Wechselwirkung Osteocalcin und Glucosestoffwechsel

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Fragestellung: Beeinflussen hormonelle Substanzen aus dem Skelettsystem den Energiestoffwechsel?

Hintergrund: Schon länger gibt es Hinweise darauf, dass das Skelettsystem endokrin aktiv und an der Regulation des Energiestoffwechsels beteiligt ist. Umgekehrt scheinen Hormone, die am Energieumsatz und an der Adipogenese beteiligt sind, im Skelettsystem aktiv zu sein. So konnte gezeigt werden, dass das Fettgewebehormon Leptin einen wesentlichen Einfluss auf Knochendichte und Osteogenese hat. Die Rolle des osteoblastenspezifischen Moleküls Osteocalcin im Knochenstoffwechsel ist weitgehend ungeklärt, obwohl es als Protein sehr gut erforscht ist. Osteocalcin-Knock-out-Mäuse haben eine höhere Knochendichte. Deswegen hat man diskutiert, ob das Hormon vielleicht eine Funktion bei der Kalzifizierung des Knochengewebes hat. Die Gruppe um Gerard Karsenty (New York) beobachtete bei Osteocalcin-Knock-out-Mäusen eine erhöhte Menge an viszeralem Fett. So kam man zu der Hypothese, dass Knochenzellen Signale aussenden, die den Metabolismus beeinflussen können.......
Derzeit werden gerade zur Behandlung bei Diabetes weltweit neue Strategien erforscht, die auf die Vermehrung von Insulin produzierenden Zellen abzielen. Die Erkenntnis, dass hierbei Signale aus dem Skelettsystem wichtig sind, macht diese für neue Ansätze möglicherweise auch gegen Osteoporose nutzbar. In weiterführenden, bisher nicht veröffentlichten Studien gibt es Hinweise, dass auch beim Menschen ein erhöhter Osteocalcingehalt im Blut mit einem niedrigeren Blutzuckerspiegel einhergeht.
Neue Funktion eines Knochenhormons entdeckt - Osteocalcin beeinflusst auch den Glukosestoffwechsel ::: InFo Diabetologie

Noch sind das Grundlagenforschungen. Aber ich finde diesen Ansatz sehr interessant und kann nur wünschen, daß auf diesem Gebiet auch praktische Ansätze gefunden werden.

Gruss,
Uta
 
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