Rotes Fleisch ungesund?

Neuere Forschungen deuten darauf hin, daß rotes Fleisch das Risiko für Diabetes II erhöht:

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Große Langzeit-Beobachtungsstudien kommen weltweit zu dem Ergebnis, dass ein hoher Konsum von rotem Fleisch, das heißt Rind-, Schweine- oder Lammfleisch, mit einem erhöhten Typ-2-Diabetesrisiko verbunden ist.
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Welche Stoffwechselprozesse der Risikobeziehung zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und Typ-2-Diabetes zugrunde liegen und ob bestimmte im Fleisch enthaltene Stoffe wie Eisen hierfür eine Rolle spielen, ist jedoch noch nicht hinreichend erforscht.
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So hatten Studienteilnehmer mit einem hohen Ferritinspiegel*** und einem niedrigen Spiegel des Eiweißbausteins Glyzin ein erhöhtes Diabetesrisiko. Ebenso waren bei diesen Teilnehmern die Werte von vier Lipiden**** verändert, die von der Leber ans Blut abgegeben werden.

„Hohe Ferritinspiegel bedeuten, dass die Eisenspeicher voll sind und können auf eine hohe Eisenaufnahme hinweisen. Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, führt ein Zuviel an Eisen dazu, dass sich in den Körperzellen verstärkt hochreaktive Moleküle bilden, welche die Zellen schädigen. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang auch von oxidativem Stress“, erklärt Wittenbecher, Erstautor der Studie. „Da Glyzin ein zentraler Bestandteil der körpereigenen Systeme ist, welche die Zellen vor oxidativem Stress schützen, und gleichzeitig Entzündungsreaktionen entgegenwirkt, könnten hohe Ferritinspiegel und niedrige Glyzinwerte annehmen lassen, dass der Körper einem erhöhten oxidativen Stress ausgesetzt und vor Entzündungen weniger gut geschützt ist. Dies wiederum könnte den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und Diabetes erklären, da oxidativer Stress sowie Entzündungsreaktionen nach neuestem Wissensstand zur Typ-2-Diabetes-Entstehung beitragen“, so Wittenbecher weiter. Die veränderten Lipidwerte würden zudem auf einen gestörten Fettstoffwechsel der Leber hinweisen, der nach Angaben der Wissenschaftler ebenso zur Krankheitsentstehung beitragen könne.
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https://idw-online.de/de/news632054

Grüsse,
Oregano
 
Neuere Forschungen deuten darauf hin, daß rotes Fleisch das Risiko für Diabetes II erhöht:
https://idw-online.de/de/news632054

Hallo Oregano,

dem steht diese Aussage aus Beitrag 54 gegenüber:
Diejenigen Probanden, die am meisten bearbeitetes Fleisch aßen, hatten im Vergleich zu denjenigen, die am wenigsten bearbeitetes Fleisch aßen, ein doppelt so hohes Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Die Probanden, die am meisten rotes Fleisch aßen, hatten ein um 40% höheres Darmkrebsrisiko. Unter bearbeitetem Fleisch sind hier Produkte wie Schinken, Salami, Speck und Wurstwaren zu verstehen. Im Gegensatz dazu hatten die Probanden, die am meisten Fisch und Geflügel aßen, ein 20-30% niedrigeres Risiko.
Das läßt vermuten, daß nicht reines rotes Fleisch, sondern die verpanschten, mit Zusatzstoffen angereicherten Wurst-, Schinken-, Salami-, Speckwaren an Krebs Schuld sind. Wurde bei der Diabetesstudie genau unterschieden zwischen unbearbeitetem und bearbeitetem Fleisch :confused:?

Ist man dabei auch der Frage nachgegangen, ob z.B. Nitrite (und anderes Enthaltenes) für den Krebs und/oder Diabetes verantwortlich sind? Nitrite werden immer noch verwendet, auch bei Fleisch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nitrite
Als Lebensmittelzusatzstoffe dürfen Nitrite in Form von Kalium- (E 249) und Natriumnitrit (E 250) als Farbstabilisatoren im Nitritpökelsalz verwendet werden.
Giftigkeit
Nitrite sind toxisch. Das Nitrition reagiert mit den Eisenatomen in eisenhaltigen Enzymen der Zellatmung sowie des Hämoglobins. Letzteres wird durch Nitrit zu Methämoglobin oxidiert (siehe auch Methämoglobinämie), wodurch die Fähigkeit zum Sauerstofftransport verloren geht. Ferner sind Nitrite an der Bildung kanzerogener Nitrosamine beteiligt.
Daraus geht hervor, daß sie Stoffwechselvorgänge auch anderer Art als nur Krebs beeinflussen können.

