Brote aus der eigenen Backstube

Hallo Samia!:)

Um das Probieren kommst du wahrscheinlich nicht herum.
Früher habe ich auch oft zu wenig Salz genommen.
Für meinen Geschmack ist in den Brotrezepten meist zu wenig Salz angegeben.
Inzwischen nehme ich 15g Salz pro 500g Mehl. Und ich wiege es wirklich ab.
Die Angabe in Teelöffeln finde ich etwas zu ungenau.

Warum das Brot allerdings feucht aus dem Ofen kommt kann ich mir nicht so ganz erklären.
Gründe für eine feuchte Krume können eine zu kurze Backzeit,
eine zu niedrige Temperatur oder eine zu kurze Sauerteigführung sein.
Backzeit und Temperatur war sicher richtig. Vielleicht musst du das Brot länger gehen lassen?

Ist es eine dunkle Backform oder eine aus Weißblech?
Backst du mit Ober- und Unterhitze oder mit Heißluft?

Viel Spaß beim weiter ausprobieren!
Viola
 
Huhu Viola,

ich habe eine Silikonbackform genommen, und mit Heißluft auf 200° gebacken.

Den Teig hatte ich dieses Mal 2 Tage lang gehen lassen. Der Sauerteig geht immer sehr gut auf, solange ich noch nichts dazugemischt habe, aber danach praktisch gar nicht mehr. Dieses Mal habe ich halt mal länger gewartet um zu gucken ob noch was kommt, aber war nicht so.

Eine Idee? :)
 
Hallo Samia! :wave:

Silikonbackfomen habe ich bisher nur zum backen von Kuchen bzw. Muffins genommen. Das Ergebnis hat mir nie so recht gefallen. Die Außenseite des Kuchens war mir immer zu weich. Das muss wohl an der Wärmeabstrahlung zum Gebäck liegen. Bei Weißblech habe ich ähnliche Erfahrung gemacht. Deshalb nehme ich nur die dunklen Backformen. Vielleicht ist das mit ein Problem von dem feuchten Brot?

Mein Vollkornteig geht auch nicht so stark auf, wie heller Hefeteig. Selbst würde ich, wenn ich das Gefühl hätte, der Teig sollte mehr gehen, beim Zusammenkneten noch etwas Hefe dazugeben. Da du aber gerade darauf verzichten willst, habe ich im Moment keinen Vorschlag, was du zur besseren Lockerung nehmen könntest. Ich werde nachher auf die Suche gehen, welche Alternativen es vielleicht noch gibt.

Heißluft ist beim Brotbacken nicht so zu empfehlen. Das trocknet stärker aus, als Ober-und Unterhitze. Mein Herd kann zusätzlich bedampfen. Früher, bei meinem alten Herd habe ich eine Schüssel mit Wasser dazu gestellt. Das Brot geht dann einfach besser auf. Vielleicht hilft dir auch das?

Viele liebe Grüße und viel Erfolg! :)
Viola
 
Huhu Viola,

ich habe eine Silikonbackform genommen, und mit Heißluft auf 200° gebacken.

Den Teig hatte ich dieses Mal 2 Tage lang gehen lassen. Der Sauerteig geht immer sehr gut auf, solange ich noch nichts dazugemischt habe, aber danach praktisch gar nicht mehr. Dieses Mal habe ich halt mal länger gewartet um zu gucken ob noch was kommt, aber war nicht so.

Eine Idee? :)

Hallo Samia,
bin erst heute auf euer Thema gestoßen und habe den Gedankenaustausch verfolgt. Ich backe seit mindestens zwei Jahren zweimal wöchentlich unser Vollkornbrot aus frisch gemahlenem 100 Prozent Roggen und stelle hierfür auch den Sauerteig im Dreistufensystem selbst her. Vordem hatte ich auch einen Panasonic Backautomat zum Brotbacken, der sich besonders für Roggenmehl eignet, weil es sich schwer verarbeiten lässt. Doch davon bin ich gänzlich abgekommen, seit ich nur mit Sauerteig backe. Du brauchst hierfür keine Backform und das Brot gelingt immer. Die Herstellung ist so einfach, dass alles ganz nebenbei läuft. Falls es dich interessiert, gebe ich dir nähere Informationen.

LG :freu:
 
Hallo berlinale, hallo Viola!

Das ist natürlich auch eine gute Idee - einfach gar keine Backform?

Ich bin aber auch nicht unzufrieden mit dem letzten Mal - nach der halben Backzeit aus der Form nehmen und dann verkehrt herum ohne Form weiterbacken. Es war eigentlich perfekt.

