Generation Zombie

MisterX

Heute habe ich gerade im TV eine Sendung gesehen, die aufzeigte, wie sich Gewalt sozusagen vererbt bzw. weiter überträgt :schock:

Ein Kind, welches sexuell missbraucht wurde, missbraucht in der Regel auch wieder seine Kinder! :mad:
Ein Kind, welches geschlagen wurde, schlägt auch wieder seine Kinder. :mad:
Ein Kind, welches unter Psychoterror gelebt hat, veranstaltet diesen auch wieder bei seinen Kindern usw. :mad:

Aber vieles ist noch nicht mal „nur“ auf die Kinder beschränkt.
Menschen, welche eine unglückliche Kindheit hatten, versuchen auch oft das Leben andere Menschen zu zerstören. :mad:

Mir persönlich war dies völlig neu – und ich bin bisher davon ausgegangen, dass so was nur in Einzellfällen vorkommt.
Ich dachte sogar, ein Mensch, welcher schwer gelitten hat, kann den Wert des Lebens erst schätzen. :idee:
Ich persönlich kann den Wert des Lebens zum Beispiel erst wirklich schätzen, seit dem ich schwer krank war. Vorher war es zu selbstverständlich – genau wie Wasser und Luft eben.

Ich denke, dieses - wohl oft unter den Teppich gekehrte - Thema ist durchaus einer Diskussion wert, und stelle es deshalb mal hier rein ....

Lieben Gruß
 
hallo misterx,

ich habe mal gehört, dass sich verhaltensstrukturen 7 generationen weiter vererben, bis sich die nachkommen ändern, bzw. bis sich das ausgewachsen hat.
ich denke, wenn man vorher verhaltensmuster durchbrechen will, braucht man einen sehr starken willen und muss stark daran arbeiten.
in dem falle wird man seinen eltern nicht ähnlich.
doch schwer ist das.
sehr schwer.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Ich dachte sogar, ein Mensch, welcher schwer gelitten hat, kann den Wert des Lebens erst schätzen.

Wenn die Psyche des Menschen sehr gelitten hat, dann fällt es schwer das Leben zu schätzen, denn dann ist das Leben eher eine Gefahr, wo man sich behaupten muss, wo man sich wehren muss, wo man Angst haben muss.
Das was du erwähnst sind zum Teil schwere Traumatas: Sexueller Missbrauch, Schläge usw.
Sich davon zu befreien, das ist Arbeit und braucht viel Eigenliebe und Hilfe.

Grüsse von Juliette
 
Hallo MisterX,

und es kommt noch schlimmer:
Ein Kind, welches sexuell missbraucht wurde, missbraucht in der Regel auch wieder seine Kinder!
Und: Ein Kind, welches sexuell missbraucht wurde lässt zu, dass das eigene Kind auch missbraucht wird :eek:!

Ein Kind, welches geschlagen wurde, schlägt auch wieder seine Kinder.
Ein Kind, welches geschlagen wurde lässt zu, dass das eigene Kind geschlagen wird :eek:!

Ein Kind, welches unter Psychoterror gelebt hat, veranstaltet diesen auch wieder bei seinen Kindern usw.
Ein Kind, welches unter Psychoterror gelebt hat, lässt zu, dass das eigene Kind unter Psychoterror leiden muss :eek:!

Das sind keine leeren Behauptungen, nein, ich weiß das aus eigener Erfahrung bzw. aus meinem Umkreis.

Natürlich muss das nicht immer so sein, doch gerade solche Opfer suchen sich oft einen Partner mit ähnlichen Wesenszügen wie die ihres Peinigers, vielleicht in der Hoffnung einen solchen Menschen auch ändern zu können - ich weiß es nicht :keineahnung:, und so geschieht diese Misshandlung oft über mehrere Generationen. Und zwar so lange bis eines der Opfer diesen Teufelskreis durchbricht und sich wehrt oder von außen Hilfe sucht.
Ich bin sehr dankbar, ich bin eines der Opfer das sich irgendwann gewehrt hat und dann auch irgendwann die Misshandlung öffentlich gemacht hat!

Ich kann jedem Menschen, der ein solches Opfer ist, nur raten das Gleiche zu tun. Denn genau ab diesem Zeitpunkt ist man nicht mehr nur das (selbst empfundene) hilflose Opfer sondern der Täter wird dann endlich zum Täter!!!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Mister X

Ja, die Untersuchungen stimmen, für mich gibt es dazu auch Gründe, aber die lase ich mal sein.