Siehe dazu auch:
Rotes Fleisch: gezielte Desinformation durch Vegetarier-Verband | Dipl.oec.troph Uwe Knop

Die aktuelle Auswertung von 27 unabhängigen Studien aus Amerika, Asien, Europa und Australien ergab: Der Konsum von rotem Fleisch ist bei Dickdarmkrebs ein unbedeutender Faktor [1]. Die Meta-Analyse im Journal of the American College of Nutrition zeigte auch, dass noch nicht einmal ein klarer Zusammenhang zwischen verzehrter Menge (Dosis-Wirkungs-Beziehung) von Rind, Lamm und Schwein und Darmkrebs erkennbar ist.

Ergänzend weisen die Studienleiter auf gravierende Grundsatzprobleme der Ernährungswissenschaften hin: zum einen ist es unmöglich, die „Wirkung" einzelner Nahrungsfaktoren isoliert von der Gesamternährung und Lebensstilfaktoren zu analysieren. Zum anderen sind Ernährungsbeobachtungsstudien anfällig für Verzerrungen und bieten Forschern die Möglichkeit zur Manipulation [1.1].

Die US-Wissenschaftler analysierten Daten von 27 prospektiven Kohortenstudien, die zwischen 1994 und 2013 in Amerika (12), Asien (8), Europa (6) und Australien (1) publiziert wurden. „Da in der Ernährungswissenschaft keine Studien durchgeführt werden können, die Kausalitäten, also Ursache-Wirkungs-Beziehungen liefern, gelten prospektive Kohortenstudien notgedrungen als Goldstandard", erklärt Ernährungswissenschaftler Uwe Knop, „diese Beobachtungsstudien können jedoch nur statistische Zusammenhänge (Korrelationen) liefern, die maximal Vermutungen und Hypothesen erlauben - aber auch nur dann, wenn die Daten richtig gut sind."

Um auf Basis einer Meta-Analyse eine Kausal-Hypothese formulieren zu können, müssen starke Korrelationen vorliegen, klare Dosis-Wirkungs-Beziehungen erkennbar sein und die Ergebnisse zahlreicher Einzelstudien müssen einheitlich sein. In der aktuellen Meta-Analyse jedoch waren die Korrelationen schwach, eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung nicht erkennbar und die Ergebnisse der Einzelstudien uneinheitlich.

Das Fazit der Autoren fällt dementsprechend klar aus: „Unsere Muster an Zusammenhängen unterstützen nicht die Vermutung, dass der Zusammenhang ursächlich ist. Es erscheint plausibel, dass rotes Fleisch ein unbedeutender/vernachlässigbarer Risikofaktor bei Dickdarmkrebs ist. Die Ergebnisse unterstützen die Schlussfolgerung, dass der Verzehr von rotem Fleisch kein unabhängiger Vorhersagefaktor für das Dickdarmkrebsrisiko ist."

Darüber hinaus weisen die Forscher darauf hin, dass auch die Daten zu den vermuteten Mechanismen zwischen Darmkrebs und Fleischverzehr (u.a. Mikroflora, Nitrat/Nitrit, Häm-Eisen) schwach und uneinheitlich sind.
[...]
„Es ist schwer nachvollziehbar, wenn eigentlich unabhängige Ernährungswissenschaftler wie Dr. Markus Keller, Leiter IFANE-Institut und sein wissenschaftlicher Ziehvater, Vollwert-Koryphäe Prof. Dr. Claus Leitzmann, Uni Gießen, ihre Namen für eine derart dreiste Desinformation des VEBU hergeben", wundert sich Knop. Am Rande erwähnt: In 2009 ergab die Analyse der aktuell wichtigsten Ernährungsstudie EPIC: Vegetarier haben häufiger Darmkrebs als Fleischesser [5]. Natürlich gilt auch hier: es ist nur eine Korrelation.

