Fructose, Laktose und Gluten: wir sind vielseitig...

Sich glutenfrei und laktosefrei zu ernähren und sich dabei bewusst und gesund zu ernähren schließt sich doch nicht aus.
Niemand muss,nachdem er sich wieder fit und gesund fühlt, zu diesenLebensmitteln greifen. Lebenslang ohne diese Beiden - das geht ganz gut ohne viel (Mehr)- Aufwand als man bei einer bewussten und gesunden Ernährung sowieso schon hat.
Nur bei Fructose sehe ich über kurz oder lang Probleme: ich habe auch Schwierigkeiten mit zuviel Gemüse und schon bei wenig Obst. Da wird es dann schwierig mit einer natürlichen Ernährung und man muss ganz schön nachdenken und jonglieren um sich auf dem Grat zu halten und nicht zuviel oder zu wenig zu sich zu nehmen.

Seit ich jeglichen Zucker weglasse vertrage ich ein wenig mehr an Obst und einiges mehr an Gemüse.
Rohkost ist ganz schwierig und nur ab und zu mal drin.

Was ich eigentlich sagen will: ich finde es unglaublich wichtig gute, gesunde und möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen um auf lange Sicht den Körper zu stabilisieren. Das Essen geht ja nicht nur durch unsren Körper durch sondern unser Körper wird aus diesen Nahrungsmitteln gemacht, aus allem was wir zu uns nehmen! Logisch dass der Körper auf lange Sicht nur so "gut" sein kann wie das was wir essen.

Gluten und Lactose ist nichts was der Körper braucht um gesund zu sein. Deshalb is es auch nicht nötig diese "Diät" wieder aufzugeben, selbst wenn es möglich wäre.

herzliche Grüße
Hexe:hexe:
 
Hallo,

@Wero: vielen dank für deine Unterstützung :)

@frutty: ja, ich bin auch gespannt was passieren wird, aber seh es absolut optimistisch :) Seit 2 Wochen weiß ich von den Intoleranzen und koche seitdem auch selbst statt das Kantinenessen zu "genießen" ;) Inzwischen habe ich den Eindruck ich vertrage das rohe Gemüse wesentlich besser als das gekochte.
Ich werde dir gern berichten wie es weitergeht, auch per PN :)
 
Hallo Joachim,

wie kann es eigentlich sein daß ich rohes Gemüse wesentlich besser vertrage als gekochtes? Und andere genau anders herum?
 
Hallo frutty,

Du musst Deine Grenzen kennen, unbedingt.

Mach dir keine Sorgen, die kenne ich. Deshalb erkläre ich hier lediglich Zusammenhänge. Die Behandlung einer Krankheit gehört natürlich in die Hand eines Arztes, der sich damit auskennt.

Wenn jemand eine Zeitlang glutenfrei gegessen hat, beispielsweise, dann regeneriert sein Darm, und Antikörper sind nicht mehr nachweisbar. Es ist dann einfach zu sagen, er sei gesundet! Natürlich wird er zunächst keine Beschwerden haben und Gluten bestens vertragen. Dies ist aber eine Frage der Zeit, bald ist der Darm wieder entzündet.

Das ist korrekt, solange wir von zivilisatorischer Fehlernährung reden. Ich erklärte ja bereits häufiger, daß die Krankheit weiter besteht, wenn man lediglich die Auslöser der Beschwerden meidet. Selbstverständlich wird der Verzehr von glutenhaltigem Getreide wieder zum Auftreten von Beschwerden führen, solange die eigentliche Krankheit nicht ursächlich behandelt wird.

Wird sie aber ursächlich statt symptomatisch behandelt, dann verträgt der Betroffene nach Ausheilung der Krankheit glutenhaltiges Getreide nicht nur kurzzeitig, sondern dauerhaft. Das ist keine wilde Theorie, sondern praktische ärztliche Erfahrung an über 50.000 Patienten.

Vielleicht schaust Du Dir Patienten mit Folgeerkrankungen mal an: degenerierte Darmzotten, Tumore, Darmkrebs, Divertikulitis, Darmdurchbrüche, Darmverschlüsse, Depressionen, Mangelernährung mit allen ihren Folgen wie Zahnausfall, Haarausfall und so weiter und so fort.

