Im Takt der Zeit

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04.07.11
Beiträge
52
Ich bin mit Partner im Urlaub. Die Geräusche am Ort sind ungewohnt,
da die Kirchturmuhr jede Viertelstunde und zur vollen Zeit dann die vier Viertelschläge und die Stundenzahl schlägt.

Da ich schon so lange "zeitlos" lebe, wird hier bewusst, das die Zeit dennoch vergeht. Ja, ich kann nach kurzer Zeit sogar sehr genau vorher sagen, wann sie das nächste Mal wieder schlagen wird. Das Einschlafen gelingt also nicht wie sonst. Nach 3 Stunden wach liegen, inzwischen schnarcht es neben mir auch noch in voller Lautstärke, kündet es laut aus mir:

"Lieber Himmel hilf, ich möchte doch auch so gerne schlafen!"

Kaum ist es raus, werde ich erhört.

Mein Partner dreht sich um, schnappt sich Kissen und Zudecke und schläft im Nebenraum weiter. Ob die Turmuhr nochmal geschlagen hat kann ich leider nicht sagen, da ich inzwischen eingeschlafen war!
 
Bewusster ATEM

Atmen - wie selbstverständlich es doch scheint und wie wenig bewusst ATMEN oft ist.

Seit ich bewusst atme, hat sich viel in meinem Leben verändert. Fließt der Atem ungehindert, spürt er unter anderem auch all jene Stellen im Körper auf, die aus der Balance geraten sind, um sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu ist nichts weiter nötig als den Atem frei fließen zu lassen.

Ins Bewusstsein tritt die Atmung oft erst, wenn sie durch eine Erkrankung oder durch Angst behindert oder blockiert ist.

Dabei versorgt der Atemstrom mit LEBEN!

BEWUSSTER, weicher ATEM läßt alles frei fließen.

Was meinem LEBEN nicht länger dient, darf im AUSATEM bewusst frei aus mir heraus fliessen, um im nächsten EINATEMZUG dem Raum zu geben, was darauf wartet, JETZT von mir gelebt zu werden.

Ein und aus...
ewig fließend...
füllend und leerend...

Zeitlebens ist es DA - im bewussten Atem ist es auch PRÄSENT.

So verKÖRPERt sich BewusstSEIN bereits im Atemstrom.
 
Das laute Drama und der Stummfilm

Während auf einer Spur des Lebens der TONFILM läuft,
sich laut lärmend in den Mittelpunkt drängend,
Dramatik provozierend,
alle Sinne einnehmend,
die Szenerie beherrschend,
Wesentliches verhüllend…

…läuft unmerklich daneben
in aller Stille,
ohne Aufhebens zu machen,
wortlos,
gestenreich,
das Wesentliche offenbarend
der STUMMFILM,
der einfach zeigt,
was IST.

Als achtsame Beobachterin kann ich wählen,
welchem Film ich meine Aufmerksamkeit schenke!
 
Gewahrsein

Mitten hinein in die innere Stille fährt ein Gedanke:

Was wäre gewesen, wenn Jesus
in einem weiblichen Körper geboren wäre?

Hätte er die gleichen Chancen gehabt?
Wäre seine Botschaft angekommen?

Nie zuvor hat sich mir diese Frage gestellt.

Als ich daraufhin sowohl einen Mann als auch eine Frau frage,
erhalte ich unabhängig voneinander folgende Antwort:

Sie wäre geSTEINigt worden!


Da lausche ich wieder nach innen und werde gewahr, das dieses zu STEIN gewordene Wesen sich wünscht aus diesem Zustand zu erwachen, lebendig zu sein, das Leben mit zu gestalten.

Und ich rufe ihm zu:

Komm her zu mir!
Hier darfst du SEIN!
Ich gebe dir RAUM,
damit sich deine Fülle offenbare!
 
Gewahrsein

Vielleicht wäre sie wirklich gesteinigt worden, wenn sie trotz Ignoranz und ohne Widerhall gehandelt hätte. Wahrscheinlicher wäre wohl, das sie frühzeitig mundtot gemacht worden wäre: erst belächelt, dann peinlich berührt belächelt, dann verlacht, dann unterdrückt, eingesperrt, zwangsverheiratet, verprügelt oder als arme Irre fortgejagd. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein armes Mädchen in der damaligen Zeit irgendein Gehör gefunden haben könnte und die Geschichtsschreibung "überlebt" haben könnte.
Wer weiß es schon, vielleicht war er/sie noch mal hier und es ist genauso passiert?;)

LG
Cassandra56
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das laute Drama und der Stummfilm

Aber ist es nicht völlig verwirrend, zwei unterschiedliche Botschaften wahrzunehmen? Ich schaffe es kaum, gleichzeitig zu hören und zu schauen. Wenn auch noch dazukommt, dass die Botschaften nicht zusammenpassen, gerate ich aus dem Gleichgewicht. Das macht Kommunikation echt grausam schwierig! Und welche Botschaft ist wie zu beantworten? Eine echte Theaterleistung würde ich meinen!

LG
Cassandra56
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier ist m.E. ein gutes Beispiel für Tonfilm und Stummfilm zu sehen, allerdings ohne Drama, eher fröhlich und einfach herrlich!



LG;)
Cassandrafivesix
 
Mein grüner Daumen

Meine Pflanzen zeigen mir, das „mein grüner Daumen“ ihnen wohl tut, in dem sie drinnen wie draußen vor Gesundheit strotzen und Blicke auf sich ziehen. Es ist so wunderbar den Werdegang von der Aussaat übers Wachstum bis hin zur Samenaustreibung zu beobachten und liebevoll zu begleiten.

