Ernährung bei Diabetes

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05.05.08 - Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Ein Zuckerverbot und spezielle Nahrungsmittel sind bei Diabetes nicht notwendig. Vielmehr, so das Bundesinstitut für Risikobewertung, sollten sich Diabetiker bei ihrer Ernährung an den Empfehlungen orientieren, die auch für die Allgemeinbevölkerung gelten.
Diabetiker-Wein? Geschenkt!

Bei moderatem Weingenuss ist es weitgehend unerheblich, welchen Wein Diabetiker trinken. Der Restzuckergehalt bewegt sich in Bereichen, die für gut eingestellte Patienten irrelevant sind.



Nach Darstellung des BfR ist vor allem täglicher Verzehr von Obst und Gemüse zu empfehlen, weil diese Lebensmittel nicht nur antioxidativ wirkende Substanzen enthalten, sondern auch viele Ballaststoffe. Spezielle Diabetiker-Lebensmittel seien dagegen nicht erforderlich.
Diabetiker brauchen keine speziellen Lebensmittel (05.05.08) - aerztlichepraxis.de

DAs ist doch eine erhebliche Erleichterung gegenüber der Diabetiker-Ernährung von vor Jahren. Damals wurde praktisch jede Broteinheit gewichtsmäßig mit der Waage gewogen, was das ganze ziemlich verkomplizierte.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,
ich achte auf meine Ernährung, in dem ich täglich den Blutzucker messe, ist er am Morgen leicht erhöht esse ich zB.an diesem Tag keine Teigwaren,Reis, Weissbrot oder Mais weil ich habe festgestellt das ich auf diese Lebensmittel am meisten reagiere.
Zum Frühstück esse ich seit Jahren jeden Morgen Obst je nach Saison im Moment 1 Banane, 1 Apfel und 1 Birne und habe meinen Blutzucker perfekt im Griff.
lg
Wastel
 
Das ist ja auch vorbildlich, Wastel.
Es wird ja oben auch nicht empfohlen, sich nun auf sämtliche Kohlehydrate zu stürzen und sie massenhaft zu vertilgen :).

Gruss,
Uta
 
Mein Vater ernährt sich seit Jahren ganz normal. Er nascht auch gern mal und isst regelmäßig Kuchen. Er misst allerdings regelmäßig seinen Blutzucker, manchmal auch mehrmals am Tag und spritzt sich je nach Blutzuckerwert eine bestimmte Menge Insulin. Da er Gärtner ist und obwohl schon in Rente, noch täglich seine 10 Stunden arbeitet, hat er sehr viel Bewegung an frischer luft. Das Obst und Gemüse verzehrt er bei der Arbeit so nebenbei. Hier mal eine Möhre, da mal eine Tomate oder ein Apfel - nur oberflächlich abgewischt. Er verwendet so gut wie gar keine Pflanzenschutzmittel mehr, deshalb ist das Abwaschen aus seiner Sicht unnötig. Mein Vater hat seit 35 Jahren Diabetes Typ I und ist topfit. Ich hoffe das bleibt auch noch lange so. Er hat noch nie geraucht und auch nie Alkohol getrunken, außer hin und wieder mal ein Bier nach wohlverdientem Feierabend.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Anne,
finde ich super mit Deinen Vater, wie er mit Diabetes umgeht und das heisst doch schlussendlich eine positive und gesunde Lebenseinstellung ist das A Und O.
lg
Wastel
 
Hallo Uta,

DAs ist doch eine erhebliche Erleichterung gegenüber der Diabetiker-Ernährung von vor Jahren

Schon seit 1929 (!) wissen wir durch die Forschungen von Cleave, Campbell, Batchelor und Banting, daß Diabetes durch den langjährigen Verzehr raffinierter Kohlenhydrate verursacht wird.

Eine Erleichterung im Sinne von "Iß was du willst, Hauptsache du spritzt genug Insulin" und die Verharmlosung des Fabrikzuckers fördert die Krankheit, statt sie zu verhüten. Eine solche Empfehlung läßt im Grunde nur den Schluß zu, daß die Medizin entweder die Ursachen des Diabetes gar nicht kennt oder daß sie diese Ursachen bewußt ignoriert.

Wenn man bedenkt, daß der Diabetiker rein wirtschaftlich gesehen, eine Goldgrube für Medizin- und Pharmaindustrie ist, fällt es nicht schwer eine Antwort zu finden...
 
Wenn nur der Verzehr von zu vielen Kohlehydraten, vor allem schnellen Kohlehydraten, die Ursache von Diabetes wäre, müßten noch viel mehr Menschen Diabetes entwickeln. - Abgesehe davon, daß es ja den Unterschied zwischen Diabetes Typ I und II gibt.