„Bemitleidenswerte" Ernährungswissenschaften
Die Erkenntnis, dass die Studienleiter im Rahmen der aktuellen Meta-Analyse auf die zahlreichen Grundsatzprobleme der Ernährungswissenschaften hinweisen, ist nicht neu. Aufgrund der Schwächen von Ernährungsstudien mahnten die Autoren eines Reviews bereits 2014 zu „größerer Vorsicht bei Ernährungs-empfehlungen", da diese primär auf Beobachtungsstudien basieren, die nicht durch klinische Studien bestätigt wurden [3].
Wenn nur einzelne Elemente untersucht werden, sagen sie de facto nichts aus. Auch die Zusammenhänge zu Ernährungsgewohnheiten lassen sich letztlich nicht genau genug definieren, um eine Aussage treffen zu können. Die genauer untersuchten Studien, ergaben keine verwertbaren Ergebnisse.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Clematis,

über die näheren Versuchs-Bedingungen ist mir nichts bekannt. Das könnte man evtl. bei der angegebenen Adresse erfahren.
Aber es geht ja da eigentlich um Ferritin als Biomarker und hohes Ferritin als möglichen Hinweis auf eine Entzündungsneigung wegen oxidativen Stresses. -

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Vegetarier haben häufiger Darmkrebs als Fleischesser [5]. Natürlich gilt auch hier: es ist nur eine Korrelation.
Dass Vegetarier häufiger Darmkrebs als Fleischesser hätten, ist eine verzerrte Aussage, weil die allermeisten Vegetarier zuvor oft sehr lange Fleischesser waren und der Darmkrebs, der ja sehr lange braucht, bis er zum Ausbruch kommt, in der Zeit des Fleischkonsums entstanden war.

Im übrigen glaube ich schon, dass der Fleischkonsum für den Menschen mehr schadet als nutzt.
Was man sicher weiß, ist dass Fleisch bei der Entstehung von Ammoniak über die Bildung von Fäulnisbakterien beteiligt ist.
Und was man auch weiß, ist, dass über den Fleischkonsum die durch Antibiotikagabe beim Tier entstehenden resistenten Keime auf den Menschen übertragbar sind.

So hatten Studienteilnehmer mit einem hohen Ferritinspiegel***
... und hohes Ferritin führt zur Überlastung der Leber, die dann wiederum das Fleisch weniger gut verdauen kann mit der Folge dass es zu Fäulnisbakterien und zur Ammoniakbildung kommt.

Nun es gibt noch weitere Argumente dafür, dass man besser kein Fleisch bzw. toten Tiere essen sollte.
Wer nicht aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichten will, sollte es aus gesundheitlichen Gründen vielleicht tun.

lg
margie
 
... ein hoher Konsum von rotem Fleisch, das heißt Rind-, Schweine- oder Lammfleisch...

Die Frage stellt sich hier doch, was "hoher Konsum" bedeuten soll:
Ist das ein Stück Fleisch einmal pro Woche, oder täglicher Konsum oder irgendwo dazwischen ...?
Da gibt es ja gewaltige Unterschiede.

Grüsse,
Oregano
 
Was ein "hoher" Konsum bedeutet vermag ich auch nicht festzulegen.
Mir persönlich wurde rotes Fleisch zur Deckung bestimmter Nährstoffe 2 x 100 g/Woche empfohlen (auch aufgrund meines TCM-Pulses)

Wenn ich diese 2 x 100 g nicht schaffe, geht es mir energiemäszig deutlich schlechter und dieses lässt sich auch am TCM-Puls gleich feststellen. Ob diese Empfehlung eine normale Richtlinie ist oder mir persönlich nur empfohlen wurde; ist mir auch nicht bekannt. Mir tuts gut, schaffe es aber ehrlich gesagt eher selten.

Liebe Grüße von Kayen
 
Das Thema ist ja jetzt gerade hochaktuell. Überall in den Schlagzeilen: Rotes Fleisch ist krebserregend oder so ähnlich.
Das scheint aber zu groß ausgedrückt. Es geht vor allem um bestimmte Zusatzstoffe, u.a. Pökelsalz, die vor allem Wurst und Schinken zugesetzt werden.

Hier viele Möglichkeiten zur Information:

https://www.youtube.com/watch?v=9NTLRr17QcA&feature=youtu.be
Wurst und Fleisch: Industrie kritisiert WHO-Urteil über Krebs - SPIEGEL ONLINE
Seite 19 - Ernährung: WHO-Experten stufen Wurst als krebserregend ein - Forum SPIEGEL ONLINE
Krebserreger rotes Fleisch: Mit 55 bis 85 Gramm in die Hochrisikogruppe

Grüsse,
Oregano
 
Die Frage stellt sich hier doch, was "hoher Konsum" bedeuten soll:
Ist das ein Stück Fleisch einmal pro Woche, oder täglicher Konsum oder irgendwo dazwischen ...?

