Am gesündesten ist Mischkost

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19.03.06
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Hildegard von Bingen warnte in mehreren ihrer Schriften vor einer uneingeschränkt wahrgenommenen Rohkost. Dies hatte ihre Begründung in der damals (13. Jahrhundert) Feststellung (und das basierte immerhin auf rund 900 Jahre Klostergeschichte) , dass das Verspeisen von ausschließlich rohen Speisen sogar eher schädlich sei.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ein weiterer Satz, der auf Hildegard von Bingen zurückgeht ist der: "Esst soviel Rohes wie Ihr wollt, aber niemals zum Frühstück!"
Sie empfahl außerdem warmen Brei und warme Getränke (Milch und Kräuteraufgüsse) zum Frühstück.

Warum glauben eigentlich die heutigen radikalen RohkostbefürworterInnen, schlauer zu sein als sie?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leòn,

danke für diese Info!
Wie ich schon einmal geschrieben habe, findet man auch in der Ayurveda-Lehre Empfehlungen, warme und gekochte Speisen zusichzunehmen. Insofern - für mich ist gesunde Mischkost das Richtige, und wer sich mit Rohkost besser fühlt, der soll eben dabei bleiben ;).
Die absoluten Rohköstler sind hoffentlich so tolerant, auch andere Ansichten zu akzeptieren:D...

Liebe Grüsse,
uma
 
Hallo Uma,

ja das hoffe ich auch! ;)

Hildegard von Bingen emfpahl in erster Linie Getreide (gekocht, geröstet, gedarrt, gebacken) und :
Ebenso wichtig sind verschiedene Gemüsesorten, allerdings immer gedünstet, nie als Rohkost. Typische Sorten sind beispielsweise Fenchel, Edelkastanien, Sellerie, Bohnen und Möhren.
Hildegard Ernaehrung

Herzliche Grüße von
Leòn
 
oje, was sollen die ganzen Gluten-Diätler (keine Ahnung wie das richtig heißt) dann bloß machen?

Aber auch schön, dass es jemanden gibt, der mir genau das raten würde, was ich gerade mache, obwohl es mir damit nicht so behaglich ist...
 
Wie sehr, lieber Leon, wird es wohl mich oder Harry interessieren, was Hildegard von Bingen zu diesem Thema geschrieben hat ???
Genau...
Gruß, GeorgeT
 
Keine Ahnung, George, :)
um dich und Harry ging es mir hier ja auch gar nicht, sondern lediglich um die Mischkost! Ich wünsche Dir und Harry alles Gute dabei, Euch von Rohkost zu ernähren und das meine ich sehr, sehr ernst!

Alle Anderen sollten kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie dies nicht tun!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Rohkost: geeignet oder ungeeignet?

Rohkost, also ungekochte Nahrungsmittel, besitzt wenig Wärme. Der Körper erhält - insbesondere zu Beginn einer Mahlzeit - nicht genügend Kraft, die Nahrung umzuwandeln. Deshalb sollte man mit Rohkost eher zurückhaltend sein, sie erst nach etwas Wamem geniessen (etwas einem Teller Suppe). Behalten Sie die Jahreszeit sowie ihre eigene Tendenz, zu frieren/schwitzen, im Auge!

Rohkost wird am Mittag besser vertragen als abends. In der Tagesmitte ist von Natur aus mehr Energie da. Deshalb sollte Rohkost speziell beim Abendessen (und auf die Nacht hin) ganz weggelassen werden.

Bücher von Amazon
ISBN: 3280051827

Liebe Grüsse
pita
 
Anscheinend kann man in Sachen Ernährung wirklich keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Einige fahren mit 100 % Rohkost gut, andere mit Mischkost, einige brauchen alles gekocht. Vielleicht ist es doch alles abhängig von den Genen (Nutrigenomik)?
 
ja die liebe Hildegard...

