Präparat aus Disteln: Alternative zu Glyphosat?

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Im Pasta-Land Italien ist die Vor-Ernte-Behandlung von Hartweizen ein brisantes Thema. Als ein neues Gesetz 2017 die geografische Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln zur Pflicht machte, gingen die Nudelhersteller auf die Barrikaden. Sie verwenden hochwertigen kanadischen Hartweizen in ihren Spaghetti, möchten das aber nicht auf die Packung schreiben. Der Bauernverband Coldiretti pocht dagegen darauf, dass die Verbraucher ein Recht hätten zu erfahren, ob ihre Nudel Hartweizen aus Kanada enthält, der kurz vor der Ernte noch einmal zum Trocknen mit Glyphosat behandelt wird. In Italien ist das verboten. Die Agrarlobby ließ acht italienische Pasta-Label untersuchen. Alle enthielten Spuren von Glyphosat.
...Glyphosat - So kann die Distel das Glyphosat ersetzen - Wirtschaft - Süddeutsche.de

Eigentlich geht es in dem Artikel nicht um Glyphosat - das ist quasi ein Zufallsfund - sondern um einen evtl. Ersatz für Glyphosat durch eine Distel.

Grüsse,
Oregano
 
Glyphosat auch in Pasta gefunden

.... [Distel als Ersatz für Glyphosat?]
Vom Nebenprodukt zum Bio-Herbizid

Unter Landwirten – und auch bei Hobbygärtnern – gilt die Distel als lästiges Unkraut, die mit ihrem mehrjährigen und spontanen Wuchs den Ertrag gefährdet. Gleichzeitig schützt der extrem genügsame Korbblütler die Felder mit seinem tiefen Wurzelsystem vor Bodenerosionen. Jetzt soll eine ihrer speziellen Eigenschaften die Distel zu einer potenziellen Glyphosat-Alternative machen.
Das Biokunststoff-Unternehmen „Novamont“, bei dem die italienische Chemikerin Catia Bastioli arbeitet, hat sich auf die Herstellung innovativer Zwischenprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen für die Verwendung in Bioplastik, Kosmetik und Reinigungsmitteln spezialisiert.
Die Idee für das natürliche Distel-Herbizid entstand jedoch eher nebenbei, als die Frage aufkam, wie man die sogenannte Pelargonsäure – ein Nebenprodukt der Distelölgewinnung – sinnvoll nutzen könnte. Zwar ist die Säure bereits bei der Geranie als herbizider Wirkstoff bekannt, für den großflächigen Einsatz war sie bisher jedoch nicht geeignet. Das italienische Unternehmen hat es nun geschafft, aus der Distel-Säure ein Bio-Herbizid für den Freilandeinsatz zu gewinnen.
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Eine Genehmigung gibt es bisher nur für den Einsatz auf Kartoffeläckern sowie im Wein- und Obstanbau und auf öffentlichen Grünflächen in Frankreich, Italien und Österreich.
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Gerade was die finanzielle Lage der Landwirte betrifft, ist Glyphosat eine komfortable sowie preisgünstige Lösung in Sachen Unkrautbekämpfung. Viele Betriebe proklamieren deshalb, sie könnten sich den Totalverzicht des Pflanzenschutzmittels und die damit einhergehenden Ernteeinbußen nicht leisten.
Die „Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft“ kann die wirtschaftlichen Zwänge, die die Bauern für den Einsatz von Glyphosat oft anbringen jedoch relativieren: Mit der richtigen Kombination aus erweiterten Fruchtfolgen, passenden Sorten, einem günstigen Zeitpunkt für die Aussaat, mechanischer Bodenbearbeitung und einem sehr gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie beispielsweise der Distel-Alternative, könne man oft mehr erreichen als über den Dauereinsatz von Glyphosat.
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https://www.codecheck.info/news/Gly...ln-293203?mc_cid=e4025d0812&mc_eid=04c02a426a

Es wäre doch schön, wenn diese Alternative tatsächlich auf dem Markt erfolgreich wäre. Meiner Meinung nach wären viele Kleingartenbesitzer, die bisher auf Gloyphosat zurück gegriffen haben, bereit, ein Präparat aus Disteln zu benutzen.

Grüsse,
Oregano
 
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