Chlorella und die Aufnahme von Vitamin B 12

  • Themenstarter Schwarzflug
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Schwarzflug

Hallo,

mir stellt sich schon länger die Frage in wie weit das B 12 von der Chlorellaalge im Körper aufgenommen werden kann und ob es sogar nicht die Aufnahme von tierischen Quellen hemmen kann.
Im Internet findet man fast nur Quellen die besagen das der Körper es aus Chlorella nicht verwerten kann, Dr. med. Joachim Mutter schreibt allerdings in seinem Buch "Gesund statt chronisch krank", dass der Körper es sehr wohl verwerten kann und es bei Chlorella sogar in der effektivsten Form Methylcobalamin vorliegt.
Gibt es irgendwelche Studien zu dem Thema?
Mir ist es wichtig zu wissen, da ich wieder im Frühjahr eine Ausleitungskur nach Klinghardt mit Chlorella und Co. machen möchte und ich nur noch selten Fleisch essen, daher möchte ich die Aufnahme nicht auch noch hemmen.
Und wie sieht es eigentlich mit dem Sauerkraut aus? Es soll auch entgiften und B 12 enthalten...

Gruß
 
Hallo Schwarzflug,

anscheinend ist wirklich nicht eindeutig klar, ob in Chlorellas und Sauerkraut aufnehmbares Vitamin B12 enthalten ist. Hier zwei Quellen, die schreiben, daß B12 aus Pflanzen nicht aufgenommen werden kann:

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Vorkommen und Bioverfügbarkeit

In den meisten tierischen Lebensmitteln ist Vitamin B12 reichlich enthalten (Tabelle 1). Das mögliche, sehr geringe Vorkommen in Wurzel- und Knollengemüse sowie vergorenen Lebensmitteln wie Bier, Sauerkraut und fermentierten Sojaprodukten reicht nicht aus, um einen signifikanten Beitrag zur Vitamin-B12-Versorgung zu leisten. Zudem sind die von einigen Herstellern sowie in der Laienpresse behaupteten angeblichen Vitamin-B12-Gehalte dieser Lebensmittel durchweg nicht belegt. 1
Einzelne Meeresalgen, die traditionell in der asiatischen Küche verwendet werden (z. B. Nori), sowie die Süßwasser-Mikroalge Chlorella weisen in einzelnen Untersuchungen erhebliche Vitamin-B12-Mengen auf. Über die tatsächliche Nutzbarkeit des enthaltenen Vitamin B12 für den Menschen liegen jedoch bisher keine Ernährungsstudien vor. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel auf Algenbasis enthalten ausschließlich oder überwiegend Analoga ohne Vitaminwirksamkeit.
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Vitamin B12

Ähnliches steht hier:

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Welche Lebensmittel enthalten Vitamin B12, welche nicht?

Leider enthalten pflanzliche Lebensmittel kein Vitamin B12. Vitamin B12 wird weder von Tieren noch von Pflanzen produziert. Es wird nur von Mikroorganismen wie Bakterien und Algen hergestellt. Vitamin B12 ist ein essenzielles Vitamin und kann vom menschlichen Organismus nicht hergestellt werden. Genaugenommen kann es von Mikroorganismen im eigenen Dickdarm zwar produziert, doch nicht über die Dickdarmwand resorbiert werden. Es herrschen immer noch verwirrende Informationen vor, dass Vitamin B12 in Sauerkraut, Bierhefe oder Algen enthalten sei. Das stimmt zwar, doch die darin enthaltene Form von Vitamin B12 kann von unserem Körper nicht verwertet werden (Analoga). Sie tragen also nicht zur Nährstoffversorgung bei.
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peta.de :: Vitamin B12-Versorgung bei veganer Ernährung: So geht’s!

Läßt Du denn den B12-Wert so ab und zu messen?
In Form von Holotranscobalamin bzw. Methylmalonsäure aus Blut oder Urin ist das ja kein Problem.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das ist ja in der Tat echt ziemlich verwirrend.
Fragt sich nur warum Dr. Mutter das dann in seinem Buch so beschreiben hat, er würde so etwas ja nicht einfach so behaupten sondern hat sich bestimmt auf eine Studie bezogen...