Viola, ich gucke mal ich glaube ich habe noch eine dunkle Form.

Ober- und Unterhitze werde ich dann beim nächsten Mal auch probieren.

Dass es kaum aufgeht, ist übrigens auch nicht schlimm, da das Brot locker ist und perfekt von der Konsistenz.

Das Brot, das so gut aussah, war leicht versalzen, aber sonst richtig gut.

Insgesamt bin ich hochzufrieden mit dem Sauerteig. Trotz glutenfrei krümelt das Brot überhaupt nicht und läßt sich auch in ganz dünnen Scheiben schneiden. Das kenne ich so gar nicht mehr.

Mit weiteren Tipps nur immer her :)

LG
Samia
 
Hallo berlinale, hallo Viola!

... Mit weiteren Tipps nur immer her :)


Zuerst der Sauerteigansatz:

200 g Roggenmehl (möglichst frisch gemahlen und noch warm aus der Mühle) mit der gleichen Menge lauwarmen Wasser zu einem Brei verrühren und mit einer Sauerteigkultur beimpfen, d.h. einrühren. Das Ganze bis zum nächsten Tag bei Zimmertemperatur (ideal sind etwa 25 bis max. 30 Grad C) ruhen lassen. Ich verwende zum Abmessen nur noch einen 1/4-Liter-Messbecher sowohl für Mehl als auch für Wasser und erspare mir dadurch das Abwiegen.
Für den Ansatz habe ich eine große SCHOTT-Glasschüssel mit Deckel.

Am darauffolgenden Tag wieder 200 g Roggenmehl und die gleiche Menge lauwarmes Wasser in die Schüssel mit der ersten Stufe des Sauerteigs einrühren, abdecken und ruhen lassen bis zum dritten Tag, an dem wiederum 200 g Roggenmehl und die gleiche Menge lauwarmes Wasser dazugegeben und gründlich verrührt wird, so dass ein leichtflüssiger Teig entsteht, ähnlich einem Waffelteig. Dieser bleibt nochmals einen Tag stehen und ist danach backfähig. Deshalb auch der Name 3-Stufen-Sauerteig.

Am sogenannten 4. Tag ist Backtag. Zuerst entnimmt man davon für den nächsten Sauerteigansatz ca. 3 bis 5 Esslöffel der Masse in ein kleines Glas, das ich mit einem Stück Frischhaltefolie abdecke und im Kühlschrank aufbewahre. Danach verrühre ich 2 Teelöffel Meersalz und ggf. 1/2 Teelöffel Brotgewürz in der Masse und anschließend ca. 500 g Roggenmehl (weil ich reines Roggenbrot backe). Man kann auch Weizen, Dinkel oder andere Gemische verwenden. Doch für den Sauerteigansatz ist ausschließlich Roggen zu verwenden. Eine gesonderte Wasserzufuhr ist nicht mehr notwendig.

Zu Beginn ist das Mehl von Hand noch leicht einzurühren. Das wird zunehmend schwerer, deshalb habe ich mir jüngst eine Knetmaschine zugelegt, was das Ganze wesentlich erleichtert. Wenn der Teig zunehmend fester wird, hilft nur noch kneten. Aus dem Teig forme ich eine Kugel, die sich auf dem Backbrett gut rollen lässt, und lege diese in ein sogenanntes Gärkörbchen zum Ruhen. Hierfür verwende ich eine Abtropfschale aus Kunststoff, die mit einem sauberen Küchentuch ausgelegt wird.

Das Gärkörbchen stelle ich in die Backröhre zum "Gehen", die ich nur mal kurz, max. 1 Minute, angeheizt habe, so dass höchsten 30 Grad C (Backthermometer) darin enthalten sind. Es soll ja noch nicht backen. Nach etwa 3 Stunden ist der Teig gut auf- und auch in die Breite gegangen, so dass das Brot gar nicht mehr geformt werden muss. Auch weist er schon zahlreiche feine Risse auf, die beim Backen eine knusprige Kruste bilden.
Jetzt nehme ich das Gärkörbchen aus der Röhre, um den Ofen auf 240 Grad C vorzuheizen.

