"Speisezettel der Grossmutter"

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08.04.07
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Auf Anregung von Uta, poste ich diesen Link mit ein paar Zitaten daraus auch hier:

Die Nahrungsmittel tragen auf der Verpackung inzwischen Konsumenteninformationen, die an den Beipackzettel eines Medikamentes erinnern.

Granny-Food ist ein geniales Prinzip, das so funktioniert: Wir sollten nichts essen, was unsere Grossmutter in ihrer Jugend nicht als Lebensmittel erkannt hätte: Bei einem Sack M&M’s, einem Überraschungs-Ei, einer Büchse Red Bull oder einem Plastikbecher mit der Aufschrift LC1 hätte sie sich wohl gefragt, ob das nun ein Spielzeug oder ein Mittel sei, um den Holzboden zu bohnern. Auf die Idee, den Inhalt in den Mund zu stecken, wäre sie kaum gekommen.

Nachdem das Umfeld gepflügt war, um aus unseren Lebensmitteln Medikamente zu machen, war die Versuchung für die aufblühende Wissenschaft gross, dasselbe zu tun. Da der Reduktionismus in der Wissenschaft oft zu Erfolg führt, wurden Lebensmittel auf ihre Einzelbestandteile reduziert. Der grösste Erfolg in dieser Hinsicht war die Entdeckung der Vitamine. Seit man mit Limonen das Leben von Matrosen hatte retten können, sind Früchte und Südfrüchte zu Behältern mit unterschiedlichem Vitamingehalt geworden.

Die japanische und chinesische Küche oder die aus armen Ländern erfüllen das Granny-Food-Prinzip über weite Strecken.

Ernährung: Speisezettel der Grossmutter | Die Weltwoche, Ausgabe 08/2007 | www.weltwoche.ch

Meiner Meinung nach lassen wir uns allzu oft von "neuen Erkenntnissen" verunsichern:
- Iss dies, das ist sehr gesund.
- Pass auf, das ist gefährlich.
- Iss das, dann wirst du schlank.
- Bereite es keinesfalls so zu, sonst geht es kaputt.
- usw., usw.

Da folgt oft ein Hype dem andern und man vergisst dabei vor lauter Vorsicht und Bedenken, einfache und saisonale Lebensmittel, die eben auch zur Jahreszeit passen, zu geniessen!

Diese "neuen Erkenntnisse" bekommen wir meist serviert, weil aufgrund von Analysen ein bestimmter Stoff als gut oder schlecht bewertet wird.
Das ist dann in etwa so, als wolle man ein Orchester aufgrund eines einzelnen Instrumentes beurteilen ;).

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Pita!

Jetzt habe ich diesen Weltwoche-Artikel von Febr. 2007 gelesen.

Zu Anfang hört es sich ja noch gemütlich/genüßlich an, mit "Speisezettel der Großmutter" und "Granny-Food", gegen "zu viel von Wissenschaftlern entworfenes Essen".

Das erste Mal richtig gestolpert bin ich dann über die Aussage, daß es Zeit ist, "aus der BioWelle auszusteigen und das Präfix «Bio» wieder der Wissenschaft zurückzugeben: «Bio» wie «Biotechnologie» " , um dann aber das Wörtchen "Bio" doch gleich wieder selber in den Mund zu nehmen, nämlich als Bio-Diversität: "Die Biodiversität unserer Lebensmittel hat drastisch abgenommen."
Hier wird auch noch beklagt:
"Viele der täglichen oder saisonalen Lebensmittel unserer Urgrossmütter sind heute kaum mehr erhältlich."

Aber hast Du dann wirklich bis zu Punkt 8. Gen-Food weitergelesen?

"Es gibt eine moderne Technologie, die es ermöglicht, Lebensmittel als solche zu belassen und sie trotzdem gesünder und frischer auf unserem Tisch erscheinen zu lassen: Gentechnik." (Wie meint er das wohl: erscheinen?)

"Will man wirklich Pflanzen, die weniger Chemie brauchen, die an unser lokales Klima angepasst sind, die gesünder wären, dann ist die traditionelle Pflanzenzucht dafür weniger geeignet als der gentechnische Eingriff."