Ich glaube, hoher Konsum ist, wenn jemand mehrmals die Woche Fleisch, Wurst, Schinken, diveres Fleischaufstriche oder Nudeln mit Fleischsauce und dann auch noch andere tierische Produkte wie Eier, Milch, Sahne, Joghurt, Butter oder Käse isst.

Man muss nur mal versuchen, ein paar Tage oder auch nur einen Tag vegan zu essen, dann merkt man erst, wo überall "Tier" drinnen ist.

Ich würde meinen:
1 Tag pro Woche ein Fleisch- oder Wurstgericht müsste genügen
1 Tag pro Woche Milchprodukt wie Käse oder Sahne
2 Tage Eier
3 Tage vegan

Das müsste gerade noch nicht ungesund sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
So stand es im SPIEGEL online:

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Rotes Fleisch - also das von Rind, Schwein, Lamm, Ziege und Pferd - stufen die Experten als "wahrscheinlich krebserregend" ein. In dieser Kategorie findet sich in den IARC-Listen zum Beispiel auch das Pflanzenschutzmittel Glyphosat, das nach Ansicht vieler Kritiker verboten werden sollte.
Die Belege dafür, dass der Verzehr dieser Fleischsorten beim Menschen Krebs auslöse, seien begrenzt, heißt es zur Erklärung in "Lancet Oncology". Einige großangelegte Studien hätten einen Zusammenhang zwischen Verzehr und Darmkrebs gezeigt, andere jedoch nicht.

Laut IARC bestehen auch mögliche Zusammenhänge mit dem Risiko für Bauchspeicheldrüsen- sowie Prostatakrebs.
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Wurst ist laut WHO-Experten krebserregend - SPIEGEL ONLINE

Inzwischen ist es relativ ruhig geworden um dieses Thema; wahrscheinlich deshalb, weil die Schlagzeile so nicht wirklich stimmt.

Hier eine Stellungnahme dazu:

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Ist Fleisch wirklich krebserregend?

Anfang der Woche stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO Fleischprodukte wie Wurst und Schinken als krebserregend ein und gab dem roten Fleisch das Siegel „wahrscheinlich krebserregend“. Stimmt das wirklich? Oder kommt es wieder einmal nur auf die Qualität an?

Worauf beruft sich die WHO bei ihrer Einstufung?
Die WHO beruft sich bei der Einstufung auf eine neue Korrellationsstudie der International Agency for Research on Cancer (IARC) die ihre Erkenntnisse in der Lancet Oncology veröffentlicht hat. In diesem Artikel warnten die Wissenschaftler vor dem Verzehr von rotem Fleisch, obwohl sie im gleichen Artikel festgestellt hatten, dass es wenig Anhaltspunkte dafür gibt, dass der Verzehr von rotem Fleisch krebserregend wäre. (Im Original: „The Working Group concluded that there is limited evidence in human beings for the carcinogenicity of the consumption of red meat“).

Was wurde in der Korrellationsstudie ausgewertet?
In dieser Korrellationsstudie wurden 800 Einzelstudien ausgewertet und zusammengefasst. Korrelationsstudien liefern jedoch nur Hinweise auf Zusammenhänge, aber keine harten wissenschaftlichen Daten. Der Lebensstil, die Essensgewohnheiten und die Qualität der Produkte bleiben unberücksichtigt. Gerade bei Wurst, Würstchen und Fleisch sind Qualitätsunterschiede allerdings entscheidend. Denn Fleischprodukte aus industriellen Mastbetrieben enthalten oft ein Übermaß an Arachidonsäure, da die Tiere nicht im Freien sind, sich kaum bewegen können und einen hohen Stresslevel aufweisen. Diese Arachidonsäure fördert Entzündungen im Körper und trägt damit zur Entstehung von Krebs bei. Hinzu kommt, dass industriell hergestelltes Fleisch aufgrund der oft fehlenden Grasfütterung weniger Omega-3-Fettsäuren und mehr Medikamentenrückstände enthält, da diese Tiere an vielen Tagen Antibiotika bekommen.