Wenn es im Frühjahr draußen noch kühl ist, die Tage langsam heller werden, säe ich bereits die ersten Samen aus, um die Blütenfülle im Sommer vorzubereiten. Ich verschwende keinen Gedanken daran, wie viele Blüten es sein werden, wenn ich die Samen zunächst liebevoll in Händen halte, sie segne, um sie dann in die vorbereitete Erde zu legen. Ihre schützende Hülle sorgt dafür, das Wachstum in aller Ruhe geschehen kann, abseits jeglichen Trubels.

Pflanzen mögen Ruhe in dieser Phase, brauchen ausreichend Licht, Luft, Wärme und Wasser, um so zu gedeihen, dass alle angelegten Potenziale sich optimal entfalten. Dieser innere Entfaltungs-Prozess ist zunächst unsichtbar. Trotzdem geschieht ganz viel, wie wenig später deutlich sichtbar wird.

Sobald die Pflänzchen ihre Köpfe aus der Erde recken gilt es, sie genau zu beobachten, ihre Bedürfnisse nach Nahrung und Licht wahrzunehmen und zu befriedigen, damit die OBERIRDISCHE Wachstumsphase ebenso behutsam gelingt wie die UNTERIRDISCHE. Die Verhältnisse sind optimal, wenn ein sattes Grün zu sehen ist.

Nach einiger Zeit wird es zu eng in der Aussaatschale. Die Pflänzchen treiben nach allen Seiten aus und verwurzeln sich in der Erde. Jetzt brauchen sie Raum, um in ausreichendem Abstand zur nächsten Pflanze ganz für sich wachsen können. Deshalb sorge ich durch Vereinzelung dafür, das jede Platz hat, sich in alle Richtungen auszudehnen.

Während dieser Phase mögen sich die Pflänzchen äußerlich ähneln, doch recht bald zeigt die treibende Kraft im Innern deutlich, wo Ausdehnung erfolgt ist oder das Wachstum gedrosselt wurde. Kraftvolle Stängel, grüne Blätter und erste Blütenansätze zeichnen gesunde Pflanzen aus.

Die Pflanzen lieben meine frei schwebende Aufmerksamkeit. So gedeihen und reifen sie am Besten. Vor der Auspflanzung ins Freie gönne ich ihnen stundenweise Aufenthalt im Freien, damit sie sich den äußeren Bedingungen anpassen können. Erst wenn die Witterung draußen optimal ist und die grüne Pracht eine gewisse Größe erreicht hat, setze ich sie an den Ort im Garten, wo sie ihre Blütenpracht voll entfalten können.

Liebevoll lasse ich meinen Blick über die Pflanzenkinder gleiten und wünsche ihnen gutes Gedeihen. Jeder Besuch im Garten lässt mein Herz höher schlagen, wenn ich die Blütenfülle wahrnehme, die sich mir nun offenbart. Hier und da entferne ich nach und nach Verblühtes, damit neue Blüten ihre Chance nutzen. Das Verblühte wird getrocknet und ist bereits die Fülle fürs kommende Jahr.

Auf dieselbe Weise entfalten sich in meiner Nähe auch die MENSCHEN.

Einige lassen sich eine Weile bei mir nieder, angelockt vom Duft der Aufmerksamkeit, die ich ihnen schenke. Wir geben uns RAUM zum Atmen und bestäuben uns gegenseitig mit Freude. Dann schwirrt jede/r los, bereit den eigenen Duft zu entwickeln und liebevoll zu verströmen!
 
Dieser Beitrag ist ein Geschenk. Ich sehe vor meinen Augen diesen wunderschönen Gartenl, die Blütenvielfalt und Harmonie, die Du dort ermöglichst.
 
Hallo engelin1,

ein sehr schöner Beitrag, ja es ist wichtig, den Pflanzen die nötige Pflege zu geben. Und ihnen Zeit zu geben, sich zu entwickeln.
Ich spüre und sehe es, wenn ich keinen Bezug zu einer Pflanze habe, dann gedeiht sie nicht richtig. Dasselbe geschieht, wenn sie am falschen Platz steht, dann frage ich sie, ob sie lieber einen anderen Ort hätte.
Manchmal muß ich auch auf eine neue Pflanze verzichten, weil im Garten kein Platz mehr für sie ist. Gerade bei Rosen fällt mir dies besonders auf. Und ich liebe Rosen. :fans:
So ist schon eine Pflanze, die ich eigentlich sehr mochte, eingegangen, um Platz zu machen für eine andere.

Segensgrüße

sidisch
 
Innere Berührung

Ich betrete eine Buchhandlung und weiß, welches Genre ich liebe. Eine Weile stöbere ich in verschiedenen Titeln, die ich mir näher anschauen will. Ein Verkäufer beobachtet mich dabei und fragt unaufdringlich und leise, ob er mir mit einer Empfehlung dienen kann.

Er schaut kurz auf die Titel in meiner Hand und dann für einen längeren Moment in meine Augen. Mir ist ein wenig so, als würde ich von ihm gescannt, auf angenehme Weise.

Dann bringt er mich gezielt an den Tisch mit Autoren, die mir bislang unbekannt sind, aber faszinieren könnten. Ein Buch in die Hand nehmend gibt er eine vorstellungsreife Inhaltsbeschreibung, ohne zuviel zu verraten und macht mich damit neugierig.

Kein Drängeln zum Kauf seinerseits, nur wohlwollende Achtsamkeit, wie ich darauf reagiere. Es bleibt nicht die einzige Empfehlung. Weitere folgen.

Als ich die Bücher kaufe, habe ich zutiefst das Gefühl, WAHRGENOMMEN worden zu sein und freue mich auf die Lektüre. Beim nächsten Besuch könne ich ihm ja berichten, wie es mir gefallen habe.

PS:
Er hat meinen Lesegeschmack voll getroffen!
 

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