Angst - Abwesenheit von Liebe?

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Also das habe ich schon ein paarmal gelesen, unter anderem auch in den Büchern von Luise Hay. Angst soll die Abwesenheit von Liebe sein. Hm, da hab ich mir gedacht, das klingt für mich nicht logisch.
Angst, denke ich kann viele Gesichter haben.
Zum Beispiel hat sie etwas mit zu hoher Bewertung von eigentlich harmlosen Situationen zu tun. Der Verstand erklärt: Lass das da könnte dir dies oder jenes passieren. Obwohl man der Situation absolut gewachsen ist entwickelt man das Gefühl Angst und das kann sich steigern, je nachdem wieviel Aufmerksamkeit man ihr schenkt. Angstpatienten entwickeln immer mehr Angst bis zur Panikattacke, wenn sie ihre Gedanken mit der angstauslösenden Situation füttern.
Angst kann auch aus einem Mangel an Vertrauen entstehen. Wenn der Mensch sich selbst nicht vertraut, dann kann er vor allem Angst bekommen.
Es würde mich mal interessieren wie andere das Sehen. Ich kann keinen Zusammenhang zwischen Liebe und Angst finden. Für mich hat es eher mit dem Gesetz der Anziehung zu tun. Das worauf ich meine Aufmerksamkeit richte halte ich gewollt oder ungewollt fest, so auch Gedanken oder Gefühle der Angst.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir vorstellen, daß ein Kind, das schon früh keine Liebe erlebt sondern Bedrohung und dadurch Angst, diese Angst ein Leben lang beibehält. Selbst wenn ein solches Kind an dieser Angst arbeitet, wird immer ein Rest davon bleiben. - Denke ich.

Ein Kind dagegen, das viel Liebe und Zuwendung erfährt, hat die Möglichkeit, Selbstvertrauen und Vertrauen in die Welt zu entwickeln. Der Faktor Angst wird dann viel kleiner sein oder erst im Laufe der Jahre durch konkrete Situationen entstehen. - Denke ich.

Grüsse,
Uta
 
Angst, denke ich kann viele Gesichter haben.
Zum Beispiel hat sie etwas mit zu hoher Bewertung von eigentlich harmlosen Situationen zu tun. Der Verstand erklärt: Lass das da könnte dir dies oder jenes passieren. Obwohl man der Situation absolut gewachsen ist entwickelt man das Gefühl Angst und das kann sich steigern, je nachdem wieviel Aufmerksamkeit man ihr schenkt. Angstpatienten entwickeln immer mehr Angst bis zur Panikattacke, wenn sie ihre Gedanken mit der angstauslösenden Situation füttern.
Angst kann auch aus einem Mangel an Vertrauen entstehen. Wenn der Mensch sich selbst nicht vertraut, dann kann er vor allem Angst bekommen.

hallo Juliette,

das sehe ich ganz genauso. Und ich kenne das auch so von mir.

Das mit der Abwesenheit von Liebe kann auch ganz anders gedeutet werden.
In dem Moment in dem ein Mensch wirkliche Liebe fühlt, sei es jetzt zu jemandem bestimmten oder ein ganz allgemeines Gefühl der Liebe, kann er keine Angst fühlen.
Wo Liebe ist kann sich die Angst nicht zeigen.
Natürlich kann die angst sofort wieder auftauchen wenn dieses Gefühl der Liebe wieder weg ist.
Das kenne ich auch so von mir.

