Gammelfleisch

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
Es hört nicht auf: Immer wieder werden Tonnen von Gammelfleisch entdeckt und dann aufgedeckt, daß schon einige Tonnen davon verkauft und wohl auch gegessen worden sind. Igitt :mad: !

Trotzdem scheinen nicht viele Leute durch dieses Gammelfleisch krank geworden zu sein, was ich erstaunlich finde.

Warum das so ist, wird hier beschrieben:

Sondertipp: Wie krank macht uns Gammelfleisch wirklich?

U.a. werden diese Tipps gegeben:
1. Bei reinen Fleischstücken wie z. B. Putenbrust oder Schweine-schnitzel weisen bereits Geruch, Aussehen und Geschmack der gekauften Ware darauf hin, ob sie noch genießbar ist oder nicht.

2.
Vorsicht ist geboten bei:
• bräunlicher, gräulicher oder fleckiger Farbe,
• süßlichem, muffigen oder „merkwürdigem“ Geruch,
• nässenden, schmierigen oder blassen Produkten.

3.
Wer bei marinierten bzw. gewürzten Produkten sichergehen will, dass kein Gammelfleisch auf dem Teller landet, sollte reines Fleisch kaufen und dieses selbst einlegen sowie würzen.

4.
Im Kühlschrank hält sich Schweinefleisch 2-3 Tage und Rindfleisch 3-4 Tage. Leicht verderbliche Produkte wie Hackfleisch sollten möglichst noch am selben Tag verbraucht werden. In der Tiefkühltruhe bleiben Fleischwaren länger frisch, doch auch hier gibt es Fristen.

5.
Im Falle einer Lebensmittelvergiftung sollte stets ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Symptome nach einigen Tagen nicht von selbst abklingen. Bei Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und älteren Menschen ist vor allem bei starkem Durchfall und Erbrechen unverzüglich ein Mediziner zu kontaktieren.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta!

Ich weiss schon, warum ich kein Fleisch mehr esse :D !
Aber meine Kätzchen bekommen Rohfleisch, sogenanntes B.a.r.f :rolleyes: eine Wissenschaft für sich.

Nee, im Ernst: ich denke, das die Lebensmittelindustrie nicht nur im Bezug auf Fleisch in ihrem Pflichtbewusstsein dem Wohlergehen dem Menschen gegenüber sehr zu wünschen übrig lässt.

Die einzige Möglichkeit: alle Fertigprodukte meiden, möglichst Produkte von Firmen nehmen, die zertifiziert oder sonstwie kontrolliert anbauen, bzw. produzieren.

Lieber Gruss
Karin
 
Klar gehen wir Gefahren ein durch unsere industrielle Tierhaltung, die sicherlich auch nicht so angenehm sind für die Tiere selbst, aber vielleicht sollten wir in Betracht ziehen, dass wir auch durch verbesserte Kontrollen und Aufklärung mehr davon erfahren und durch gestiegenes Interesse der Verbraucher öfter "Skandale" in den Medien auftauchen. Denn auch in diesem Punkt stelle ich mir die Frage: Welche Wahl haben wir?
Natürlich gibt es einigen Menschen, die sich erlauben können 20 € pro Kilo Fleisch zu zahlen, dann kann ich auch einen besseren Service erwarten und natürlich auch besseres Fleisch, sowie ein besseres Tierleben, aber ich merke ja an mir selber, dass es sehr schwer ist

1. dieses Fleisch zu finden, denn im Supermarkt gibt es das nicht
2. dieses Fleich dann auch zu kaufen, wenn neben an, das Kottlett für 2,49 € das Kilo verkauft wird.

Wenn ich 400 € zum Leben haben jeden Monat ( nach den Fixkosten wie Miete, Auto), dann überlege ich nicht lange, sondern gebe keine 20 €uro aus. Schlecht, aber so ist es.
 
