Wie umgehen mit provokantem Verhalten von (Klein)Kindern?

Mir gefällt das von Lars sehr gut

Mir ist bewusst, dass der Umgang mit eigenen Kindern ein anderer sein mag, als mit jenen die ich betreue und begleite. Und dennoch glaube ich , dass einige wenige Reaktionen bei allen Kindern und Altersstufen durchaus angebracht sind.

Und ganz persönlich würde ich sagen, dass Du Dir tatsächlich keinerlei "Übergriff" gefallen lassen solltest. Ausser, Du fühlst Dich dabei tatsächlich nicht schlecht, bzw. verletzt, verunsichert usw. Dann gibt es auch keinen Grund zu handeln. Aber falls doch - zuhause anfangen und absolut 100%ig konsequent sein. Wenn die Kinder wissen, dass ein entsprechende Reaktion folgen wird, überlegen sie sich ein bestimmtes Verhalten später mind. 3x.

Was glaube ich wirklich hilfreich sein könnte - mit den Kindern Regeln besprechen, festlegen und eigene - die du ganz allein festlegst, nieder schreiben, illustrieren (Bilder), aufhängen, regelmässig überprüfen. Vlt. in einer kleinen Familiensitzung.
 
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@beat
ich schrieb nichts von Autismus. Ich schrieb von völlig unangebrachten Bestrafungen, Misshandlungen von Kindern. Die in den Kindern Ängste in allen Bereichen bis hin zu Traumata hinterlassen. Und meine Meinung dazu werde ich nicht unterlassen.
 
Hallo Mariekristin,
also als Drill würde ich das bei meiner Freundin/unseren Nachbarn nicht bezeichnen; sie sind eben einfach strenger. Unter "sich anständig benehmen" verstehen sie z. B. andere/Erwachsene beim Gespräch nicht unterbrechen, Nachbarn grüßen, nicht zu laut herumschreien, bei Tisch ordentlich essen ... alles Dinge, die auch Teil meiner Erziehung sind. Sie sind nur eben aus meiner Sicht relativ streng, um das durchzusetzen. Andererseits sind meine Kinder auch noch kleiner; von einer Dreijährigen kann ich bestimmte Dinge wohl auch noch nicht so erwarten wie von einem Achtjährigen. Andererseits hat sie gestern die Kinder in Schutz genommen (alle unsere vier), als sie eine Matschschlacht machen wollten und ich nur zögernd mein Einverständnis gegeben habe. Da meinte sie, es seien halt Kinder und das müsse eben mal sein. Fand ich gut von ihr!
Ich war als Kind schon eher schüchtern, bin es aber heute nicht mehr. Warum fragst du?
 
Danke, Yazz, für die Anregungen. Die finde ich auch sehr gut. In Eure Links sehe ich gern mal rein. Theoretisch habe ich das alles schon mal gelesen / gehört ... aber manchmal ist es nötig, daran erinnert zu werden :)
 
