2013 - Online-Petition gegen EU-Saatgut(-Tausch)-Verbot

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
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Wuhu,
die Weichen in der Gesetzgebung der Euopäischen Union wurden von den allmächtigen (Konzern-) Lobbys bereits gestellt - der Text der Online-Petition spricht für sich, weitere Worte sind wohl überflüssig...

Zitat:


Freiheit für die Vielfalt!

GEFAHR FÜR SAATGUT DURCH NEUE GESETZE


2013 wird das EU-Saatgutrecht überarbeitet. Die Industrie betreibt Lobbying für Gesetze, die kleine Samenhändler, Baumschulen, bäuerliches Saatgut und die Sortenvielfalt gefährden.


Saatguttausch: Bald illegal?


Der freie Tausch von Saat- und Pflanzgut zwischen Bauern und Gärtnern könnte strafbarwerden. Auch gefährdete Sorten dürften ohne aufwändige amtliche Zulassung nicht weitergegeben werden.

ARCHE NOAH und GLOBAL 2000 setzen sich für ein nachhaltigeres EU-Saatgutrecht ein. Zum Schutz der Vielfalt, der Konsumenten und der bäuerlichen Saatgut-Kultur.


Die Vielfalt braucht Sie!


JETZT PETITION UNTERZEICHNEN!



Eine gemeinsame Kampagne mit
Arche Noah


VIELFALT VERSUS PROFIT


Auf EU-Ebene wird eine neue Saatgutverordnung verhandelt, von der wieder einmal die Agrarkonzerne profitieren werden. Alte und seltene Sorten sollen dadurch in die Illegalität getrieben werden. Die bunt gesprenkelte Paradeiser, die violetten Erdäpfel, der gschmackige Apfel aus der Kindheit – all das würde aus unseren Gärten und von unseren Tellern verschwinden.


Während KonsumentInnen, GärtnerInnen und LandwirtInnen von der Vielfalt abgeschnitten werden, kann die Agrarindustrie aufatmen: Ist die Vielfalt erstmal verdrängt, können sie den Menschen die genormte Einfalt auftischen. Die EU-Saatgutverordnung fördert die Konzentration von Saatgut in den Händen weniger Multis. Für viele lokal angepasste, seltene und alte Sorten von Gemüse, Obst und Getreide wäre das das sichere Ende.

Vorgesehen sind kostspielige Testverfahren, die nur industrielle Sorten der Agrarkonzerne bestehen können – alte und seltene Sorten werden damit von Weitergabe und Anbau ausgeschlossen. Damit bestimmen die Konzerne, was angebaut werden darf und auf unsere Teller kommt.


Die EU-Saatgutverordnung muss die Vielfalt akzeptieren, statt sie zu vernichten. Nur eine echte Vielfalt an Sorten sichert, dass unsere Landwirtschaft sich an veränderte Bedingungen anpassen kann.


Kompletter Forderungstext
[siehe auch anhängendes PDF]; Zitat Ende; Quelle: freievielfalt.at - Freiheit für die Vielfalt! | Global 2000 Action Center

ARCHE NOAH und GLOBAL 2000 sind (tatsächlich noch) unabhängige, kleine Vereine und in jedem Falle unterstützenswert!

BITTE diese Petition online zeichnen und den Link zu dieser kopieren und an Familie, Freunde und Kollegen per Email weiterleiten!!!

 

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  • Saatgut_Petitionstext_ANG2K.pdf
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Hi,

irgendwie will ich garnicht diese Petition unterschreiben und meine Details preisgeben. Wie wäre es, wenn die 5000+ statt der Petition Briefe geschrieben hätten? Statt einer Liste im Internet ergäbe das ein Stapel Briefe von weit über 3 Meter in dem Briefkasten der entsprechenden Behörde. Und jetzt am besten noch an verschiedene Behörden... :D
 
Wuhu,
... die Weichen in der Gesetzgebung der Euopäischen Union wurden von den allmächtigen (Konzern-) Lobbys bereits gestellt...
es gibt anscheinend eine "leichte Entwarnung" - aber eben nur eine "leichte":

wienerzeitung.at/nachrichten/europa/europaeische_union/544202_Lob-und-Tadel-fuer-EU-Saatgutverordnung.html schrieb:
Global 2000 warnt: "Vielfalt bleibt gefährdet"

Lob und Tadel für EU-Saatgutverordnung


"Der Entwurf zur EU-Saatgutverordnung ist weniger schlimm als erwartet, aber es besteht noch kein Grund zur Entwarnung. Beispielsweise ist das Recht der Bäuerinnen und Bauern, ihr Saatgut untereinander zu tauschen, so für dieses keine exklusiven Eigentumsrechte vorliegt, noch nicht gewährleistet. Hier sind definitiv noch Nachbesserungen notwendig", analysierte Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, die Veröffentlichung der EU-Kommission. APA/DPA/PATRICK PLEUL

Wien/Brüssel. Die EU-Kommission hat am Montag in ihrem bereits im Vorfeld umstrittenen Entwurf für eine Saatgut-Verordnung Ausnahmen für die Nutzung traditioneller Sorten sowie für Kleinunternehmen vorgeschlagen. Der zuständige Konsumentenschutz-Kommissar Tonio Borg sagte in Brüssel, für althergebrachte Sorten würden weiter abgeschwächte Registrierungsvorschriften gelten, die Erfordernis nach Tests entfalle für sie. Aus Österreich kam Kritik, allerdings in ziemlich abgeschwächter Form.

