Vitalstoffmangel? Unsinn

KimS

... wird oft gedacht. Nicht nur Behandler, Ärzte und insbesondere Spezialisten denken so, betroffende sind oft auch der Meinung dass das nicht der Fall sein kann. Man ist ja nicht abgemagert und isst ja normal.

Langsam kommt es aber ins Bewusstsein, dass eine Betrachtung der Vitalstoffversorgung gar nicht so unsinnig ist, und dass in unsere Regionen ein Mangel gar nicht so selten ist.

Bei zunehmendem Übergewicht in unserer Bevölkerung ist die Mangelernährung kranker und alter Menschen Europas Gesundheitsproblem im Verborgenen. (...) n Großbritannien leiden drei Millionen Menschen an Mangelernährung. Daraus lässt sich hochrechnen, dass europaweit mindestens 33 Millionen Menschen von Mangelernährung betroffen sind. Europäische Studien an 70 000 Patienten und Pflegeheimbewohnern, die von der Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) durchgeführt wurden, bestätigen die europaweite Verbreitung von Mangelernährung. Die Kosten, die durch krankheitsbedingte Mangelernährung verursacht werden, wurden in Großbritannien auf ungefähr 15, in Deutschland auf neun Milliarden € geschätzt. Europaweit würde dies jährlichen Kosten von 170 Milliarden € entsprechen.

Quelle: Mangelernährungskonferenz - unter der tschechischen EU Präsidentschaft tagen die Gesundheitsminister in Prag

Hier ist ja die Rede von Mangelernährung, dies ist erstens etwas anderes als Unterernährung, man muss nicht untergewichtig sein um Mangelernährt zu sein. Und dann noch was, ein Mangelzustand muss nicht immer durch schlechte oder unausgewogene Ernährung verursacht sein. Es gibt noch viele andere Ursachen und Cofaktoren, wie z.B. Stoffwechselstörungen, Infekte, Medikamente u.v.m.

Nun die gute Nachricht ist, dass es - endlich - eine Initiative gibt, das mangelende Problembewustsein unter Medizinern anzugehen!

Die Europäische Gesellschaft ESPEN verfolgt gemeinsam mit den nationalen Fachgesellschaften für Klinische Ernährung und Stoffwechsel, der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) - und der European Nutrition for Health Alliance (ENHA) folgende Zielsetzung, um die Ernährungsversorgung von Mangelernährten zu verbessern:
- Aufklärung über und Stärkung des Bewusstseins für Mangelernährung in der Öffentlichkeit
- Entwicklung und Umsetzung von Leitlinien
- Schulung in Ernährungstherapie
- verpflichtendes Screening auf Mangelernährung
- nationale Aktionspläne zur Ernährungstherapie
- Forschung im Bereich Mangelernährung
Quelle und weiterlesen: Mangelernährungskonferenz - unter der tschechischen EU Präsidentschaft tagen die Gesundheitsminister in Prag

Insbesondere ist die "-verpflichtendes Screening auf Mangelernährung", etwas was m.E. längst überfällig ist. Grund zur Freude, wenn das der Regel wird!

Herzliche Grüsse,
Kim
 
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Die Spitze des Eisbergs

Hallo Zusammen,

Im obenverlinkten Artikel steht auch folgendes geschrieben:

Die Spitze des Eisbergs

Die Mangelernährung fällt in den Straßen Europas nicht ins Auge. Man findet sie stattdessen zu Hause oder in Pflegeheimen. Mindestens 25 Prozent aller Patienten sind bei Aufnahme ins Krankenhaus mangelernährt oder haben ein erhöhtes Risiko, eine Mangelernährung zu entwickeln. Schätzungen gehen davon aus, dass bei fünf Prozent der europäischen Bevölkerung ein mangelernährungsbedingten Risiko vorliegt.

Das bezieht sich dann noch rein auf "ernährungsbedingte Ursachen", und damit wären die hier erwähnten Zahlen noch mehr "nur die Spitze des Eisbergs", in Betracht auf Mangelzustände als Ursache von Beschwerden und Krankheit.

Vom Vitamin B12 ist ja mittlerweile bekannt, dass unter junge personen schätzungsweise 5 - 7 % betroffen ist von einem Mangel. Dieser ist meistens nicht ernärungsbedingt. Nur bei veganer oder strikt vegetarische Ernärung wäre die Ernährungsweise eine Ursache, doch unter Vegetarier und insbesondere Veganer ist meistens bekannt dass man supplementieren muss, und wird das auch gemacht.

Weiterhin ergeben mehrere Studien dass etwa 70 - 95 % der Bevölkerung in West-Europäische Länder betroffen sind von Vitamin D Mangel, dieser ist nicht nur Ernährungsbedingt, hat auch eine Ursache im Lebensstil.

Vitalstoffmangel verursachen anfangs oft diffuse Symptome, vage Symptome die keinem spezifischen Krankheitsbild zu zu schreiben sind.
In solchen Fällen wäre die vorgestellte Pflichtscreening m.E. auch sehr sinnvoll, und vielmals besser als dem abschieben der Patienten mit Psycho-diagnose oder direktem Verschreiben allerlei Pillen die den Symptomen bekämpfen sollten.

Wer mehr zum Thema Vitalstoffversorgung und Mangelsymptome lesen möchte findet hier eine Linksammlung: https://www.symptome.ch/vbboard/ernaehrung/35324-ernaehrung-vitalstoffe-links.html

Zum Vitamin B12, ein besonderes Vitamin mit komplexer Verstoffwechslung ist über die Suchfunktion hier ins Forum und im Forumswiki viel Information zu finden.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
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