Polyneuropathie besiegt

  • Themenstarter Eugen1988
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Polyneuropathie hat individuelle Ursachen. Ich bin ein Beleg dafür denn inzwischen bin ich symptomlos geworden. Wie geht es denn deinem Vater mit der Diabetes-Neuropathie? Du sagst PNP hat mit Vitaminen fast nie etwas zu tun, wieviele Patienten kennst du, die es gewissenhaft versucht haben mit den Vitaminen und die gescheitert sind. Wenn du keine kennst, dann hat diese Aussage denselben Wert wie die Aussage: "Im Sommer regnet es fast nie und im Winter schneit es ab und zu"
 
PNP ist fast immer auf Durchblutungsprobleme zurückzuführen bei denen die Nerven dann mit Sauerstoff unterversorgt werden. Und diese Durchblutungspobleme hat man fast immer bei Diabetes weil da Zuckerablagerungen Kapillargefäße verengt.
PNP durch Vitaminmangel ist sehr selten. Es gibt zwei Varianten davon: PNP durch B12- und B1-Mangel. B12-Mangel ist relativ zum B1-Mangel noch häufig (absolut aber selten) und kommt eigentlich fast nur bei fehlendem Intrinsic-Faktor vor. B1-Mangel kommt wie die meisten anderen theoretisch möglichen Vitaminmängel in unserer westlichen Welt so gut wie nie vor.
Mein Vater hat jetzt ein anderes Antidiabetikum und bekommt Blutverdünner die den Blutfluss in den genannten Gefäßen verbessern. Dadurch hat sich die PNP gelegt.
 
PNP ist fast immer auf Durchblutungsprobleme zurückzuführen bei denen die Nerven dann mit Sauerstoff unterversorgt werden

Niacin und B6 fördern die Durchblutung.

B6 verursacht bei normaler Supplementation keine Polyneuropathie. der Zusammenhang geht darauf zurück das bei langfristigen Mega-Dosen in manchen Fällen eine Polyneuropathie ausgelöst haben zumindest steht es so in der Fachliteratur. In der selben Fachliteratur steht aber auch das bei normaler Supplementierung keinerlei Risiko besteht. Bei Mega-Dosen wie 500mg kann es langfristig bei seltenen Fällen zu einer PNP kommen bei normalen Dosen besteht das Risiko nicht.

Das B6 verursacht auch in solchen Fällen keine irreversiblen Schäden in der Regel verschwinden die Beschwerden sobald das Vitamin abgesetzt wird.

D.h es ist extrem unwahrscheinlich durch B6 eine PNP zu bekommen sofern man es nicht übertreibt.

Es gibt auch einige Studien bei denen B6 zu Verbesserungen bei PNP geführt hat.

Um das mal richtig darzustellen.
 
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Der Effekt auf deine Polyneuropathie liegt am B6 und dass B6 die Polyneuropathie ausschalten kann ist bekannt. Allerdings bringt das nur mittelfristig was, langfristig kompensiert der Körper aber diesen Effekt und Du hast eine schlimmere Polyneuropathie als vorher weil Du hochdosieren musst um den Effekt zu erhalten. Daher wird empfohlen B6 immer nur Schubweise zu nehmen.
 
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Hallo Eugen

Erstmal Glückwunsch dass du das lästige Problem besiegt hast und Respekt dass du selber eine Behandlung gefunden hast, die dir geholfen hat es dauerhaft loszuwerden.

Ich kenne auch ähnliche Symptome, wenn auch ein bisschen anders als bei dir, bei mir sind die Schmerzen auszuhalten (eher fibromyalgieartig) aber trotzdem lästig.
Dabei schmerzen meistens die Finger und eine Art Schwäche strahlt in den Arm aus.
Manchmal betrifft es aber auch Zehen und Füße.
Bei mir kommt und geht das auch eher so zeitweise.

Größere Sorgen bereiten mir eher die vegetativen Dinge, mit Blutdruckprobs, Übelkeitsgefühle-Magen, Puls usw...ist auch zeitweise mal schlechter und mal wieder um einiges besser, aber wenn es auftritt ist es nicht gerade angenehm...

