Fleisch: ja oder nein?

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02.01.04
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Hallo zusammen

Ich ernähre mich praktisch täglich von Fleisch.
Manchmal sogar 2 mal täglich.

Nun habe ich etwas darüber gehört, dass Menschen eigentlich gar nicht dazu vorgesehen sind Fleisch zu essen. Sie haben ein zu langen Darm und das Fleisch kommt bereits während dem Transport im Darm in einen Zustand, in welchem es nicht besonders gesund ist.
Richtige Fleischesser hätten dazu einen kürzeren Darm.
Stimmt das?

Ist Fleisch gesund? Oder sollte ich Vegetarier werden, obwohl ich Fleisch eigentlich mag?

Lieben Dank für eure Hilfe.
Daniel
 
Ich mag auch Fleisch und esse es trotzdem nicht. Fleisch ist
A ungesund, oft zu fettig, oft mit Medikamenten belastet oder mit anderen Erregern, übersäuert den Körper, wird schlecht/schwierig verdaut, hat null Vitamine, fördert Krankheiten wie Gicht, Arteriosklerose etc.
B ethisch heutzutage nicht vertretbar, weil die Tiere unter katastrophalen Umständen gehalten werden, auch Bio ist nicht besser
Ich empfehle Dir mal Herzlich willkommen oder Earthlings - VEG-TV
Liebe Grüße Carrie
 
Hallo Daniel,

zu dem Thema gibt es unendlich viele Ansichten. Die Darmlänge des Menschen signalisiert, dass er zwischen den reinen Pflanzenfressern und den fleischfressenden Raubtieren liegt. Unsere nächsten Anverwandten im Tierreich fressen Früchten, Wurzeln, Knollen, Insekten und hin und wieder auch ein wenig Fleisch. Untersuchungen nach dem Gebiß weisen den Menschen eher als Früchteesser als als Allesfresser aus.
Vom gesundheitlichen Standpunkt ißt du ganz sicher viel zu viel Fleisch. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dein Säure-Basen-Gleichgewicht ins Saure verlagert. Du solltest im Forum dazu die entsprechende Informationen lesen.
Den ethischen Standpunkt, den Carrie erwähnte, muss jeder für sich prüfen.

Gruß, Horaz
 
Hallo Daniel,
man muss ja nicht gleich von einem Extrem ins andere fallen. In Deinem Fall: vom großen Fleisch-Esser zum reinen Pflanzen-Esser zu werden.

Mich würde interessieren, wie es dazu gekommen ist, daß Du so viel Fleisch ißt, denn das ist ja hier nicht unbedingt die übliche Ernährung. Welches Fleisch ißt Du? Gehört da auch Wurst dazu?

Du könntest ja mal den Versuch starten, nur 2-3 x in der Woche Fleisch zu essen, wie es im allgemeinen empfohlen wird?
Vorher würde ich mir ein Vegetarisches Kochbuch (möglichst einfach( anschaffen) um informiert zu sein, was man mit Gemüse und Obst alles so anfangen kann.

Grüsse,
Uta
 
Ist Fleisch gesund? Oder sollte ich Vegetarier werden, obwohl ich Fleisch eigentlich mag?

Hallo Daniel, ich würde denken, das der wahre Weg wahrscheinlich in der Mitte liegt. Ich esse auch relativ oft Fleisch, weil ich durch eine Fructoseintoleranz vieles andere (Gemüse usw.) nicht so gut vertrage und außerdem aufpassen muss , dass ich nicht gar so sehr ins Untergewicht rutsche.
Da es für mich leider nicht gar so viel Alternativen gibt, versuche ich aber wenigstens Schweinefleisch zu meiden, wenn es irgendwie möglich ist, und statt Fleisch 1-2 X pro Woche lieber Fisch zu essen, um den Schaden wenigstens in Grenzen zu halten.
Echtes Problem bei fleischreicher Ernährung ist, dass die Darmflora mit der Zeit kippt. Ich habe große Probleme mit Übersäuerung (Bauchprobleme, Muskelschmerzen). Außerdem sterben die "guten Bakterien" im Darm mit der Zeit ab, weil sie sich unter so ungünstigen Bedingungen nicht wohl fühlen, die aber für eine vernünftige Verdauung gebraucht werden. Außerdem ächzt die Bauchspeicheldrüse ab und zu wegen der höheren Belastung.

Ich kann dir nur ans Herz legen, deine Ernährung zu überdenken. Sei froh, wenn du auch noch anderes verträgst und du Alternativen zum Umsteigen hast. Dir würden so manche Langzeitprobleme erspart.