Es ist tatsächlich so, daß man nicht wirklich weiß, wie Diabetes entsteht. Man weiß, daß er durch falsche Ernährung für dafür Veranlagte ausbrechen kann; er kann aber auch bei entsprechender Ernährung ausbrechen, weil eine genetische Komponente eine Rolle spielt.
Natürlich ist der Spruch "ich spritz mir jetzt ein Weißbier ab" schrecklich und zeigt, daß hier jemand dem Weißbier nicht widerstehen kann und sich damit schadet.
Aber ist es nicht auch verständlich, daß ständige Nahrungskontrolle und -verbote bei manchen Menschen dazu führen, daß sie über die Stränge schlagen? - Das ist menschlich, und deshalb könnte ich mir vorstellen, daß eine erlaubte Vielfalt in Maßen für viele Diabetiker den Faktor "ich möchte aber soooo gerne das essen, was ich nicht soll/darf" damit wegfällt.

Gruss,
Uta
 
Hallo und Gutenmorgen,

Zu diesem Thema habe ich heutemorgen auch einiges gelesen im ARD Text:

Gutes Fett verbessert Zuckerwerte

Es gibt auch Fett, das sich positiv auf
die Gesundheit auswirkt. Direkt unter
der Haut abgelagertes, sogenanntes sub-
kutanes Fett bewirkt unter anderem eine
erhöhte Insulinempfindlichkeit und ei-
nen verbesserten Zuckerstoffwechsel.
Das haben Forscher vom Joslin Diabetes
Center in Boston herausgefunden.

Subkutanes Fett könnte sich auf die Ge-
sundheit anders auswirken als Fett im
Bauchraum, vermuten die Wissenschafter
bereits seit längerem. Bei Experimenten
mit Mäusen, denen das Fett transplan-
tiert wurde, verbesserten sich die
Blutzucker- und Insulinwerte.

Quelle: ARD-Text.de - Teletext im Ersten ARD Text Videotext - Gesundheit

Kein Zuckerverbot für Diabetiker

Ein strenges Zuckerverbot für Diabeti-
ker ist nach Einschätzung des Bundes-
instituts für Risikobewertung nicht
nötig. Vielmehr sollten sich Zucker-
kranke an den allgemeinen Ernährungs-
empfehlungen orientieren und vor allem
täglich Obst und Gemüse essen, teilte
das Institut in Berlin mit.

Für die Ernährung seien Diabetiker-
Lebensmittel mit Zuckeraustauschstoffen
nicht erforderlich. Die neuen Empfeh-
lungen sind allerdings kein Aufruf zum
Sahnetorten-Essen bei Diabetes. Sie
stehen für durchdachte, individuelle
und ausgewogene Speisepläne.

Quelle: ARD-Text.de - Teletext im Ersten ARD Text Videotext - Gesundheit

Bei Diabetes schnell abnehmen

Bei übergewichtigen Patienten mit Dia-
betes vom Typ 2 ist Abnehmen im ersten
Jahr entscheidend für die Lebenserwar-
tung. Je stärker sie in diesem Zeitraum
abnähmen, desto länger lebten sie, so
Bernhard Ludvik von der Uniklinik Wien
bei der Jahrestagung der Deutschen
Diabetes Gesellschaft.

Ungünstigerweise hätten aber gerade
Diabetiker Probleme damit, abzunehmen.
Diäten seien bei ihnen nur etwa halb so
effektiv wie bei Nichtdiabetikern.
Schon 3,5 kg zu verlieren senke ihr
Risiko, später an Diabetes zu erkran-
ken, um rund 60 Prozent.

Quelle: ARD-Text.de - Teletext im Ersten ARD Text Videotext - Gesundheit

Grüsse von
Kim
 
Hallo Kim,

Im letzten Text ist ein Widerspruch drin:
Zunächst wird davon gesprochen, daß es für Diabetiker vom Typ 2 wichtig ist, so schnell wie möglich abzunehmen im ersten Jahr. (Also haben sie da schon Diabetes)., Später heißt es dann:
Schon 3,5 kg zu verlieren senke ihr
Risiko, später an Diabetes zu erkranken, um rund 60 Prozent.
(Da haben sie dann noch keinen Diabetes).

Aber im Grund ist es egal: bei Übergewicht ist Abnehmen ein ganz wichtiger Faktor bei Diabetikern.

Gruss, Uta
 
Liebe Uta,

Wenn nur der Verzehr von zu vielen Kohlehydraten, vor allem schnellen Kohlehydraten, die Ursache von Diabetes wäre, müßten noch viel mehr Menschen Diabetes entwickeln.

