...
Depressionen zählen mittlerweile zu den Volkskrankheiten. Jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens daran, Frauen zwei- bis dreimal häufiger als Männer. Diabetes, egal ob Typ 1 oder Typ 2, verdoppelt das Risiko.
...
Experten gehen davon aus, dass die beiden Krankheiten [Diabetes und Depression] enger verzahnt sind, als man bislang dachte. Dafür spricht auch, dass depressive Menschen häufiger an Typ-2-Diabetes erkranken. „Das könnte sich zum Teil dadurch erklären lassen, dass bei Depressionen bestimmte Botenstoffe verstärkt ausgeschüttet werden, die auch den Blutzucker erhöhen“
...
Wer in einer Depression gefangen ist, hat oft nicht mehr den Antrieb und das nötige Interesse, um den Diabetes im Alltag zu bewältigen. Stattdessen überwiegen Pessimismus und Resignation: Blutzuckerkontrollen werden vernachlässigt, sportliche Aktivitäten sowieso. Und auch beim Essen schaut man nicht mehr so genau hin. Kein Wunder, dass die Zuckerwerte sich deutlich verschlechtern können. Auf Dauer steigt dadurch das Risiko, Diabetes-Folgekrankheiten bis hin zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu entwickeln. Schon bestehende Schäden, etwa an den Augen oder Nerven, können sich verschlechtern, was wiederum die depressiven Gefühle verstärken kann.
...