Ich dachte sogar, ein Mensch, welcher schwer gelitten hat, kann den Wert des Lebens erst schätzen.
Das ist richtig, wenn er (genug) Liebe bekommen hat! Diejenigen die so was durchgemacht ahben, haben dies eben nicht. Du mit einer angenommenen normalen kindheit hast es bekommen, weshalb Du den Wert des Leben jetzt schätzen kannst. Die anderen können hingegen (unbewusst) nicht einmal das leben selbst und schon gar nicht den wert schätzen.

Kurz gesagt, in welche Richtung es geht, hängt mit der Liebe zusammen, die man bekommen hat oder eben nicht.
 
Wenn die Psyche des Menschen sehr gelitten hat, dann fällt es schwer das Leben zu schätzen, denn dann ist das Leben eher eine Gefahr, wo man sich behaupten muss, wo man sich wehren muss, wo man Angst haben muss.

Das rechtfertigt aber überhaupt nichts! Und ich schlage doch deshalb nicht meine Kinder, missbrauche sie nicht sexuell, oder zerstöre und unterdrücke sie auf eine andere Art. :greis:
Wenn ich "das Leben da draußen“ als Gefahr betrachte – was es durchaus sein kann – versuche ich doch gerade meine Kinder so gut wie möglich zu beschützen, und allen Irrsinn von ihnen fern zu halten?!

Eine logische Erklärung in (dieser Richtung) scheint es also nicht zu geben. Es scheint mehr so zu sein, dass „dunkle Gewalt“ so ein Ersatz für Liebe darstellt. Liebe und Hass sind ja keine Gegensätze – sondern liegen angeblich dicht beieinander.
Und so bizarr es auch klingt, scheinen eben diese Menschen dann Ihre Verhaltensweise weiterzugeben.
Glück und Befriedigung durch quälen, vernichten, zerstören. Das gibt es ganz offenbar mehr als man denkt. :schock:

Das was du erwähnst sind zum Teil schwere Traumatas: Sexueller Missbrauch, Schläge usw.
Sich davon zu befreien, das ist Arbeit und braucht viel Eigenliebe und Hilfe.

Die meisten scheinen sich ja (laut Untersuchungen) gar nicht davon befreien zu wollen – sie scheinen das mehr als Vorwand und Schutzschild zu nehmen! Sie begründen Ihre Taten (moralisch) damit, dass es Ihnen ja auch nicht anders ging ... :mad:

Aber man könnte es wohl vereinfacht sagen:
Wer einmal Blut geleckt hat, der wird es immer wieder tun?!

Lieben Gruß
 
hallo misterx,

ich habe mal gehört, dass sich verhaltensstrukturen 7 generationen weiter vererben, bis sich die nachkommen ändern, bzw. bis sich das ausgewachsen hat.
ich denke, wenn man vorher verhaltensmuster durchbrechen will, braucht man einen sehr starken willen und muss stark daran arbeiten.
in dem falle wird man seinen eltern nicht ähnlich.
doch schwer ist das.
sehr schwer.

viele liebe grüsse von shelley :wave:

Das denke ich auch, dass es sehr schwer wird. Es ist ja sozusagen anerzogen ... :mad:
Und genauso wie ein Mensch gut erzogen sein kann, kann er wohl auch zum "Bluthund" erzogen bzw. abgerichtet wurden sein ... :schock:

Lieben Gruß

PS: Das mit den sieben Generationen halte ich dann aber für ein wenig hergeholt :D
Aber Ahnung hab ich natürlich nicht!
 
Hallo Mister

Es scheint mehr so zu sein, dass „dunkle Gewalt“ so ein Ersatz für Liebe darstellt.
Interessanter Ansatz. Beides sind Beziehungen. Vieleicht so wie mit der aufmerksamkeit. Wenn man sie nicht (durch gutes) bekommt, dann zumindest durch schlechtes Verhalten.

So oder so, für mich ist unbestritten, dass es mit liebe , dh zuwenig liebe zusammenhängt.
 
Natürlich muss das nicht immer so sein, doch gerade solche Opfer suchen sich oft einen Partner mit ähnlichen Wesenszügen wie die ihres Peinigers, vielleicht in der Hoffnung einen solchen Menschen auch ändern zu können - ich weiß es nicht :keineahnung:,

Weil Ihnen Gewalt dann doch irgendwo Kraft, Befriedigung und Glück gibt?
Und weil es eben zu "ihrer Normalität" gehört?

Oder weil sie hoffen dadurch die Rolle "des Guten" spielen zu können bzw. in eine solche Rolle zu kommen?
Sozusagen will man in dem Fall "das Gesetz der Polarisation" zu seinem Gunsten ausnutzen?