Ich kenne die Folgen. Welcher dieser Patienten hat die Krankheit ursächlich behandelt? Keiner. Jeder hat lediglich die Auslöser gemieden und sich ansonsten weiterhin zivilisatorisch fehlernährt.

Die Diät ist dringend notwendig, denn Gluten führt zu Entzündungen, die über kurz oder lang entarten,

Das ist in zweierlei Hinsicht nicht korrekt. Zum einen ensteht aus einer Entzündung kein Krebs, zum anderen führt Gluten nur dann zu Entzündungen, wenn eine entsprechende Krankheit vorliegt. Die Menschheit verzehrt seit rund 30.000 Jahren glutenhaltiges Getreide aber die Zöliakie gibt es erst seit rund 100 Jahren. Das Gluten kann also nicht Ursache der Krankheit sein.

und Fruktose/Laktose und Co. geraten in den Dickdarm, wo sie nicht hingehören und grossen Schaden anrichten können.

Daß Fructose und Lactose in den Dickdarm geraten, ist ja bereits ein pathologischer Zustand, dafür können die beiden Zuckerarten nichts. Es macht daher keinen Sinn sie zu meiden, es sei denn zur Symptomlinderung. Eine Heilung kann aber nur dann eintreten, wenn man dafür sorgt, daß diese Zuckerarten wieder vernünftig verarbeitet werden.

Es gibt nicht einen Fall, bei dem eine Zöliakie geheilt worden wäre.

Tut mir leid, aber das ist eine unzulässige Pauschalisierung. Du hättest schreiben sollen "Ich kenne keinen Fall bei dem eine Zöliakie geheilt worden wäre." Wenn du möchtest, kann ich dir gerne den Kontakt zu einem Arzt vermitteln, der genügend solcher Fälle aus der eigenen Praxis kennt.

Es gibt Diagnosen, die sich später als Fehldiagnosen herausgestellt haben, aber eine manifeste Zöliakie ist unheilbar. Da herumzuprobieren kann sehr gefährlich sein.

Herumprobieren ist auch nicht nötig. Die Ursachen sind bekannt, also kann von ärztlicher Seite auch eine ursächliche Therapie erfolgen.

Hier muss man also rechtzeitig dafür sorgen, dass Fructose und Laktose nicht in den Dickdarm kommen.

Was wäre dazu besser geeignet, als dafür zu sorgen, daß der Organismus diese Zuckerarten wieder richtig verarbeiten kann?

Werden sie, wie bei uns Intoleranten, nicht im Dünndarm aufgenommen, dann darf man sie nicht essen.

"Bei uns Intoleranten..." ;) Es wundert mich immer wieder, welchen Gewinn die Menschen daraus ziehen, einer Kranken-Gemeinschaft anzugehören. Ich kannte das bisher nur von Diabetikern...

Du hast sicher Recht, was die Folgekrankheiten angeht, aber wir unterscheiden uns im Lösungsansatz. Der symptomatischer Ansatz den Auslöser zu meiden, ändert nichts an der Krankheit, sondern verschlimmert sie weiter. Ein ursächlicher Lösungsansatz ist die Voraussetzung für eine Heilung.

Ich bitte Dich also wirklich, hier keine wilden Thesen und Experimente auf Kosten der Patienten zu machen.

Was wäre, wenn du falsch liegst? Dann gehen deine Aussagen auf Kosten der Patienten und du trägst die Verantwortung dafür, daß die Betroffenen ihre sich immer weiter verschlimmernde Krankheit ihr Leben lang mitschleppen müssen...

Wie bereits erwähnt, basiert das, was ich hier erzähle auf jahrzehntelanger ärztlicher Erfahrung. Dennoch steht es mir nicht zu, Diagnosen zu stellen oder Therapien vorzuschlagen. Ich erkläre lediglich Zusammenhänge und kann jedem nur empfehlen, grundsätzlich nicht einfach etwas zu glauben, sondern es zwecks eigener Meinungsbildung kritisch zu hinterfragen. Das schließt meine Aussagen ausdrücklich mit ein.
 
Hallo Hexe,

Gluten und Lactose ist nichts was der Körper braucht um gesund zu sein.