Mein B 12-Wert ist mit 312 ug/l nicht besonders hoch. Allerdings ist dieser Wert schon etwas älter und inzwischen habe ich länger Methycobalamin in Form von Tropfen und Tabletten eingenommen. Die Tropfen bekamen wir anscheinend sehr gut, die Nervensymptome wie Taubheitsgefühle, Gereiztheit, Depression, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten haben sich schon etwas verbessert, allerdings noch nicht so wie ich das gerne hätte.
Allerdings muss ich dazu sagen das ich selber nicht weiß ob diese Beschwerden mit einem B 12-Mangel zusammenhängen, da mir Entgiftung ebenso geholfen hat.
Auf die Tabletten und generell Vitaminpillen scheine ich nach einer Zeit nicht gut zu reagieren, keine Ahnung woran das liegt. Fühle mich erst immer besser und dann nur noch total Unwohl, daher lasse ich Vitaminpillen jetzt weg.
Ich werde den Wert im Blut auf jeden Fall nochmal testen lassen und notfalls selber einen Test (mir fällt der genau Name jetzt nicht ein) vom B 12-Spiegel im Nervensystem bezahlen, da die Kassen ihn ja leider nicht übernehmen.
Ich mache mir mittlerweile wirklich Sorgen vor Dauerhaften Hirn- und Nervenschäden durch zu langen B12-Defizit...
 
Hallo Schwarzflug,

es wäre ja möglich, daß Du kein besonders guter Entgifter bist und daß Du deshalb mit niedrigen Dosen von Medikamenten und Nahrungsmittelergänzungen besser dran bist als mit ständigen höheren Dosen?

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Genetische Entgiftungsfähigkeit

Warum manche Menschen besser mit Giften zurechtkommen als andere

Gifte werden im menschlichen Körper in drei Phasen entgiftet. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um aus der Umwelt aufgenommene Gifte oder giftige Stoffwechselprodukte handelt.
In der ersten Phase werden diese Stoffe durch bestimmte Enzyme, den sogenannten CYP-Isomere, vereinfacht gesagt oxidiert. Es entstehen zum Teil hochtoxische Zwischenprodukte, die so schnell wie möglich durch Phase-2-Enzyme wasserlöslich gemacht werden müssen, damit sie in der dritten Phase über Niere, Leber, Lymphe und Haut ausgeschieden werden können.
Phase-2-Entgiftungsenzyme

Den Knackpunkt in dieser Engiftungskette stellen die Phase-2-Enzyme dar. Dazu gehören die Glutathion-S-Transferasen, kurz GSTs, mit den Einzelenzymen M1, T1 und P1, sowie die N-Acetyl-Transferase 2 (NAT2). Diese Enzyme sind auf den Chromosomen doppelt kodiert. Bei der Zeugung erhält das Kind gemäß den Mendelschen Gesetzen jeweils eine Kopie von Mutter und Vater, so daß es ebenfalls alle Informationen in doppelter Ausführung aufweist, oder besser aufweisen sollte! Denn durch Mutationen können einzelne Kopien geschädigt werden. Erhält das Kind eine geschädigte und eine gesunde Kopie macht sich dieses nicht bemerkbar, denn die gesunde Kopie reicht aus, um dieses Enzym ausreichend zu produzieren. Vereinigen sich aber beide geschädigte Kopien, hat dieser Mensch keinen Bauplan für das betreffende Enzym und kann es somit nicht mehr synthetisieren.

Über Blutuntersuchungen läßt sich der genetische Entgiftungszustand ermitteln: dieser Patient hat für die GST-M1 und -T1 zwei beschädigte Kopien erhalten und kann somit diese Enzyme nicht produzieren. Für Die GST-P1 liegt eine mutierte und eine gesunde Kopie vor, diese Enzyme bereiten kein Problem.
Insgesamt hat er in dieser Enzymgruppe eine auf 50% herabgesetzte Entgiftungsfähigkeit.

NAT2 ist vor allem bei der Entgiftung von Kohlenwasserstoffen beteiligt. Dieser Patient kann aufgrund seiner genetischen Situation diese Giftgruppe (Tabakrauch, Farbe, Lacke, usw.) nur sehr langsam abbauen.

Die genetische Entgiftungsfähigkeit sieht in Mitteleuropa wie folgt aus:
GST M1 fehlt bei 50%
GST T1 fehlt bei 20%
GST M1 + T1 fehlen bei 5 – 10%

Sie können sich vorstellen, daß Betroffene ein ernstes Problem mit Giften haben.
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Warum manche Menschen besser mit Giften zurecht kommen als andere*

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

das mit einer schlechten eigenen Körperentgiftung kann durchaus bei mir zutreffen:
Ich reagiere auf alles was auch nur die geringste zusätzliche (Gift)-Belastung für den Körper darstellt ziemlich empfindlich (Alkohol, Geschmacksverstärker, Elektrosmog, generell chemisches/unnatürliches Zeugs).
Jedes mal wenn ich entgifte geht es mir jedenfalls ein Stück weit besser.
 
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