Liebe Laudanum,
schön, dass Du auf meine Metapher eingestiegen bist.
aber was Du jetzt gesagt hast ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, der wir alle schon folgen
Das mag bei Dir so sein, aber wenn ich hier im Forum so herumlese, dann beschäftigen sich viele - wenn nicht gar die meisten? (mein persönlicher Eindruck, aber damit kann ich natürlich total falsch liegen) - damit, herauszufinden ob neben Ratten nicht auch noch Spinnen, Ohrenkneifer, Silberfischchen, Ameisen, Schnecken... im Haus Einzug gehalten haben... und eben nicht damit, erst mal das "große Loch zu stopfen", damit keine Ratten mehr rein kommen. Wie gesagt - in meinen Augen ist die Anwesenheit der Ratten Symptom und nicht Ursache, und deshalb halte ich es für falsch, zuerst die Ratten zu bekämpfen und DANACH das Loch zu stopfen.
Will sagen, und ich ahne schon, dass diese Ansicht von vielen hier für völlig verquer gehalten wird (es ist "nur" meine persönliche), unser Haus, der Körper, ist nun mal ein Chemie-Baukasten. Um ein Haus zu bauen, brauche ich erst mal Steine, die kann ich notfalls ohne Füllmaterial oder Mörtel auf einander stapeln. Wenn ich somit darauf achte, dass keine großen Löcher entstehen, können schon mal keine Ratten rein. Und danach kann ich mich dann darum kümmern, die Ritzen zu stopfen, damit auch die Ameisen nicht mehr durchpassen.
Ich habe "Glück", denn ich bin wohl ziemlich gesund - und das, obwohl mein "Lebenswandel" unter aller S... ist. Aber ich bin schon auch mit "Entgleisungen" konfrontiert - und wenn ich zurückblicke, dann fingen die genau zu dem Zeitpunkt an, als ich meine bisherige, doch recht "instinktive" Ernährungsweise verlassen und mich (kopfgesteuert) zur Vegetarierin erklärt hatte. (Muss allerdings dazu sagen, dass ich bei dieser "instinktiven" Ernährungsweise gute Vollwertkost betrieben habe - innerhalb derer aber einfach alles gegessen habe, worauf ich gerade Appetit hatte.)
Meine Vegetarismus-Einlage begann vor gut viereinhalb Jahren und damit fingen die Probleme an. Nach einem halben Jahr fing ich wieder an, Fleisch zu essen - aber mein Ernährungsinstinkt war ersts mal hinüber. Eine Zeitlang stand ich wie der Ochs vorm Berg, aber seit gut zwei Jahren beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema Ernährung. Die Probleme wurden größer - aber immer noch peanuts im Vergleich zu wohl den meisten hier - umso größer, je mehr ich mit Ernährungskonzepten liebäugelte und experimentierte.
Ich wollte unbedingt roh-vegan essen - und wurde gottlob in einem Rokost-Forum von ein paar netten Menschen von dieser Schiene runter geholt. Da beschäftigte ich mich zum ersten Mal mit dem Thema "Mangelerscheinungen" - theoretisch nur, weil ich bei mir keine bemerkte. Ich lernte nur, dass Veganismus bei sehr vielen Menschen zu einem Vitamin-B12-Mangel mit zum Teil irreversiblen Gesundheitsschädigungen führt... und landete im Herbst 2010 dann im LCHF-Forum - probierte diese Ernährungsform einen Monat lang aus... und, oh Wunder, innerhalb dieser Zeit verabschiedeten sich nach und nach einige meiner Zipperlein. Ich fühlte mich vitaler und kraftvoller als je zuvor - eine Auswirkung, die ich keineswegs erwartet hatte. (Leider habe ich das nicht durchgehalten, weil meine Kids weiterhin ihre KHs einforderten und ich nebenbei einiges um die Ohren hatte, so dass ich nicht bei der Stange blieb.)
Vergangenes Jahr habe ich mich dann wieder "normal" ernährt, allerdings haben Weißmehlprodukte zusehends Einzug in unsere Küche gefunden. Mir ging es wieder schlechter - vor allem war ich saft- und kraftlos. Also ging die "Suche" weiter - bis ich nun an dem Punkt angekommen bin, wo für mich feststeht: Mit tierischem Eiweiß (Fleisch, Fisch, Eier - keine oder wenig Milchprodukte) und tierischem Fett (Butter, Schmalz, der Fettrand am Kotelett - möglichst wenig pflanzliches Fett (wenn, dann Olivenöl, ggf. Kokosfett) liefere ich meinem Körper die "Steine". Viel grüne Blätter, ein paar Beeren und frisches Gemüse sollten genügend "Mörtel" liefern - tun sie aber aufgrund der ausgelaugten Böden und bla nicht mehr. Ist also sinnvoll, Vitamin C (als wichtigstes, weil in größter Menge benötigtes Vitamin) zu substituieren. Und dann noch Vitamin D wegen unseres Sonnenmangels.