Mehr zum Thema Neue Chance für altes Saatgut

Sogenanntes "für Nischenmärkte bestimmtes Material" müsse überhaupt nicht registriert werden, sagte Borg. Mikrounternehmen bräuchten zudem keine Registrierungsgebühren zu bezahlen. Konkret sieht die EU-Kommission vor, dass Unternehmen bis zu zehn Angestellten und einem jährlichen Umsatz von bis zu zwei Millionen Euro das für Nischenmärkte bestimmte Saatgut ohne Registrierung auf den Markt bringen können. Borg sprach von "Missverständnissen" im Zusammenhang mit bisheriger Kritik an Plänen der EU-Kommission in Hinblick auf traditionelle Sorten von Saatgut.

Die größten Saatgut- und Pestizidkonzerne weltweit.


Saatgut und Vielfalt
Ausgenommen von dem Anwendungsbereich der Verordnung ist nach Angaben der EU-Kommission der Einsatz von Saatgut für private Zwecke. Hobbygärtner könnten weiterhin jede Art von Pflanzenvermehrungsmaterial erwerben und ihr Saatgut in kleinen Mengen auf dem Markt bereitstellen, erklärte die Kommission. Insgesamt stellte die EU-Kommission ein Gesetzespaket bestehend aus fünf Rechtsakten für die Tier- und Pflanzengesundheit vor. Bevor es in Kraft treten kann, müssen der EU-Ministerrat und das Europaparlament darüber entscheiden.
Durchaus zufrieden reagierte Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V): "Unser Widerstand hat sich gelohnt." Man habe "Verbesserungen im Sinne Österreichs durchgesetzt." Er wolle nun weiter für den Erhalt der Biodiversität bei Saat- und Pflanzgut kämpfen, bestehende Allianzen mit anderen Ländern sollen vertieft werden. "Die neuen Saatgutverkehrsregelungen dürfen keine Mehrbelastungen für die Produzenten von Saat- und Pflanzgut bringen, insbesondere, wenn sie dem Erhalt der genetischen Vielfalt dienen", betonte der Umweltminister.


"Weniger schlimm als erwartet"
"Der Entwurf zur EU-Saatgutverordnung ist weniger schlimm als erwartet, aber es besteht noch kein Grund zur Entwarnung. Beispielsweise ist das Recht der Bäuerinnen und Bauern, ihr Saatgut untereinander zu tauschen, so für dieses keine exklusiven Eigentumsrechte vorliegt, noch nicht gewährleistet. Hier sind definitiv noch Nachbesserungen notwendig", analysierte Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, die Veröffentlichung der EU-Kommission.
Kaum Positives konnten dem Entwurf hingegen die Vertreter von Global 2000 abgewinnen. Agrarsprecherin Heidemarie Porstner: "Der heute veröffentlichte Vorschlag ist kein Beitrag zum Gemeinwohl, sondern dient den Interessen der Agrarkonzerne. Beispielsweise können viele Landwirte von den Ausnahmeregelungen nicht profitieren und werden an der Weitergabe von eigenem Saatgut gehindert. Der Saatgutmarkt liegt somit in der Hand der großen Konzerne."
Lob und Tadel für EU-Saatgutverordnung - Global 2000 warnt: "Vielfalt bleibt gefährdet" - Wiener Zeitung Online

"Missverständnis": EU lenkt bei Saatgut-Verordnung ein « DiePresse.com

EU-Saatgutverordnung: Ausnahmen für alte Sorten und Kleingärtner - Saatgut - derStandard.at

Saatgut: EU stellt "Verordnung light" nach Kritik vor - Berlakovich happy - Welt - krone.at
 

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  • APA-saatgut.jpg
    APA-saatgut.jpg
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die nochmalige Erinnerung!!! :kiss:

Das ist so unwahrscheinlich wichtig dass wir alte Saatgutpflanzen weiterhin als Samentauschhandel betreiben können - sonst sind wir irgendwann auf Gedeih und Verderb von Monsanto, Syngenta und Co. mit ihrem Genmanipulierten Saatgut ausgeliefert und das ist schädlich für Mensch und Tier. :cool:

Bitte unbedingt weiter dran bleiben und bitte, bitte die Petition mit unterzeichnen, wir mussen uns unserer Haut erwehren sonst ist sie bald nicht mehr unsere Haut!

