Mangelernährung durch Lebensmittel-"Veredelung"

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Die "zivilisierte Ernährungswirtschaft", gestützt durch die PR-Branche, brachte uns u.a. auch das Weißmehl. Seit dieser Zeit berauben wir unseren Körper der vielen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine, die er eigentlich dringend benötigt. Die Viehalter und Züchter weltweit freuen sich natürlich darüber, denn sie brauchen dadurch weniger Medikamente und Tierarztservice, weil beim "Veredelungsprozess" des Weissmehles die wertvolle Kleie plötzlich nur noch ein Abfallprodukt ist, das für eine gesunde Viehhaltung sorgt! Wer es nicht glaubt, siehe: www.perfekte-chance.com/downloads/tote-aerzte-luegen-nicht.pdf

Welche Qualitäten und Mengen dabei bei Weizen (Auszugmehl) anteilig über Bord geworfen werden, sieht man in der folgenden Grafik, die nur einen Teil der enthaltenen Vital-Stoffe aufzeigen kann:
nobix-albums-eigene-statistik-sammlung-picture946-ausmahlungsverluste-weizen.jpg

Darstellung: rot = 80-100% Verlust, orange = 60-80% Verlust, gelb = <60%

Kollath, sowie Kühnau und Bernaseck haben bereits vor Jahrzehnten schon in Tierversuchen aufgezeigt welche Folgen der Entzug natürlicher Lebensmittelanteile ("Veredelung") für die Gesundheit und Nachkommenschaft haben kann. Auch hier eine kleine Grafik, welche über Tierversuche belegt, dass in wenigen Wochen eine komplette Rattenpopulation ausstirbt, wenn ihr nur 50% der Nahrungsanteile mit frisch gemahlenen Vollkornprodukten entzogen werden. Die Vergleichpopulation sich aber "wie die Ratten vermehrte":

nobix-albums-eigene-statistik-sammlung-picture909-ernaehrung-nachkommen-rattenversuch-kuehnau-bernasek.jpg


Die degenerativen Erscheinungen, bei pathologischen Untersuchungen der toten Tiere, ergaben die gleichen Ergebnisse wie heute beim "zivilisiert ernährten Menschen". D.h. es traten massive Strukturveränderungen im Knochenbau und in der Zahnstruktur auf, hinzu kamen chronische Veränderungen in den Gelenken und div. Organschäden, was letztlich zum Aussterben führte.

Mir ist klar, das es sicher noch viel mehr Parameter gibt, die entscheiden können über Gesundheit, Krankheit und Überleben, aber dieser kleine Ausblick auf ernährungsbedingte Fakten ist sehr lehrreich. Sicher haben gescheite Leute wie Pauling, Bircher-Benner, Kollath, Schnitzer, Jentschura, Müller-Burzler, u.a. erkannt, das viele Krankheiten unserer Zeit durch Mangel entstehen und nicht durch Fehlen von Medikamenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Primär liegt es ja nicht nur am Weißmehl, sondern vor allem daran, dass die unnatürliche Lust auf Industriekost und Zucker das artgerechte gesunde vitalstoffreiche Essen verdrängt haben.

Und dann kommt noch die andere Art von Psycho Streß dazu ...

Es ist wirklich schwer zu glauben, da gibt es so viele Übergewichtige und doch sind so viele im Mangel ... und das nicht nur bei uns.

Dazu gibt es hier z.B. einen interessanten Bericht:
Die Maggi-Nudel und der Rückzug der Kokosnuss • Dr. Watson - Der Food Detektiv

VG
julisa
 
@ Caitanya

Mir ging es wie der Titel sagt um Mangelernährungseffekte und nicht um andere Effekte, wie die Unverträglichkeit, das ist ein ganz anderes Thema.

Deine Beurteilung: "Weizen ist minderwertig", kann ich nicht teilen. Und das Getreidenahrung an sich schon Mängel verursacht erst recht nicht. Wenn man mit 'Weizen' allerdings Auszugsmehl meint, dann trifft es den Nagel auf den Kopf.

Getreide war Jahrtausende in vielen Hochkulturen das Haupternährungsmittel. Dafür wurden sogar Kriege geführt und die Tagesrationen der Krieger bestanden stets aus einem großen Anteil Getreide. Dies wurde i.d.R. immer frisch gemahlen, wenn es das Kriegsgeschehen erlaubte.

[url schrieb:
https://www.die-roemer-online.de/kultur/kueche/ernaehrung.html]In[/url] diesen "Marschrationen" war immer ein beträchtlicher Teil Getreide (Gerste, Emmer, Dinkel, Weizen) enthalten. Der tägliche Tagesbedarf an Brot bzw. der entsprechend kleineren Menge Getreide betrug z.B. zur Zeit der römischen Besatzung in Ägypten 3 römische Pfund (949 g).

Übrigens sollen die Römer nur aus dem Grunde Germanien "verloren haben", weil sie sich immer mehr von ihrer vitalen "Kriegskost" mit frischem Getreide entwöhnten und dadurch ihre Vitalität selbst einbüßten.
 