ich danke ihr besonders dafür das sie den Dinkel bevorzugt, denn durch sie und ihre aktuell wiederentdeckten Tips gibt es immer häufiger Dinkel - Backwaren bei Bäckern und das ist für mich mit Allergien auf Weizen & Roggen einfach genial :D

ansonsten muss ich erstaunt zugeben das mir jetzt auch klar wird, warum ich Rohkost wenn überhaupt dann eher "nach dem Frühstück" und "vor dem Abendessen" am ehesten vertrage, wo ich doch sowieso so eine "frostbeule" bin....:cool:

Liebe Grüße,
Cailly
 
Meine Ernährung mit gut 60% Rohkostanteil hatte ich nur aus meiner Erfahrung entwickelt, ohne Anlehnung an Bücher oder Theorien und kam dabei zu einem sehr ähnlichen Ergebnis.
Vormittags gibt`s überhaupt keine feste Nahrung (Rohkost könnte ich mir gar nicht vorstellen). Mittags wird in Obst und rohem Gemüse geschwelgt. Abends kommt häufig Warmes auf den Tisch.

Viele Grüße, Horaz
 
Nochmals aus dem von mir bereits erwähnten Buch:

Damit unser Körper (unser Haus) einen stabilen Aufbau bekommt, sind vier grundlegende Gruppen von Nahrungsmitteln notwendig. Diese stehen in einem bestimmten Verhältnis. Ziel: Ausgleich, Harmonie, Balance.

45% Getreide
Das Getreide ist die Basis. Es wirkt sättigend und pflegt den Magen. Das Getreide dient als Mörtel zwischen den Steinen. Es sorgt für die Festigkeit des Hauses.

20% Fleisch
Fleisch gibt dem Menschen Kraft und Stärke. Es stellt die Bausteine des Hauses dar.

30% Gemüse
Gemüse schützt vor äusseren Einflüssen und vervollständigt die Palette. Es ist mit dem Verputz eines Hauses zu vergleichen.

5% Obst
Obst sortiert die Energie der Nahrung im Magen. Es gibt dem Menschen innere Schönheit. Bei einem Haus entspricht es dem Erscheinungsbild, der Farbe.

Gewürze
Gewürze dienen als Ausgleich von Yin und Yang. Sie beeinflusen die Isolation/Thermik des Hauses.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo pita,

diese Nahrungsverteilung wäre für mich ungeeignet! Viel zu viel Kohlehydrate und Fleisch, dafür viel zu wenig Obst. Aber von solchen Prozentzahlen halte ich ohnehin nichts, weil jeder für sich die richtige Nahrung durch die praktische Erfahrung herausfinden muss.

Viele Grüße, Horaz
 
Da es verschiedene SToffwechseltypen gibt denke ich kann man eh keine für alle verbindlichen Aussagen machen.Meine Meinung ist eh ein gesunder Körper muß alles in Maßen vertragen. Dh lieber mal richtig zu langen und auch durch aus "Ernährungsfehler" machen als jeden Tag kleine Ernährungssünden zu begehen. Als Beispiel ist der Körper eher in der Lage einmal einen richtigen Rausch zu verarbeiten als jeden Tag das Feierabendbier.
Ich muß gestehen das ich allerdings eh allergisch bin gegen jede Form von -ismus .Denn bei vielen Menschen tritt dadurch eine Art von Betriebsblindheit auf ,die Art nach der ich mich ernähre kann ja nicht schuld sein.
 
Hallo Horaz

Auch wenn die obigen %-Zahlen "starr und stur" aussehen ;), muss ich dem Buch zugute halten, dass es eben im Allgemeinen nicht in einen, auch von Desertflower beschriebenen, -ismus verfällt.

Es heisst dort klar, dass es keine guten und schlechten Nahrungsmittel gibt, sondern nur richtiges oder unangepasstes Ernährungsverhalten. Essverbote gibt es keine! Es wird stattdessen darauf geachtet, welche Lebensmittel in bestimmten Jahreszeiten oder Lebensphasen (z.B. bei Krankheit oder in der Schwangerschaft) zu meiden sind.

Ein wichtiger Grundaspekt in der TCM ist immer eine "starke Mitte" und ein "gesundes Magenfeuer", damit man gute Energie aus der Nahrung erhält. Ist dies geschwächt, mangelt es dem Organismus an genügend Qi und Krankheiten können entstehen.