Und das Ganze jetzt in Kombination mit dem romantischen Ur-Großmuter-Bild:

"Gentechnisch veränderte Pflanzen würden von unseren Urgrossmüttern als normale Lebensmittel erkannt."

Und noch:

"Der gentechnische Eingriff ist die kontrollierteste Form der Pflanzenmanipulation."

Aber das wäre jetzt nicht zu viel von Wissenschaftlern entworfen? (s.o.)

"Es ist ganz einfach Zeit, dass wir nicht mehr blind an unseren Pflanzen herumpfuschen."

Ah ja, soeben lese ich, der Autor, Beda Stadler, Biologe/Immunologe, hat das erste GVO-Kochbuch der Welt geschrieben. HÄH?? (GVO steht für Gentechnisch Veränderte Organismen)

Aktuelle Frage an unsere Großmütter - aber nein, unsere Großmütter sind mir wirklich viel zu schade dafür, das haben sie wohl nicht verdient - also eher Frage an alle pseudo-wissenschaftliche Großkotze: Was taugt besser zum Bohnern, LCI oder GVO?

Nun, ist wohl der Autor des genannten Artkels allzu ernst zu nehmen?


Liebe Grüße!
Gerd
 
Auf Anregung von Uta, poste ich diesen Link mit ein paar Zitaten daraus auch hier:



Meiner Meinung nach lassen wir uns allzu oft von "neuen Erkenntnissen" verunsichern:
- Iss dies, das ist sehr gesund.
- Pass auf, das ist gefährlich.
- Iss das, dann wirst du schlank.
- Bereite es keinesfalls so zu, sonst geht es kaputt.
- usw., usw.

Da folgt oft ein Hype dem andern und man vergisst dabei vor lauter Vorsicht und Bedenken, einfache und saisonale Lebensmittel, die eben auch zur Jahreszeit passen, zu geniessen!

Diese "neuen Erkenntnisse" bekommen wir meist serviert, weil aufgrund von Analysen ein bestimmter Stoff als gut oder schlecht bewertet wird.
Das ist dann in etwa so, als wolle man ein Orchester aufgrund eines einzelnen Instrumentes beurteilen ;).

Liebe Grüsse
pita



Hallo Pita,

schön Dich zu diesem Theama zu finden. Ich schicke schon mal den Ernährungskreis mit Hildegard von Bingens Speisezettel, er muß nur aufrecht hingestellt werden und vergrößert, dann wird er lesbar)." Diese Dinge sind 100% gut für den Menschen und enthalten genug Grünkraft".

Dazu gibt es noch einiges zu schreiben, ich melde mich wieder.

Nahrungsmittel sollen nähren und Lebensmittel sollen am Leben erhalten. Wichtig ist, daß sie richtig gelagert und zubereitet werden.
Einige davon sind auch Heilmittel, weil sie die Lebenskraft enthalten, die manchen Krankheiten und Funktionen im Körper verloren gegangen sind. Diese Heilmittel bauen wieder auf und stellen die Funktionen wieder her. Hildegard sagt z.B. "wenn Du dieses ..... öfter ißt, wirst Du gesund werden - es sei denn Gott will es nicht."

Was würde sie sagen, wenn sie heute leben würde und den Pfusch an unseren Mitgeschöpfen den Pflanzen erleben müßte.

Vielleicht:

Du wirst davon nicht gesund werden, denn wenn Gott es so gewollt hätte, hätte er es so gemacht

Liebe Grüße
Wahrnehmerin
 

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Hallo Gerd

Da hast du vollkommen Recht!
Ich nehme ihn gerne ernst in einigen Teilen seines Textes, weil er die für mich gut auf den Punkt bringt. Anderes "schmeckt" mir gar nicht.

Auch war ich erstaunt, dass Beda Stadler Autor dieses Textes ist. Er ist mir in letzter Zeit zum Thema "Schweinegrippe" zwiespältig aufgefallen. Irgendwie erinnert mich das Ganze etwas an Udo Pollmer.

Leider haben viele Menschen in den letzten Jahren/Jahrzehnten einen natürlichen Bezug zu unserem Essen verloren. Ich erinnere mich, dass ich meiner Grossmutter vor ca. 25 Jahren stolz ein Glas selbst gemachte Zwetschgenkonfitüre schenkte. Ihre Reaktion: Nur Zwetschge? Das "kühlt", du hättest sie mit Holunder mischen sollen. Solches Wissen ist kaum mehr präsent. Bei mir hat es das Interesse für TCM-Ernährungslehre wieder aktuell gemacht.


