Diabetes nach Pankreas-Op reversibel durch Operation?

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Ein Zusammenhang zwischen Bauchspeicheldrüsenkrebs und Diabetes ist seit geraumer Zeit bekannt. Sekundär durch einen Pankreastumor entstehender Diabetes mellitus wird auch Typ-3c-Diabetes genannt. Der genaue Mechanismus hinter dieser Verbindung war hingegen lange ein Rätsel. ... Licht ins Dunkel bringen. Die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie weisen darauf hin, dass es eine chirurgisch-reversible Form des Diabetes gibt, die grundsätzlich von anderen Formen des Diabetes unterschieden werden muss.

Als Ursache für die Entstehung dieses spezifischen, chirurgisch-reversiblen Diabetes-Subtyps vermuten die Wissenschaftler auf Basis ihrer Studiendaten, dass der Tumor der Bauchspeicheldrüse auf den benachbarten Gallengang drückt. Dadurch kann es zu seinem ganz oder teilweisen Verschluss kommen, wodurch sich die Galle in der Leber staut (Cholestase). Als Folge kann dies die Leberfunktion beeinträchtigen und zu einer gesteigerten Insulinresistenz und damit einem Diabetes führen. “Mit unserer erfolgreichen Studie beschreiben wir einen neuen, nach Entfernung des Tumors oft reversiblen Diabetestyp, der durch die Stauung der Gallengänge in der Leber und der dadurch hervorgerufenen Insulinresistenz ausgelöst wird”, erläutert Prof. Solimena. Die Autoren beschreiben diesen von ihnen neu definierten, nach Tumorresektion reversiblen Diabetes-Subtyp entsprechend als “Cholestase-induzierten Diabetes”.
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könnte nach Auffassung der Autoren eine zeitweise Kontrolle des Gallengangs, von Pankreas und Leberzell-Parametern während der ersten Monate nach Diagnose einer Glukosestoffwechselstörung bei über 50-jährigen Patienten als ein effizienter und praktikabler Filter für ein Screening auf Pankreastumoren fungieren.
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https://idw-online.de/de/news636208

Die Studie hatte nur 48 Teilnehmer. Immerhin scheint sie einen Weg zu zeigen, wie ein Diabetes nach einer solchen Operation rückgängig gemacht werden kann.

Grüsse,
Oregano
 
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