Das mag sein, aber daß Gluten plötzlich zu Entzündungen führt und daß Lactose plötzlich nicht mehr verarbeitet werden kann, sind ja nur die sichtbaren Folgen einer zugrundeliegenden Krankheit, die man im Lauf der Zeit durch Fehlverhalten erworben hat. Es sind letztendlich Warnsignale, daß etwas im Organismus nicht stimmt.

Die Stoffe einfach nur zu meiden ist daher ähnlich sinnvoll wie bei Feueralarm die Sirene abzuschneiden. Man hat erstmal Ruhe, aber irgendwo brennt es heftig weiter.

Man kennt das von Allergien, bei denen das alleinige Meiden der Allergene dazu führt, daß sich im Lauf der Zeit immer mehr Reaktionen auf immer mehr Allergene ausbilden - so lange bis der Betroffene genau das nicht mehr essen kann, was er eigentlich essen müßte, um die Krankheitsursachen abzustellen. Rien ne va plus...
 
Hallo Petra,

wie kann es eigentlich sein daß ich rohes Gemüse wesentlich besser vertrage als gekochtes? Und andere genau anders herum?

Generell ist rohes Gemüse leichter verdaulich, weil es alle nötigen Vitalstoffe mitbringt und schneller den Magen wieder verläßt. Erhitztes Gemüse enthält weniger Vitalstoffe und das Eiweiß ist denaturiert.

Die Verträglichkeit hängt stark vom jeweiligen Zustand der Darmflora und der restlichen Ernährung ab. Wer bspw. viele raffinierte Kohlenhydrate verzehrt, dessen Darmflora kommt mit faserreicher Nahrung meist nicht zurecht. Ich schreibe bewußt 'meist', weil es dabei Ausnahmen gibt. Manche Menschen können das problemlos kombinieren, ohne Beschwerden zu bekommen.

Hinzu kommt, daß erhitztes Gemüse oft mit Fett zubereitet wird. Wenn das Fett Gelegenheit hat, in das Gemüse einzuziehen, wird das Gemüse schwer verdaulich. Möglicherweise spielt das bei dir ja eine Rolle.
 
Ich greife nur einen Satz heraus:
"Bei uns Intoleranten..." Es wundert mich immer wieder, welchen Gewinn die Menschen daraus ziehen, einer Kranken-Gemeinschaft anzugehören. Ich kannte das bisher nur von Diabetikern...

Hier könnte man Dich wiederholen: sage besser "Ich kenne das nur von Diabetikern, und ich wundere mich immer wieder, welchen Gewinn.....

Ich wiederum kenne ganz viele Menschen, die viel darum geben würden, nicht zu so einer Gruppe zu gehören - ob sie wollen oder nicht - und die keinerlei Gewinn aus ihrer Krankheit ziehen. Aber es hört sich eben gut an und wird deshalb immer wieder gerne wiederholt.

Gruss,
Uta
 
"Wir Intoleranten...": Dass dies eine Frage ist, wundert mich. Wozu denn dieses Forum, zum Beispiel? Man fühlt sich doch besser verstanden mit Leuten, denen es gleich geht, nicht mehr so alleine. Es ist schliesslich nicht einfach, aus dem Rahmen zu fallen, das wissen hier wohl alle.

Das Wir-Gefühl ist tatsächlich ein Gewinn, in dieser Situation. Auch wenn man lieber in einer andern stecken würde und dieses Wir-Gefühl nicht bräuchte! Man kann sich austauschen, Tipps kriegen und geben, Anregungen, ich mache es so, wie machst Du es...

Alles klar? frutty
 
Hallo,

mich erinnert diese Diskussion um die Ernährung sehr stark an die von der Giftigkeit vom Amalgam. Vorallem jetzt nachdem lt dieser Studie Amalgam unbedenklich sein soll. Meine Kollegen, wie sogar der Leiter von meinem Ökoladen glauben dieser Studie. Und das sind sicher nicht die Einzigen!! :eek: Die Pharmaindustrien freuen sich über diese Wirkung :eek:

Wieviele sind überzeugt daß man durch Entgiften wieder "gesund", bzw "gesünder" werden kann und setzen es in die Tat um? Viele wissen es nicht da es auch immer noch sehr unbekannt ist und auch die Infos hierzu unterdrückt werden :eek:

Und nun zur Ernährung.
Warum wird wohl kaum etwas zur wirklich gesunden Ernährung informiert? Wer hat was davon? Dazu kann sich jeder überlegen was passiert wenn man nur Diät hält und sonst nichts an der Ernährung ändert?
Wenn ich jetzt zBsp weiterhin in die Kantine gehn würde, würde sich sicher nichts ändern, auch wenn ich dort wegen den Intoleranzen nur Gemüse essen würde. Was ist da noch an Vitalstoffen enthalten? 0,00% Vitalstoffe !! Da hilft mir auch mein Öko-Dinkelvollkornbrot nichts das ich tgl esse ;) Trotzdem habe ich einen enormen Mangel an wichtigen Vitalstoffen die ich eben hauptsächlich nur vom Getreide und rohen Gemüse/Obst bekommen kann.

Ich bin absolut nicht leicht von etwas zu überzeugen, aber diese Kost leuchtet mir wirklich ein. Ich kann auch jedem empfehlen ein Buch von Dr Bruker zu lesen.

Ich denke meine Intoleranzen werden nicht so schnell verschwinden, da ich auch seit Jahren alles andere als "gesund" gegessen habe. Denke mein Darm braucht schon a bisserl um sich neu, bzw in die richtige Richtung zu orientieren ;) Aber ich bin mir überzeugt es wird klappen :)

Übrigens Buchweizen enthält absolut kein Gluten und läßt sich sehr gut schroten, habs eben selbst ausprobiert mit meiner Mühle :)
 
Ich habe halt das Problem, dass ich schon immer so genannt gesund ass. Nix fixfertig, nix Fett, keine Süssigkeiten, frisches Obst, Gemüse, wenig Fleisch, möglichst bio, keine Fertigwürzen, kein Glutamat, blablabla. Seit sicher 30 Jahren. Ausser, ich hätte was nicht vertragen (Vollkornzeug, wie erwähnt, zum Beispiel). Und dennoch ging es mir sehr schlecht, ich landete regelmässig auf der Notfallstation, etc, etc.. Und nun geht es mir super, ohne Laktose, ohne Fructose, ansonsten gleiche Ernährung. Tja. frutty.
 
Hallo frutty,

gesund ist nicht gleich gesund. Es kommt auch sehr stark auf die Reihenfolge an wie man die Nahrung zu sich nimmt. Ich habe es ausprobiert da ich auch nicht alles sofort glaube was mir andere glaubenmachen möchten.
Aber es kommt wirklich darauf ob man die Frischkost vor oder nach der anderen Nahrung zu sich nimmt. Vorher wesentlich bekömmlicher, kaum blähend usw.. Probiers aus ;)
Außerdem kann es sein, daß wenn man die Vollkornprodukte nicht verträgt, es mit dem Zuckerkonsum zusammenhängt. Versuch mind. 3 Wochen absolut zuckerfrei zu essen und dann nochmal Vollkornprodukte ohne Gluten zu essen. Es kann sehr gut sein daß du dann keinerlei Probleme hast :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hexe,



Das mag sein, aber daß Gluten plötzlich zu Entzündungen führt und daß Lactose plötzlich nicht mehr verarbeitet werden kann, sind ja nur die sichtbaren Folgen einer zugrundeliegenden Krankheit, die man im Lauf der Zeit durch Fehlverhalten erworben hat. Es sind letztendlich Warnsignale, daß etwas im Organismus nicht stimmt.

Die Stoffe einfach nur zu meiden ist daher ähnlich sinnvoll wie bei Feueralarm die Sirene abzuschneiden. Man hat erstmal Ruhe, aber irgendwo brennt es heftig weiter.

Man kennt das von Allergien, bei denen das alleinige Meiden der Allergene dazu führt, daß sich im Lauf der Zeit immer mehr Reaktionen auf immer mehr Allergene ausbilden - so lange bis der Betroffene genau das nicht mehr essen kann, was er eigentlich essen müßte, um die Krankheitsursachen abzustellen. Rien ne va plus...

Es stimmt, im Laufe der Zeit verträgt man immer weniger, meidet man nur und ändert nichts. Zumindest ist das bei mir so und bei vielen die ich kenne.
Es stimmt etwas nicht im Organismus - und da muss man lange suchen bis man weiss was es ist.