Man muss wissen, dass Brot stets mit abfallender Hitze gebacken wird. D.h., bei 240 Grad einschieben, nach 10 Minuten auf 180 Grad herunterschalten und weitere 60 Minuten ausbacken, insgesamt also 70 Minuten. Das gelingt immer! Wichtig ist noch, dass man ein kleines Schälchen, gefüllt mit heißem Wasser seitlich auf den Röhrenboden stellt, um zu Beginn des Backprozesses etwas Dampf zu erzeugen. Dann kommt das runde Brot auf ein Backblech (ich verwende hierzu ein rundes, haftbeschichtetes Pizzablech), das ich auf dem Gitterrost seitlich plaziere, und auf der zweiten Schiene von unten einschiebe. Wichtig ist auch: keinesfalls Umluft verwenden, die trocknet das Brot aus, sondern nur Ober- und Unterhitze. Dadurch bleibt es schön saftig. Nun noch ein Link zum Sauerteig:

Sauerteig für Anfänger

Viel Spaß bei Backen! :freu:

Nachtrag: Hier noch ein Link für Samia > https://www.diebackstube.de/rezepte/first.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Berlinale,

da hast Du Dir aber viel Arbeit gemacht :).

Warum soll man das geimpfte Brot denn noch 3x aufgehen lassen? Welchen Vorteil hat das? Es klappt ja problemlos so wie ich es jetzt mache mit einmal und der Teig sieht auch fertig aus, so wie der Ansatz nach 3x aufgehen lassen.
Und warum kein Wasser mehr zugeben, aber dafür welches mit in den Ofen geben? Ist das nicht umständlich? Ich finde die Konsistenz eigentlich sehr gut. Ohne Backform ginge wohl nur, wenn ich Wasser deutlich reduziere. Aber vielleicht würde es dann doch noch mehr aufgehen?

Und diese Aussage man dürfe ausschließlich nur Roggenmehl für den Ansatz verwenden, das ist nicht glutenfrei und daher nichts für meine Unverträglichkeit und auch nach Deinem Link nicht richtig:
Keineswegs. In Italien wird das Ciabatta-Brot mit einem Weizen-Sauerteig namens »Biga« zubereitet, in Frankreich baut das Baguette oft auf einen Weizen-Sauerteig auf. Auch in den Vereinigten Staaten gibt es eine ausgeprägte Weizensauerteig-Tradition, den »San Francisco Sourdough«. (Der chemische Name des Milchsäure-Bakteriums Lactobacillus sanfrancisco ist danach benannt.) In manchen afrikanischen Ländern isst man gesäuerte
Maisbrotfladen.

Wenn Du übrigens Deinem "Impfstoff" :D noch etwas Mehl zumischst, hält es sich viel länger (Wochen). Du könntest es sogar trocknen lassen, diese Flocken halten dann extrem lange.

Grüße,
Samia
 
Hallo Samia,

1. Du sollst nicht das geimpfte Brot dreimal aufgehen lassen, sondern einen guten Sauerteig in drei Stufen herstellen. Sauerteig ist sauer gewordener, also gegorener Teig. Um einen guten Grundsauerteig zu erhalten, sind unbedingt 3 Stufen notwendig:
a) Roggenmehl, warmes Wasser, Sauerteigansatz zu einem dicklichen Brei verrühren. Mindestens 12 Stunden stehen lassen. Wärme ist unbedingt notwendig.
b) Wieder Roggenmehl und warmes Wasser dazu rühren. Mindestens 6 Std. stehen lassen. Danach zeigt sich eine Gärung sehr gut.
c) Erneut Roggenmehl und warmes Wasser dazu rühren. Nochmals 3 bis 6 Std. stehen lassen. Dieser Grundsauerteig riecht nun leicht säuerlich und ist blasig aufgegangen.
Die Qualität des Sauerteiges ist damit gesichert und der Erfolg bleibt weniger dem Zufall überlassen, weil es weniger Fehlgärungen gibt. Natürlich kannst du es auch bei deiner bisherigen Handhabung belassen, wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist.

2. Der Sauerteig wird nur dazu verwendet, um ein gutes Brot, insbesondere Roggenbrot zu erzeugen, welches mit Hefe nicht gelingt. Aber auch für Brote aus anderen Mehlen (Weizen, Dinkel etc.) lässt sich Sauerteig sehr gut verwenden. Sauerteigbrot schmeckt einfach herzhafter.

3. Man braucht kein Wasser mehr dazu zu geben, wenn der Sauerteigansatz bereits die richtige Konsistenz hat (3x 200 g Mehl plus 3x 200 g Wasser). Dann rührt/knetet man noch 500 g Mehl dazu und hat den fertigen Teig. Warum sollte man das noch verdünnen?