Eines muss ich jetzt auch noch loswerden ... Bei fast allen Erziehungstipps in Büchern wird sehr einleuchtend und überzeugend erläutert, wie man Grenzen setzen sollte und mit welchen Konsequenzen man arbeiten kann. Es wird aber nur selten darauf eingegangen, wie das KIND in der entsprechenden Situation tatsächlich reagiert! Gerade das Beispiel des Vierjährigen (!), der als Konsequenz fürs Blätter Ausreißen bei einer Zimmerpflanze an eine andere Stelle gesetzt (!) wird. Dann wird ihm das erklärt. Und jetzt?? Steht jeder normale Vierjährige auf, grinst vielleicht frech, und reißt weiterhin Blätter aus. Dann guckt er, was ich mache. Dann kann ich ihn auf sein Zimmer schicken. Möglicherweise muss ich ihn die Treppe hochschleifen, wenn er nicht gehen will. Er heult und brüllt "blöde Mama", vielleicht tritt er mich. Alles eskaliert, irgendwann werde ich laut. So etwas lässt sich oft auch mit Androhung von Konsequenzen nicht vermeiden ... leider. (Momentan könnte es ganz gut klappen, wenn ich sage, dass ich sein Taschengeld nehme und neue Pflanzen kaufe, wenn er sie kaputtmacht. Klappt aber bei der Kleinen natürlich noch nicht.)
Letztens hatte ich die Situation, dass mein Fünfjähriger Kuchenkrümel von Esstisch aus herumgeworfen hat. Konsequenz 1? Der Kuchen wird weggenommen - ging nicht, er war schon mit dem Essen fertig. Konsequenz 2? Er muss saubermachen - ging auch schlecht, die meisten Krümel waren gar nicht mehr aufzufinden. Die "Strafe", dass er am nächsten Tag keinen Kuchen mehr bekommt, finde ich nicht zeitnah genug, oder? Also schimpfe ich, er grinst, ich ärgere mich und fühle mich machtlos. Ich brauche ihm nicht zu erklären, warum ich das nicht dulde, er weiß es ja. Er testet, was er sich erlauben kann. Solche Situationen kann man m.E. schlecht "demokratisch" lösen, weil man mit kleinen Kindern eben nicht immer gleichberechtigt diskutieren und verhandeln kann. Derartige Fälle sind aber selten so ausführlich in Erziehungsratgebern beschrieben ...
 
Noch was: wenn etwas verboten werden muss,, dann gib den Kindern wenn möglich eine Alternative, oder ermuntere sie dazu.
Ausserdem erläutere Dein Verbot (wieso etc)

Das hätte ich auch noch gesagt: Wenn Du ihnen verbietest, auf dem Sofa rumzuhüpfen, was ich ganz normal finde, denn das Wohnzimmer ist glaub' ich nicht ausgelegt für solches, dann gib ihnen Gelegenheit, sich völlig frei zu entfalten. Z.B. an einem Fluss mit genügend trockenen Kleidern im Gepäck. Im Garten, wo sie vielleicht an bestimmten Zeiten am Tag auch ganz frei sein dürfen. Und gib ihnen viele solche Gelegenheiten, wenn Du kannst.

Was ich so über die konkreten Beispiele denke, die Du eingebracht hast: Sorry, aber ich denke(wenn Du auch schon schreibst, dass Du schüchtern gewesen bist oder immer noch bist), dass Du u.U. in Deinem Alltag auch eher Konflikten aus dem Weg gehst und Dir vielleicht auch manchmal etwas gefallen lässt, was Du eigentlich nicht willst.. stimmt das?

Vielleicht ist es das, was Dir Deine Kinder "beibringen" wollen! Dass Du mehr für Dich selbst einstehst und (Dich) auch durchsetzst, Dir Deiner selbst bewusst(er) wirst, Dich selbst verteidigst gegen Dinge, die Dich stören oder Dir Kraft und Stärke rauben. Wenn Du Dich vielleicht mehr auf diesen Aspekt in Deinem eigenen Leben konzentrieren und aktiv daran zu arbeiten beginnen würdest, könnte auch der zurzeit akute Konflikt mit den Kindern entspannt werden, d.h. dass nicht mehr die gesamte Konzentration darauffällt..

Könnte das stimmen?

Lg maus7

PS: Wenn Du solches lernen würdest, käme es ja auch den Kindern zu gute. Vielleicht hauen sie Dich ja, weil sie das lernen wollen und auch zum Leben brauchen. Natürlich nur unbewusst. Vielleicht, weil es ein Aspekt von Dir ist!?
 
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Hallo Laurina

Du schreibst hier meines Erachtens etwas ganz Wichtiges:
Es sollte immer altersgemäss auf ein Kind eingegangen werden.
Erziehung ist kein Kinderspiel und das Grenzen setzen kann einen selbst ganz schön die eigenen Grenzen bringen.
Wenn man sich und andere in einer schwierigen Situation fragt, was man ändern könnte/sollte, kann man 1000 Tipps hören und lesen. Den ultimativen Tipp, der eine schwierige Situation klären kann, findet man nur, wenn man sein Kind, sich selbst und die eigene Umgebung dabei nicht aus den Augen verliert - und das ist bei all den grundsätzlich möglichen guten Tipps eben u. U. ganz individuell.