Das geschieht bereits. Ich zitiere mal:

--- Zitat ---
"Was AIDS am Ende des 20. Jahrhunderts war, wird Diabetes in den nächsten Jahren dieses Jahrhunderts sein", warnte Prof. Dr. Paul Zimmet bei der Vorstellung des Werks. "Unsere größte Herausforderung ist es, diese Epidemie der WHO und den nationalen Regierungen weltweit klar zu machen.", meint der australische Diabetologe. [...]
Von 189 Millionen Diabetikern weltweit in 2003 sagt die IDF für das Jahr 2025 eine Steigerung um 75 Prozent auf 324 Millionen voraus.
--- Zitat Ende ---

Quelle und mehr Inforamtionen zur Prävalenz hier: Diabetes-Atlas neu erschienen: Diabetes in Zahlen

oder:
--- Zitat ---
Diese aktuellen Daten zeigen auf, dass die Diabeteshäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen auch in der Bundesrepublik ansteigt. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird der Typ 1-Diabetes zu einer der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. [...]
--- Zitat Ende ---

Quelle: Epidemiologie des Diabetes mellitus [Expertenwissen] ©CME-Credits-Online

Du darfst dir das nicht so vorstellen, daß man heute raffinierte Kohlenhydrate verzehrt und morgen Diabetes hat. Die Krankheit entwickelt sich über viele Jahre und - wie alle ernährungsbedingten Krankheiten - generationsübergreifend. Die angesprochenen Forscher Cleave&Campbell haben aus diesen Erkenntnissen die "Regel der 20 Jahre" definiert - demnach erfordert es im Schnitt rund 20 Jahre Fehlernährung, bis sich überhaupt die ersten Fälle einer solchen Krankheit in einer Bevölkerung zeigen.

Vor 100 Jahren war Diabetes noch eine sehr seltene Krankheit, mittlerweile entwickelt sie sich zur Volksseuche. Waren früher nur ältere Menschen betroffen, erkranken mittlerweile immer mehr Jugendliche und Kinder. Das ist ein ganz normaler Effekt, der bei allen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten auftritt. Der Erwachsene gibt die Ernährungsfehler leider in Form einer schlechteren Konstitution an seine Kinder weiter. Sie kommen dann mit einer Vorbelastung zur Welt und erkranken dadurch früher und häufiger. Das ist nicht nur bei Diabetes so, sondern auch bei allen anderen Krankheiten mit der gleichen Ursache: Übergewicht, Allergien, Rheuma, Gicht, usw..

- Abgesehe davon, daß es ja den Unterschied zwischen Diabetes Typ I und II gibt.

Das sind nur unterschiedliche Folgen der gleichen Ursache.

Es ist tatsächlich so, daß man nicht wirklich weiß, wie Diabetes entsteht.

Wer ist denn 'man' in diesem Zusammenhang? ;) Tatsächlich gibt es viele, die das wissen und wer es nicht weiß, könnte die Fakten bei den genannten Forschern oder bei Weston Price nachlesen. Du hast aber insofern Recht, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung - darunter leider auch die meisten Mediziner und Betroffenen - das tatsächlich nicht weiß, weil diese Information weder kommuniziert wird noch Teil der ärztlichen Ausbildung ist. Und weil man damit kein Geld verdienen kann...

Man weiß, daß er durch falsche Ernährung für dafür Veranlagte ausbrechen kann; er kann aber auch bei entsprechender Ernährung ausbrechen, weil eine genetische Komponente eine Rolle spielt.

Auf die genetische Komponente verweist die Medizin sehr gerne, wenn die Ursachen unbekannt sind. Und so nebenbei impliziert das für den Betroffenen die Aussage "Du kannst nichts dagegen tun, also finde dich ab und nimm Medikamente." Genau diese Einstellung würde ich mir als Hersteller von Medikamenten wünschen...

Die genetische Komponente ist nichts anderes als die vererbte Konstitution. Das ist ein ganz alter Hut, das hat Beransék schon vor Jahrzehnten erforscht.

Aber ist es nicht auch verständlich, daß ständige Nahrungskontrolle und -verbote bei manchen Menschen dazu führen, daß sie über die Stränge schlagen?

Natürlich ist das verständlich. Aber ein Diabetiker ist nunmal krank und da kann man nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen wie bei einem Gesunden. Klar kann der Diabetiker sich auch weiterhin dank Insulin falsch ernähren, aber er wird die Konsequenzen davon später auch tragen müssen.

Ich bin mir sicher, daß die meisten Betroffenen, würde man sie über die tatsächlichen Ursachen aufklären, freiwillig auf die krankmachenden Nahrungsmittel verzichten würden. Vor allem, wenn die Information flächendeckend über die Medien gestreut würde und die Politik ihre Aufgabe wahrnehmen würde, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

Aber das wird nicht passieren, denn dem Wunsch die Diabetes Epidemie aufzuhalten steht der viel größere Wunsch der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie nach Gewinn entgehen. Und die Politik ist in der heutigen Zeit leider nur der Handlanger der Industrie.

Würden die Menschen erfahren, wie sehr sie hier ver****t werden, würden die meisten vermutlich schon aus Protest gesund essen... ;)
 
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