Diabetes durch Weichmacher

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
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Wuhu,
soeben dieses entdeckt:

Diabetes durch Weichmacher - Servicezeit - WDR Fernsehen (inklusive dortigem Video!)

Neue Studien belegen schädliche Wirkung

Schon seit Jahren wird in medizinischen Kreisen darüber diskutiert, dass Weichmacher in Kunststoffen, Kleidung sowie in Lebensmittelverpackungen vom menschlichen Körper aufgenommen werden und den Hormonhaushalt und viele Stoffwechselvorgänge beeinflussen können. Neuere Untersuchungen bestätigen dies, indem sie den Weichmachern massive Einflüsse auf den Insulinhaushalt und somit die Begünstigung von Übergewicht und Diabetes bescheinigen.

[FOTO] Neuere Untersuchungen bestätigen, dass Weichmacher schädliche Auswirkungen auf den Menschen haben.

Eine Studie des Forscherehepaares Lind belegt, dass sogenannte Phthalate (Weichmacher von Kunststoffprodukten, die bis zu 50 Prozent des Massegewichtes der Produkte ausmachen und natürlich in entsprechend hohen Konzentrationen an die Umwelt abgegeben werden) im direkten Zusammenhang mit der Begünstigung und Entstehung von Diabetes stehen. Die Forscher haben einen ganz bestimmten Mechanismus im Stoffwechsel entdeckt.

Das Ergebnis einer Literaturstudie der englischen Umweltorganisation ChemTrust, die der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) vorstellte, bestätigt: Die Belastung des Menschen durch synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel kann zu Fettleibigkeit und Diabetes führen.

In Alltagsprodukten wie Plastikspielzeug, Elektrogeräten, PVC-Böden und Konservendosen sind die genannten Chemikalien enthalten. Sie gelangen über die Atemluft, die Haut oder die Nahrung in den Körper. Bisher wurden diese Chemikalien vor allem mit Störungen der Sexualfunktionen in Verbindung gebracht. Die Studie, die fast 240 Untersuchungen zusammenfasst, zeige deutlich, dass zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes auch hormonelle Schadstoffe gehören, eben die Weichmacher.

[FOTO] In Alltagsprodukten wie Plastikspielzeug, Elektrogeräten, PVC-Böden und Konservendosen sind die Chemikalien enthalten.

Viele „unschuldige" Diabetiker?
Die Zahl der unter Diabetes und Fettleibigkeit leidenden Menschen hat in den letzten Jahrzehnten weltweit massiv zugenommen. Während sich der Trend zu Übergewicht und Fettleibigkeit in den Industrieländern in den letzten Jahren auf einem viel zu hohen Niveau eingependelt hat, wird für Diabetes eine weitere Steigerung der Erkrankungen prognostiziert. Deutschland gehört mit einer Diabetes-Rate von neun Prozent zu den am stärksten betroffenen Ländern Europas.

Zu den Auslösern von Altersdiabetes, auch Diabetes Typ 2 genannt, werden starkes Übergewicht, ungesunde Ernährungsweise, Bewegungsmangel, sowie auch eine entsprechende genetische Veranlagung gezählt. Mit den Forschungsergebnissen zu den Weichmachern sprechen viele Indizien dafür, dass ein neuer Auslösefaktor für Altersdiabetes besteht. Es erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass man hinsichtlich der „anerkannten“ Faktoren auf der sicheren Seite sein, aber trotzdem einen Diabetes bekommen kann: weil die Chemie in der Umgebung über die Jahre das Hormonsystem schädigte.

Achtung Weichmacher!
Es ist mittlerweile unstrittig, dass Weichmacher die Gesundheit des Menschen schädigen. Sie sind daher innerhalb der EU zum Beispiel in Kinderspielzeug verboten. Für Verpackungen von Lebensmitteln wurden die Richtwerte für Phthalatgehalte inzwischen gesenkt. Dennoch weisen noch viele Medizinprodukte wie Blut- und Infusionsbeutel, Schläuche oder Katheter Phthalate in höheren Konzentrationen auf. Diese Stoffe können sich leicht aus dem Kunststoff lösen und gelangen auf diese Weise in den menschlichen Körper. Die EU hat im März 2010 zumindest eine Kennzeichnungspflicht für Medizinprodukte, welche Di(2ethylhexyl)-Phthalat enthalten, erlassen.

[FOTO] Bei Verpackungen von Lebensmitteln wurden die Richtwerte für Phthalatgehalte inzwischen gesenkt, im Spielzeug sind Weichmacher ganz verboten.

Kunststoffen und darin enthaltenen Weichmachern kann man im Alltag aber kaum entkommen. Es fehlt auch ein Überblick, wo und in welcher Konzentration Phthalate enthalten sind. Schon seit Jahren wird dazu geraten, vorsorglich den Umgang mit Plastik zu reduzieren. Denn ein bisschen Weichmacher hier und ein wenig dort macht wohl nichts aus –die Summe macht es dann aber!

Einen hohen Gehalt an Phthalaten haben beispielsweise PVC-Böden und Duschvorhänge. Neue Kunststoffprodukte sind wohl PVC-/Phthalat-frei, daher aus dieser Sicht unbedenklich. Aber es gibt nach wie vor solche Materialien im Handel. Deshalb sollten insbesondere die sogenannten Risikogruppen, das heißt schwangere Frauen und Kinder, den Kontakt mit diesen Produkten vermeiden. Und man sollte auf Plastikfolien um fetthaltige Nahrungsmittel und in Plastik abgepackte Lebensmittel möglichst verzichten – auch wenn hier die Richtwerte für den Phthalatgehalt inzwischen gesenkt wurden.

Autor: Klaus Bergner

Angeblich enthalten laut diesem Bericht "moderne" Kunststoffe keine Phthalate mehr - wobei ich andernorts etwas anderes auch schon lesen konnte...

Jedenfalls wundert mich nun die (drastisch) steigende Diabetes bereits im Kinder- und Jugendalter auch nicht mehr...
 
Wuhu,
ein bemerkenswerter taz-Artikel zum Thema "Weichmacher @ Dänemark":

Dänemark verbietet Weichmacher: Der EU ein paar Schritte voraus - taz.de
26.08.2012

DÄNEMARK VERBIETET WEICHMACHER

Der EU ein paar Schritte voraus
Die EU hat die Entscheidung über das Verbot mehrerer Weichmacher immer wieder aufgeschoben. Die dänische Regierung hat die Chemikalien nun im Alleingang verboten.
VON REINHARD WOLFF

STOCKHOLM taz | Sie heißen Diethylhexylphthalat (DEHP) oder Di-n-butylphthalat (DBP). Sie kommen als Weichmacher in Kunststoffprodukten wie Zahnbürsten, Wachstüchern, Duschvorhängen oder Fußbodenbelägen vor. Wie alle chemischen Verbindungen, die aus sehr kleinen Molekülen bestehen, können sie das Hormonsystem des menschlichen Körpers beeinflussen und stehen damit in Verdacht, die Qualität männlicher Spermien zu schädigen oder die Entwicklung des Fötus im Mutterleib zu stören.

Zusammen mit zwei weiteren Phthalaten – Diisobutylphthalat (DIBP) und Butylbenzylphthalat (BPP) – werden sie ab Herbst in Dänemark verboten. Die Regierung in Kopenhagen ist die erste in der EU, die diesen Schritt macht. Damit riskiert sie einen Konflikt mit Brüssel.
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