Ein Kind, das schlägt oder tritt, weil es aus irgend einem Grund ausser sich/hilflos ist, würde ich (wie schon von anderen erwähnt) an Hand oder Fuss festhalten, bis es sich wieder beruhigt hat. Nicht weh tun, das willst du ja bei dir auch nicht, aber mit deutlichem Druck. Kurz und deutlich sagen, dass das nicht geht (keine "Fliegen verscheuchen" - das kennst du ja aus obigem Buch).

Zu deinem Beispiel "Essen herum werfen":
Wenn Essen wegnehmen und putzen nicht (mehr) infrage kommen, fällt mir dazu noch Folgendes ein:
Jedes Kind will eigentlich "gross" sein. Wenn es sich sich beim Essen nicht altersgemäss benimmt, würde ich es für eine Weile wieder als "kleineres" Kind behandeln. Beispielsweise braucht es wieder ein Lätzchen und/oder wird wieder gefüttert, bis es selbst wieder versuchen möchte, "gross" zu sein.

Ich weiss, das Ganze kann ganz schön anstrengend sein. Bei mir selbst liegt das schon ein paar Jährchen zurück ;). Nicht aufgeben, immer den bestmöglichen Weg suchen, auch wenn es manchmal fast "aussichtslos" erscheint. Jede Phase geht einmal vorbei und es kehrt wieder etwas Ruhe ein - bis zur nächsten ;).

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Mariekristin

Onh nein, Du schreibst: Kinder darauf zu drillen, ist krankhaft. Irgendwie wundert es mich nicht, dass der Junge soziale Schwierigkeiten hat
Du wirfst den eltern erstens Drill vor und zweitens schiebst du Ihnen die Schuld am Verhalten des Kindes in die Schuhe und dies aufgrund eines Verhaltens der Eltern welche Du als Fehler betrachtest (Nebenbei machen wir alle Fehler). Was unangebracht ist, kann man sich erstens streiten und muss man zweitens im Kontext betrachten.
Nebenbei das Deine Interpretationen zumindestv teilweise schon falsch sind, belegt die Aussage von Laurina: also als Drill würde ich das bei meiner Freundin/unseren Nachbarn nicht bezeichnen

Und meine Meinung dazu werde ich nicht unterlassen.
Eine Verurteilung (Drill, Missbrauch, Schuld für...) ist mehr als eine Meinung.

ich schrieb nichts von Autismus
Das ist eine Einschätzung die eben wegen des Dir fehlenden Kontextes falsch sein könnte. Der genannte Junge zeigt autistische Züge, das Verhalten des Jungen könnte eben gerade dadurch kommen. Deshalb nochmals, sei vorsichtig bei der Verurteilung von dieser Mutter.
 
Hallo Laurina

Kinder provozieren manchmal, weil sie Grenzen spüren wollen, oder weil sie beachtung wollen, dh das gefühl haben, zuwenig beachtet zu werden. Manchmal beides
Was bei Dir der Fall ist, weiss ich nicht.
Die Konsequenz muss "weh" tun, möglicherweise tut das isn Zimmer gehen nicht weh.
Auszeit ist gut, um darüber nachzudenken. Aber welche Konsequenz angemessen ihm weh tut, weiss ich nicht und ist individuell (Alter, Typ, Interesse).
Wichtig ist auch in der ruhigen Phase im darzulegen, was in Dir weiso abgeht und warum sein Verhalten (auch für später) nicht gut ist.

Die "Strafe", dass er am nächsten Tag keinen Kuchen mehr bekommt, finde ich nicht zeitnah genug, oder?
Manchmal gibt es keine super guten konsequenzen. Die geschilderte ist nicht ideal, finde ich so schlecht aber nicht, da das Kind ja einen zeitbegriff hat. Bei ganz kleinen geht es nicht.

Also schimpfe ich, er grinst, ich ärgere mich und fühle mich machtlosKinder erfreuen sich oft an emotionen, auch negative. Schon wieder was erreicht. Bleibe cool.