Ich bin davon überzeugt, dass das alles bereits Dreiviertel (wenn nicht 95 %) der Miete ist. Ich bin weiter davon überzeugt, dass viele "gesunde" Ernährungsformen (roh-vegan, nach Bruker etc.) nicht wegen des Weglassens bestimmter, vermeintlich schädlicher Produkte funktionieren, sondern weil ihnen allen gemein ist, dass sie den Körper mit vielen, vielen Vitalstoffen regelrecht überfluten. Frischkornbrei (meine Meinung) ist nicht WEGEN, sondern TROTZ des Getreideanteils gesund - welcher Normalköstler bietet schon seinem Körper zum Frühstück frische Früchte an?
Mein Vorteil ist wahrscheinlich, dass ich bereits vor etwa 20 Jahren begann, mich allmählich immer mehr von der Schulmedizin zu verabschieden.
Wenn ich mal Zwischenbilanz ziehe, müsste ich eigentlich todkrank sein: Ich hatte den Mund voller Amalgam (die Hälfte davon wurde während meiner ersten Schwangerschaft entfernt - mein ältestes Kind müsste demnach auch krank sein - die andere Hälfte nach meiner letzten Schwangerschaft), ich rauche seit jeher viel, trinke viel Kaffe, viel Alkohol, konsumiere viel Zucker (allerdings seit geraumer Zeit überwiegend Vollrohrzucker), treibe so gut wie keinen Sport - aber mir geht es ziemlich gut. Das KANN nur daran liegen, dass ich mich (bis auf diese vegetarische Phase und anschließende Desorientiertheit) scheinbar ziemlich optimal ernährt habe.
Durch Zufall bin ich im vergangenen Jahr dann auf ein paar Infos über Vitamin C gestoßen - und mir ist nun klar geworden, dass ich wegen des Rauchens auf keinen Fall meinen Vitamin-C-Bedarf aus der Ernährung decken kann. Also habe ich vor kurzem angefangen, Ascorbinsäure einzunehmen - immer noch viel zu wenig, vermutllich - aber prompt haben sich wieder einige Zipperlein verabschiedet. (Ich WEISS, dass es sinnvoller wäre, mit dem Rauchen aufzuhören. Schaffe ich aber momentan nicht - also gehe ich das Problem von der anderen Seite an... Gift und Gegengift gewissermaßen.)
Und das ist auch meine Message, die ich hier anbringen möchte: Protein, Fett, Vitamin C und D - erst Baumaterial ranschaffen... und dann die Ratten verjagen (die flüchten dann nämlich zum großen Teil von allein). Die übrigen benötigten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente machen dann letztlich das Feintuning aus... und finden sich bei naturnaher Ernährung wahrscheinlich von alleine ein.
Ist ein ziemlicher Roman geworden - aber ich denke, es ist wichtig zu wissen, vor welchem Hintergrund ich mein Fazit, dass Ernährung (fast) alles ist, gezogen habe. Letztlich geht es mir darum, lieber "selba" zu denken, als mich auf vermeintlich gesicherte Erkenntnisse anderer zu verlassen; bezogen auf unsere Schulmedizin(er) haben mit diesen "gesicherten Erkenntnissen" weltweit schon Millionen von Menschen ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben vor die Wand gefahren.
Noch ein Wort zu Deiner persönlichen Betroffenheit bezüglich Schlaf und Bewegung. Mit "abgehakt" meinte ich weder, dass das bei mir optimal läuft, noch dass das immer unproblematisch ist. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es da nicht sonderlich viel drüber zu schreiben gibt - anders als bei der Ernährung. Schon gar nicht wollte ich Dich ärgern oder so.
Ich schreibe hier nur, um andere an dem teilhaben zu lassen, was ich erkannt habe - ich habe ansonsten nix davon, könnte auch einfach mein "Ding" für mich durchziehen, aber ich will das, was bei mir zu funktionieren scheint, nicht für mich behalten.
Liebe Grüße
Selba