Erfahrung mit Dumping-Syndrom?

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Hi,

ich würde gerne wissen, ob hier jemand schon Erfahrungen mit der Behndlung des Dumping-Syndroms gemacht hat. Speziell interessiert mich natürlich, welche Medikamente bzw. sonstige Behandlungsmethoden Erfolg hatten.
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Dumping-Syndrom
Ich poste es hier unter "Diabetes", da es wohl gerade bei Diabetikern (aber nicht nur!) als "funktionelles Dumping-Syndrom" auftritt.

Die meisten Ärzte kennen dieses Syndrom nur als Folge einer Magenoperation, was natürlich Unsinn ist, da der Effekt natürlich bei jeder Motilitätsstörung auftreten kann.

Grüsse
Paul
 
Hallo Paule,

hier ging es schon einmal um das Dumping -Syndrom: https://www.symptome.ch/vbboard/koennte-problem/52393-pylorus-insuffizienz-gallereflux.html

Der Mechanismus der Hyperglykämie und dann der Hypoglykämie wird hier erklärt:

3.2. Spätdumping
Die fehlende Pylorusfunktion des Magens führt zur zu schnellen Resorption von Glukose mit nachfolgender Hyperglykämie. Der hohe Blutzuckerwert stimuliert reaktiv die vermehrte Ausschüttung von Insulin, worauf es im Sinne einer Gegenregulation zur Hypoglykämie kommt. Das Spätdumping tritt etwa 2-3 Stunden nach der Mahlzeit auf.
Dumping-Syndrom - DocCheck Flexikon

Auch hier geht man davon aus, daß das Dumping-Syndrom immer im Zusammenhang mit einer Magenoperation auftritt:

Das Dumpingsyndrom wird als Komplikation nach Operationen am Magen gesehen, denn ohne Operation am Magen gibt es kein Dumpingsyndrom! Warum nicht jeder Patient, der am Magen operiert wurde, am Dumpingsyndrom leidet ist aber unklar.
....
Die Ernährungstherapie ist die Basis in der Behandlung des Dumpingsyndroms. Durch Aufteilen der Hauptmahlzeiten auf viele kleine Mahlzeiten verbessert sich das Beschwerdebild. Kaut der Patient gut, ist eine Breikost nicht notwendig. Ein weiterer Punkt wäre das zeitliche Trennen von festen und flüssigen Speisen, um die Darmpassage nicht zu beschleunigen.
Die Patienten sollten eine halbe Stunde vor der nächsten Mahlzeit nichts trinken. Leicht resorbierbare KH sollen gemieden werden, statt dessen sollten komplexe KH empfohlen werden. Durch den Einsatz von Ballaststoffen wird die Verweildauer erhöht und die Osmolarität im Darm gesenkt. Ein flaches Hinlegen nach dem Essen, kann die schnelle Entleerung in den Darm verlangsamen. Da es durch den schnellen Transport zu einer sekundären Laktoseintoleranz kommen kann, sollten laktosefreie Milchprodukte empfohlen und eingesetzt werden. Durch die schnelle Passage laufen die Verdauungsenzyme hinterher und es kann zu einer Steatorrhoe kommen. Ein Stück Brot mit Butter, ein paar Minuten vor der Hauptmahlzeit kann dem entgegen wirken. Der Einsatz von Pankreasenzymen wäre bei Steatorrhoe indiziert. Es kann so zur Verbesserung der Fettverdauung kommen und das Fett kann energetisch genutzt werden.
Sollten normale Fette nicht vertragen werden, können diese gegen MCT – Fette getauscht werden.
www.diaetologen.at/blueline/upload/watzingerabstract.pdf

Hier wird das kurz gefaßt:
Therapie: häufige, kleine eiweißreiche Mahlzeiten, Vermeidung von KH
Dumpingsyndrom

Medikamentös werden Anticholinergika, Betablocker und Sedativa angewendet.
Dumping-Syndrom - DocCheck Flexikon

Grüsse,
Oregano
 
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