Hallo Juliette,

ja, das kenne ich auch. Natürlich muss man das Formulieren von Ich-Botschaften auch üben ....;) aber offenbar passt das für jeden auch nicht immer.... .
Die Kongruenz, die Anne B anspricht, ist ja sehr wichtig, sonst wird es eben wieder eine "verkleidete Du-Botschaft".

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Lernen müsste vielleicht derjenige, der die Menschen, die seinem Gusto nicht entsprechen, nicht annehmen und nicht so belassen kann, wie sie sind und immer zu wissen meint, was richtig oder falsch, gut oder schlecht ist.

Das sehe ich auch so Anne. Wobei man auch hier sagen kann, man beobachtet und lernt für sich selbst etwas und lässt auch hier die Beteiligten wie sie sind. Das meine ich auch mit lernen: Beobachten, Hinhören, Lernen und einfach Leben.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Anne B.,
Wir reden halt gern so, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das nennt man dann "kongruent".

Ich Botschaften in Form von "Ich bin wütend, traurig, zornig usw., weil du..." können im Kind Schuldgefühle erzeugen. In vielen Fällen handelt dann das Kind nicht aus eigenem Antrieb heraus, sondern aus dem Wunsch, seine Eltern nicht wütend oder traurig zu machen.

wenn Du das Gefühl hast, beim Gebrauch von Ich-Botschaften nicht kongruent zu sein, bzw. andere unter Druck zu setzen, dann solltest Du es, meiner Meinung nach auch lieber nicht tun!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Uta,

ich kann hier nur mein Verständnis beschreiben. Bzw. die gängige Definition aus der humanistischen Psychologie.
Nach C. Rogers ist "Kongruenz" das Übereinstimmen von Persönlichkeit, Gefühlslage und Verhalten, sozusagen die "Wahrhaftigkeit" innerhalb der Kommunikation (die Stimmigkeit von Haltung,Bezihung, Gefühl und Verhalten - Wortwahl, Mimik und Gestik).

Herzliche Grüße von
Leòn
 
P.S.: Kongruenz ist, aus meiner Sicht auch notwendig, um von "gelungener Kommunikation"sprechen zu können.
 
Wir reden halt gern so, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das nennt man dann "kongruent".

Was bedeutet eigentlich hier "kongruent"?
Grüsse,
Uta

Na ja, eins sein mit sich und sich auch so zeigen. Das bedeutet für mich nicht, dass man jetzt ohne Rücksicht auf Verluste daherreden muss, man kann auch "kongruent" zeigen, das man z. B. nicht zu nahe treten möchte...

Um nochmal zu den Du-Botschaften zurückzukommen. Hier kommt es auf die Wahl der Adjektive an und was sie inhaltlich bedeuten. Auch wie ich dazu stehe.

Die Aussage: "Du bist unordentlich!" - ist eine Feststellung, die ja ganz offensichtlich ist. Manch einer tut sich bereits mit Feststellungen schwer.
Glaubt das Kind, dass ich unordentliche Menschen nicht mag, z. B. aus vorangegangenen Äußerungen, dann wird es "unordentlich" als ablehnend empfinden. Sage ich jedoch zum Kind: du bist unordentlich, genauso wie ich es mal war (oder bin;) ) und dabei lache, dann ist das eine ganz andere Aussage. Und dann hat man eine Basis, meine ich.