Alles Gute wünscht Anne
 
Hallo,
wenn dein Körper Fleisch will und du es verträgst, sehe ich keinen Grund ihn zu was anderem zu zwingen.
Bei mir ist es so, dass ich vor allem von Getreide stark übersäuere und leider auch von Kartoffeln, die ja im Grunde basisch sind.
Da ich auch keine Kuh vertrage und vom Geflügel nur ab und zu Hähnchen essen kann, ist Schwein nun mal die Alternative, die am Günstigsten zu bekommen ist. Mit Schwein und verträglichem Gemüse (auch da gibts Abstriche) übersäuere ich nicht!
Für eine reine Pflanzenernährung und vllt auch alles nur Rohkost sind wir auch nicht ausgestattet. Da ist der Darm dann wieder zu kurz und es fehlen ihm auch einige Bakterien zur richtigen Verdauung.
Außerdem spielt es möglicher Weise auch eine Rolle, wie und wo deine Vorfahren gelebt haben, wie dort das Nahrungsangebot war.

LG
 
Danke für eure zahlreichen Antworten.
Ich esse nicht so gern Würste. Da hat's mir zuviel drin, das ich so wohl nicht essen würde. Ansonsten Kalb, Rind, Schwein, Geflügel.

Das war immer schon so. Auch ich bin sehr dünn und muss viel essen, damit ich keinen Hunger habe. Würde ich Fleisch streichen, würde ich wohl gleich abmagern.

Kann schon sein, dass ich übersäuert bin. Ich habe ein Ekzem auf der Kopfhaut und ebenfalls starken Haarausfall. Wurde mir mal als seborrhoisches Ekzem diagnostiziert. Ob das wohl mit meinem Milieu zusammenhängt?

Daniel
 
Wenn Du sehr dünn bist, würde ich statt Fleisch eher viel Getreide essen.
Mehr Kartoffeln mit viel Pflanzenöl, viel viel viel Gemüse...
Dein Ekzem kann von Übersäuerung kommen, kann auch andere Ursachen haben. Ich würde Dir aber schon ratenn den Fleischkonsum zu reduzieren. Wieso isst Du soviel davon? Es gibt so viele andere leckere Nahrungsmittel.
 
Hallo Daniel,
kann schon sein, daß das Ekzem und eine Übersäuerung zusammenhängen. Ist das Ekzem so untersucht worden, daß ein Pilz ausgeschlossen ist?
Auch der Haarausfall kann damit zusammenhängen.

Wenn Du sowieso schon sehr dünn bist, wären doch ein paar Kohlehydrate zur den Fleischportionen nicht schlecht. Die halten vor, vor allem Vollkornprodukte. Und Du hättest damit ein paar Ballaststoffe, die für den Darm auch nicht schlecht sind. Allerdings vom Säure-Basen-Gleichgewicht her eher nicht so gut. Da wären Gemüse besser.
https://www.symptome.ch/wiki/säure-basen/

Säure-Basen Gleichgewicht

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke eine Abmagerung sprich Untergewicht ist für den Körper genauso schlecht wenn nicht noch schlimmer als der Säure Basenhaushalt.

Sprich das Gewicht geht runter der Körper muß noch mehr arbeiten (Stoffwechsel ) damit du nicht unterkühlst oder dir ständig kalt ist, dein Blutdruck wird zu niedrig was wiederum mit Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und auch Müdigkeit einhergeht und bis zu Kopfschmerzen/Migräne führen kann usw. usw.

Interessant finde ich immer die These der Rohköstler aber auch derer die mit irgendetwas speziellem an Therapieren hantieren das dsie die Unverträglichkeit zum Beispiel die Blähungne oder gar Durchfalll bei Rohkost auf die Entgiftung des Körpers zurückführen. Schaut man in alte Bücher von F.X. Mayer oder anderen naturheilkündlichen Büchern so findetman schnell das der Darm nicht für reine Rohkostnahrung ausgelegt ist und man dies nicht mehr nach 14-16 Uhr zu sich nehmen sollte. usw usw.

Aber da man von seiner Ernährung oder auch seiner Therapie überzeugt ist redet man sich diese zur Not schön mit sogenannten Entgiftungserscheinigungen.

Ich denke der Mensch ist zu speziell als das es die eine Ernährung gibt. Wenn es dir gut dabei geht, du regelmäßigen Stuhgnag und auch sonst keine Verdauungsprobleme hast kann man als groben richtwert schon davon ausgehen das dieseErnährungsform für dich die richtige ist.

Gruß
Spooky
 
Ich wollte nur nebenbei anfügen, dass eine relativ fettreiche Ernährung gar nicht unbedingt zu einer Gewichtszunahme führen muss. Man fühlt sich u.U. durch die Fette ziemlich schnell satt und nimmt deshalb eher zu als ab.
Wenn du eher zu leicht bist, solltest du das berücksichtigen.