Ich brauche ihm nicht zu erklären, warum ich das nicht dulde, er weiß es ja.
Ja keinesfalls erklären, er weiss es. Höchstens einmal erklären warum Du Konsequenz verteilst.

Er testet, was er sich erlauben kann.
Ja, zeig es ihm konsequenz und bleibe dabei cool. Es gibt kein Theater, an dem er sich nocht ergötzen kann.

Solche Situationen kann man m.E. schlecht "demokratisch" lösen
Ja, keinesfalls. Mit dem essen wird nicht geworfen! Warum ist klar, a gibt es kein demokratisches Geschwafel.
 
Hallo Maus7,

ich habe über deine Vermutung nachgedacht, glaube das aber nicht so recht. Ich vermute eher, sie drehen bei mir manchmal so besonders auf, weil sie das bei meinem Mann nicht können. Der kann sehr cholerisch werden und duldet solchen Quatsch gar nicht. Meine Eltern haben auch schon vermutet, dass ich dadurch in die Rolle derjenigen gerate, die das irgendwie ausgleichen muss ...
 
Guten Morgen Laurina,

da ich einige Tage "abwesend" war, komme ich erst jetzt dazu hier mal reinzuschauen.

Deinem letzten Beitrag schliesse ich einige Gedanken an:

Fühlst Du Dich denn mit der Situation und dem Verhalten Deiner Kinder Dir gegenüber wohl? Fühlst Du Dich in Deinem Verhalten Deinen Kindern gegenüber kompetent, zufrieden? Hast Du das Gefühl, dass Deine Grenzen respektiert werden, sie "wirksam" sind?

Ich frage, weil ich mir in meinem "erzieherischen Dialog" ;) mit Kindern und Jugendlichen genau diese Fragen immer wieder stellen muss.

Vielleicht suchen Deine Kinder einfach nach einer Beständigkeit zwischen Deinem und dem erzieherischen Verhalten Deines Mannes?
Wenn dieser beispielsweise für Deine Kinder eher "bedrohlich" bzw. respekteinflössend wirkt einfach durch seine Körperlichkeit und eine bestimmte Art der "Energie" (Ausstrahlung, Wirkung usw.), dann ist dies etwas, was Deine Rolle natürlich schon mal ein wenig festlegt. An Dir wiederum können sie dann wunderbar erproben, wie es ist die Grenzen, welche bei deinem Mann evtl. enger gesetzt sind, zu erweitern und sich innerhalb dieser auszutoben?

Klingt ein wenig so (und ich will weder Dich noch Dein Verhalten "analysieren"), als ob es klarer Absprachen bedürfte, die bei beiden gelten und von beiden eingefordert werden. Ansonsten ergibt sich schnell der "Klassiker" - 2 einander nicht ergänzende sondern unterscheidende Erziehungsstile bei denen einer immer in der Position des "Stärkeren" ist...

Aus der Praxis ein Beispiel:
Meine Kollegin handelt eher emotional, hat sehr "weite" und manchmal wenig klar definierte Grenzen und die Kindern nutzen dies ganz natürlich für sich "aus". Soweit in Ordnung, solange zwischen uns alles klar abgesprochen ist. Ich kann persönlich diesen Stil nicht "leben", entspricht mir einfach nicht und ich bin da eher klar, eindeutig und setze den Rahmen enger. Bevor wir im Team begannen, verbindliche und eindeutige Regeln und Verhaltensweisen und Reaktionen festzulegen, kam es oft dazu das die Kinder versuchten uns gegenein- ander auszuspielen und sich sehr unterschiedlich zu verhalten. War ich da, wirkte die Athmosphäre eher ruhig und ausgeglichen aber auch fester und "enger", bei meiner Kollegin dagegen manchmal eher chaotisch, laut, unruhig - energiegeladen und eben "weit". Beides in Ordnung solange halt Absprachen und klare Regeln gelten und jeder dies vor und für sich "rechtfertigen" kann. Solange diese jedoch nicht da waren, ging es bei uns manchmal ziemlich wild zu und die Kinder nutzten diese Unklarheiten für sich, wirkten auch zum Teil verunsichert.