Ob das "nur" durch eine wirklich gesunde Ernährung geht - mhmm, beim ein oder anderen kann das durchaus sein.
Bei mir scheint das alleine nicht zu genügen und ich versuche nun meinen Körper zu entgiften, Schwermatalle auszuleiten um meinem Körper wieder die Möglichkeit zu geben die gesunden Nahrungsmittel auch zu verarbeiten und zu verwerten.

liebe Grüße
Hexe:hexe:
 
hallo frutty,

darf ich dich mal fragen wie du eine einigermassen gute Ernährung hinbekommst ohne Fructose?
Schränkt das nicht gerade die Aufnahme der wichtigen Lebensmittel total ein?

Wenn du keinerlei sonstigen Probleme hast und dich ansonsten rundum wohl fühlst kann ich schon verstehen dass du so nichts ändern willst und brauchst.

lieben Gruß
Hexe:hexe:
 
Hallo Uta,

Ich greife nur einen Satz heraus:
Hier könnte man Dich wiederholen: sage besser "Ich kenne das nur von Diabetikern, und ich wundere mich immer wieder, welchen Gewinn.....

Du hast Recht, aber das habe ich ja geschrieben. Der Satz war übrigens nicht ganz ernst gemeint, aber wer einmal mit Diabetikern über ihre Krankheit gesprochen hat, wundert sich schon, wie sehr sich Menschen mit ihrer Krankheit identifizieren können.

Ich wiederum kenne ganz viele Menschen, die viel darum geben würden, nicht zu so einer Gruppe zu gehören - ob sie wollen oder nicht - und die keinerlei Gewinn aus ihrer Krankheit ziehen.

Keine Frage, davon kenne ich auch sehr viele. Aber eben auch die anderen. Setz dich mal tagsüber in eine Arztpraxis - da findest du Menschen, bei denen die Krankheit Lebenszweck ist. Menschen, die einsam wären, wenn sie sich nicht im Wartezimmer über ihre Krankheit austauschen könnten. Diese Menschen ziehen - so absurd das klingt - tatsächlich einen Gewinn aus der Krankheit. Was nicht heißt, daß sie ihre Krankheit mögen...
 
Hallo Schlaflose,



Das sind in der Tat die Ernährungsfehler der Generationen vor uns, die dabei zum Tragen kommen. Man sieht das bei allen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Man findet heute ja bspw. auch immer mehr Kinder mit Diabetes oder Rheuma - vor Jahrzehnten noch typische Alterskrankheiten.



Das mit der guten Ernährung ist so eine Sache, weil dazu natürlich sehr viele Ansichten kursieren. Die Hauptfehler sind der Verzehr raffinierter Kohlenhydrate, Fabrikfette und ein zu geringer Frischkostanteil.



Nein, ein bisschen Diät reicht dazu nicht aus. Man muß die Ernährungsfehler konsequent abstellen und kann damit sehr viel erreichen. Leider kann man das, was Generationen vorher verursacht haben, nicht so schnell aufhalten. Es gab entsprechende Untersuchungen, die zeigten, daß es ungefährt doppelt so lange dauert, die durch Ernährungsfehler verursachten Folgen wieder aus der Generationenfolge herauszubringen, wie es dauerte, sie hineinzubringen.

Das bedeutet nun aber nicht, daß resignieren sollte, denn tatsächlich läßt sich über die Ernährung sehr viel erreichen. Man darf nur nicht erwarten, daß man damit die Konstitution, die man an die Kinder weitergibt, sofort auslöschen kann. Ich bin da ein gutes Beispiel: Ich konnte zwar meinen Heuschnupfen, den ich rund 30 Jahre lang hatte und der am Ende asthmatisch wurde, vollständig ausheilen, aber an der Konstitution ändert das nichts. Meine Kinder haben sie trotzdem geerbt und sind nun anfällig für Heuschnupfen. Es wird einige Generationen benötigen, die sich alle gesund ernähren müssen, um diese Konstitution wieder zu löschen.



Das ist schon mal prima. :)

Wobei ich zu bedenken gebe, daß die Vollkornprodukte im Laden meist gar keine sind. Echte Vollkornprodukte gibt es nur, wenn das Getreide frisch gemahlen wird, aber die Nahrungsmittelhersteller arbeiten mit konservierten Fertigmischungen. Ein fertiges Vollkornmehl aus der Tüte ist praktisch nicht besser als ein Auszugsmehl.



