"Avandia" (=Rosiglitazon) in der Kritik

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Das "arznei-telegramm" berichtet: Mehr Herzinfarkte unter Rosiglitazon (Avandia®)

Das arznei-telegramm (at) berichtet in seiner Ausgabe vom Juni dieses Jahres, dass unter dem Antidiabetikum Rosiglitazon (Avandia®) das Herzinfarktrisiko signifikant zunimmt. Das hätte eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien ergeben.

Die blutzuckersenkende Therapie bei Typ-2-Diabetes soll Symptomen der Hyperglykämie und mikro- sowie makrovaskulären Folgeerkrankungen vorbeugen, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache bei diesen Patienten sind.

Eine aktuell im New England Journal of Medicine publizierte Metaanalyse von 42 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt knapp 28.000 Patienten errechnet ein um etwa 40% erhöhtes Herzinfarktrisiko unter dem Glitazon im Vergleich zu Placebo oder anderen Diabetesmitteln wie Glibenclamid.

Neben der Zunahme von Herzinfarkten und Schlaganfällen wird auch das Herzinsuffizienzrisiko im Vergleich zu Placebo signifikant gesteigert (DREAM- und ADOPT-Studie). Das at weist darauf hin, dass es sich bei einem relativen Risikoanstieg um 43 % bzw. 64 % um eine Größenordnung handelt, die auf der Nutzenseite in der Behandlung chronischer Erkrankungen beispielsweise mit Statinen oder Thrombozyten-Aggregationshemmern nicht erreicht wird. Durch diese Strategien wird das relative Risiko kardiovaskulärer Komplikationen üblicherweise um 20 % bis 30 % gesenkt. Wegen des dringenden Verdachts auf Kardiotoxizität hat Rosiglitazon nach Meinung des at außerhalb randomisierter kontrollierter Studien keinen Platz in der Behandlung des Diabetes mellitus. Auch von dem Glitazon Pioglitazon (Actos R) rät das at wegen Steigerung des Herzinsuffizienzrisikos ab.

(Quelle: Berliner Budget-Bulletin 03/07)
Das "arznei-telegramm" berichtet: Mehr Herzinfarkte unter Rosiglitazon (Avandia®)

Gruss,
Uta
 
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