In der Arbeit mit den Eltern wird immer wieder klar, dass diese gerade damit manchmal zu kämpfen haben - gemeinsam Werte definieren, diese erproben, evtl. verändern und dadurch zu einer Haltung finden, die für die Kindern verständlich und erkennbar wird.

Denke ich an meine eigene Erziehung ist genau das immer wieder der Fall gewesen - meine Mutter und mein Vater hatten ganz unterschiedliche Vorstellungen und setzten diese auch ganz deutlich anders um. Was, im Rückblick, nicht selten zu ziemlichen Problemen geführt hat. Klar war da gar nichts. Wobei ich schon auch Vorteile darin erkennen kann, unterschiedliche Vorstellungen auch unterschiedlich umzusetzen, nur die Klarheit, die sollte grundsätzlich vorhanden sein.

Mit vielen Grüssen
Lars
 
Hallo Lars,
ich denke, du hast mit einigem, was du schreibst, schon recht ... Ich versuche auch immer wieder, mit meinem Mann darüber ins Gespräch zu kommen. Leider erreiche ich ihn damit aber nicht immer. Aus meiner Sicht ist er im Umgang mit den Kindern immer sehr schnell ungeduldig und neigt dazu, sie zu überfordern (z. B. mit Rechenübungen) oder kleinzumachen ("Ihr seid so hohl!"). Wenn sie dann nicht mithalten können oder nicht sofort gehorchen, wird er sehr schnell laut. Ich versuche dann oft, ihnen wenigstens die oft fehlenden Vorwarnungen zu geben ("Hört jetzt bitte auf, sonst wird Papa wieder richtig wütend und räumt das Essen ganz weg." o. Ä.), weiß aber nicht, ob das richtig ist.
Sie wissen, dass ich geduldiger bin als er - ich kann (und will) auch nicht den ganzen Tag rumbrüllen, denn da würden sie sicher abstumpfen. Gegeneinander ausspielen lassen wir uns denke ich nicht; oft habe ich aber das Problem, dass ich einfach Mitleid habe, wenn er die Kinder oft wegen Kleinigkeiten so niederbrüllt. Außerstehende haben mir das auch schon gesagt, dass er offensichtlich keinerlei Verständnis dafür hat, dass Kinder einfach in einer eigenen Welt leben und keine kleinen Erwachsenen sind.
Deine Frage, ob ich mich in meinem Verhalten kompetent und von den Kindern respektiert fühle, kann ich mit Einschränkungen mit Ja beantworten. Es gibt eben nur bestimmte Verhaltensweisen ihrerseits, wo ich gern mehr Sicherheit hätte, wie ich damit umgehen soll. Inwiefern mein Mann und seine größere Strenge da mit reinspielen, kann ich gar nicht sagen ...
 
Ich würde Euch eine Paarberatung vorschlagen, weil ich sehe, dass Du und Dein Mann Differenzen habt. So wie ich das sehe, sind diese Differenzen so gravierend, dass sie sich schon im Verhalten der Kinder niederschlagen..

So wie ich das sehe, machst Du ob bewusst oder unbewusst Deinen Mann für die Sperenzchen Eurer Kinder verantwortlich. Das sagt mir, dass Ihr Differenzen habt. Was hat denn Dein Mann für ein Problem, dass er die Kinder so anbrüllt? Vielleicht macht er Dich dafür verantwortlich, dass sie so sind? Dann würde das tatsächlich auf Differenzen hindeuten!

Lg maus7
 
Ach, Maus7, das ist ein anderes Thema ... Mein Mann und ich haben in der Tat Probleme, auch außerhalb der Erziehung, und ich wäre überglücklich, wenn er eine Paartherapie mitmachen würde. Will er aber unter keinen Umständen. Ich bin auch deswegen zurzeit ohne sein Wissen allein in einer Beratung. Das Erziehungsthema muss ich wohl ohne ihn lösen. Ich denke aber nicht, dass die Kinder "auffällig" sind, weil wir (eigentlich nur ich) Beziehungssorgen haben.
Ich mache meinen Mann keinesfalls für das Verhalten der Kinder verantwortlich. Ich denke, sie provozieren nicht stärker als andere Kinder. Sie fordern nur mich vielleicht stärker heraus, weil ich eben nicht so autoritär ihnen gegenüber auftrete wie mein Mann.
 