Das ist auch eine absolut sinnvolle Strategie. :) Die meisten belassen es nur leider bei der Symptomlinderung.



Das Märchen geistert schon relativ lange durch die Medien, ist aber nicht richtig. Natürlich ist der Darm von Kleinkindern völlig ausgereift und zwar mit dem Tag der Geburt - sonst könnten die Inhaltsstoffe der Muttermilch ja gar nicht verdaut werden. Das einzige, was sich noch ausbilden muß, ist die Darmflora und die entwickelt sich entsprechend der jeweiligen Ernährung. Das ist aber keine Eigenheit des kindlichen Darms, das passiert auch beim Erwachsenen ständig.

Ein Vollkornmehl unterscheidet sich von einem Auszugsmehl durch den höheren Vitalstoffgehalt. Wie mehr Vitalstoffe Probleme verursachen sollen, konnte mir bisher noch niemand schlüssig erklären... ;)

Ich gebe außerdem zu bedenken, daß sich die Menschheit bis vor rund 120 Jahren ausschließlich von Vollkornmehl und -Produkten ernährt hat, weil es erst seit dieser Zeit überhaupt technisch möglich ist, ein Auszugsmehl herzustellen. Die Menschen lebten also mit Vollkornmehlen schon seit über 10.000 Jahren ohne Probleme. Krankheiten wie Zöliakie entstanden erst, als man damit aufhörte und begann Auszugsmehlen zu verzehren.



In einer akuten Phase sollte man natürlich alles meiden, was den Darm reizt. Daß Vollgetreide den Darm reizt, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Was natürlich bei einer Zöliakie erst einmal gemieden werden muß, sind die glutenhaltigen Getreidearten - so lange, bis die Krankheit abgeklungen ist.



Es ist völlig verständlich, daß du an Weißbrot gedacht hast, denn schließlich wird das ja sogar von Medizinern als Schonkost angesehen. Es kursieren ja viele Meinungen und ich kann nur empfehlen, nicht alles einfach zu glauben. Auch nicht das, was ich erzähle. Das beste ist immer, alles so lange kritisch zu hinterfragen, bis man sich eine eigene Meinung bilden kann.

Hallo Joachim,
hab schon länger nicht mehr reingeschaut und es erst jetzt gelesen.
Das mit dem Vollkornmehl und unausgereiften Darm etc. habe ich nicht aus den Medien etc. sondern hier aus dem Forum.
Deine Erklärung klingen sehr einleuchtend.. sowie Uta schon sagte, aber auch die andere klang logisch.
Man muss wirklich alles kritisch hinterfragen... und was richtig ist und falsch.. weiß der Kukuck... muss man wohl selbst rausfinden.
 
Ich bin gerade in meinen Unterlagen über ein Zitat gestolpert, daß ich euch gerne mal weitergeben möchte. Der Autor ist als Snookey im med1 Forum zu finden. Hier ihre Erfahrungen:

Frühstück: Frischkornbrei mit Kokosflocke, Sahne, dazu ~ 1/3 Honigmelone

Mittagessen (war von dem FKB 6 Stunden satt und brauchte daher zwischendurch gar nichts mehr, obwohl ich davon ausgegangen war, dass ich mehr Hunger haben würde, wenn ich nur Frischkost essen):

Salat (Feldsalat, Tomate, Paprika, Gurke, Mais und Champignons - hätte nicht gedacht, daß DAS schmecken kann ;) ) Unbedingt ausprobieren!

Als Nachtisch gabs noch etwas Naturjoghurt mit frischen Erdbeeren.

Heute abend wird es dann wieder Salat geben.

Das ist so unglaublich - ich habe keine Probleme, trotz Fructose- und Lactoseintoleranz!
Vor einem Jahr hätte mich alleine das Frühstück schon umgehauen. Ich kann allen mit solchen Unverträglichkeiten nur raten, ihre Ernährung auch umzustellen auf Vollwert!

Das funktioniert allerdings nur, wenn ich mich 100%ig daran halte. Schon eine kleine Menge Fabrikzucker sorgt bei mir dafür, daß ich selbst 2 Tage nach dem Verzehr kein Obst vertrage.

Bitte versteht das jetzt nicht als Werbung für Vollwertkost. Mir persönlich ist es völlig gleich, wenn jemand einen anderen Weg einschlägt. Es geht mir nur darum, mal zu zeigen, daß andere damit bereits Erfolg hatten.
 
