Foodwatch-Newsletter

Hi, Ihr Lieben,

darf ich die Liste der Don'ts noch ein klein wenig verlängern? Mit ein paar Do's dazu

#6: Kein Fruchtzucker, d.h. leider kein Obst (es sei denn lokales, nicht gezüchtetes, nicht veredeltes, z.B. Beeren.) Das käufliche Obst ist fast durchwegs auf "süß" und "schön" gezüchtet. Und Fruktose ist viel schädlicher als Glukose. Also statt Datteln und Feigen lieber Broccoli, Karrotten, Fenchel, Lauch. Richtig knusprig, d.h. roh.

# 7: Nichts, was über 34°C erhitzt worden ist. Darüber zerfallen schon Proteine. Nichts Pasteurisiertes; bei diesen Temperaturen entstehen schon viele Xenobiotika, werden Vitamine, Enzyme zerstört (manche mehr, manche weniger). Die Schädlichkeit pasteurisierter Milch (egal von welchem Tier) ist längst bekannt. Zuträglich ist Rohmilch-Joghurt aus der Milch von Weidetieren, die auch im Winter im Wesentlichen Heu fressen. Schmeckt unvergleichlich viel besser als Joghurt aus dem Bioladen. Gibt einfache Geräte, mit denen man Joghurt in ca. 10 Stunden herstellen kann.

#8: Alles Fermentierte, z.B. Miso (gibt es auch in Rohkostqualität), z.B. mit Ingwer, das hält mich munter; natürlich Sauerkraut usw.

#9: Gelegentliches Fasten, so 12 Stunden jeweils. Wenn man so durch die Lebensmittelabteilungen streift, liegt der Gedanke an Verhungern ja sehr nahe. Aber ehe man völlig verzweifelt, kann man auf eine sehr alte, sehr gut erforschte Methode zurückgreifen: die des Küssens. Falls jemand Geeigneter um die Wege ist - dafür sollte man rechtzeitig und nachhaltig sorgen. Wird leider immer wieder vergessen.

Jedenfalls: Glücklichen Advent!

Herzlich
Windpferd
 
Na dann will ich euch den neuen Foodwatch-Newsletter auch nicht länger vorenthalten:

es klang wirklich nach einer guten Nachricht diese Woche: Die EU einigt sich auf eine Regulierung der Finanzmärkte und will auch die Spekulationen mit Agrar-Rohstoffen eindämmen. Doch was uns die Politiker in Brüssel und Berlin als großen Erfolg verkaufen wollen, ist in Wahrheit: ein fauler Kompromiss. Die unmoralische Zockerei mit Nahrungsmitteln wird auch in Zukunft weitergehen können! Wir bei foodwatch sind wütend und enttäuscht. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble trägt den EU-Kompromiss mit - dabei hatte er stets versprochen, die exzessiven Auswüchse auf den Finanzmärkten zu stoppen. In Wahrheit hat der einflussreiche deutsche Minister mal wieder vor allem die Interessen der Finanzjongleure von Deutsche Bank und Co. geschützt.

Wir möchten Wolfgang Schäuble sagen: Eine solche Politik im Dienste der Finanzindustrie ist beschämend und enttäuschend! Daher: Machen Sie jetzt mit - schicken auch Sie eine E-Mail direkt an Bundesfinanzminister Schäuble, ganz einfach über unsere Website! Zeigen wir Herrn Schäuble gemeinsam, dass wir von seiner Lobby-Politik enttäuscht sind:

https://www.foodwatch.org/de/informieren/agrarspekulation/e-mail-aktion-das-ist-enttaeuschend-herr-schaeuble/

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat in Brüssel letztlich die Interessen von Deutsche Bank und Co. bedient. foodwatch-Aktivisten haben deshalb heute vor dem Ministerium demonstriert und Herrn Schäuble als "Mitarbeiter des Monats" der Deutschen Bank geehrt. Als Deutsche-Bank-Mitarbeiter verkleidet entrollten wir ein großes Banner: "Danke Wolfgang, unser Geschäft mit dem Hunger darf weitergehen. Deine Deutsche Bank". Das Finanzministerium tauften wir kurzerhand um in: "Eine Filiale der Deutschen Bank".
Warum kritisiert foodwatch die EU-Regulierung?

Die Einigung auf die EU-Richtlinie zur Finanzmarktregulierung (MiFID) sieht nur scheinbar eine strenge Begrenzung der Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen vor. Zwar sollen sogenannte Positionslimits - also eine Begrenzung der Anzahl spekulativer Kontrakte - eingeführt werden, allerdings nicht von einer zentralen europäischen Aufsichtsbehörde, sondern von jedem EU-Staat selbst. Dadurch aber ist ein Standortwettbewerb der Finanzplätze programmiert - und in einem solchen Wettbewerb kann ein Land nur dann gewinnen, wenn es möglichst laxe Limits setzt. Wollte eine Regierung mit strengen Positionslimits zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation beitragen, könnte sie dies nur zu Lasten der heimischen Finanzindustrie und auf Kosten von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen umsetzen. Es ist nur konsequent, dass dann jedes Land möglichst laxe Limits für Agrar-Spekulanten anwenden wird.

Es ist doch wirklich traurig wie lange sich die Damen und Herren Politiker Zeit lassen um den großen Zockern wenigstens mal den Spaß an der Zockerei mit Lebensmitteln zu erschweren.

Sie sollten sich allemale in Grund und Boden schämen!!!

Liebe Grüße Tarajal :)
 
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