Inwiefern darf man Haferflocken essen??
Fahre momentan low-carb und esse überwiegend proteinreiche und fettreiche (gesunde fette! leinöl, olivenöl usw).
Verursachen Haferflocken auch einen "einkleiernden" Magen?
 
@ JULISA

Dein Link ist ein modernes Paradebeispiel bzgl. des Threadthemas - DANKE!
 
Zuletzt bearbeitet:
@ GENTEMEN01

gentlemen01 schrieb:
Inwiefern darf man Haferflocken essen??
Fahre momentan low-carb und esse überwiegend proteinreiche und fettreiche (gesunde fette! leinöl, olivenöl usw).
Verursachen Haferflocken auch einen "einkleiernden" Magen?

Frisch gequetschte Haferflocken sind gesund, lies meinen Startbeitrag bzw. schau dir die Grafiken im Detail an (Legende lesen), dann leuchtet dir auch ein, das nach wenigen Tagen ein gemahlenes oder gequetschtes Getreidekorn durch Oxydationsprozesse seine Wertigkeit verliert. Schmeißt man aber wie beim Auszugsmehl von vorne herein die Kleie fort, dann hat man nur noch ein "hohles aber veredeltes" der Vitalstoffe überwiegend beraubtes Produkt vor sich.

D.h. einer der Restbestandteile ist dann noch Stärke (Kleber, Kleister) und die, wenn man sie im Übermass zuführt, ist für div. gesundheitliche Störungen sicherlich "gut"!


Slogan: Ernähre dich so natürlich wie eben möglich (Prof. Dr. Kollath)

Low-carb betrachte ich persönlich als eine gute therapeutische Ernährungsform, eine weitere der man sogar nachsagt, das sie bei Krebs von Bedeutung ist, ist die Öl-Eiweis-Kost nach Budwig.

Also, es kommt immer auf die Menge oder den Anteil an. Wenn also gesunde Anteile verschmäht werden (oder nur im Viehfutter landen) und die ungesunden in Mengen verzehrt werden (als Rest, der dann zur Übersäurung und mehr führen kann), dann kann das sehr entscheidend sein.
 
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Danke nobix für diese sehr ausfürhliche antwort :danke:

Jetzt stellt sich für mich natürlich die frage, inwiefern man von "abgepackten haferflocken" noch von "frisch gequteschten haferflocken" sprechen kann?

Denkst du, dass 100gramm am Tag auf dauer eine gesundheitsverschlechterung zur folge hat? :keineahnung:
 
@ G01

Das ist ein weites Thema gesunde Ernährung. Schau dich mal um, z.B. im Wiki unter Ernährung dort findest du auch weiterführende Literatur- und Linkhinweise.

Letztlich hängt eine Ernährungsänderung oder Therapie auch damit zusammen, was man erreichen will, bzw. welche Probleme man hat und was die Ursache ist, das man überhaupt in diese Situation gekommen ist. Das kannst du ja gerne in einem anderen Thread der thematisch besser passt diskutieren.

Ich habe am eigenen Leibe erfahren, dass eine frisch zubereitete, natürliche, rohkostorientierte Ernährung viele gesundheitliche Probs bereinigen kann.

Hier möchte ich darüber aber nicht weiter diskutieren, es sei denn es passt zum Thema Mangelernährung durch Lebensmittel-Veredelung.
 
Die Frage ist nicht nur was für Vitalstoffe in der Nahrung vorhanden sind, sondern wie der Körper es verstoffwechselt.
Ich hab mal eine Zeit mein Brot selber aus frisch gemahlenen Dinkel gebacken und dennoch muss ich sagen, dass es extrem schwer Verdaulich ist. Bein keinem anderen Nahrungsmittel hab ich so intensiv meine Magensäure gespürt ;)
Was will denn der Körper auch mit so einem Brei im Magen anfangen. Nach einer Backtemperatur von 250 Grad sind von Vitaminen keine Spur mehr, die eins organischen Mineralien werden zu anorganischen und die Fette sind oxidiert.
Was ich als Volkornspeise allerdings super lecker fand, war der Frischkornbrei aber auch dort glaub ich, dass viele Vitalstoffe vom Körper nicht aufgeschlossen werden können.
Naja in der Hoffnung, dass er es doch tut, ess ich trotzdem jeden Morgen mein Brei :) Bin aber jetzt von Dinkel auf Hafer umgestiegen.

Was ich damit sagen will ist, dass Getreide nicht der Vitalstofflieferant ist, für den er von vielen gehalten wird. Getreide ist vor allem ein Energielieferant.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ INFLAMES

Inflames schrieb:
Die Frage ist nicht nur was für Vitalstoffe in der Nahrung vorhanden sind, sondern wie der Körper es verstoffwechselt.
Damit hast du sicher Recht, dass das auch interessant wäre, aber das war nicht der Tenor meines Themas, mir ging es nur um Defizite die durch Veredelungen erst auftreten können und nicht darum wie der Körper generell verstoffwechselt.

Oder siehst du da eine konkrete Verbindung?
Ich bei dieser Fragestellung eher nicht, denn wie soll er etwas verstoffwechseln, dass er garnicht bekommt. Andere Zusammenhänge kann ich mir schon vorstellen...
 
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