mit liebe bekommen ,war mir immer im klaren, dass meine ganze familie mich liebte,wenn man das weiss koennen klappse nicht die psyche beeinflussen.
gerade meine erziehung , meine eltern und grosseltern haben mir den rueckhalt und die kraft gegeben fuers taegliche leben.
gruss
mikado
 
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Hallo Mikado,

für mich gibt es nicht die "Hiebe mit Liebe". Ich bin der festen Überzeugung, dass Hiebe IMMER eine Mißachtung des Gegenübers darstellen. Ob es jetzt Erwachsene sind oder Kinder. Für mich passen Hiebe und Liebe einfach nicht zusammen, denn wenn ich liebe, dann brauche ich nicht zu schlagen - ganz im Gegenteil, dann ist mir nach Zärtlichkeitkeit und Vertrauen zumute. Sorry, aber so sehe ich das.

Gruß Chiara
 
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Da schließe ich mich dir, Chiara, natürlich spontan an.

Wir haben heute über das Thema diskutiert - und einmütig befunden, daß man Schlagen nicht auf eine Ebene mit Liebe setzen darf.

Liebe und Gewalt, Menschen bewußt Schmerzen zufügen, sind für mich unvereinbar.

Gruß
Gretel
 
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Hallo Mikado,

noch etwas... ich denke, in meinen 20er Jahren hätte ich ähnliches geschrieben. Ich hätte dir auch geschrieben, dass ich "Hiebe mit Liebe" bekommen hätte. Ich hätte dir auch geschrieben, dass ich mir gerade deshalb den Partner ausgesucht habe, der mich an das Verhalten meiner Eltern erinnert: Er gab mir auch "Hiebe mit Liebe". Heute frage ich mich, wie ich mich so erniedrigen konnte, wie ich das überhaupt ertragen konnte, wie ich überhaupt jemals denken konnte, dass diese beiden Dinge miteinander vereinbar sind. Das sind sie für mich tatsächlich nicht. Heute sehe ich, dass mein Partner Macht ausüben wollte, genauso wie meine Eltern. Jeder hatte im Sinn mir seinen Willen auszuzwingen und meinen Willen zu brechen und das war gewiß keine LIEBE. Tatsächlich bin ich heute so zart besaitet, dass mir die Tränen kommen, wenn ich nur daran denke, dass ein Kind geschlagen wird und es dies als liebevolle Handlung auffassen könnte. Die späteren Folgen sind unüberschaubar. Heute bin ich der absoluten Überzeugung, dass sich die Psyche immer ein Ventil in körperlichen Gebrechen sucht.

Gruß chiara
 
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hallo chiara,
ich hab hiebe mit liebe gesagt , weil es sich reimte.ich habe wirklich klappse gemeint. geschlagen worden bin ich auch nicht in dem sinne:" hiebe"
ich hatte einen 2.10m grossen grossvater, der hat meine 1.55m grosse grossmutter an einer seite und mich an der anderen seite hochgehalten zum spass und mein grossvater hat nie geschlagen. er wusste wohl,dass seine hand schaden hinterlassen haette.
meine grossmutter hat mir manchmal auf die finger geschlagen. einmal wo ich keine fitzebohnen essen wollte. hatte den teller umgedreht , meine oma hatte das nicht gesehen und gibt den ganzen kellenschlag auf den umgedrehten teller. dass ich da keine ohrfeige erwischt habe war nur meiner schnelligkeit zuzuschreiben.lol DENN ES WAR KRIEG UND GAB WENIG ZU ESSEN.

dies zur erklaerung, aber die unterschiedlichen starken meinungen haben wahrscheinlich viel damit zu tun , wie und was einem als kind widerfahren ist.
und zu eurer beruhigung, mein einstein schlaegt NICHT ! wenn jemand bei uns klappse verteilt hat, dann war ich das und in unserer familie stimmt die psyche noch bei allen.

ich sage nicht , dass man schlagen soll , lediglich wie wir ueber die runden gekommen sind.

gruss
mikado
 
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Hallo Chiara

Alle Achtung und gratuliere, finde so wie Du es in Nr 92 beschreibst, wäre es die beste Konsequenz für Deine reife Tochter. Ich denke wir könne viel von Dir lernen.
Die offene Frage wäre wie Du es ein oder 2 jahgre früher getan hättest, als sie den Bezug zum Geld noch nicht hatte.

Ich denke das Gefühl für Recht und Unrecht entwickelt sich bei den Kindern auch erst ab 3,5 - 4 Jahren ganz langsam Ein nein versteht es aber schon relativ schnell

außer der logischen Konsequenz eines entsprechenden Vorlebens von Seiten des Umfelds. Also wenn ich selbst Kirschen vom Nachbarn nasche darf ich mich nicht wundern, dass mein Kind das auch macht. Ja, ja, solche Dinge gibt es nämlich tatsächlich.
Wie recht Du hast. Eltern: Kind lügen darf man nicht und einen Tag später, Eltern: Kind wenn der Schaffner kommt, sag das Du erst 5 bist, oder wenn xy anruft, sage, das wir gerade nicht da sind.
Die Kindern lernen primär nicht das was wir lehren, sondern das was wir tun, dh Ihnen vorleben.

Noch was anderes chiara: Du hast nie Hiebe mit Liebe bekommen 8Du sagst es selber: Jeder hatte im Sinn mir seinen Willen auszuzwingen und meinen Willen zu brechen und das war gewiß keine LIEBE), weshalb Du Dir auch ein bewussten Klaps aus Liebe, der dem Elternteil mehr weh tut aus dem Kind, Dir vieleicht gar niocht vorstellen kannst.
 
körperliche Züchtigung im Kindesalter - Auswirkungen auf die Psyche?

Hallo Gretel

Deiner Auslistung voll zustimme. Super Liste
Finde noch das nebst dem Setzen auch das einhalten und durchsetzen der Grenzen auch wichtig ist, auchwenn ich dies nicht als psychische gewalt bezeichnen würde.
 
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