Bin auch keine Diabetikerin, vermute eher toxische Probleme und oxidativen Stress (habe ua. noch 2 kleine Plomben und meine Mutter hatte auch ein paar drinnen)
Nehme B12 hochdosiert 500 bis 1000 mcg, die anderen B Vitamine normale Dosis, ca. 300 mg Magnesium, Selen, im Winter auch Vitamin D, bedarfsweise Kalium, Vitamin C ca. 250 mg, Zink 10 mg, bei Bedarf Kalzium, Vitamin E.

Warum die Fingerschmerzen mal besser mal schlechter sind, konnte ich bisher auch noch nicht so wirklich ergründen.

Ich habe hier mal kurz von Alpha Liponsäure gelesen, ich glaube dass ich das vielleicht sogar mal bestellt und noch daheim haben könnte. Muss ich mal gucken.

Ist es sinnvoll es zu nehmen, auch wenn man das Amalgam momentan (aus Kosten-, gesundheitlichen und logistischen Gründen) noch nicht rausnehmen lassen kann oder würde es dann schaden?

Wollte den Thread hier nicht stören, ich hoffe es ist kein Problem, aber vielleicht ist ja jemand hier der mit ALA Erfahrung hat (auch bei vegetativer Problematik und wenn man noch eine kleine Menge Amalgam drin hat)?

lg catlady ;)
 
Hallo Eugen,

zunächst einmal auch von meiner Seite einen herzlichen Glückwunsch zu Deiner Selbstheilung!

Aber wie kamst Du eigentlich darauf, dass es explizit die Polyneuropathie bei Dir ist? Und wie lange hast Du dich mit den Injektionen behandelt? Konnte das im Nachhinein von einem Arzt evtl. doch bestätigt werden?

Nun @catlady:
da ich in meinem Umkreis auch eine mir nahe stehende Person habe, die leider auch an Polyneuropathie leidet, bekam ich da doch Einiges mit im Laufe der Zeit..
Was ich persönlich gehört habe, ist, dass vor allem Gamma-Linolensäure oder Alpha-Liponsäure bei Betroffenen das gestörte Wahrnehmungsvermögen verbessern können. Aber bei der Alpha-Liponsäure glaube ich, dass diese eher bei diabetischer PNP eingesetzt wird..
Und bei Blei- und Arsenvergiftungen können da evtl. so Bindemittel wie Penicillamin helfen.

Aber hast Du denn abklären lassen, ob es sich bei Dir eindeutig um eine toxisch bedingte PNP handelt?

Nun habe ich nun eine Frage @alle, da ich mich mit meinem Problem hier an Euch wenden will, weil ich merke, dass hier einige dabei sind, die betroffen sind bzw. Ahnung von dem Gebiet haben. Nun hoffe ich, evtl. hier einige Infos bekommen zu können.
Wie oben erwähnt gibt es da eine Person in meinem Umfeld, die seit einiger Zeit mit den Symptomen von PNP zu kämpfen hat. Bei ist Ihre Erkrankung aber durch die vorangegangene Diabetes begünstigt worden.
Sie hatte schon die intravenöse Alpha-Liponsäure- Behandlung, nimmt Depressiva mit Amitriptylin, aber die Nebenwirkungen (Harndrang, Schwäche und Müdigkeit) belasten sie nun mal zusätzlich.
Auch zur Physio geht sie natürlich und macht Ihre Bewegungsübungen, um die Schmerzen ein wenig zu minimieren. Das hilft ihr eigentlich schon, aber halt nun mal auf kurze Sicht gesehen..Nun kann sie aber leider nicht immer zur Physio, da der Haushalt doch relativ groß ist (3 Kinder, 2 davon noch im Kindergarten) und die Erziehung und der Haushalt nun mal viel Zeit in Anspruch nehmen. Da hat sie Ihren Physiotherapeuten um danach gefragt, ob es denn nicht etwas gäbe, dass sie daheim abends machen kann, wenn die Kinder schlafen bzw. generell etwas, was daheim ausgeübt werden kann, da Ihr Zeitpensum nun mal begrenzt sind, aber Schmerzen sie doch belasten. Und Ihr Mann sieht das, aber sie ist so eine, die möglichst keinem zur Last fallen will, was das Ganze natürlich schwieriger macht...