Hier noch ein Beispiel, über das ich nur den Kopfschütteln kann:

Du-Botschaft: „Da vorn ist grün, fahr zu!“

Derjenige sagt sachlich aus, das die Ampel grün zeigt. Aber auf der Beziehungsebene wird gesagt: „Hey, du bist aber blöd, da ist doch grün, fahr zu du lahme Tussi!!!“

Auf der Appell-Ebene wird gefordert: „Beeil dich!“

Ergebnis: Derjenige, der fährt, nimmt alle Ebenen bewusst oder unbewusst wahr

Folge: derjenige hat von seinem Beifahrer die Nase voll, faucht zurück (Aggression) oder schluckt still seinen Frust (Magengeschwür ist angesagt)

Ich-Botschaft: „Ich hab gesehen, das da grün ist.“

https://www.coaching-greiz.de/pdf/du-botschaften.pdf

:))) tut mir leid, aber wenn jemand zu mir sagt: „Da vorn ist grün, fahr zu!“

Dann fahr ich los :D und denke ganz gewiss nicht, dass der andere damit meint, ich sei lahm und blöd. Würde ich vermuten, dass mein Beifahre das denkt, wie oben beschrieben, dann dürfte mein Beifahrer aus dem Auto steigen. Zum Glück nehme ich jedoch die Worte fast immer als das, was sie sind: nämlich nur wörtlich. Außer von Vorgesetzen, die sind nämlich geschult ;)

Liebe Grüße, Anne
 
Wenn es hier angesprochen wird, schon, Anne :). Ich weiß schon gerne, zu was ich schreibe...

Doch, ich finde es tatsächlich schwierig, in diesem Sinne kongruent zu sein. Denn bei aller Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit mir selbst gegenüber ist es meiner Meinung nach trotzdem wichtig, meine Worte und Sätze so zu formulieren, daß sie auch verstanden werden können. Vor allem ,wenn es um wichtige Dinge geht.
Egal, ob nun mit Ich- oder Du-Botschaften: wenn mir wichtig ist, daß mein Gegenüber mich versteht, werde ich seine Psyche/Wissen/Verhalten/Denken ein Stück weit mit einbeziehen müssen, um mich verständlich zu machen.

Grüsse,
Uta
 
Sehe ich genauso...

Wenn man etwas nicht versteht, kann man nachfragen. Oder wenn man nicht weiß, ob man verstanden wird oder wie etwas gemeint ist, kann man nachfragen. Doch allein das Nachfragen, kann aus meiner Erfahrung für manche Menschen schon eine Herausforderung sein.

Grüsse, Anne :)
 
Eine Erfahrung, die ich zunächst lustig fand, später dann aber einfach nur zum Nachdenken:

Firmenschulung in Japan. Schulungssprache: Englisch. (Nicht alle Japaner,die sagen, daß sie Englisch sprechen, verstehen es auch). Eifriges Nicken während der ganzen Schulung. Auf die Frage des Referenten am Ende der Schulung "Any questions? Did you understand everything? Do you want me to repeat parts of the manuscript?": eifriges Nicken.
Also ging man davon aus, daß alles klar war, was sich als Irrtum herausstellte. Sie hatten gar nichts verstanden. Das Nicken war einfach pure Höflichkeit, mehr nicht.

Bei den nächsten Schulungen wurde dann nach jedem Abschnitt gefragt, wiederholt, durch Fragen gesichert, bis wirklich klar war, daß das Nicken "ja" bedeutete....

Gruss,
Uta
 
Hallo Juliette, Anne B. und Uta,

da habt Ihr ja noch eine Menge an Punkten zusammengetragen. Vielen Dank!

Gibt es noch weitere Aspekte dazu, was für eine "gelungene" Kommunikation hilfreich ist?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leòn, hallo Zusammen,

Was ich, sicherlich auch wenn es wichtig ist dem Gegenüber gut zu verstehen, hilfreich finde ist, zwischendurch "zusammenzufassen," mit eigenen Worten, was ich verstanden habe. Wenn es nicht korrekt ist, wird das dan auch gleich klar, oder ich weiss dann auch wirklich was gemeint wurde.

Na ja, im Beispiel der (Japanischen) Schulklasse geht das dann wohl nicht.. :D

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Wie kann Kommunikation wirklich gelingen?
prima Thema.

Dann mach ich mich mal wieder auf Kommunikationssuche, wie sie
gelingen kann.
Und gut, daß es Kommunikationswissenschaften gibt.

alles Liebe
flower4O
 
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