16.Juni 2011

Aufgeblähte Packung und übler Geruch

Komplett stillgelegt: In diesem Raum wurde das eingeführte Fleisch für die Gastronomie weiterverarbeitet.Bernhard Schlecht zeigt Odysso sein Fleischunternehmen. Seine Geschäftsidee: Steaks in fertigen Portionspackungen für die Gastronomie: „Also hier werden normalerweise die Steaks geschnitten. Die Ware kommt hier rein und läuft dann dort raus.“Normalerweise – aber gearbeitet wird hier nicht mehr. Denn der ganze Betrieb ist komplett verseucht. Verseucht mit: Clostridium estertheticum. Der Unternehmer hat eine Containerlieferung brasilianisches Rindfleisch gekauft und damit kam die Pest ins Haus, wie er berichtet: „Also hier haben wir dann so aufgegaste Packungen. Die sind noch originalverpackt direkt aus Brasilien.“ Das sind aufgeblähte Vakuumbeutel. Der Keim produziert nämlich Gas – und das hat es in sich.

Ideale Bedingungen: Kühl und im Vakuum

Anaerober Stoffwechsel: die Bakterien produzieren in der Vakuumverpackung ein übel riechendes Gas.Wenn die Packung geöffnet ist, entweicht ein abartiger Geruch. Bernhard Schlecht öffnet die Packung trotzdem weiter, um zu zeigen, dass das Fleisch in der Mitte wenig bis keinen Schaden genommen hat: „Und hier… schaut eigentlich nicht schlecht aus.“ Das Bakterium wächst nur ohne Sauerstoff und am besten bei Kühlschranktemperaturen. In solchen gekühlten Vakuumbeuteln gedeiht Clostridium estertheticum also prächtig.

Keim verbreitet sich weiterEinmal an der Luft, sterben die Bakterien zwar ab, sie bilden aber Sporen, eine Art Überlebenskapseln. Clostridium estertheticum sieht unter dem Raster-Elektronen-Mikroskop aus wie ein längliches Stäbchen. Daran lassen sich kleine Knubbel erkennen: das sind diese Sporen und die sind sehr widerstandsfähig. Die üblichen Desinfektionsmittel töten zuverlässig alle möglichen gefährlichen Keim ab, aber gegen die Sporen von Clostridium estertheticum hat Bernhard Schlecht damit vergeblich gekämpft. Gegen diesen Keim sind die Mittel wirkungslos. Sogar mit Essigsäure hat er es mehrfach versucht.

Sporen waren nicht mehr aufzuhaltenDas Bakterium bildet Sporen, die auf Arbeitsflächen und Unterlagen hängen bleiben und sich somit schnell auf bis dahin unbelastetem Fleisch niederlassen. Ursprünglich unverdorbene Ware ist somit auch betroffen. Wird das Fleisch vakuumiert, erwachen die Sporen zum Leben und die Bakterien beginnen das Fleisch zu zersetzen. Der Fleischunternehmer Bernhard Schlecht hat so unfreiwillig tonnenweise Gammelfleisch produziert. Er musste sein Unternehmen aufgrund des Bakteriums schließen. Bisher ist nur sein Fall bekannt.

Weitere Verbreitung muss verhindert werden

Wasserreinigung: Wird das Fleisch noch mit starken Gewürzen und Marinade umhüllt, nimmt man den Verwesungsgeruch nicht mehr wahr.Es ist unklar, wie weit das Bakterium Clostridium estertheticum inzwischen verbreitet ist und welche Gefahren für Verbraucher und Unternehmer von ihm ausgehen. Es sei sinnvoll, so schnell wie möglich Maßnahmen zu treffen, die verhindern, dass sich der Keim weiter verbreitet, so Dr. Armin Mareis vom Veterinäramt Mindelheim. "Das wäre volkswirtschaftlich sinnvoll und auch für den einzelnen Betrieb."

Vermutlich aus SüdamerikaDas Bakterium gelangte vermutlich über Fleisch aus Südamerika nach Europa und wurde in Deutschland im Juli 2010 erstmals als solches identifiziert. "Fleisch mit solchen Eigenschaften ist zum Verzehr nicht geeignet und wird von Verbrauchern in der Regel als ungenießbar erkannt", stellte das Verbraucherschutzministerium im Juli 2010 fest. Eine abschließende Bewertung gibt es aber nicht und auch sonst wurde nur wenig unternommen, um den Keim zu bekämpfen.




Quelle: Fleisch gammelt weiter - SWR Fernsehen :: Odysso | SWR.de
 
Die Tipps im Zitat beschreiben aber nicht, wieso einige nicht krank wurden, sondern wie man sich vorher absichern kann, bzw. was danach zu tun ist. Die Ratschläge sind allgemein gültig für den Umgang mit Fleisch, auch wenn es von ganz normaler Qualität ist.
 
Oben