Hallo Wahrnehmerin

Vielen Dank für den Ernährungskreis nach Hildegard.
Es würde mich sehr freuen, wenn du mehr dazu schreibst :).


Liebe Grüsse
pita
 
Frage: Wie dreht man diesen Ernährungskreis?

In einem Punkt glaube ich, daß die Großmütter-Generation noch wesentlich gesünder gegessen hat: sie haben nicht ständig gegessen, weil es auch gar nicht die Möglichkeit gab, schnell mal beim Becker oder Mac oder sonstwo etwas zu kaufen und dann unterwegs zu essen. Es gab Pausen zwischen den Mahlzeiten, Alkohol war selten, Fleisch meistens nur am Wochenende, wenn überhaupt.

Gruss,
Uta
 
Frage: Wie dreht man diesen Ernährungskreis?

Frag mich was leichters :keineahnung:
Ich dachte, wens interessiert, der kann ihn sich herauskopieren oder so.
Ich hab ewig herumprobiert, es ging aber nicht. Hatte gehofft Ihr seid schlauer als ich.

In einem Punkt glaube ich, daß die Großmütter-Generation noch wesentlich gesünder gegessen hat: sie haben nicht ständig gegessen, weil es auch gar nicht die Möglichkeit gab, schnell mal beim Becker oder Mac oder sonstwo etwas zu kaufen und dann unterwegs zu essen.

Aber halt fett ohne Ende und süß, daß es gekracht hat.

Mein Mann hat letzthin ein handgeschriebenes Koch-Lehrbuch seiner
Großmutter von der deutschen Schrift in die lateinisch umgesetzt.Sie hat damals in Ulm in einem Hotel gelernt. Hat aber die Kochweise dann in ihrem Haus weiter betrieben. Der Großvater war später nicht nur ein Riese, er wurde auch eine Tonne, aber die mit Grips (Verstand).

Damals haben die einfachen Menschen noch viel mehr körperlich gearbeitet, da waren Wammerl (Speckseiten) angebracht. Zucker war nicht gebleicht, jedenfalls nicht zwangsweise und man trank keine gesüßten Getränke, nur Limonade von richtiger Zitrone, oder Essigwasser von Apfelessig, was übrigens ein hervorragender Durstlöscher ist und gesund dazu, er reinigt den Körper und schützt nicht nur draußen vor Schimmel, auch innerliche Pilze werden von Essig angegriffen.


Es gab Pausen zwischen den Mahlzeiten,

Essenszeiten waren ritualisiert

Alkohol war selten,

Halt Bier und bei den feinen Leuten Wein, Schnaps war seltener


Fleisch meistens nur am Wochenende, wenn überhaupt.

Dafür viele Kartoffeln, und Kohlgerichte, die die Därme sehr belastet haben. Linsen, Bohnen, Erbsen, mit Milch konnte man Grießbrei und Haferbrei machen,
Die Frauen gingen "in die Beeren": Heidelbeere, Blaubeeren, Himbeeren, Schlehen usw.

Damals gab es sowas nicht, daß an den Zufahrtsstraßen der Dörfer die Apfelbäume bis in den Spätherbst hinein voller Äpfel waren und keiner hat sie geerntet, heute werden sie von den Autos zu Matsch gefahren, ohne daß man sie wegkehrt. Denen geht es so wie den armen Wildtieren, die einfach zusammengefahren werde. Kaninchen werden totgefahren anstatt sie zu einem Braten zu verarbeiten. Jetzt weiß man sogar nicht, wie man den Wildschweinen Herr werden soll, so viele gibt es.

Ich sage nur "aufessen., sonst setzts was"
:schock:

Gruss,
Wahrnehmerin


Himmlisches Kanonenrohr, jetzt bin ich wieder in der falschen Abteilung.
Bei so langen Texten stelle ich immer wieder fest, meine Methode mit rot zu antworten wie beim mail, da kann ich mich besser konzentrieren udn bleibe bei der Sache.
 
