Nachdem zumindest der Herr Jensen mich gerne falsch verstehen wollte, versuche ich mal zu erklären, was ich meinte!
Zunächst setze ich meinen, grauslich hingeschmierten, Text noch mal in besserer (Ver)fassung hier hin:

"Schlussendlich halte ich es gar nicht mehr für so wichtig, welche Arten Angst es gibt, sondern wie damit und mit ihren Auswirkungen umgegangen wird. Wie Pius weiter oben und auch Phil schrieben, sind wir mit unseren Ängsten Vorbild. Mit den irrationen "neurotischen", wie mit den hilfreichen, weil schützenden Ängsten. Auch wenn ich letztere meinetwegen als WACHSAMKEIT bezeichnen kann.
Ein bewusster und gezielter Umgang damit scheint mir wichtig."


Mein Schlussendlich beziehe ich auf meine persönliche Meinung. Die Ebene, auf der ich meine Ängste "abhandeln" möchte, ist die Lösungsebene. Es ist für mich schnurz, ob eine Angst von mir als "Urangst", "antrainierte" Angst", rationale oder irrationale Angst oder als Weißderkukuckwasfüreineangst bezeichnet wird. Entscheidend ist, dass ich so damit umgehen kann, dass es mir gut tut und hilft, zum Beispiel meine Probleme zu lösen. Das heißt für mich, dass ich schaue, ob diese Angst jetzt sinnvoll oder hilfreich ist - oder ob sie mich behindert!
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Mikes Aussagen zum Thema verstehe ich - in diesem Zusammenhang - allerdings nicht. Die Beiträge sehe ich eher unter der Prämisse "Toleranz/ Intoleranz"
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!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Die meisten Menschen glauben, eine/Ihre Angst steigere sich und nehme ins Unendliche zu, was aber nicht stimmt, es ist nur ein Glaube, der aber zur Folge hat, das Angstgefühl abzubrechen.
Dadurch fehlt eben die Erfahrung, dass ihr Glaube nicht stimmt oder umgekehrt, sie bestätigen sich ihr Angstgefühl und verstärken es dadurch noch mehr.:eek:

Angst ist eingentlich immer auf die Zukunft bezogen und aus der Vergangenheit genährt.
 
Pius Wihler schrieb:
Die meisten Menschen glauben, eine/Ihre Angst steigere sich und nehme ins Unendliche zu, was aber nicht stimmt, es ist nur ein Glaube, der aber zur Folge hat, das Angstgefühl abzubrechen.QUOTE]

Hallo, Pius,
meinst Du damit so etwas wie VERLEUGNUNG oder VERDRÄNGUNG?
Das glaube ich gerne, dass es so ist. Es hat wohl aber auch mal wieder mit der sich selbst erfülölenden Prophezeihung zu tun.
Aber wie gesagt: entscheidend ist für mich, dass ich mich ihrer (der Angst) bewusst werde und damit arbeite.
Gruß von Leòn
 
Das Angstgefühl wird dann meistens in drei mögliche Re-Aktionen umgeleitet: Erstarren, Angriff oder Flucht. (hat das nicht schon jemand geschrieben?)
Je nach Situation machen diese Verhaltensweisen durchaus Sinn. Vor allem in Alltagssituationen. Aber bei schon längst vergangenen, "psychischen" Situationen sind sie unsinnige, schädliche Verhalten, da sie durch den "alten Stress" die momentane Energie beeinträchtigen bis total blockieren.

Im eigentlichen Sinn wird das Angstgefühl deshalb nicht fertig erlebt sondern "abgebrochen", es wird ihm die "vermeintlich unendliche, unaushaltbare Spitze" gebrochen. Vermieden wird dabei oft das Gefühl der Hilflosigkeit, Ohnmacht (ohne Macht sein), Ausweglosigkeit etc.
Daraus erfolgen die verschiedenen Kompensationsversuche, um die Hilflosigkeit auszugleichen. Darunter gehen diverse anerkannte und nicht (an)erkannte Suchtmittel.