Und naja der Physiotherapeut hat ihr ein paar Übungen für daheim gezeigt und sie gefragt, ob sie es denn nicht mal mit die Nahe-Infrarot-Tiefenwärme ausprobieren will.
Davon hat sie zuvor nicht wirklich was mitbekommen und hat sich dann von Ihrem Physiotherapeuten diesen Link zuschicken lassen mit Infos zu dieser Behandlungsmethode bei PNP .
Sie hat mich dann angerufen und wir haben uns zusammen an den PC gesetzt und uns das mal genauer angeschaut.
Uns bzw. Ihr hat schon engeleuchtet, dass durch die wärmende Stimulation die Muskeln gelockert werden und somit die Schmerzen minimiert. Vor allem spräche aus ihrer Sicht dafür, dass sie das ja daheim machen konnte, je nach Zeit und Bedarf - und mit 3 Kindern wäre das für sie optimal.
Allerdings hat die Sache einen Haken: es kostet eine gewisse Summe..

Und sie und ihr Mann überlegen noch, sind soweit ich weiß noch zu keinem wirklichen Entschluss gekommen, wobei sie wirklich eine Person ist, die alles Mögliche ausprobieren will, um ihre Symptome zumindest zu behandeln.

Jetzt meine Frage an Euch: hat denn jemand von Euch schon mal etwas davon mitbekommen? Oder gar selber Erfahrungen gemacht?
Oder hat jemand andere Tipps, wie sie das in ihrem Fall so gut es geht in den Griff bekommen könnte? Was kann ich denn als ihre Freundin denn da tun? Die Frage an die Leute, die jemanden mit dieser Krankheit kennen oder pflegen.

Ich wäre Euch um jeden Rat, jede Idee und jede Info wirklich sehr dankbar!

Vielen Dank schon mal im Voraus und alles Gute an all die Betroffenen!!

Liebe Grüße,
Sandra
 
@Sandra8:
Meine Ansicht: Erstmal müsste vermutlich der Diabetes sehr streng eingestellt werden so noch nicht geschehen. Die Ernährung müsste angepasst werden (Ernährungsberatung). Und dann gäbe es die Möglichkeit, nach Nährstoffdefiziten zu forschen und diese versuchsweise rasch auszugleichen.
Bspw. ein Arzt für Mikronährstofftherapie / Mitochondrienmedizin könnte die entsprechenden Untersuchungen machen. Da die gesetzl. Kassen diese grundlegenden Labor-Untersuchungen nicht zahlen (zumindest in D), müssen die Laborleistungen größtenteil privat bezahlt werden.
Meiner Meinung kommt eine solche Untersuchung vor allen weiteren fraglichen zusätzlichen Therapieformen.

Nach Dr. Kuklinski sollte bei jeder chronischen Erkrankung parallel zur klassischen medikamentösen Behandlung die Mikronährstoffseite abgesucht werden, und alle Defizite ausgeglichen werden, da sich diese Mängel auf Mitochondrienebene sehr ungünstig auswirken. ALA ist sicher schon mal sehr gut, aber allein vermutlich nicht ausreichend.

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Allgemein zum Thread:

Da Eugens Probleme sich streng auf die Füße beschränkten, würde ich noch am ehesten einen Vitamin B5 Mangel vermuten (Panthothensäure), dass ist absolut typisch dafür (brennende und schmerzende Fusssohlen). Der Arzt hätte das erkennen müssen, und wenn er für Eugen die Untersuchung der B-Vitamine und Mineralien schon nicht auf Krankenkassenkosten machen kann/will hätte er ihn zumindest darauf hinweisen müssen, dass er diese Untersuchungen z.B. auf private Kosten in einem medizinischen Labor vornehmen lassen kann/ sollte. Auch wenn B5 Mangel keine Poly-Neuropathie an sich erzeugt, handelt es sich trotzdem um eine Nervenerkrankung. B-Vitamine sollten immer in einem Komplex eingenommen werden, das war schon mal richtig. Bei Niacin gibt es flushfreies und nicht flushfreies B3. Einige Leute vertragen wohl das flushfreie B3 besser. Allerdings wäre es sicher gut, die Präparate nicht generell einfach auf Verdacht zu nehmen, gerade wenn sie hochdosiert sind. Sondern zunächst die Serumkonzentrationen der einzelnen B-Vitamine, evtl. auch anderer Vitamine, Mineralstoffe usw. messen lassen und die dann auch dauerhaft im Auge behalten.