Du schreibst, Du willst auch nicht so autoritär auftreten wie Dein Mann. Ich rate mal: Du denkst, er verzieht sie mit seiner zu starken Autorität und Du kannst es dann ausbaden, kannst es aber nicht, weil Du nicht so sein willst wie er, Du hast also keine Chance mehr, normal mit ihnen zu agieren... suchst jetzt aber nach einer Möglichkeit.
 
Denkst du nicht, dass Kinder sehr wohl unterscheiden können, das Eltern unterschiedliche Erziehungsstile haben? Ich sehe meine ursprüngliche Frage nach dem Umgang mit bestimmten Provokationen eigentlich nicht im Zusammenhang mit meinem Mann; der spricht mit mir durchaus auch darüber, wie wir uns angemessen verhalten können, hat aber eben auch keine zündende Idee und rastet dann eben gelegentlich aus, aber nicht täglich!
Was ich nicht ganz verstehe, ist deine Formulierung, er könnte die Kinder mit seiner Autorität "verziehen"?
 
Hallo Laurina,

ich denke schon auch dass Kinder sehr wohl unterscheiden können, und auch mit unterschiedlichen Erziehungsstilen prima zurechtkommen.
Yazz hat es so toll erklärt, finde ich.

Kinder wissen, wenn sie z.B. bei Oma sind, dürfen sie dort mehr als zuhause. Kein Problem.
Auch bei mir war es so dass ich nachgiebiger war, mein Mann strenger. Da wird dann schon ausgetestet was bei wem machbar ist, das ist ja normal.

Wichtig scheint mir bei allem zu sein, dass du DEINE Grenzen klarmachst. Dass deine Grenzen anders sind als die deines Mannes ist dabei für die Kinder weniger ein Problem. Sobald die Kinder wissen: aha, hier ist bei Mama Schluß, da geht es nicht weiter, und zwar konsequent immer, werden sie es früher oder später akzeptieren.

Ich würde sagen wenn du für dich genau weisst was du noch tolerierst und wo bei dir Schluß ist werden das deine Kinder spüren. Wie sie jetzt auch deine Unsicherheit spüren, glaube ich.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Denkst du nicht, dass Kinder sehr wohl unterscheiden können, das Eltern unterschiedliche Erziehungsstile haben? Ich sehe meine ursprüngliche Frage nach dem Umgang mit bestimmten Provokationen eigentlich nicht im Zusammenhang mit meinem Mann; der spricht mit mir durchaus auch darüber, wie wir uns angemessen verhalten können, hat aber eben auch keine zündende Idee und rastet dann eben gelegentlich aus, aber nicht täglich!
Was ich nicht ganz verstehe, ist deine Formulierung, er könnte die Kinder mit seiner Autorität "verziehen"?

Meinst Du denn damit, dass die Kinder bei Deinem Mann sich genauso verhalten, aber er rastet dann eben manchmal aus?

Könnte es vielleicht sein, dass Eure Kinder irgendwie zuviel ungesunde Nahrung zu sich nehmen, oder dass andere Aspekte in der Umwelt dazu beitragen könnten, dass Eure Kinder vielleicht irgendwie hyperaktiv oder überreizt sind?

Mit verziehen meinte ich, dass Dein Mann Deiner Ansicht nach Deine Kinder irgendwie "verschreckt", und sie es dann an Dir auslassen. Vielleicht war der Ausdruck nicht ganz passend..
 
Meinst Du denn damit, dass die Kinder bei Deinem Mann sich genauso verhalten, aber er rastet dann eben manchmal aus?
Genau so ist es.

Ich denke nicht, dass die Kinder nicht "normal" sind. Hyperaktiv sicher nicht. Sie essen auch recht gesund, denke ich, mittlerweile beide auch viel Obst und Gemüse. Sie testen eben aus, wie viele andere auch, und ich suche immer noch nach Möglichkeiten, richtig damit umzugehen.
 
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