Milch ist nicht gleich Milch - Vergleich nach Tierart u.a.

Kate

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Hallo zusammen,

als eigentlich kaum Milch-Esserin (meist nur Butter und Sahne in Bio-Qualität) wollte ich eine kleine Recherche zu Orotsäure machen (siehe dazu: https://www.symptome.ch/threads/wac...-vitamin-b17-stoppen.19114/page-6#post-852474; auch Kuklinski empfiehlt seinen unter nitrosativem Stress leidenden Patienten wenn ich es recht erinnere u.a. wegen der Orotsäure Milchprodukte).

Dabei stieß ich auf diese aus meiner Sicht interessante Seite: Milch ist nicht gleich Milch

Der Einfluss der (bei konventionellen Milchkühen entfernten) Kuhhörner auf die Milch wurde hier kürzlich im Forum erwähnt, ich hatte das noch nie gehört und fand die Aussage hier wieder (ohne, dass ich dem betreffenden Link Das Kuhorn als Beitrag zur Milchqualität schon gefolgt wäre).

Grüße
Kate
 
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Hallo Kate
Danke.
Es freut mich, dass Du Dich auch damit befasst hast, denn ich gebe wo ich kann Hinweise darauf, dass die Hörner bei Kühen einen Einfluss auf die Milch haben.
Es wurde ja auch gemessen, dass sich die Hörner beim Wiederkäuen erwärmen, dies durch die aufsteigenden Gase in die Kopfhöhlen und in die Leerräume am Hornanfang.
Bei Kühen ohne Hörnern bleiben diese Gase in den Kopfhöhlen und gelangen unter anderem ins Hirn.
Ebenso die Futterart, aber das ist schon etwas mehr bekannt.
Liebe Grüsse
KARDE
 
danke!:kiss: das mit den Hörnern hab ich kürzlich bei Storl und nochmals wo kurz gelesen....aber nicht so ausführlich.

Lg Therakk
 
Hoher Orotsäuregehalt von Schafmilch - Mythos?

Was den angeblich so hohen Orotsäuregehalt von Schafmilch betrifft, gibt es offensichtlich unterschiedliche Aussagen:

Orotsäure in der Milch verschiedener Spezies Schafmilch wird wegen ihres hohen Orotsäure Gehaltes gerühmt. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich dazu allerdings nur widersprüchliche Angaben (Tab. 1). Von Schafmilchproduzenten und –anbietern wird meist der Wert von Hallanger et al. 1953 oder Schwoerbel 1966 zitiert. Mit 32,4 mg Orotsäure pro 100 g Schafmilch wäre der Gehalt 3- bis 4-mal höher als in Kuhmilch, was nie bestätigt wurde. Trotzdem hält sich der Mythos hartnäckig. Deshalb hat die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP Schaf-, Ziegen- und Kuhmilch auf ihren Orotsäuregehalt untersucht und verglichen (Tab. 2).
Quelle: www.db-alp.admin.ch/de/publikationen/docs/pub_WehrmllerK_2008_16993.pdf (Orotsäuregehalt in Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch; Karin Wehrmüller, Ernst Jakob und Stephan Ryffel, Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP, CH-3003 Bern; 2007)

Was mir in der Tabelle 1 auffällt, ist, dass nicht nur die beiden hier genannten Untersuchungen "herausstechen" (sie sind die einzigen, die einen höheren Orotsäuregehalt der Schafmilch angeben), sondern auch, dass dies die beiden ältesten Untersuchungen sind (es geht dann erst 1971 weiter). Danach fällt der Wert auffällig ab und liegt meist deutlich unter dem der Kuhmilch.

Ist es denkbar, dass sich ab dieser Zeit etwas in der Schafzucht und/oder -Haltung verändert hat?

Jedenfalls kommt die Studie zu folgendem Ergebnis:

Orotsäurekonzentration der drei Milcharten ist signifikant (Tab. 2, Abb. 1). So ist der Orotsäuregehalt von Kuhmilch im September 2,5-mal und im März ca. 4,5-mal höher als der von Schafmilch; im Vergleich zu Ziegenmilch ist er im September 3-mal, im März 6-mal höher (p<0,001). Der Unterschied zwischen Schaf- und Ziegenmilch ist viel kleiner, aber immer noch signifikant (p<0,001).
Als mögliche Erklärung für die hohen Werte in den alten Untersuchung von Hallanger et al. (1953) wird eine evtl. ungenügende Selektivität der älteren Untersuchungsmethoden (mikrobiologische Methode) genannt. In der hier beschriebenen Studie erfolgte die Bestimmung der Orotsäure nach Trennung der organischen Säuren mittels HPLC und anschliessender UV-Detektion.

Interessant auch, dass gerade der vielgerühmte Yoghurt offenbar weniger Orotsäure als andere Milchprodukte enthält:
Joghurt und andere Sauermilchprodukte weisen geringere Orotsäurekonzentrationen auf, da sie von Milchsäurebakterien abgebaut, respektive weiterverarbeitet wird.
Käse wurde hier nicht untersucht, hat aber vermutlich aufgrund der Mikroorganismenaktivität auch einen geringeren Gehalt.

Es gibt laut dieser Studie innerhalb derselben Tierart und Rasse auch eine Abhängigkeit vom Fettgehalt: Der Orotsäuregehalt ist umgekehrt proportional zum Fettgehalt (je mehr Fett, desto kleiner der Wasseranteil und damit auch der Gehalt an Orotsäure).

Gruß
Kate
 
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Den Großteil der Menschen fällt es in der westlichen Zivilisation ziemlich schwer, um nicht zu sagen es ist unmöglich, ohne Milchprodukte zu sich zu nehmen auf Dauer gesund zu bleiben. Ich spreche hier nicht von kommerziellen Milchprodukten (oder auch Fleisch) Ich spreche von Tieren aus Weidehaltung! und (mindestens genau so wichtig) von Rohmilch! bzw. vergorenen Rohmilchprodukten. Die probiotischen Bestanteile , das Kalzium die Vitamine etc. stehen NUR SO dem Organismus zur Verfügung. Pasteurisierte oder gar Homogenisierte Milch ist vollkommen unbrauchbar, ja wirklich schädlich für den Menschen! Ebenso Fleisch, Fleisch aus Massentierhaltung wird sauer verstoffwechselt, es sind also die sog. Zivilisationskrankheiten vorprogrammiert. Nur Fleisch und Fette aus Weidehaltung enthält soviele Mineralstoffe dass es auch optimal verdaut werden kann. Eier, aber nur von freilaufenden "würmerpickenden" Hühnern. Für alle die noch immer nach einer wirklich ganzheitlichen gesunden Ernährung suchen, empfehle ich die Forschungen von Dr.Weston Price bzw. Ramiel Nagel.
 
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