Bei einer geschwächten Mitte werden übrigens auch die oft konsumierten Nahrungsergänzungsmittel schlechter aufgenommen und verwertet.

"Essen ist Leben, Nahrung ist Medizin" Chinesisches Sprichwort

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo,

den Beiträgen von Desertflower und pita kann ich mich nur anschließen.

Die Menschen sind verschieden, manchen bekommt viel oder sogar ausschließlich Rohkost vorzüglich, andere fahren mit gekochten Speisen besser. Das muß jeder für sich selbst herausfinden. Was für einen selbst gut ist, muß es noch lange nicht für andere sein.
Was ich auf jeden Fall für ungesund halte, ist viel Fleisch. Aber die Frage stellt sich bei mir als Vegetarier ohnehin nicht.

Hin und wieder kann man meiner Ansicht nach auch ruhig einmal "sündigen". Ich kenne eine Frau, die seit Jahren keinen Zucker (in welcher Form auch immer) ißt, also keine Schokolade, kein Eis, etc. Dabei sieht sie dermaßen "vertrocknet" aus. Für mich ist das klar. Sie versagt sich alles, auch die kleinen Freuden. Im Urlaub trafen meine Frau und ich vor Jahren in unserem Hotel einen etwa 80-jährigen Mann, der ab und zu gerne mal Wein trank. Ein anderer, etwa 60jähriger trank den ganzen Tag nur Kräutertees. Der 60jährige sah wie 80 aus und umgekehrt. Lebensfreude gehört einfach dazu und nicht, sich alles zu versagen. Anders ist es natürlich, wenn man aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Nahrungsmittel nicht essen darf, z.B. aufgrund einer Glutenintoleranz oder Laktoseunverträglichkeit. Dann muß man sich eben dran halten.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Was für ein Theater, dabei wäre es so einfach - austesten was wann passt/nicht passt (z.B. mit Pendel, Rute oder kinesiologischen Fingertest) - oder noch besser sein eigenes Gefühl dafür entwickeln, was in unserer heutigen "lauten" Zeit aber nicht ganz leicht fallen dürfte. Wir sind nun mal "gut erzogen" (oder vielleicht eher konditioniert?) und trauen dem was in Büchern steht und dem was andere uns erzählen oftmals mehr als uns selber, unserer eigenen Wahrnehmung :schock:

Lasst doch mal alles an euch heran getragene weg und "hört" nur auf euren Körper, was ihm wann behagt...

Sowenig wie es zwei genau gleiche Sandkörner gibt, wird es auch keine zwei genau gleichen Menschen geben, und damit erst recht keine absolut verbindliche Ernährungsempfehlung. Die stimmige Ernährungslehre heisst - gut ist was passt!

Phil :lolli:
 
Moin Phil,

also ganz ehrlich, ich geb dir Recht.

Seit ich die Ernährungsbücher von Polmer und einige Andere (Fachbücher die in die Richtung meiner Probleme gehen) gelesen habe, ist mir klar geworden das es nur einen "Inidkator" dafür gibt, was für meinen Körper "gesund" ist: mein Körper !

Ist zwar der schwierigste und noch dazu ein langsamer Weg mit häufigen Rückschritten (manches geht mal, dann wieder gar nicht) aber es scheint trotzdem ein sehr erfolgreicher Weg zu sein.

Liebe Grüße,
Cailly
 
Ob ich auf einen übergewichtigen Typen hören würde, der mir nicht gerade gesund, sondern halt eher als ein genießer vorkommt (=Pollmer)... na ja. Ich glaube, man freut sich halt, sowas zu lesen, weil man dann eine rechtfertigung hat, all das zu essen, was einem schmeckt. "Der Pollmer hat aber gesagt..." Was für eine Referenz ist dieser Pollmer???
 
Da nicht jeder Pollmer kennt, füge ich mal einen Link über ein Interview mit ihm im 3sat bei:

www.3sat.de/nano/astuecke/89816/index.html

Viele Grüße, Horaz
 
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