Ich habe halt das Problem, dass ich schon immer so genannt gesund ass. Nix fixfertig, nix Fett, keine Süssigkeiten, frisches Obst, Gemüse, wenig Fleisch, möglichst bio, keine Fertigwürzen, kein Glutamat, blablabla. Seit sicher 30 Jahren. Ausser, ich hätte was nicht vertragen (Vollkornzeug, wie erwähnt, zum Beispiel). Und dennoch ging es mir sehr schlecht, ich landete regelmässig auf der Notfallstation, etc, etc.. Und nun geht es mir super, ohne Laktose, ohne Fructose, ansonsten gleiche Ernährung. Tja. frutty.

Hallo Frutty,
bei uns wars ganz gleich. Gesunde Ernährung, Vollkorn, viel Obst, nochmehr Gemüse.. auch roh, Dinkel-Sauerteigbrot vom Bauern. Wenig Fleisch, oft Fisch, etc.

Trotzdem bekam unser Sohn Probleme uns schrie jede Nacht vor Schmerzen.. Blähungen, Durchfall. Am Tag Hyperaktiv.. bis über 2 Jahre nichts geredet... trank 3 l Wasser am Tag... etc.

Nun halten wir seit 3 Monaten Diät.. er verträgt keine Laktose, keine Fructose und kein Gluten. Und es geht ihm gut. Kein Durchfall, schläft gut, normales Verhalten am Tag und er redet wie ein Wasserfall.

Wir haben seinen Darm saniert.. ihn mit strenger Diät heilen lassen, Vitamine und Mineralstoffe gegeben, Fischöl, etc. und ihm homöophatisch MMR Tropfen gegeben. Der Arzt vermutete nämlich die MMR-Impfung als Verursacher der Unverträglichkeiten.

Es geht uns allen gut.. nur auf die Dauer ist diese Diät fast nicht durchführbar.. vorallem außer Haus (Tagesmutter).

Aber er verträgt immer mehr. Sowie er damals immer weniger vertrug.... jetzt haben wir den Spieß eben umgedreht.
Er verträgt z.B. eine halbe Banane... aber klar dass er die nicht jeden Tag bekommt, sondern alle 3-4 Tage. Und an einem anderen Tag bekommt er Ziegenkäse... usw.
Eine Art Rotationsdiät...

Wenn die Intoleranzen nicht angeboren sind bin ich auch überzeugt davon, dass man sie wieder wegbekommt. Klar wenn man sich 30 Jahre falsch ernährt dauert es länger als bei einem 2-jährigen.. oder es geht gar nicht, da die Schäden irreparabel sind.
Aber sagen, dass es unmöglich sei.. so ganz allgeimein, denke ich ist nicht richtig.
 
Hallo Schlaflose etc., es ist für mich total ok, wenn welche mit LI oder FM rumpröbeln, nur mit Zöli geht das eben nicht. Das ist gefährlich, denn man spürt nicht unmittelbar, ob man was vertragen kann, oder nicht. Vor allem auch, wenn es um Kinder geht, und man irreversible Gedeihstörungen risikiert. Ansonsten: muss doch jeder selber wissen, wie er es anpacken will. Ich komme so jedenfalls sehr gut klar, privat, aber auch auswärts. Man muss halt wissen, wie ;). Natürlich geht es ohne Laktose und mit so wenig Fructose, wie möglich! Ein Superleben, nach allem! Aber macht Ihr das so, wie Ihr es für richtig findet, ich interessiere mich eher für den Austausch mit Leuten, die die Diät einhalten, denn diese Tipps sind Gold wert. Ihr könnt mir glauben, ich habe ALLES ausprobiert, was so angepriesen wird, oft war erst mal ein Erfolg da, dann war wieder alles beim Alten. Ich las bergeweise "gesunde" Bücher, habe mit Homöopathie, Kinesiologie, Ostheopadie und so weiter gearbeitet, jahrzehnte lang, Bircher-Benner, ich weiss es nicht mehr alles, bref: ich habe die Nase gestrichen voll. Wirklich gut geht es mir erst, seit ich Fructose und Laktose links liegen lasse, und das ist für mich ok so. Liebe Grüsse frutty
 
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