Was brauchen Eltern?

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Hallo, einen Gruß an Alle :),

in dem Themen - Chat, morgen am Donnerstag, dem 05.,https://www.symptome.ch/threads/familie-und-erziehung-themen-chats-februar-und-maerz-2009.40470/ soll es ja auch um diese Fragestellung gehen.

Ich denke, das wird sich im Grunde jede Mutter, jeder Vater, jedes Elternpaar weitgehend selbst beantworten müssen, weil die Bedürfnisse da ja ganz individuell sind.

Ich habe mal den Satz gelesen: "Was den Kindern gut tut, tut auch den Eltern gut!" Das bezog sich auf die Tagesstruktur. Also, ich habe eine klare Tagesstruktur, mit "Kinderzeiten" (zum Beispiel bis 19.00 Uhr) und "Erwachsenen - Zeiten" (danach), als hilfreich empfunden. Das ist natürlich im Säuglings-Alter noch anders und verändert sich, wenn die Kinder größer werden. Na, zum Beispiel habe ich die "Mittagsruhe für Erwachsene";) (zwanzig Minuten schlafen, ein halbe Stunde lesen) entdeckt.

Vielleicht können wir mal ein paar Punkte dazu sammeln, was noch hilfreich für Eltern sein kann, was entlastend wirkt, was hilft, so "stark" zu sein, dass man den Aufgaben gut nach zu kommen?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Morgen Leon,

oh ja, ein ganz wichtiges Thema finde ich. Was auf jeden Fall auf die Liste muss, ist meiner Meinung nach, dass die Eltern regelmässig jemand für das/die Kind/er haben und wieder als Mann und Frau etwas unternehmen können. Außerhalb der vier Wände.

Ebenso gehört dazu, dass jeder Elternteil, auch außerhalb der vier Wände, alleine Hobbys und dergleichen nachgehen kann um abzuschalten und Kraft zu tanken. Das kommt bei vielen ganz oft zu kurz.

Strukturierte Tage, wie Du geschrieben hast Leon, finde ich auch wichtig. Wichtig für die Eltern und für die Kinder.

Ein tolles Thema. :klatschen

Liebe Grüße Manuela
 
Eltern brauchen klare Vorstellungen davon, was sie sich gegenseitig abgeben können und wie sie ihren Alltag so strukturieren können, daß keiner das Gefühl hat: es bleibt alles an mir hängen.
Das sollte - wenn möglich - schon vor der Geburt eines Kindes geklärt und geübt werden.

Gruss,
Uta
 
Hallo Manuela, hallo Uta,

ich danke Euch sehr für Eure Antworten!

Ihnen entnehme ich die Schwerpunkte:

*Freiräume schaffen,
- als Paar
- als Person

*Verantwortung und Arbeit aufteilen

Vielleicht gibt es ja noch ein paar Ideen?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Was ich auch wichtig finde ist, dass die zukünftigen Eltern gemeinsam erziehen und nicht jeder in eine andere Richtung erzieht. Ich denke für ein Kind ist es verwirrend und überhaupt nicht von Vorteil, wenn der eine Elternteil eine völlig andere Richtung einschlägt als der Partner. In diesem Sinne geht es also um das Miteinander. Oft hört man, dass ein Elternteil aus z.B. "Bequemlichkeit" alles erlaubt und duldet und der Andere versucht Regeln und Werte zu vermitteln. Das endet dann häufig damit, dass sich die Eltern streiten und in die Quere kommen und einer den "Schwarzen Peter" zugeschoben bekommt und er/sie der/die Böse ist.

Damit brauchen Eltern gleiche oder ähnliche Erziehungsstile. :kiss:

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Manuela,

das finde ich super!

Ich skizziere mal:

* Einigkeit auf der Paarebene herstellen
- gemeinsame Erziehungsziele festlegen
- Regeln, Konsequenzen, die der andere Elternteil ausgesprochen hat, nicht
vor den Kindern in Frage stellen
- Gespräche über die Erziehung immer ohne Kinder führen

Was fällt Euch noch ein?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Eltern brauchen Eltern (und Verwandte und Nachbarn), die sich nicht einmischen - wenigstens nicht, solange alles im normalen Rahmen abläuft ;).

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

wäre das so etwas wie *"Wertschätzende Anteilnahme"?

Denn gute Kontakte zu Nachbarn, Verwandten usw. können ja auch helfen, die Freiräume zu schaffen, welche Manuela weiter oben angesprochen hat :)!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich dachte z.B. an junge Paare, die bei den Schwiegereltern im Haus wohnen, wie es auf dem Land ja oft üblich ist.
Wenn sich da die Schwiegermutter ständig einmischt, die junge Frau nicht akzeptiert und den Sohn gegen diese aufhetzt, dann kann das üble Folgen haben.