Unsere Meinung
Die Studie bringt nur den Erkenntnisgewinn, dass unbearbeitetes Fleisch gesünder ist als verarbeitetes Fleisch (wie Wurst, Würstchen und Schinken). Ob Fleisch oder Fleischprodukte langfristig die Gesundheit schädigen, hängt von der Qualität des Fleischs ab. Biofleisch und Weidetierprodukte sind aufgrund ihres Eiweißgehalts hochwertige Lebensmittel für Muskulatur, Knochen und Immunsystem. Generell empfehlen wir eine vielfältige Eiweißversorgung aus tierischen und pflanzlichen Quellen. Hierzu gehören Eier von freilaufenden Hühnern, Fleisch und Fleischprodukten aus artgerechter Produktion, Rohmilchkäse, Quark sowie pflanzliche Eiweißspender wie Linsen, Erbsen, Bohnen und Nussmehle.

Studie
Carcinogenicity of consumption of red and processed meat
Véronique Bouvard, Dana Loomis, Kathryn Z Guyton, Yann Grosse, Fatiha El Ghissassi, Lamia Benbrahim-Tallaa, Neela Guha, Heidi Mattock, Kurt Straif
on behalf of the International Agency for Research on Cancer Monograph Working Group
Published Online: 26 October 2015. https://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(15)00444-1/abstract
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Quelle: Newsletter von heute von Forschungsgruppe Dr. Feil

Grüsse,
Oregano
 
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Was wissen wir wirklich?

Um die Unsicherheit beim Thema Fleisch und Wurst zumindest für den Moment auf ein Minimum zu verringern, sei hier also auf das nun verifizierte Wissen verwiesen:
Verarbeitetes oder konserviertes „rotes“ Fleisch (also von Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Hammel, Ziege und Pferd) gehört in der WHO-Skala der höchsten von fünf möglichen Krebsrisiko-Einstufungen, der Kategorie 1, an.
Das heißt: Es ist definitiv krebserregend.
In derselben Kategorie finden sich Tabakkonsum, Asbest und Alkohol. Aber hier nun beginnt, „definitiv“ hin oder her, die Unschärfe. Denn man holt sich nicht mit dem ersten Schnitzel den Krebs in den Leib. Die Einstufung bedeutet lediglich: Es existiert eine klare Evidenz, dass diese Lebensmittel Krebs auslösen können. Bei rohem rotem Fleisch ist die Evidenz aus den Studien dagegen „nicht ausreichend“, ergo kommt das als „wahrscheinlich krebserregend“ in Kategorie 2, auf eine Stufe mit zum Beispiel Schichtarbeit.
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Fleischverzehr: Krebsrisiko und Konsumrausch

Was mir auffällt: in anderen Artikeln war Kalbsfleisch nicht bei den genannten Fleischarten, hier schon...

Grüsse,
Oregano
 
Wuhu,
ich denke, dass dieses Thema auch (nicht nur) mit dem insgesamt hohen Fleischkonsum pro Kopf in Industrie- und dazu noch nicht so lange her aufgestiegenen Ländern wzB China, Indien etc pp zusammenhängt; Allgemein soll dieser Teil der Menschheit von "Vordenkern" ja eher davon abgebracht werden, soviel zu konsumieren und eher hin zu mehr pflanzlicher Kost gebracht werden, welche nicht soviele Ressourcen verbraucht wie die "Fleischproduktion";

Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, dass das Gros des Fleisches alleine schon durch die nicht tierartgerechte Fütterung (Rinder fressen zB von Natur aus Gräser bzw Blattpflanzen, aber kein Getreide/Bohnen oder gar zu Tiermehl vermahlene Artgenossen bzw andere Tiere) und auch die breits im Futter vorhandenen Risikofaktoren (Chemie vom Anbaufeld bzw GENverändertes Getreide/Bohnen selbst bzw eben Tiermehl) sowie die sonstige Haltung (kein freier Auslauf idR, Medikamente noch und nöcher) Auswirkung/en auf die Qualität haben kann und es dadurch schon zu einem Teil krebserregender sein könnte als zB "althergebracht" produziertes wzB (echtes) "Bio";

Bei der Weiterverarbeitung kommen freilich auch noch etliche "moderne" Chemikalien hinzu, was sich mit vorherigem addiert, falls es nicht alleine schon entsprechend krebserregend sein kann; Ein Stück Fleisch ein- bis zweimal die Woche von einem "glücklichen" Tier, schonend zubereitet, wird wohl kein so hohes Krebsrisiko darstellen...
 
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