Ich bin sehr dankbar, ich bin eines der Opfer das sich irgendwann gewehrt hat und dann auch irgendwann die Misshandlung öffentlich gemacht hat!

Da kann ich Dir nur wünschen, dass Du auch so ein glückliches Leben führen kannst ... :)

Lieben Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mister

Es scheint mehr so zu sein, dass „dunkle Gewalt“ so ein Ersatz für Liebe darstellt.
Interessanter Ansatz. Beides sind Beziehungen. Vieleicht so wie mit der aufmerksamkeit. Wenn man sie nicht (durch gutes) bekommt, dann zumindest durch schlechtes Verhalten.

So oder so, für mich ist unbestritten, dass es mit liebe , dh zuwenig liebe zusammenhängt.

Joo Beat, das denk ich auch.
Allerdings "nur" die Liebe zu propagieren wollen - als universelle Lösung und Heilung - ist wohl leider auch ein Irrweg?

Es ist offensichtlich ein sehr schwieriges Problem. Daher konnte es ja auch noch nie gelöst werden ...
Vielleicht sollte man es aber wenigstens mal ans Licht holen ;)

Lieben Gruß
 
Hallo Heather

Ich glaube die Opfer suchen unbewusst eine starke Hand, was mit Sicherheit zusammenhängt. Unbewusst suchen sie Sicherheit Kraft etc da kann man sich geborgen (also Liebe) fühlen.
"Brutale " Männer wirken stark und gegen aussen auch sicher. Wirken so, dass sie einem beschützen können, auch wenn sie selber ja das Problem werden.

Hoffe konnte mich ausdrücken was ich meine
 
Hallo,

Da kann ich Dir nur wünschen, dass Du auch so ein glückliches Leben führen kannst ...
Danke der guten Wünsche MisterX ;)! Natürlich kann ich nicht sagen wie der Rest meines Lebens verläuft, doch habe ich mir aus heutiger Sicht genau das Gegenteil eines solch dominanten und brutalen Partners gesucht. Und diese Perspektive weilt inzwischen immerhin schon 15 Jahre :kiss:.

"Brutale " Männer wirken stark und gegen aussen auch sicher.
Auch da könnte durchaus etwas dran sein, Beat. Aber dennoch kann ich mir vorstellen, dass auch dieser Aspekt einfließt:
Glück und Befriedigung durch quälen, vernichten, zerstören. Das gibt es ganz offenbar mehr als man denkt.
und dann noch:
doch gerade solche Opfer suchen sich oft einen Partner mit ähnlichen Wesenszügen wie die ihres Peinigers, vielleicht in der Hoffnung einen solchen Menschen auch ändern zu können

Jedenfalls ist die Tatsache erschreckend, dass es eben so ist wie es ist :schock:!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Ixie,

die grundlegende Feststellung, die Du am Anfang triffst
Ein Kind, welches sexuell missbraucht wurde, missbraucht in der Regel auch wieder seine Kinder!
Ein Kind, welches geschlagen wurde, schlägt auch wieder seine Kinder.
Ein Kind, welches unter Psychoterror gelebt hat, veranstaltet diesen auch wieder bei seinen Kindern usw.

kann ich inhaltlich so teilen.

Allerdings würde ich hinzufügen "... wenn keine, wie auch immer geartete "Korrektur" eintritt".
Das heißt, dass ich durchaus Möglichkeiten sehen, diesen Teufelskreis, zum Beispiel durch millieuorientierte Veränderungen, äußere soziale Einflüsse, individuell initiierte Therapien usw., zu durchbrechen. Vermutlich ist da, anders als man früher dachte, nicht alles machbar. Aber meiner Meinung nach immer noch eine ganze Mengen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich dachte sogar, ein Mensch, welcher schwer gelitten hat, kann den Wert des Lebens erst schätzen.
Das ist richtig, wenn er (genug) Liebe bekommen hat! Diejenigen die so was durchgemacht ahben, haben dies eben nicht. Kurz gesagt, in welche Richtung es geht, hängt mit der Liebe zusammen, die man bekommen hat oder eben nicht.

Die Sehnsucht nach Liebe ist übermächtig und so flüchen mißhandelte Kinder schon früh aus dem Elternhaus. Dann bauen sie sich ihre eigenen heile Welt auf, um sich gegenseitig zu geben, was sie von ihren Eltern nie bekommen haben. Ich denke da an die früheren Hippies und Wohnkommunen. Wenn diesen Arbeitslosen heute aber selbst die Möglichkeit der Selbstheilung genommen wird (Hartz-4 und Lohndumping) dann können sie ihre Defizite nie ausgleichen. Dann werden sie erst richtig scharfgemacht und lernen, daß das Leben ein Existenzkampf ist, in dem die Schwächeren krepieren müssen.