4. Der gegangene Brotteig wird aufs Blech gestürzt oder in eine Form gegeben und auf den Gitterrost gestellt. Man kann ihn noch mit Wasser bepinseln, dann wird die Kruste dunkler. Bei richtigen Brotbacköfen ist eine Schweleinrichtung vorhanden (schwelen = eindampfen). Deshalb stellt man im Haushaltsherd, der über keine Schweleinrichtung verfügt, ein feuerfestes Schälchen mit ca. 1/8 Liter heißes Wasser in die Röhre, damit genug Wasserdampf im Ofen erzeugt wird. Dadurch wird das Brot locker und leicht.

5. Glutenfreie Brote unterliegen sicher ganz anderen Bedingungen, bei denen ich mich nicht auskenne. Wie schon erwähnt, gibt es auch Weizen-Sauerteige, die jedoch hierzulande weniger geläufig sind.

Alles Klarheiten beseitigt? :lachen2:
 
Berlinale, es ist nicht unbedingt Roggenmehl nötig. Und Weizenmehl hilft mir auch nicht, da Weizen nun auch nicht eben glutenfrei ist. Es stimmt nicht.

Und wenn Du in Deinem ersten Text nachliest, dann hast Du geschrieben, dass man den "geimpften" Teigansatz dreimal gehen lassen muss.

Ich habe jetzt ja schon einige gebacken, ganz ohne Roggenmehl und ohne Gluten. Das ist kein Problem. Roggenmehl ist nicht zwingend für den Sauerteigansatz.

LG
Samia
 
Hallo Samia!

Ich glaube, das mit dem geimpften Teig war ein Missverständnis.
Ich hatte das auch so verstanden, dass es sich um den Sauerteigansatz handelt,
der 3 Tage angesetzt werden muss.:) Für der eigentlichen Teig reichen dann 3-4 Stunden Gehzeit.

Wie ich feststellen konnte, hat berlinale genauso viel Erfahrung mit glutenfreiem Backen wie ich :D:D.
Das musst du uns nachsehen. Wenn die Notwendigkeit nicht besteht, probiert man es selten aus.


Hallo Berlinale!

Toll das du zu uns gestoßen bist! :wave:
Du backst reines Roggenbrot? Obwohl mein Mann sich das schon öfter
gewünscht hat, habe ich es bisher nicht gewagt eines zu backen. Wird das nicht sehr kompakt?

Da er hier auch mitliest, habe ich jetzt wohl keine Ausrede mehr, es nicht doch zu versuchen.:eek:)

Falls sich Fragen ergeben, werde ich mich bei dir melden. :)

Viele Grüße
Viola
 
"Hallo Berlinale!

Toll das du zu uns gestoßen bist! :wave:
Du backst reines Roggenbrot? Obwohl mein Mann sich das schon öfter
gewünscht hat, habe ich es bisher nicht gewagt eines zu backen. Wird das nicht sehr kompakt?

Da er hier auch mitliest, habe ich jetzt wohl keine Ausrede mehr, es nicht doch zu versuchen.:eek:) "


Hallo Viola,
ich kann dich nur dazu ermuntern, es zu versuchen. Hier gebe ich dir zwei Links, in denen du alles genau aufgelistet findest, was du wissen musst.

Sauerteig für Anfänger
Sauerteig für Fortgeschrittene

Was verstehst du unter "kompakt"? Reines Roggenbrot ist grundsätzlich immer etwas fester als Weizen- oder Mischbrot. Dafür ist es auch etwas saftiger und vor allem trocknet es nicht so schnell aus, hält sich also länger frisch. Du kannst es ja erst mal nur mit 60 oder 80 Prozent Roggenmehl und den Rest Weizenmehl versuchen. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Auch 90 Prozent Roggen und 10 % Weizen sind möglich.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden.
Nun wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg.

LG
Berlinale :freu:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Drei,

dank der tollen Tipps und guten Wünsche ist es nun passiert:

Das Brot ist ganz phantastisch geworden.

Ich habe etwas weniger Wasser genommen, mit Ober- und Unterhitze gebacken und einfach die Backform aus der Brotmaschine genommen und in den Ofen gegeben. Die Salzmenge habe ich gemittelt aus den bisherigen Versuchen *g*.

Ich habe es in den kalten Ofen gestellt, dann aufgedreht, und oh Wunder es ist im Ofen noch richtig aufgegangen.

Kein Traubenkernmehl - viele Sonnenblumenkörner, Leinsaat und Hanfsaat.

Die ganze Familie hat sich drauf gestürzt - und ich weiß gar nicht mehr wann ich so ein leckeres Brot gegessen habe. Auf jeden Fall vor den glutenfreien Zeiten.

VG :)
Samia
 
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