Gefühle verdrängen können ist eine enorm wichtige Funktion des Menschen. Sie sollten aber nicht auf ewig versenkt werden. (Eine "Leiche im Keller" wird erst toxisch, wenn sie zu lange da unten bleibt oder "vergessen" wurde)

Also Leute, mutig dran um der mittlerweile möglicherweise aufgeblasenen Angst die Luft raus zu lassen.
Zugegeben, manchmal ist es auch umgekehrt und die Angst wird einen Augenblick sehr gross, wenn der Deckel endlich geöffnet wird, aber dann verschwindet auch sie, weil man erfährt, dass es doch wieder einmal nur so eine verwunschene Dose mit "GespenstmitFederspringtausderDoseundachdumichfastzutodeerschreckthast" :schock: um dann zu fühlen, dass die Energie (der zusammengepressten Feder) entwichen ist und danach darüber herzhaft heilsam lachen zu können...:))) und dann die Situation neu geordnet werden kann, weil erst dann die Einsicht (in die Dose) möglich ist. (Danke Shelley für deine "Springdose", was mich gleich neu inspiriert: Spring=Frühling=Transformation...mhh, DAS fühlt sich gut an :fans: )
 
Mir ist dieses Thema im Zusammenhang mit den Endzeiterwartungen wieder eingefallen und erlaube mir hiermit, es mal wieder "hervorzuholen"!:)

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Wie wär's, wenn man das Thema mal wissenschaftlich fundiert betrachtet?

aus wikipedia:

Die Amygdala ist an der Entstehung der Angst wesentlich beteiligt und spielt allgemein eine wesentliche Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren: sie verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen ein. Eine Zerstörung beider Amygdalae führt zum Verlust von Furcht- und Aggressionsempfinden und so zum Zusammenbruch der mitunter lebenswichtigen Warn- und Abwehrreaktionen. Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2004 [1] deuten darauf hin, dass die Amygdala an der Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung, also affekt- oder lustbetonter Empfindungen, einschließlich des Sexualtriebes beteiligt sein könnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Amygdala

Ich finde das sehr spannend, schon aus eigener Betroffenheit...Interessant finde ich auch, dass ein enger Zusammenhang zum Riechnervensystem besteht.
 
Afferenzen:
Im Unterschied zu den Afferenzen des Hypothalamus sind (bis auf eine Ausnahme) alle Afferenzen zur Amygdala hoch prozessiert, die Informationen wurden also bereits in sekundären visuellen, sensorischen und auditorischen Kortexarealen verarbeitet bzw. thalamisch verschaltet. Die Afferenzen erreichen hauptsächlich den basolateralen Kernkomplex der Amygdala. Die Ausnahme bildet hier der Geruchssinn. Er gibt über den Bulbus olfactorius Kollateralen direkt ohne thalamische Umschaltung zur medialen Amygdala ab.

Hallo flower

Vielleicht wäre das dann in dem Zusammenhang interessant?!
Gerüche gehen also - sozusagen - direkt ins Haupt-Hirn ... :schock:

Es gibt - nur in diesem Fall - keine Möglichkeit für das Hirn daran etwas zu ändern.
Daraus könnte man schlußfolgern, das du dir Gerüche niemals "einbilden" kannst ... oder?!
Also eine Geruchs-Wahrnehmung NIE „psychisch“ bedingt sein kann!

Lieben Gruß X :wave:
 
Wie wär's, wenn man das Thema mal wissenschaftlich fundiert betrachtet?
Wie ist das zu verstehen? So wie's rüber kommt bedeutet es "unter Ausschluss aller nicht grobstofflich messbaren Faktoren".

Wenn diese Organe existieren, so sind sie nicht mehr und nicht weniger als die Wirkungen verschiedener energetischer Vorgänge und Wirklichkeiten wohl kaum die Ursache davon. Ich erinnere daran, dass dort wo das Herz entstehen wird, der Rhytmus, also der Puls bereits im flüssigen Medium vorhanden ist und sich das Organ Herz um dieses Pulsieren herum bildet.