:wave:
Hexe:hexe:
 
Hallo Juliette, da hast Du völlig Recht, dass Angst viele Gesichter hat. Zum Einen wie Uta sagt, wenn man nur Bedrohung als Kind erfährt und keine Liebe, zum Anderen durch fehlendes Selbstvertrauen, fehlendes Vertrauen zum Partner, nicht verarbeitete Erlebnisse und sicher noch einige mehr. Aber das es nur an Abwesenheit von Liebe festzumachen ist glaube ich nicht. Ach, da fällt mir gerade ein, dass Angst aber auch durch "Zuviel" Liebe entstehen kann. Man fühlt sich eingeengt, eine andere Person möchte nicht loslassen-das macht sicher auch Angst. Wünsche euch eine Gute Nacht.:sleep:
Viele Grüße Manuela0607
 
Hallo,

ich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen Angst und Vertrauen: Wer vertraut, hat keine Angst und umgekehrt. Vertrauen ist auch ein (wichtiger) Aspekt von Liebe, aber Liebe ist umfassender, sie enthält noch viel mehr.

Ich kann durchaus einen Menschen lieben, vor dem ich trotzdem Angst habe.
Ich kann mein Leben lieben und mich trotzdem fürchten vor bestimmten Tagen und Aufgaben.
Ich kann an mir selbst vieles lieben und trotzdem ständig in Existenzangst leben, weil das Selbst-Vertrauen nicht groß genug ist.

Überall wo Vertrauen wächst, weicht die Angst. Vertrauen würde ich aber nicht gleichsetzen mit Liebe. Wenn ich z.B. darauf vertraue, dass ich keinen Unfall erleide auf der Autobahn, fühle ich mich beschützt und kann es genießen. Ich würde aber nicht sagen, dass ich die Straße und die anderen Fahrer dafür liebe.

Gruß
mezzadiva
 
Danke für eure Antworten. Das kann ich von euch allen so unterschreiben.
Luise Hay meinte damit, wie so häufig, die Eigenliebe.:)
Da ist sicher etwas dran einerseits. Da wo Liebe ist da kann keine Angst sein. Aber zur Liebe gehört meines Erachtens auch Vertrauen, Annehmen, Dankbarkeit, Geduld und sich selber Wert zu schätzen.
Nun das klingt schön und da wo die oben genannten Eigenschaften sind, da verschwindet die Angst.
Solche Aspekte fliegen dem Menschen aber nicht einfach so zu, je nach Kindheit, Lebensumständen, Enttäuschungen usw. Das ist richtig Arbeit.:D

Grüsse von Juliette
 
Hallo Juliette,

nun, wer sich selber nicht liebt, wie soll der andere lieben können?
Da erscheint es nur logisch mit dem "Liebe-üben" erstmal bei sich selber zu beginnen.
Das ist Arbeit, da bin ich mit dir einer Meinung.

Aber zur Liebe gehört meines Erachtens auch Vertrauen, Annehmen, Dankbarkeit, Geduld und sich selber Wert zu schätzen.
Nun das klingt schön und da wo die oben genannten Eigenschaften sind, da verschwindet die Angst.
Genau :) das verstehe ich auch unter der Art von Liebe die heilen kann, auch die Angst.
Nicht die Art von Liebe die man zwar lIeb nennt, aber doch mehr ein Haben-Wollen ist, um ein Bedürftnis oder Mangel in mir zu befriedigen.

Die Art von Liebe die nichts braucht, nichts haben will und nur einfach da ist, ohne Bedingungen. Die hilft allen, und die kann man auch lernen, ganz unabhängig von Partnern oder davon was andere tun oder lassen.

Aber das hat jetzt nichts mehr mit dem Thema zu tun, sorry, und Ende. :schock:
:wave:

ganz lieben Gruß
Hexe:hexe:
 
Doch, ich finde, das hat viel mit dem Thema zu tun, Hexe :).
Liebe ist ein so oft benutztes Wort und trotzdem ist nicht unbedingt klar, in welchem Sinn jemand diesen Begriff verwendet.

Zur Vorbeugung gegen ängstliche Gefühle und Angst scheint mir die von Dir beschriebene Liebe wichtig:
Die Art von Liebe die nichts braucht, nichts haben will und nur einfach da ist, ohne Bedingungen. Die hilft allen, und die kann man auch lernen, ganz unabhängig von Partnern oder davon was andere tun oder lassen.

