Nun ist es der 3. Oktober und ich grüße hiermit deshalb gerade heute auch alle im Westen Deutschlands, die aus dem Osten gegrüßt werden wollen.
Zähle mich dazu. Mich berührt es und ich finde es wunderbar, dass wir uns Heute
nicht nur grüßen können sondern auch besuchen und austauschen.
Danke für Deinen Bericht aus erster Hand. Er zeigt authentisch die Befindlichkeiten
und Erschwernisse einer jungen Frau, die Bürgerin der DDR war.
Und er zeigt auch, dass es eine Schnittmenge gibt. Eine Schnittmenge der Beurteilung.
Das nämlich das eine Extrem schlecht und unbefriedigend ist. Das das andere
Extrem aber auch sehr zu kritisieren ist und die Menschen ohne Ideale einer aus
den Fugen geratenen Marktwirtschaft überlässt, in welcher der Mammon und der
pure Konsum Ersatzreligion geworden zu sein scheinen.
Das erste Extrem war menschenverachtend und bedrohte die Existenz auf
unmittelbare Art, dass zweite Extrem, unserer unreflektierter Konsumfetischismuss
ist ebenso menschenverachtend und entfremdend.
Ich habe jedoch den Eindruck, dass neben allen Ossi-Wessi-Kontroversen die
Menschen voneinander lernen und das wir als Nation dabei sind, uns neu zu
finden und zu besinnen.
Bedacht werden muss auch, dass die Bürger der ehemaligen DDR ohne Übergang
von einer Diktatur (Drittes Reich) in die nächste gezwungen wurden.
Das prägte Generationen und es liegt nun an den Jungen und Junggebliebenen,
diese aufgezwungende Last durch Begegnungen und durch das bewusste Leben
zu relativieren und individuell enttraumatisierend abzuarbeiten.
Diese Teilung führte zur Entfremdung. Wir sind dabei, diese zu überwinden.
Missverständnisse und Kontroversen sollten dabei als unumgänglich akzeptiert werden.
Danke für Deinen Bericht, ich hoffe, das andere folgen.