Gruß Anne
 
Das meine ich doch auch. Was Du machst ähnelt ja der Atkins-Diät. Wer sich so ernährt, nimmt ab oder ist dünn, aber sicher nicht auf gesunde Art.
@ Spooky, hier hat doch keiner was von Rohkost gesagt. Man kann auch pflanzliche Kochkost zu sich nehmen ;)
 
Kannst du mir mal sagen, was an Atkins ungesund ist?:)

Da isst man viel Gemüse, Beerenobst, gesunde Fette (keine Transfette), Fleisch und Fisch und vor allem keinen Fertigfraß.

LG


PS ach ja, Untergewichtige nehmen damit zu und die ketogene Stufe ist Therapie für Kinder bei bestimmten Krankheiten (nicht Übergewicht) und austherapierte Krebskranke nahmen kürzlich in einem Versuch davon auch wieder zu und es ging ihnen besser.
 
Fleisch versorgt uns mit vielem was wir zum gesunden Leben brauchen.
Idealerweise sollte man schon zu Biofleisch greifen wenn man kann.
Wegen den Giften, der "humaneren" Haltung aber auch wegen dem viel besseren Geschmack. Auch wird das Fleisch in der Pfanne nicht so winzig.

Der Mensch ist eindeutig ein Wesen das für gemischte Nahrung ausgelegt ist. Das mit der Darmlänge ist ein oft wiederholter Irrtum und widerlegt.
Natürlich sollte man fettes vermeiden. Geflügel ist sicher eine gute Sache.

Es gibt die sogenannte Nahrungspyramiede. Ist sicher zu Googlen.
Hier kann man gut erkennen das Fleisch keine dominante Rolle bei der Ernährung spielen sollte. Obst, Salat, Gemüse ist wichtiger.

liebe Grüße
andreas
 
Die neue Ernährungspyramide ist übrigens an LOGI angelehnt, eine LowCarb - Ernährungsform, die ungefähr der Atkins Stufe 4 (Dauerernährung) entspricht.

LG
 
www.kindernetz.de/-/id=29698
Die "alte" Ernährungspyramide

www.kindernetz.de/-/id=29696
Die "neue" Ernährungspyramide

www.kindernetz.de/infonetz/thema/ernaehrung/pyramide/-/id=29358

Gruss,
Uta
 
Hallo,
wenn dein Körper Fleisch will und du es verträgst, sehe ich keinen Grund ihn zu was anderem zu zwingen.
Bei mir ist es so, dass ich vor allem von Getreide stark übersäuere und leider auch von Kartoffeln, die ja im Grunde basisch sind.
Da ich auch keine Kuh vertrage und vom Geflügel nur ab und zu Hähnchen essen kann, ist Schwein nun mal die Alternative, die am Günstigsten zu bekommen ist. Mit Schwein und verträglichem Gemüse (auch da gibts Abstriche) übersäuere ich nicht!
Für eine reine Pflanzenernährung und vllt auch alles nur Rohkost sind wir auch nicht ausgestattet. Da ist der Darm dann wieder zu kurz und es fehlen ihm auch einige Bakterien zur richtigen Verdauung.
Außerdem spielt es möglicher Weise auch eine Rolle, wie und wo deine Vorfahren gelebt haben, wie dort das Nahrungsangebot war.

LG

Hallo,

ich bin neu hier, wollte aber gleich mal meinen Kommentar zu oben gesagtem abgeben. Dass man von Kartoffeln und Getreide übersäuert kann ich mir nur deshalb vorstellen, weil eben das ganze Verdauungssystem (die Darmbakterien, Leber, usw.) nicht entsprechend auf Gemüse eingestellt sind. (By the way: wie macht sich die Übersäuerung denn gleich so bemerkbar?)Wenn man sein Verdauungssystem aber eine Zeit lang umgewöhnt hat, was vorübergehend auch Unannehmlichkeiten, wie Blähungen, etc. mit sich bringen kann, dann wird sich das Milieu aber entsprechend einstellen und dann werden Kartoffeln und alles andere, wie normal, auch wieder basisch verstoffwechselt. Der Gesundheit bekommt das sicher auf Dauer aber extrem zugute! Denn zu viel Fleisch führt über die Jahre zu Darmkrebs, Gicht, usw. usw. Um ein "gutes, normales" Darmbakterienmilieu zu erzielen empfehle ich u.a. auch Kanne Brottrunk und natürlich viel rohes Obst und Gemüse und wenig Zucker, etc.
Zum Thema Fleich zitiere ich mal aus dem Buch zur Ernährungstherapie von Dr. Mutter "... Durch hohen Fleischkonsum wird die widernatürliche Massentierhaltung unterstützt. Die Tiere bekommen kein artgerechtes Futter (oft Tiermehl aus Abdeckereien, die Schlachtabfälle und kranke Tierkadaver verwenden, wie der BSE-Skandal zeigte; schwermetallbelastete Fischmehle aus der sog. Gammelfischerei u.a.). Sie sehen kein natürliches Licht, atmen schlechte Luft, haben viel zu wenig Platz und sind deswegen krank. Essen Sie gern Fleisch von dahinsiechenden Tieren? Durch den Transport in die Schlachthöfe wird das Fleisch zusätzlich mit Stresshormonen überschwemmt...". In diesem Sinne - guten Appetit!
Nichts für ungut!
Viele Grüße
Sabine
 