Wird hier einmal mehr das Pferd am Schwanz aufgezäumt? Sorry, falls ich mich irren sollte.

Aus meiner Arbeit darf ich immer wieder folgendes beobachten: Es kommt vor, dass der feinstofflich Körper hienieden noch rumgeistert, wenn der grobstoffliche schon längst unter der Erde und zerfallen ist . Was für ein Organ ist in diesem Fall zuständig?

Oftmals ist es einfach Angst vor dem was noch kommt, was diese "armen Seelen" hindert weiter zu gehen. Dass dabei einmal mehr religiöse Moralvorstellungen mitbeteiligt sind, sei nur nebenbei erwähnt. Aber auch Hass und Neid sind mitbeteiligt und letztendlich wiederum nichts anderes als Mangel an Vertrauen ins Allganze und somit banale Existenzangst, Angst sein Ich zu verlieren... vielleicht?

Angst ist meiner Ansicht nach ein Pflänzchen, das ganz natürlich vorkommt, bereits auf feinstofflicher Ebene, dass aber aus welchen Gründen auch immer (Erzieheung, Gefügigmachung, Ausbeutung, Human-Resource, ...) kräftig "gedüngt" und manipuliert wird. Erst Abhängigkeit schaffen, und dann die Existenzangst schüren - funktioniert doch prächtig, wie unschwer zu erkennen ist. Dass dabei das eine oder andere Organ mitspielt und messbares zu Tage fördert, ist wohl so aber im Gesamtkontext eher nebensächlich.

herzlichst -Phil
 
Hi phil, Schwingungen existieren, können heilen oder zerstören, da sind wir einer Meinung. Man kann aber Fehlfunktionen des Gehirns genauso sichtbar machen, wie Knochenbrüche. Das ist ein Fakt.

Fehlfunktionen der Amygdala können beim Menschen zu einer Vielzahl von Erscheinungen führen wie Gedächtnisstörungen, die Unfähigkeit der emotionalen Einschätzung von Situationen, Autismus, Depression, Narkolepsie, Posttraumatische Belastungsstörungen und Phobien. Diese Störungen können durch Beschädigung, Entwicklungsprobleme oder einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter hervorgerufen werden, können aber im Gegenteil auch die Folge eines exakten Funktionierens der Amygdala sein. Die Amygdala verknüpft Ereignisse mit Emotionen und speichert diese. War ein Ereignis mit einer Gefahr, Schmerz oder Leid verbunden, können als ähnlich erachtete Situationen zum Auslöser einer starken somatischen Reaktion (etwa Panik, Übelkeit, Apathie, Ohnmacht) werden, unabhängig davon, ob sie objektiv vergleichbar sind und sogar unabhängig davon, ob eine (bewusste) Erinnerung an das ursprüngliche Ereignis besteht, daher taucht in diesen Zusammenhängen oft der Begriff „Körpergedächtnis“ auf. Auslösende Situationen für dieses oftmals dramatische Wiedererleben werden Trigger (engl Auslöser) genannt.

Bestimmte Störungen rufen ein bestimmtes Verhalten hervor. Angst ist lebenswichtig und normal - zu viel oder zu wenig Angst ist jedoch eine Qual für die Betroffenen und die Mitmenschen. Man kann Ängste wegtrainieren, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wie sieht es aus bei Wahnerkrankungen?

Hallo Mister X:

Es gibt - nur in diesem Fall - keine Möglichkeit für das Hirn daran etwas zu ändern.
Daraus könnte man schlußfolgern, das du dir Gerüche niemals "einbilden" kannst ... oder?!
Also eine Geruchs-Wahrnehmung NIE „psychisch“ bedingt sein kann!

Doch auch Geruchswahrnehmungen können m. E. "psychisch bedingt" sein und man kann sich durchaus etwas einbilden...Schau dir mal Bilder von Gehirnen kranker Menschen an, oft ist diese Region betroffen. Diesen Einbildungen können sogar auch körperliche Beschwerden folgen - aber meines Erachtens nur, wenn die Amygdala (und der Riechnerv) bereits geschädigt sind. Davon bin ich jedenfalls überzeugt. Die Amygdala (Mandelkerne) schließen laut obiger Aussage beides ein: Das Bewußte und das Unterbewußte.