War wohl nix, mit dem roten Text dazwischen.

Entschuldigung lieber Moderator, ich will mich bessern.

Wahrnehmerin
 
Hallo Pita!

Danke für Deine Antwort!

Wenn man auch nur fünf Minuten den Autor des genannten Textes ergoogelt, fragt man sich doch mehr als ernsthaft, was der wohl mit Großmutters Rezepten zu tun hat, oder auch zu tun haben WILL !?
Sein Gentechnik-Kochbuch, Titel: Gene an die Gabel, kann es ja wohl nicht sein, oder? (Das findet man sogar in seinem 48 pdf-seitigen Lebenslauf.)

Wenn man sich dann, (u.a. nach Gene Peace oder auch genepeace), diesen Artikel nochmal etwas genauer ansieht, fällt ja schon gleich zu Beginn auf, "der gesundbeterische Bio-Kult beruht auf falschen Versprechungen", später heißt es sogar "das religiöse Bio-Label".
Religiös? Ok, dann sind Pestizid-Rückstände wahrscheinlich wirklich des Teufels, oder?

Aber davon spricht er ja gar nicht. In diesem ganzen, doch relativ langen Text geht es kein einziges Mal um Zusatzstoffe oder Schadstoffe im Essen. Er spricht von den bunten Verpackungen, den vielen Kalorien. Nun, Verpackungen in irgendeiner Form gab es sicher auch schon bei unseren Ur-Großmüttern, und Süßigkeiten haben sie natürlich auch schon gekannt, und auch in den Mund gesteckt, wenn es nicht nur nach Gemüse oder Obst aussah.

Aber was will er eigentlich? Ich glaube, letztlich will er auf dem romantischen Umweg über Großmutters Rezepte genau diesen (Ur-)Großmüttern die Gentechnik verkaufen, "in den Mund legen". (Warum er da mitten im Text von den Großmüttern zu den Urgroßmüttern übergeht, sehe ich nicht.)
Zuerst spricht er ja von diesem Granny-Prinzip, zurück zu dem, was eben diese Großmütter als Lebensmittel erkannt hätten, und dann unterstellt er, daß diese eben auch Gen-Food als "normales" Lebensmittel erkennen WÜRDEN.
Also über die Vergangenheit zurück in die Zukunft?!? (Zurück in die Zukunft gab es bei v.Däniken, oder?)

Und jetzt? Jetzt sollen wir, wie angeblich unsere Ur-Großmütter, gentechnische Lebensmittel wählen?!?
Denn nur uns kann er dieses Zeug wirklich verkaufen, was hätte er sonst davon, daß unsere Ur-Ahnen etc etc.
In dem Zusammenhang benutzt er auch wieder das Wort gesund, gesünder, was er vorher ausgiebig verteufelt hat.

Interessant vielleicht auch noch das Wort "Granny". Wird es in der Schweiz zur Großmutter gesagt? Also hier kennt man es wohl eher als diese tolle, nachweislich recht inhaltsleere Apfelsorte. Ein Hinweis auf das, was er so alles propagiert?


Habt ihr rechts von dem zitierten/verlinkten Artikel die Hinweise auf zwei weitere Artikel gesehen? "Konsumenten wollen Gen-Food" und "Was ist so schlimm an Scientology?"
Ich habe gelesen, daß einige Leute es wohl inzwischen ablehnen, mit ihm zusammen auf einem Podium zu sitzen.


Nichts gegen das Thema, Speisezettel der Großmütter, aber dieser Artikel ... na ja, s.o.


Liebe Grüße!
Gerd
 
Hallo Pita!

Danke für Deine Antwort!

Wenn man auch nur fünf Minuten den Autor des genannten Textes ergoogelt, fragt man sich doch mehr als ernsthaft, was der wohl mit Großmutters Rezepten zu tun hat, oder auch zu tun haben WILL !?


Hallo Gerd,

ich bin sehr dankbar für Deine Antwort, aber auch für die Einstellung dieses links, zeigt er doch, welch ein Janusgesicht die Wissenschaft hat.