Ein angenehmes Verhältnis zu den Eltern, SChwiegereltern, Verwandten, Freunden und Bekanntes ist natürlich sehr angenehm. Das stärkt und schwächt nicht.

Gruss,
Uta
 
Geht die Mutter (oder Vater) noch keiner Arbeit wieder nach, braucht sie unbedingt wenigstens einmal wöchentlich eine Möglichkeit, sich mit "ganz normalen" anderen Erwachsenen über andere Themen als Kinder zu unterhalten, in einem Chor zu singen oder andere völlig kindunabhängige Dinge außer Haus zu tun. Nur so wird sie sich nicht schon nach ein paar Wochen nur noch über das Kind definieren.

Das ist aber erfahrungsgemäß unmöglich, wenn die Kinder dabei sind. Selbst in Müttergesprächsgruppen dreht sich dann doch wieder sofort alles nur um die Kinder. Es soll natürlich auch solche Gruppen geben, aber es muss auch anderes geben. Dazu ist es aber normalerweise notwendig, dass wenigstens an diesem einen Tag für diese Zeit das Kind von einer anderen Person betreut wird.
 
Hallo Uta,

Ich dachte z.B. an junge Paare, die bei den Schwiegereltern im Haus wohnen, wie es auf dem Land ja oft üblich ist.
Wenn sich da die Schwiegermutter ständig einmischt, die junge Frau nicht akzeptiert und den Sohn gegen diese aufhetzt, dann kann das üble Folgen haben.

Ein angenehmes Verhältnis zu den Eltern, SChwiegereltern, Verwandten, Freunden und Bekanntes ist natürlich sehr angenehm. Das stärkt und schwächt nicht.

Gruss,
Uta

ja, ich versteh was Du meinst. Ich hbe vor einiger Zeit solch einen Fall erlebt, da wurde die junge Frau regelrecht vom Hof gegrault. Und welche Mittel da angewendet wurden.... :schock:

Also

* Selbstbewusstsein und Selbstabgrenzung

braucht man als junge Eltern auch unbedingt, denke ich.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Anne,

Geht die Mutter (oder Vater) noch keiner Arbeit wieder nach, braucht sie unbedingt wenigstens einmal wöchentlich eine Möglichkeit, sich mit "ganz normalen" anderen Erwachsenen über andere Themen als Kinder zu unterhalten, in einem Chor zu singen oder andere völlig kindunabhängige Dinge außer Haus zu tun. Nur so wird sie sich nicht schon nach ein paar Wochen nur noch über das Kind definieren.

Das ist aber erfahrungsgemäß unmöglich, wenn die Kinder dabei sind. Selbst in Müttergesprächsgruppen dreht sich dann doch wieder sofort alles nur um die Kinder. Es soll natürlich auch solche Gruppen geben, aber es muss auch anderes geben. Dazu ist es aber normalerweise notwendig, dass wenigstens an diesem einen Tag für diese Zeit das Kind von einer anderen Person betreut wird.

ich danke Dir für Deinen Beitrag. Ja, der Begriff "Müttergesprächsgruppe" oder auch "Elterngesprächskreis" lädt die Menschen schon direkt über die Rollenzuschreibung ein.

Ich ergänze
* Freiräume schaffen

mit

- mal Abstand von der Elternrolle nehmen können

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo, einen Gruß an Alle,

die hier mitlesen, schreiben und auch an Diejenigen, die gestern Abend im Themen - Chat mit dabei waren.:)

Ich möchte zunächst hier noch einmal die Stichpunkte zusammen fassen, die ungefähr das Wiedergeben, was hier in diesem Thread bisher gesammel wurde.

Danach gibt es, als Ergänzung, die Zusammenfassung des Themen - Chats.

Herzliche Grüße von
Leòn

Was brauchen Eltern?


*Freiräume schaffen,
- als Paar
- als Person
- mal Abstand von der Elternrolle nehmen können

*Wertschätzende Anteilnahme der Umwelt



* Selbstbewusstsein und Selbstabgrenzung


* Einigkeit auf der Paarebene herstellen

- gemeinsame Erziehungsziele festlegen
- Regeln, Konsequenzen, die der andere Elternteil ausgesprochen hat, nicht
vor den Kindern in Frage stellen
- Gespräche über die Erziehung immer ohne Kinder führen

 
Vielleicht eine blöde Frage:

aber wie definiert sich "Eltern" eigentlich? - Einmal Eltern, immer Eltern. Manche Eltern nennen sich ja nach der Geburt des ersten Kindes sogar "Mami und Papi" - was ich schrecklich finde.

Gruss,
Uta
 
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