Hallo ahaffmann,
Dies ist aber hier nicht Thema
Richtig. Thema ist die Hauptursache für alle üblichen Zivilisationskrankheiten. Und das ist nicht die Schadstoffbelastung der Umwelt, sondern nachweislich in ca. 80% der Fälle Ernährungsfehler. Nachzulesen bei Cleave, Campbell, Pottenger, Katase, Yudkin, Bernasek, Kollath, Bircher-Benner, Weston Price, Bruker, Hinhdhede, Dam, Banting, Lutz, Oster, Waerland, Wendt.
und ich habe den Eindruck, du bist uninformiert bzw. willst bestenfalls das Thema "Umweltgifte" bagatellisieren.
Bagatellisieren? Sicher nicht. Aber wenn es in einem Thema um die Hauptursache für alle üblichen Zivilisationskrankheiten, dann sind das eben nicht Schadstoffe, sondern Ernährungsfehler. Leider führen Hinweise auf Ernährungsfehler bei vielen zu einer massiven kognitiven Dissonanz, denn bei Ernährungsfehlern müsste man die Ursache ja bei sich selbst suchen und nicht, wie bei Schadstoffen, bei anderen. Deshalb verbeißen sich viele in die Schadstofftheorie, das ist einfach unbewußt angenehmer.
Selbstverständlich können Schadstoffe Krankheiten verursachen und ich bin der Letzte, der das betreitet. Es macht nur wenig Sinn, dort anzusetzen, wenn man sich mit Hauptursachen beschäftigt, denn dort etwas zu verbessern ändert nichts an den üblichen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Rheuma, Herzinfarkt, Krebs, usw. die ihre Ursache eben in Ernährungsfehlern haben. Das Meiden von Schadstoffen kann hier natürlich zu einer Linderung oder Veränderung der Symptomatik führen, aber nicht zu einer Heilung - einfach, weil man mit dem Meiden von Schadstoffen nicht die eigentlich Ursachen beseitigt.
Es liegt nicht größtenteils an der Ernährung. Es liegt teilweise an der Ernährung. Was Menschen krankmacht, ist ein großer Cocktail an Ursachen.
Nun, meine und ärztliche Erfahrung an einigen zehntausend Patienten sprechen dagegen, aber deine Meinung sei dir natürlich unbenommen.
Das ist aber ein ganz seltsamer Umkehrschluss, den du da betreibst.
Das ist kein Umkehrschluss, das ist einfach nur praktische Erfahrung. Ich kenne einige Menschen, die sich durch Meiden der Allergene immer weiter in die Sackgasse manövriert haben und am Ende kaum noch etwas essen konnten. Und ich kenne etliche, die ihre Allergien und Unverträglichkeiten durch Abstellen der Ernährungsfehler ausheilten.
Klar versuche ich die Lebensmittel zu meiden, die ursächlich sind.
Das möchte ich nicht beurteilen, aber ich schreibe mal auf, was diejenigen gemacht haben, die ihre Allergien loswurden: Sie meiden raffinierte Kohlenhydrate (Fabrikzucker, Auszugsmehle, Stärkeprodukte), alle raffinierten Öle und Fette (Margarine, raffinierte Öle) und das tierische Eiweiß. Sie verzehren echte Vollkornprodukte, naturbelasse Öle und Fette und täglich ein Frischkorngericht. Das ist bei Leuten mit Nahrungsmittelallergien natürlich nicht einfach, diese Leute meiden am Anfang die Allergene mit den heftigsten Auswirkungen und nehmen sie wieder in die Ernährung auf, sobald die Krankheit nachlässt.
Was ich vertrage, kann ich an zwei Händen abzählen. Das ist einfach zu wenig. Es gibt nichts anderes, was ich essen kann. Ergo ist dein Umkehrschluss falsch. Es ist völlig egal, was ich esse, von den ... meinetwegen ...10 (Zahl fiktiv) Lebensmitteln, gesünder werde ich nicht mehr.
Ich verstehe deine Situation, ich kenne sie aus der Praxis. Das ist ja gerade das Problem bei Nahrungsmittelallergien, dass man die Dinge nicht mehr essen kann, die man essen müsste, um die Krankheit loszuwerden. Die Schwierigkeit für den Betroffenen liegt darin, dass er erst einmal etwas essen müsste, was ihm direkte Beschwerden bereitet und das basierend auf der Hoffnung, dass es nach einiger Zeit besser wird. Das ist natürlich schwer zu akzeptieren und diejenigen, die sich da an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen haben, haben das auch erst geschafft, nachdem sie die Zusammenhänge erkannt haben.
Je tiefer man in diesem Teufelskreis steckt, umso komplizierter wird es, dort wieder herauszukommen. Ab einem gewissen Punkt geht das nur noch mit ärztlicher Hilfe, weil die Symptome dann erst einmal medikamentös unterdrückt werden müssen.
Des weiteren möchte ich dich bitten, Unterstellungen der Art>: "manche möchten lieber ihre Allergien behalten", im Sinne eines guten Diskussionsklimas, abzustellen, sonst war dies meine letzte Antwort an dich.
Das war möglicherweise mißverständlich geschrieben, aber ich greife nie jemanden persönlich an. Das Einnehmen einer Tablette läßt die Schmerzen verschwinden, aber dadurch wird der Zahn nicht gesund. Es ist aber für viele der einfachere Weg als Zahnarzt, Bohren und Füllen. Nur ist bei Medikamenten jedem klar, dass das keine Dauerlösung sein kann.
Ich kenne keinen Menschen, der seine Allergien unbedingt behalten möchte, denn Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten beeinträchtigen sehr die Lebensqualität. Und wer will das schon?
Niemand will die Beeinträchtigung, da hast du Recht.
Ich erzähle mal ein Beispiel aus der Praxis: Vor einiger Zeit kam jemand im Rahmen eines Gesundheitstages auf mich zu und fragte, was er gegen seine Erdbeerallergie tun kann. Ich habe der Dame erklärt, dass die Allergie das Symptom einer Stoffwechselstörung ist, die durch Ernährungsfehler verursacht wird und dass es daher Sinn macht, diese Ernährungfehler abzustellen, damit die Allergie ausheilen kann (in der Form, in der ich das oben geschrieben habe).
Sie meinte dazu nur: "Dann kann ich ja gar nichts mehr essen. Da esse ich lieber keine Erdbeeren mehr, die gibts eh nur im Mai."
Für sie war das in ihrer Situation die einfachere Lösung, denn so musste sie nur die Erdbeeren meiden und nicht ihre ganze Ernährung umstellen. Es wäre in dieser Phase noch sehr einfach gewesen, die Allergie vollständig loszuwerden, weil sie ja fast alle Lebensmittel noch essen konnte. So aber besteht die Ursache weiter und zur Erdbeerallergie wird sich irgendwann möglicherweise eine Apfelallergie gesellen, dann vielleicht eine Nußallergie. Weil das schleichend kommt, ist es für sie immer wieder einfacher, das störende Lebensmittel zu meiden als grundsätzlich etwas zu ändern.
Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem sie erkennt, dass die Krankheit immer schlimmer wird und dass sie doch besser die eigentlichen Ursachen abstellen müsste. Dann aber ist das sehr schwer, weil sie bereits die meisten Lebensmittel nicht mehr essen kann, ohne Beschwerden davon zu bekommen. Sie müsste die Beschwerden für einige Wochen ertragen, eventuell unter medikamentöser Linderung, bis sich ein Erfolg einstellen kann. Und das ist dann eben in dieser Situation sehr schwer, wenn man nicht wirklich überzeugt davon ist.