Oft sagt man doch bei Erschrecken oder Angst: "Mir stockte der Atem." Das kann in bestimmten Situationen normal sein, bei einer krankhaft veränderten Amygdala scheint das jedoch ständig so zu sein. Das macht ja die Fehlfunktion der Nervenzellen aus, was wiederum zu den verschiedenen o. g. Problemen wie Konzentrationsstörungen, Phobien etc. führen kann...

Na ja, oder so ähnlich.

Viele Grüße:wave:
Flower:)
 
Angst ist für mich ein individuelles Gefühl, das für jeden anders aussehen kann: von der leichten Angst, wenn es im Keller dunkel ist bis zur Phobie in vielen Ausrichtungen.
Ich glaube nicht, daß es eine "kollektive" Angst gibt wie es evtl. dann die Angst von Männern vor Frauen sein könnte (oder andersherum). Meiner Meinung nach entsteht Angst aus Erfahrungen bewußter und unbewußter Art und stellt eine Art Schutzschild dar, um uns vor weiteren entsprechenden Erfahrungen zu schützen.
Angst kann lange Zeit unbewußt unser Verhalten steuern. In dem Moment, in dem wir uns der Angst bewußt werden, können wir etwas gegen sie tun - wenigstens, wenn sie unser Leben schwierig macht ("Das Leben ist eines der schwierigsten":eek:) ).

Gruss,
Uta
 
Ich habe den Thread gerade eben quer gelesen. Da stehen ja wirklich schon kernige Informationen drin. Mir fehlt allerdings jede Idee, wie man da thematisch anknüpfen könnte. Angst sollte, das möchte ich auch gerne als Wunsch äußern, weniger theoretisch - also mehr praktisch besprochen werden.

Für mich aus eigener Erfahrung bemerkenswert: wenn eine Angst (vor ...) überwunden ist, kommen auch keine entsprechenden Situationen mehr. Oder - ist da einfach nur die Aufmerksamkeit aufgelöst worden? Grübel.

Gruß
Gretel
 
Das Thema lässt mir gar keine Ruhe.
Darum möchte ich einen Vorschlag machen: wenn ich „richtig“ gelesen habe, gibt es im Forum doch einige thematisch qualifizierte, sensitive Schreiber mit entsprechender Therapie- und Lebenserfahrung. Wie wäre es, wenn – als Vorbereitung sozusagen – einige fachliche Texte gesammelt würden, als Diskussions- und Informationsmaterial. Stelle mir (unter anderem) vor, entsprechende Texte zu suchen und die Kernaussage mit dem Link hier reinzustellen.

In etwa so:

4) Horneys Theorie der neurotischen Konflikte, S. 156 Hall/Lindzey:
Nach Horneys eigener Auffassung lagen ihre Vorstellungen noch im
Rahmen der Freudschen Psychologie, bildeten aber keineswegs einen
vollständig neuen Ansatz zum Verständnis der Persönlichkeit. Sie war nur
bestrebt, die Fehler der orthodoxen psycholanalytischen Denkungsweise
auszuschalten- Fehler, die ihrer Meinung nach in Freuds mechanistischer,
biologischer Orientierung lagen.
Horney erhob starke Einwände gegen Freuds Konzept des Penisneides
als den entscheidenden Faktor der weiblichen Psychologie. Freud meinte,
dass die charakteristischen Einstellungen und Empfindungen der Frauen
sowie ihre innersten Konflikte aus dem Gefühl der genitalen Inferiorität
und ihrer Eifersucht auf den Mann erwachsen. Horney aber glaubte, dass die seelische Entwicklung der Frau auf einen Mangel an Vertrauen sowie
einer Überbetonung der Liebesbeziehung beruhe und wenig mit der
genitalen Anatomie der Geschlechtsorgane zu tun habe. So hält sie auch
den Ödipuskomplex nicht für einen sexuell-aggressiven Konflikt zwischen
Kind und seinen Eltern, sondern für eine Angst, die aus grundsätzlichen
Beeinträchtigungen in der Beziehung des Kindes zu seiner Mutter und
zum Vater entsteht (z.B. Ablehnung, Bestrafung).
Grundangst:
Damit sind Gefühle des Kindes, das sich in einer potentiell feindlichen
Welt isoliert und hilflos vorkommt, gemeint. Widrige Umstände in der
Umgebung des Kindes können diese Unsicherheit erregen (z.B. Vernachlässigung, Bedrohung, Angst, die Zuwendung zu verlieren). Im
allgemeinen erzeugt alles, was die Sicherheit des Kindes in der Beziehung
zu seinen Eltern stört, Grundangst. Dabei ist keine neurotische
Grundangst gemeint, sondern eher eine rein menschliche, normale
Urangst.
Strategien, die Angst zu überwinden, und der Hilflosigkeit entgegen zu
wirken:
- feindselig werden
- sich rächen
- unterwürfig werden
- ein unrealistisches Bild von sich selber entwerfen
- Mitleid erregen
- Macht über andere gewinnen

Fazit:
Diese Bedürfnisse sind die Quellen, aus denen unsere inneren Konflikte
entstehen. Z.B. ist das Liebesbedürfnis eines Neurotikers unersättlich; je
mehr Liebe er bekommt, desto mehr will er haben und braucht er.
Die drei Orientierungen, unter denen Horney die Bedürfnisse unter
typischen Charakterzügen subsummiert:
1. der nachgiebige Mensch ( If you love me, you will not hurt me)
2. der distanzierte Mensch ( I have power, no one can hurt me)
3. der aggressive Mensch ( If I withdraw nothing can hurt me)

Fazit:
Während ein normaler Mensch diese Konflikte dadurch lösen kann, dass
er die drei Orientierungen integriert, zumal sie einander nicht
wechselseitig ausschließen, muss der Neurotiker infolge seiner größeren
Grundangst irrationale künstliche Lösungen anwenden. Er erkennt
bewusst nur einen Trend an und leugnet oder verdängt die beiden anderen.

Aus:
www.uni-koeln.de/phil-fak/fs-psych/serv_pro/skripte/diff/Hammelstein.pdf

Der ganze Beitrag unter diesem Link ist meiner Meinung nach lesenswert.

Was haltet ihr von meinem Vorschlag?

Gruß
Gretel
 
Ähm Gretel, wolltest du nicht eigentlich eher etwas "Praktisches" zum Thema Angst ;) ? Also mir ist das jetzt irgendwie zu kompliziert und zu theoretisch. Mich strengt es zu sehr an, aber vielleicht gefällt es ja anderen.

:wave:
 
Mich strengte das Lesen auch an, mehr als am Nachmittag mit dem siebenjährigen Lausbuben zwei Stunden mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Ach, danke für den Hinweis – als alte Leseratte falle ich leicht in alte Muster.

Er lernte erst vor ein paar Monaten Radfahren. Und nun fährt er schon so wild, unbändig, für mein Verständnis sogar rücksichtslos. Was soll ich machen? Er kennt die Regeln, ich weise ihn auf Gefahrenquellen hin – aber fahren muß er alleine, und auch SEINE Erfahrungen machen: Learning by doing. Einige Leute müssen ihm ausweichen, okay, die müssen eben auch aufpassen, so wie eben alle auf die Anderen aufpassen müssen. Angst mache ich ihm jedenfalls nicht – er soll die Chance haben, seine eigene VORSICHT zu entwickeln.

Ein kurzes Wort zu „normal“. Er lernte zu spät Radfahren, dafür konnte er andere Dinge viel zu früh. Bei einigen Sachen stellt er sich total „blöd“ an, bei anderen Sachen kann ich nur voller Bewunderung staunen.
Ergo für mich: der Junge ist völlig normal, und wenn er noch so sehr von dem abweicht, was andere für normal halten. Angst? Nein danke!