Gruss,
Uta
 
Doch, ich finde, das hat viel mit dem Thema zu tun, Hexe :).
Liebe ist ein so oft benutztes Wort und trotzdem ist nicht unbedingt klar, in welchem Sinn jemand diesen Begriff verwendet.

Zur Vorbeugung gegen ängstliche Gefühle und Angst scheint mir die von Dir beschriebene Liebe wichtig:


Gruss,
Uta

Angstgefühle kenne ich gut, auch heute noch.
obwohl mir in meinem Leben bisher nichts Schlimmes zugestossen ist und meine Umgebung es doch immer wirklich gut mit mir meint.
Es scheint bei mir angeboren zu sein. ich kann mich nicht erinnern ohne Angst gelebt zu haben.
Deswegen fällt es mir natürlicherweise besonders schwer diese Art von Liebe zu entwickeln, oder besser gesagt sie stabil zu halten.
Da ich aber schon ne Weile dran arbeite kann ich ganz deutlich erkennen wie jegliche Ängstlichkeit verschwindet wenn diese Art von Liebe präsent ist. Das ist etwas wunderbares und niemand kann diese Art von Liebe enttäuschen. Denn sie braucht nichts und niemanden um da zu sein, sie ist auch da wenn das Umfeld schlecht drauf ist oder die Kinder zicken oder der Partner bockt, oder ich selber mal wieder was nicht hinbekomme......

Da wird alles heller, innen und aussen.

liebe Grüße
Hexe:hexe:
 
Auch wenn wir uns nicht erklären können, woher unsere innere Angst kommt: wir kennen doch gar nicht alle Einflüsse, denen wir ausgesetzt waren, mindestens ab dem Zeitpunkt der Zeugung, während der Schwangerschaft, in den ersten Jahren.
Ich bin überzeugt davon, daß Ängste, die die Mütter durchgemacht haben, während sie schwanger waren, direkt auf das Kind mitübertragen wurden. Ich denke da z.B. an Mütter, die während eines Krieges schwanger waren/sind. Bei starken Angstgefühlen verändern sich ja nicht nur die Gefühle sondern auch physiologische Parameter, weil Stress alle möglichen Reaktionen hervorruft. Wenn man Filme sieht, wie es z.B. in den letzten Kriegsmonaten in Großstädten aussah, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß das spurlos an Mutter und Kind vorüberging.

So deutliche Situationen haben wir zwar jetzt schon lange nicht mehr, aber es gibt sicher immer noch genügend Stress-Situationen, die einen Einfluss haben können.

Gruss,
Uta
 
Hallo Hexe,:)

das klingt gut. Je mehr man es schafft solche Attribute in sich zu entwickeln desto mehr ist man sich selbst, denke ich. :cool:

Utas Gedanken sind interessant und wie ich gelesen habe auch zutreffend.:)
Ich habe vor kurzem folgendes Buch gelesen. ZEITREISEN UNSERES UNBEWUSSTEN, eine Erklärung der Reinkarnationstherapie von Dr. Morris Netherton und Charlotte Muthesius. Diese ist angelehnt an die Humanistische Psychologie und da steht genau das geschrieben. Das alle Gedanken und Gefühle in der Schwangerschaft ungefiltert in das Unterbewusstsein des Neugeborenen übertragen werden. Das erklärt vielleicht so manche Verhaltensweise von der keiner weiß woher das Kind sie hat.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,

Ich glaube auch mal gelesen zu haben dass die von Dir hieroben genannten Gedanken und Gefühle beschimmte "schalter" auf die Gene "umswitchen" - bei dem noch Ungeborenen.