Mit der Behauptung, B1 und vor allem B12 Mangel wäre *selten* gehe ich übrigens überhaupt nicht überein. Gerade für B12 ist diese Behauptung völlig falsch und gefährlich. Bei den in Deutschland deutlich zu niedrigen Grenzwerten von 200pg/ml vieler veralteter Labors mag B12 Mangel fälschlicherweise als selten eingeordnet werden, defakto sagen aber gute Labore heute, dass ein Wert von <400 pg/ml einen Mangel nicht ausschließt! Nur ein zusätzlicher normaler Methylmalonsäurewert kann beweisen, ob ein Mangel vorliegt oder nicht. In Japan bspw. ist der untere(!) Grenzwert sogar bei 550pg/ml. Link:
Deutsches Ärzteblatt: Ursachen und frühzeitige Diagnostik von Vitamin-B12-Mangel (03.10.2008)

Im übrigen finde ich es suspekt wenn jemand hier behauptet (z.B. "Gesunder"), er/ sie kenne wirksame Therapien, möchte diese hier aber nicht öffentlich benennen oder diskutieren, da "ihn sonst der Undank ereile". Stattdessen solle man sich in einer PN an die Person wenden um Details zu besprechen.

Dabei besagen die Forenregeln doch eindeutig, dass genau das nicht erwünscht ist! Aus dem Grunde, dass alle Leser von dem Wissen profitieren sollen. Ich sehe auch keinen einleuchtenden Grund, Wissen oder Erkenntnisse
zurückzuhalten, so denn tatsächlich welche/s da ist.
 
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Cameron,
Ich bin mit allen Punkten einverstanden, allerdings muss ich sagen, dass ich Anfangs auch auf B5-Mangel allein spekuliert habe. Die Supplementierung war aber erfolglos. Ansonsten kann ich noch hinzufügen, dass man bei B12 bei den Formen (Cyano, Adenosyl oder Hydroxy) aufpassen muss. Der Erfolg kann ausbleiben, weil die Form nicht passt. Viele geben hier auf und warten auf weitere Verschlechterung unter Lyrica-Einsatz. Man sollte aber bevor man an dieser Stelle hinschmeißt alle Formen ausprobiert haben unter Hinzunahme von Magnesium (möglichst). Das Buch von Kuklinski ist in dieser Hinsicht tatsächlich ein guter Leitfaden.
Ich konnte den B12-Mangel inzwischen als den Hauptverursacher meiner PNP identifizieren. Ich bin weiterhin zu 95% symptomlos und spritze mir B12-Adenosylcobalamin monatlich in den Allerwertesten, das reicht voll und ganz.

Ein Verwandter von mir hatte lange Zeit eine Anämie und hat ständig Eisensupplementierungen vom Arzt verschrieben bekommen. Es besserte sich leider nichts bis ich ihm ein Vitamin B-Komplex empfohlen habe. Sein HB ist jetzt normal.
Ich meine, wie kann man das als Arzt nicht wissen?
Er war immerhin bei zwei Allgemeinärzten und einer hat ich ihn sogar zu einem Hämatologen geschickt, welcher ebenfalls keine Ursache finden konnte für sein "geheimnisvolles" Leiden. Es ist einfach erschreckend wie der Patient gedankenlos behandelt wird, nach dem Motto, was nicht in den Richtlinien steht wird nicht beachtet.
 
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Hallo an alle,
vielen Dank für Eure informativen Antworten, das hat mich weiter gebracht!
Ja wir sind nun auch auf der Suche nach einem Arzt , der sich speziell mit der Ernährung hinsichtlich PNP auskennt und uns da weiterhelfen kann.

LG,
Sandra
 
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