Gruß
Gretel
 
Ein kurzes Wort zu „normal“. Er lernte zu spät Radfahren, dafür konnte er andere Dinge viel zu früh. Bei einigen Sachen stellt er sich total „blöd“ an, bei anderen Sachen kann ich nur voller Bewunderung staunen.

Das sehe ich als total normal an :) : Menschen sind nunmal verschieden ,und Kinder haben nicht alle die gleiche Reihenfolge in der Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Geschicklichkeiten.
Schwierig dabei finde ich eher die Angewohnheit von Eltern/Müttern, ihre Kinder mit anderen Kindern zu vergleichen, und das meistens nur einseitig: sie sehen, was ihr Kind nicht kann und sehen, was das andere Kind kann. Besser wäre, einfach nur festzustellen, daß Kinder verschieden sind.

Das schreibst Du im Grunde ja auch - hänsel+gretel. Nur: warum schreibst Du es dann überhaupt und formulierst es so?

Mir ist das oben reingestellte Zitat viel zu umständlich und theoretisch ,und es interessiert mich nicht wirklich.
Konkrete Ängste hier im Forum beschrieben wären für mich besser zu erfassen.

Gruss,
Uta
 
Konkret und praktisch ist gefragt.
Ich erzähle einen kurzen Ausschnitt aus meinem Leben:
Ich hatte längere Zeit Angst vor meinem Exmann, der Alkoholiker ist.
Ich wohnte abgelegen, war auf mich alleine gestellt und hatte die Kinder zu beschützen.
Oft gab es bedrohliche Anrufe, ich musste jederzeit damit rechnen, dass er auftaucht.
Ich schlief kaum noch, war immer in Alarmbereitschaft, mein Atmen war beengt, ich fühlte mich wie ein hypnotisiertes Kaninchen in eine Ecke gedrängt.
Angst zeigen war sowieso das Verkehrteste, aber kaum zu schaffen.
Irgendwann hat meine Angst in Wut umgeschlagen. Ich wollte nicht mehr länger das Kaninchen sein.
Ich habe eine Plan für den Notfall ausgearbeitet und war auf eine weitere Konfrontation vorbereitet.
Diese Haltung hat sich bezahlt gemacht. Sobald ich keine Angst mehr zeigen musste, war dem Spuk bald ein Ende gesetzt.
Fazit: Man darf sich von der Angst nicht hypnotisieren lassen, muss einen Plan entwickeln, wie man konkret gegen das Beängstigende angehen kann.
Diese Taktik kann bestimmt in vielen Fällen hilfreich sein.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine,

kennst Du das Wort "Angscht ziäht aa?". Auch die Angst hat ihre ganz spezifische "Wellenlänge" und auf dieser bist Du in Empfang, wenn Du Angst hast. Der der Angst verbreitet sendet genau auf dieser "Wellenlänge". Ist also wie Musigwälle 531 - wenn Du Dein Radio auf diese Frequenz eingstellt hast, dann hörst Du Beromünster.

Anders als beim Radio ist es bei den Menschen keine Einweg-Kommunikation, sondern wie bei der Telefonie - ein Duplexverfahren: das heisst, beide senden und empfangen gleichzeitig.

Sobald Du die Frequenz verstellst, hörst Du den Sender nicht mehr, und er Dich ebenso wenig. So einfach wäre es eigentlich...

herzlichst - Phil
 
Lieber Phil.
So ähnlich sollte die Botschaft meiner Geschichte sein.
- Sobald ich keine Angst mehr zeigte, konnte er mir auch keine Angst mehr machen.
Sag das mal jemandem, der mitten in einer bedrohlichen Situation steckt...
Wie gehst du mit solchen Menschen um, Phil?
Ich glaube, es reicht nicht, die Radioempfängergeschichte zu erzählen.
Was würdest du konkret als Aussenstehender tun?
Neugierige Grüsse, Sine
 
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