Wie heuchlerisch muß man sein, um bei dieser Politik "Hurra!" zu rufen und sich gleichzeitig über die zunehmende Gewaltbereitschaft zu beschweren.
 
Hallo Leon

Das heißt, dass ich durchaus Möglichkeiten sehen, diesen Teufelskreis, zum Beispiel durch millieuorientierte Veränderungen, äußere soziale Einflüsse, individuell initiierte Therapien usw., zu durchbrechen.
ja, aber das wird nicht ausreichen, wenn das Kind /dieser mensch nicht auch genug Liebe erfährt / mitbekommt.
Anders gesagt, die Liebe ist noch wichtiger.
 
Hallo Manno

Die Sehnsucht nach Liebe ist übermächtig und so flüchen mißhandelte Kinder schon früh aus dem Elternhaus. Dann bauen sie sich ihre eigenen heile Welt auf, um sich gegenseitig zu geben, was sie von ihren Eltern nie bekommen haben. Ich denke da an die früheren Hippies und Wohnkommunen.
Das sehe ich auch so!

Wenn diesen Arbeitslosen heute aber selbst die Möglichkeit der Selbstheilung genommen wird (Hartz-4 und Lohndumping) dann können sie ihre Defizite nie ausgleichen.
Das ist für dieses Problem ein Detail, weil dadurch kaum mehr oder weniger Liebe fliesst.
Selbstheilung müsste durch Selbsliebe geschehen, aber Selbstliebe ist ohne bekommende Liebe eben nicht möglich. Guter oder schlechter Lohn etc hat nichts mit Liebe bekommen zu tun. Höchjstens mit Liebesersatz nämlich Anerkennung.

Wie heuchlerisch muß man sein, um bei dieser Politik "Hurra!" zu rufen und sich gleichzeitig über die zunehmende Gewaltbereitschaft zu beschweren
Ja, aber die Ursache ist MANGELNDE lIEBE, WAS ZUR MANGELNDEN VERANTWORTUNG UND ZU Selbstzentriertheit wie auch individualismus (jeder ist selbst verantwortlich) führt.
Dies beginnt schon im Wortschatz und im Lebensbeginn. Das ungeborene Kind wird zum Empryo, die Abtreibung des ungeborenen Kindes zur Fristenlösung (man beachten den positiven Begriff Lösung), womit auch gleich die allgemeine Menschenwürde und Menschenrechte abhängig von der "Qualität" Mensch gemacht wird. Das führt wenn auch noch nicht überall gegen aussen, aber dich im innern des (ijungen) Menschen zum Eindruck Ungeborene, Invalide, sehr alte, sehr kranke sind weniger wert. Also auch ausgesteuerte etc etc.
 
Heute habe ich gerade im TV eine Sendung gesehen, die aufzeigte, wie sich Gewalt sozusagen vererbt bzw. weiter überträgt. Mir persönlich war dies völlig neu – und ich bin bisher davon ausgegangen, dass so was nur in Einzellfällen vorkommt. Lieben Gruß

Wenn ich Deine Kommentare so durchlese, dann glaube ich Dir aufs Wort, daß Du Dir die Auswirkungen von Gewalt in der Familie nicht vorstellen kannst. Selbst wenn Du sie den Leuten nicht ansehen kannst und auch nicht jeder Betroffene gewalttätig ist, so wurde sie doch verinnerlicht. Wundere Dich also nicht wenn von heute auf Morgen ein weiterer politischer Umbruch eintritt, nach dem dann bei vielen die Maske fällt. Hartz-4 sehe ich da nur als eine Vorgeschmack auf das was noch kommen wird ...

Schlimmer noch: Momentan sind 10 Millionen Familien in Deutschland von Hartz-4 betroffen. D.h. sie leben an der Armutsgrenze, auch wenn sie zwischenzeitig aus dem Bezug ausscheiden. All deren Kinder verinnerlichen nun schon in jungen Jahren Gewalt (auch wenn die nicht immer körperlich stattfindet) Nach einigen Jahren werden die nicht mehr davon abzubringen sein, daß nur die Menschen etwas wert sind, die auch Leistung erbringen. Die Armee der Gewaltbereiten wird somit immer größer ...

Wenn ich dann solche Sätze lese wie:
Und genauso wie ein Mensch gut erzogen sein kann, kann er wohl auch zum "Bluthund" erzogen bzw. abgerichtet wurden sein ... :schock:
dann stehen mir die Haare zu Berge ? Wenn unsere Gesellschaft immer mehr zum Raubtierkapitalismus übergeht, dürfte ja wohl der Humanist schlecht erzogen worden sein, oder ?
 
