Diabetes und Parodontitis

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.792
.. Studien haben nachgewiesen, dass eine nicht behandelte Parodontitis bei schlecht eingestellten Diabetikern schneller und heftiger verläuft als bei gut kontrollierten Diabetikern und gesunden Menschen. Außerdem leiden Diabetiker häufiger an eitrigen Zahnfleischabszessen, Zahnfleischentzündungen mit Geschwüren und Rissen in den Mundwinkeln. Ebenso treten Wundheilungsstörungen nach Zahnentfernungen bei Diabetikern gehäuft auf. Mundtrockenheit, die durch bestimmte Medikamente verursacht wird, kann diese Symptome noch verstärken.
Umgekehrt kann eine nicht behandelte Parodontitis auch den Diabetes negativ beeinflussen. “Die Entzündung im Mund kann, wie andere Entzündungen im Körper auch, eine Insulinresistenz an Zielzellen, beispielsweise der Leber, des Fettgewebes und der Muskeln, auslösen, so dass das Hormon Insulin, welches für die Senkung des Blutzuckers verantwortlich ist, nicht mehr ausreichend wirkt. Dies führt zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte und erschwert die Einstellung des Blutzuckers”, ...
Parodontitis und Diabetes – ein gefährliches Duo

Diabetiker sollten ihre Zähne und ihren Mund besonders gut pflegen und dafür sorgen, daß möglichst gleich gar keine Entzündungen entstehen. Denn jede Entzündung im Körper kann auch den Blutzucker beeinflussen und die Wirksamkeit von Insulin.
Eine professionelle regelmässige Zahnreinigung wäre gerade bei Diabetikern gut. Auf jeden Fall sollte jeder Diabetiker seinem Zahnarzt sagen, daß er Diabetiker ist.

Andersherum kann ein gut einstellter Diabetes positiv auf die Zähne mit allem Drum und Dran wirken; deshalb sollte auch auf die Blutzuckereinstellung geachtet werden.

Gruss,
Uta
 
Hallo,

aus obigem Link:
Wenn zwei Volkskrankheiten wie Diabetes und Parodontitis aufeinandertreffen, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Die beiden Krankheiten treffen nicht aufeinander, sondern haben eine gemeinsame Ursache.

Sinnvoll wäre es m.E., die gemeinsame Ursache zu erkennen und daran zu arbeiten. Damit könnte man dann auch noch den drohenden Schlaganfall, Herzinfarkt, und viele andere Krankheiten vermeiden.

Als gemeinsame Ursache sehe ich ganz eindeutig eine Mangelernährung bzw. Unterversorgung mit Mikronährstoffen. Diese Unterversorgung führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Freien Radikalen und schützenden Antioxidantien (Radikalenfänger). Dieses Ungleichgewicht nennt man oxidativen Stress. Damit verbunden sind auch immer viele Entzündungsprozesse im Körper. Oxidativer Stress schädigt die Zellen und beeinträchtigt Körperfunktionen und Stoffwechselvorgänge. Volkskrankheiten wie Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes, Gicht, Krebs, entzündliche Darmerkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Parodontitis, grauer Star und andere sind das Ergebnis.

Für eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen, die zu oxidativem Stress führt, gibt es unterschiedliche Gründe, z.B.:


  • Meistens zu wenig essen von Obst und Gemüse (reich an Antioxidantien) in der richtigen Vielfalt und Qualität (betrifft ca. 90 % der Deutschen) – empfohlen werden in Deutschland mindestens 5 Portionen, in Frankreich bereits 10 Portionen.

  • Abnahme der Mikronährstoffe in Obst und Gemüse (ausgelaugte Böden, unreif Geerntetes, lange Lagerzeiten und Transportwege, usw.) und in anderen denaturierten Nahrungsmitteln


  • nicht gedeckter Nährstoffbedarf bei Belastung durch zusätzliche Freie Radikale, z.B. durch Pestizide, Herbizide, Abgase, Schwermetalle, Schimmelpilze, Lösungsmittel, Stress, Rauchen, Medikamente, Krankheit, in der Schwangerschaft, bei Wachstumsphasen, bei übermäßigem Sport und mehr

Ich finde es immer wieder erstaunlich und erschreckend, wie wenig die Zusammenhänge gesehen werden und wie wenig in der Medizin interdisziplinär gearbeitet wird.

Diese beiden Ärzte wussten offensichtlich schon vor vielen Jahren mehr als viele Ärzte heutzutage. www.zhkplus.de [Artikel: Entstehung und Behandlung der Parodontitis]
bruker

Viele Grüße
Erika
 
Hier wird der Zusammenhang noch einmal beschrieben:

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Patienten mit Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und eine schlechtere Blutzuckereinstellung bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) aufweisen. Obwohl die genauen Krankheitszusammenhänge noch nicht vollständig erforscht sind, nimmt man an, dass bei einer Parodontitis Bakterien und Entzündungsmoleküle aus dem Mund in die Blutgefäße des Zahnhalteapparates gelangen und sodann über das Blut zu anderen Stellen des Körpers transportiert werden. In den Gefäßen, die das Herz oder das Gehirn versorgen, können die Bakterien und Entzündungsmoleküle zu Schädigungen, Verdickungen und Verkalkungen der Gefäßwände führen. Zusätzlich können diese Entzündungsmoleküle die Wirkung von Insulin, das unter anderem die Aufnahme von Zucker in Zellen fördert, hemmen. Dadurch verbleiben mehr Zuckermoleküle im Blut, d.h., der Blutzuckerspiegel steigt an, was besonders bei Diabetikern kritisch ist.”

Krankheiten aus dem Bereich der Allgemeinmedizin mit Auswirkungen auf die Mundgesundheit:

„Obwohl es zahlreiche weitere Erkrankungen (z.B. Blutkrebs, Aids) gibt, die einen schädigenden Einfluss auf die Mundhöhle ausüben, sei hier als Beispiel aufgrund der enormen Verbreitung in der Bevölkerung noch einmal der Diabetes erwähnt.
Patienten mit einem schlecht eingestellten Diabetes leiden häufiger an einer Parodontitis als Nichtdiabetiker. Bei einem schlecht eingestellten Diabetes können die hohen Blutzuckerspiegel zu einer Veränderung von Proteinen führen. Solche veränderten Moleküle lagern sich bei schlechter Blutzuckereinstellung vermehrt in den Geweben des Körpers, so z.B. auch im Zahnhalteapparat, ab. Da diese Moleküle entzündungsfördernd sind, wird die durch die Parodontitis hervorgerufene Entzündung im Zahnhalteapparat zusätzlich verstärkt. Als Folge der exzessiven Entzündung kommt es dann zu einem verstärkten Abbau des Zahnhalteapparats, denn mit Zunahme der Entzündung entstehen auch mehr gewebeauflösende Moleküle. Bei übergewichtigen Diabetikern werden außerdem noch Moleküle aus dem Fettgewebe ins Blut freigesetzt, die ebenfalls im Zahnhalteapparat die Entzündung und den Abbau des Zahnhalteapparats fördern.”
Daher ist es wichtig eine gute Zahnhygiene zu betreiben. Neben dem täglichen Zähneputzen kann man bei seinem Zahnarzt ein- bis zweimal jährlich nicht nur die übliche Kontrolle vereinbaren, sondern zusätzlich sich noch eine “Professionelle Zahnreinigung” (PZR) gönnen.......
www.aelterwerden-online.de/aelter-werden-blog/archives/10190

Gruss,
Uta
 
Oben