Interessant ist die Frage bezüglich Angst und abwesenheit von Liebe ja auch in anderer hinsicht. Einerseits denke ich, es hat viel mit Vertrauen zu tun, also, das dachte ich immer, Vertrauen in das Gute, die Liebe, Nächstenliebe also das Gute in den Mitmensch auch, nicht nur Selbstvertrauen, oder ist es gerade Selbstvertrauen.. ? Ich komponiere mal spontan meine Gedanken dazu zusammen:

:confused: - :rolleyes:

:idee:​

Was nun, wenn das Leben, das schicksal dazu führt dass man von klein an eine aufeinanderfolgung von viele Erlebnisse hat wo sich herausstellte das dieses Vertrauen verletzt wurde, von Mitmenschen, sogar von Vertrauenspersonen (wie zum Beispiel der Schulmentor, ein Reha-Artzt, oder anderer medizinisch Behandelender, ein Anwalt.. alles was wir sogar als "Vertrauensperson" benennen und betrachten, ausser persönliche beziehungen, Eltern, Partner, Freunde, Freundinnen - die auch nicht immer die letzten sind die einem verletzen oder verletzen können, warum eigentlich? weil man die "vertraut" und das unerwartete und verletzte Vertrauen gerade so Verletzend ist?) - und das gibt es, dass ein leben sich so entwickelt und dass daraus Angst entsteht. Das wäre dann warscheinlich eine generalisierte Angststörung, oder mehrfache Posttraumatische Stresstörung, oder schwere Depression... - oder sehr entnüchternt wenn man zu sich selbst sagen kann, na ja, ich habe alles überlebt, und kann immer noch lachen, und liebe äussern, lieben, und vertrauen? ... wo findet man das überhaupt? Was bleibt dan letztendes? Angst für den Tod? - Ist es nicht unser überlebensinstinkt dass uns prägt mit bestimmte funktionelle Aengste... daher würde ich sagen: Angst abwesenheit von Liebe? - Völliger Unsinn!

:idee:​

Andererseits Liebe ist finde ich was ganz besonders in die Bedeutung die es für mich hat, meines erachtens ist es eine "Kraft" in uns(er) Selbst und um uns die alle uns "bekannten" Dimensionen überschreitet - Zeit, Abstand, Obstakeln, Leben und Tod - Für mich ist es dass was ander vielleicht auch als Gott, Allah... je nach Religion bezeichnen, oder Göttliche eigenschaft bezeichnen. Und daher..., und obwohl ich kein offieller "Glaubiger" in üblicher bedeutung bin, bin ich davon überzeugt braucht man sogar für den Tod und das Sterben keine Angst zu haben... Und so würde ich sagen: Angst abwesenheit von Liebe? - Ja, so ist es!

:confused:


Alles hat viele Seiten es ist nur aus welcher Blickwinkel man es Selbst betrachtet... :

":mad::mad:, :eek:):eek:) :rolleyes::rolleyes:, :):), :D:D"
-
"∞",

oder anders gesagt:

"It's all in the mind" (und der ist auch Grenzenlos) - man findet Alles in das/sich Selbst (nicht gleich-Ego)​
wobei mancher glaubensrichtung auch ein Teil von oder das Selbst als Bezeichnung/Wort für Gott nützt - Und anfangs ist das verwirrend, (hihi vor allem, wenn man auch weiss dass es anderseitz genau wieder als Selbstloses bezeichnet wird, ich würde da die bezeichnung "egolos" dann passender finden...) bis es auf einmal ganz klar wird... hm - und dann fragt man sich.... :rolleyes:

oder sagt man sich: So, jetzt ist es also Zeit zu L(i)eben!

Kompliziert? oder doch ganz Einfach... :confused: :) ;)

Herzlichst :)
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Gedanke mit dem Blickwinkel ist sicher richtig.
Kompliziert? oder doch ganz Einfach...

Das ist auch das was ich mir immer denke. :)

Ist es wirklich alles so kompliziert, braucht man soviel Schulung usw., um sich von Angst oder anderen Schwächen zu befreien, oder genügt es einfach wieder so zu sein wie ein Kind, Neugierig, voller Vertrauen, Selbstbewusst ohne Aufteilung in Gut und Böse. Denn wenn das so ist, dann hat die Angst keine Chance.

Grüsse von Juliette
 
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