Hallo Beat,

ich habe in meinem Posting an Ixie nur davon gesprochen, dass eine Veränderung möglich ist und ich habe Beispiele für Wege dazu benannt. Von der Motivation oder den näheren Bedingungen habe ich noch gar nicht geredet!:)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Leon

Habe dem auch nicht widersprochen. Verstehe meine Antwort als Ergänzung, anders gesagt, was noch wichtiger ist, oder unter welchen Voraussetzungen Deine Aussage eben höchstwahrscheinlich (und nicht nur möglicherweise) hilfreich wäre.
 
Wenn diesen Arbeitslosen heute aber selbst die Möglichkeit der Selbstheilung genommen wird (Hartz-4 und Lohndumping) dann können sie ihre Defizite nie ausgleichen.

Das ist für dieses Problem ein Detail, weil dadurch kaum mehr oder weniger Liebe fliesst.
Selbstheilung müsste durch Selbstliebe geschehen, aber Selbstliebe ist ohne bekommende Liebe eben nicht möglich. Guter oder schlechter Lohn etc hat nichts mit Liebe bekommen zu tun. Höchjstens mit Liebesersatz nämlich Anerkennung.

Wie willst du dich denn selbst achten, wenn Du in einer heruntergekommen Bruchbude lebst auf der nur eine Matratze auf dem Boden liegt ? Willst du da jemanden zu Dir nach Hause einladen, den Du magst ? Und wie wäre es mal mit einem Telefon, das würde Deine Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme doch wohl erheblich verbessern, oder ? Und wovon bezahltst Du eine Monatsmarke für den Bus ? Ohne die kommst Du nicht zu Deinen Selbsthilfegruppe, um mit anderen über Deine Probleme sprechen zu können. Also was machst du, so ohne einen Cent in der Tasche - Däumchen drehen ? Das ist doch alles Scheiße !

Stinksauer und unzufrieden gehst Du nun runter zum Spielplatz, wo die anderen mit einer Flasche Wodka stehen und veranstaltest Komasaufen, denn damit ist der Frust besser zu ertragen. Du knallst nun halb angesoffen die Flasche ins Kionderkrarussell. Krach- das hat gescheppert ... Meinst Du man liebt Dich dafür ?
Aber gut - nach einiger Zeit nimmst Du irgendso einen voll zugedröhnten doch mit auf Dein Zimmer und möchtest mit ihm über intimes sprechen. Vergeß es, denn der will sich so'n Kram nicht anhören. Ist doch voll uncool ... Daher kotzen dich diese Idioten jetzt nur noch an, aber es sind eben jetzt Deine neuen "Freunde". Andere hast Du nicht und weißt auch nicht wo Du sie treffen kannst. Also nimmst Du jetzt noch einmal einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Scheiße ! Langsam wirst auch Du autoaggessiv - genauso wie die anderen. Selbstachtung ? Was ist das ? Wie willst Du Dich selbst lieben, wenn Du Dein Leben hasst ? Nein - Du mußt Dich erst selbst lieben, bevor Du von jemand anders geliebt werden kannst. Nicht andersherum ! Solange Du Dich und die ganzen Arschlöcher um dich herum haßt, wirst Du nicht geliebt. Da kannst Du mit denen um die Häuser ziehen und Deinen Haß an den anderen abregieren, da kannst Du denen mal kräftig auf die Schnauze hauen, denn wieso solls denen besser gehen wie Dir ?

Du könntest Dich aber besser fühlen, wenn Du mal so einen Gelegenheitsjob bekommst, dann könntest Du deine Wohung einrichten und auf diese Weise ein Erfolgserlebnis bekommen. Ja, jetzt fühlst dich besser und lädst jemanden zu Dir in die Wohung ein. Der findet, daß Du dich schön eingerichet hast und diese Bemerkung tut Dir gut, Dein Gast spürt nun, daß Du Zufriedenheit ausstrahlst und nun bekommst Du Dein erstes Kompliment. Das baut dich noch mehr auf und Du stahlst noch mehr zufriedenheit aus. Läuft doch nicht schlecht, oder ? Je mehr Optimismus du ausstrahlst, umso mehr kommt zu Dir zurück. Der nächste Besucher bringt Dir sogar ein kleines Geschenk mit. Ach das ist aber lieb ... Und so wie man sich gegenseitig runterziehen kann, kann man sich auch aufbauen, doch ohne Erfolgserlebnisse (ein Minimum an Geld) funktioniert das eben nicht.
 
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