Ich werde nächste Woche etwas mehr auf das Thema eingehen. bis dahin

eine gute Nacht und schöne gentechnikfreie Träume

Wahrnehmrerin
 
Nichts gegen das Thema, Speisezettel der Großmütter, aber dieser Artikel ... na ja, s.o.
Hallo Gerd

Mir ging es um das Thema, für welches ich als Aufhänger ein paar Zitate aus einem Artikel zitiert habe, der dir grösstenteils nicht nicht gefällt - und der Autor schon gar nicht.

Dann schauen wir mal, ob und wie sich das Thema entwickelt.

Liebe Grüsse
pita
 
Eine TCM-Ernährungsberaterin bezieht sich auch auf die Ernährung der Großeltern:

Und damit sind wir bei der Ernährung unserer Großeltern angelangt. Damals gab es frisches Obst und Salat nur vom Frühsommer bis zum Herbst, dann, wenn es in unserem Klima gedeiht. Die Portionsgröße bei Salat oder Obst entsprach dem Beilagensalat oder der Dessertschale. Im Winter wurden häufig wärmende Eintöpfe mit Gemüse und Fleisch oder Hülsenfrüchten gegessen. Obst gab es dann getrocknet oder als Apfelmus oder Kompott. Und der Durst wurde mit Leitungswasser oder Kräutertee statt Mineralwasser gelöscht.
www.bonn-gesund.de/experten-forum-othermenu-20/expertin-fuer-ernaehrung-nach-chinesischer-medizin

Durchaus nachdenkenswerte Argumente, finde ich.

Gruss,
Uta
 
Hallo Gerd

Da hast du vollkommen Recht!
Ich nehme ihn gerne ernst in einigen Teilen seines Textes, weil er die für mich gut auf den Punkt bringt. Anderes "schmeckt" mir gar nicht.

Auch war ich erstaunt, dass Beda Stadler Autor dieses Textes ist. Er ist mir in letzter Zeit zum Thema "Schweinegrippe" zwiespältig aufgefallen. Irgendwie erinnert mich das Ganze etwas an Udo Pollmer.

Leider haben viele Menschen in den letzten Jahren/Jahrzehnten einen natürlichen Bezug zu unserem Essen verloren. Ich erinnere mich, dass ich meiner Grossmutter vor ca. 25 Jahren stolz ein Glas selbst gemachte Zwetschgenkonfitüre schenkte. Ihre Reaktion: Nur Zwetschge? Das "kühlt", du hättest sie mit Holunder mischen sollen. Solches Wissen ist kaum mehr präsent. Bei mir hat es das Interesse für TCM-Ernährungslehre wieder aktuell gemacht.


Hallo Wahrnehmerin

Vielen Dank für den Ernährungskreis nach Hildegard.
Es würde mich sehr freuen, wenn du mehr dazu schreibst :).


Liebe Grüsse
pita



Hallo Pita,

Schlaue Frau, Deine Großmutter, bei Hildegard von Bingen sind die Zwetschgen zu meiden, weil sie einen Gichtschub auslösen können. Das habe ich an mir selber festgestellt, denn ich liiiiiibe Zwetschgendatschi über alles. Wenn ich dann mal schwach werde, kann ich 3 Tage meine Hände kaum mehr schließen.

Hildegard schreibt: Jedoch die Frucht des Baumes ist sowohl für den gesunden wie auch für den kranken Menschen schädlich und gefährlich zu essen, weil sie die Melancholie (anm. Die Übersetzerin meinte nicht den Gemütszustand, sondern die Melanche, den schwarzen Saft der Schwarzgalle) im Menschen erregt und die bitteren Säfte in ihm vermehrt und alle Krankheiten, die in ihm sind, hervorsprudeln läßt und daher ist sie für den Menschen so gefährlich zu essen wie Unkraut. Wer sie daher essen will, esse sie mäßig. Denn der Gesunde kann das Gegessene verkraften, den Kranken aber schädigt es.

Trotzdem kann man aus der Pflanze eine Menge guter Heilmittel machen, das gehört aber in einen anderen Strang.

Zum Hollunder sagt Hildegard aber nur, daß man ihn fürs Dampfbad gebrauchen kann. Das zeigt mir, daß da doch ein versteckter Zusammenhang besteht, denn im Dampfbad wird der ungesunde Schleim wieder losgelassen.

Liebe Grüße :fans:

Wahrnehmerin
 
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