Kartoffeln habe ich mein Leben lang gegessen. Ich kannte auch Kartoffel als Mittel gegen Sodbrennen. Leider hat es das Sodbrennen bei mir aufs Schlimmste verstärkt. Irgendwann später wurde sie dann (u.a.) als unverträglich getestet. Inzwischen geht es wieder in kleiner Menge ab und zu (z.B. eine Grillkartoffel ). Anderes Gemüse gehörteauch ständig zu meinem Speiseplan.

Und bemerkbar machte sich das durch Sodbrennen,"Säureexplosionen", Blähbauch, Darmkrämpfe und Dauerdurchfälle von 1987 bis 2004 (war aber alles rein psychisch;) ).
Es waren aber, wie gesagt, unterschiedliche LMs und sicher auch schon Amalgam, LI, Candida ein Problem, wobei ich die Reihenfolge nun nicht mehr festlegen kann.

Zu dem Mutter-Buch: Klar mag ich lieber Tiere aus artgerechter Haltung. Bis mein Mann gestorben ist, habe ich unser Fleisch auch selber herangezogen. Hühner, Enten, Gänse, Kaninchen und Kamerun-Schafe.
Gerade dieser Teil im Buch gefällt mir nun nicht so besonders, weil er mit Emotionen argumentiert und ein paar wichtige Fakten ausklammert.
Ich halte Fleisch für einen wichtigen Ernährungsbestandteil, aber jeder soll essen, was ihm schmeckt und bekommt.

LG
 
Also ich esse nicht viel Fleisch, ohne komme ich aber auch nicht aus, das habe ich lange Zeit probiert - wie so viele andere auch aus diesen irrtümlich ethischen Gründen.

Ich merke an körperlichen Reaktionen, dass ich Fleisch (in meinem Fall ausschließlich Geflügel und Fisch) in Maßen (nicht Massen) brauche, und ich denke, es muss jeder für sich herausfinden, wie die für ihn und seine Situation optimale Ernährung auszusehen hat.

Ethische Gründe sprechen auch nicht gegen den Verzehr von Fleisch. Allenfalls gegen eine nicht artgerechte oder gar quälende Haltung von für den Verzehr bestimmten Tieren.
Daraus folgt natürlich, dass Fleisch ausschließlich aus artgerechter Bio-Haltung verzehrt werden sollte. Der hohe Preis alleine dämmt den gedankenlosen Massenverzehr schon automatisch ein.

Es ist ja nun mal so, dass das Hühnchen, das ich esse, gar nicht gelebt hätte, wenn es niemand hätte essen wollen. Nur, weil der Bedarf an biologischem Hühnerfleisch da ist, durfte dieses Hühnchen zur Welt kommen und hat auf einem biologisch geführten Hof eine glückliche Zeit mit gesundem Essen und mit anderen ungequälten Hühnern verbringen können. Um diese glückliche Zeit hätte ich das Hühnchen gebracht, wenn ich es nicht hätte essen wollen.

Biologisch artgerecht gehaltene Tiere werden auch nicht auf langen quälenden Fahrten, manchmal tagelang ohne Wasser, zu irgendwelchen weit entfernten Schlachthöfen transportiert, mit Kränen aus LKWs gehievt und aus mehreren Metern Höhe auf Betonplatten fallen gelassen, wo sie sich die Beine und Hüften brechen, um sie dann in diesem Zustand noch die letzten Todesmeter, die Angst in ihren Augen stehend, zur Hinrichtung zu treiben... wie das bei Rindern z.B. trauriger Alltag ist.

Der Mensch hat tierisches Fleisch verzehrt, so lange man die Menschheitsgeschichte zurück verfolgen kann... und ohne dass der Verzehr an sich jemals unethisch gewesen wäre.

Selbst in der Bibel (die für mich im allgemeinen allerdings nicht zwingend Maßstab ist) steht, dass die Vögel des Himmels und die Fische im Wasser dem Menschen zur Nahrung dienen sollen.
Geflügel und Fisch eben. So ein Zufall. :)

Grüße
Lukas
 
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