Danke. :kiss:

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Na toll. Zwei Petitionen, die beide nicht ihr Ziel errreicht haben. So wird das nichts. Die Aktivisten sollten mal lieber ihre Kräfte bündeln anstatt immer nur zahlreiche Petitionen zum gleichen Thema zu erstellen.

Gegen den Saatgutrassismus gibt es nur eins: Ziviler ungehorsam!
 
Wuhu,
dieses Jahr
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ARCHE NOAH und GLOBAL 2000 setzen sich für ein nachhaltigeres EU-Saatgutrecht ein. Zum Schutz der Vielfalt, der Konsumenten und der bäuerlichen Saatgut-Kultur.

Die Vielfalt braucht Sie!

JETZT PETITION UNTERZEICHNEN!


Eine gemeinsame Kampagne mit Arche Noah

VIELFALT VERSUS PROFIT
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wird diese Verordnung "überarbeitet" - nach wie vor sind Unterschriften wichtig - also bitte weiterleiten, teilen, usw usf :)

Passend dazu...

Da und dort - vor allem in den USA - hat man dieses
und jenes gelesen; Nun stieß ich auf aktuelles:

People who grow their own food labeled 'extremist' by Dept. of Defense - Live Free, Live Natural -> Google-Übersetzung: Selbst-Versorger wurden vom Verteidigungsministerium als Extremisten eingestuft

Die wohl immanenteste Frage: Was hat Selbstversorgung (von Obst und Gemüse privater Menschen) mit (nationaler) Sicherheit (eines Staates) zu tun?!

Wobei es auch (noch) anders geht, nur halt auf der entgegengesetzten Ecke der Erde: Russia's small-scale agriculture proves highly productive -> Google-Übersetzung: Russlands kleinbäuerliche Landwirtschaft erweist sich als sehr produktiv

:idee:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
SEHR SEHENSWERT

Die Saatgut-Retter | ARTE
14. März. 22:00 Uhr

Wiederholungen:
So, 16.03. um 10:20 Uhr
Freitag 28. März um 10:15 Uhr
In nur 100 Jahren gingen aufgrund von Monokulturen über 75 Prozent der biologischen Vielfalt verloren. So liegen in allen Supermärkten dieselben Obst- und Gemüsesorten in den Regalen. Die Saatgut-Konzerne züchten Sorten, die die Landwirte nach jeder Ernte neu hinzukaufen müssen. Doch Landwirte und Wissenschaftler kämpfen europaweit um den Erhalt von biologischer Vielfalt.

Der Saatgut-Markt ist hart umkämpft. Fünf Großkonzerne, überwiegend aus der Chemiebranche, dominieren in Europa die Produktion und machen ein Milliardengeschäft. Sie züchten Sorten, die Agrarchemie benötigen und die Landwirte nach jeder Ernte neu hinzukaufen müssen. Denn wer die Saat hat, hat das Sagen. Doch inzwischen gehen Landwirte, Züchter und Wissenschaftler gemeinsam gegen diesen Trend zur Uniformität an und kämpfen um die Reichhaltigkeit unseres Essens, die zu verschwinden droht. Sie rufen nicht nur zum Wandel auf und fordern ein anderes Agrar-und Ernährungssystem, sondern sie retten und vermehren alte Sorten, züchten daraus neue und erneuern das, was zu verschwinden droht: das Saatgut der Bauern.

Das ist ein Novum in der Wissenschaft. Bisher befassten sich die Forscher fast ausschließlich mit hoch technisierten Labor-Züchtungen, die der Saatgut-Industrie durch Sortenschutz und Patente obendrein ein Alleinrecht auf Vermarktung bescherten. Allmählich entdecken Wissenschaftler jedoch, dass unser Ernährungssystem eine der wichtigsten Ursachen für Klimawandel, Artensterben, Wasserknappheit und Umweltvergiftung ist. Sie erkennen den Bedarf an Saatgut mit genetischer Bandbreite und zeigen, dass wir umweltschonende Sorten benötigen, die robust und anpassungsfähig sind. Wie früher üblich könnten die Bauern nun diese Sorten nachsäen und wären nicht mehr abhängig von den Saatgut-Konzernen. Doch das Saatgut-Gesetz verbietet es ihnen, diese Züchtungen einfach zu verkaufen oder zu tauschen. Es privilegiert das Einheitssaatgut der Konzerne.

Und bald könnte es noch schlimmer kommen: Die EU überarbeitet derzeit das Saatgut-Gesetz. Beeinflusst durch die Lobbyisten der Konzerne lässt es eine erneute Stärkung der Saatgutindustrie befürchten. Mittelständischen Unternehmen, insbesondere denen der Bio-Branche, könnte es die Existenzgrundlage entziehen. Die Politiker müssen jetzt Verantwortung zeigen.
 
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