Depression - Experiment

Hallo Kayen,
ich wollte den Begriff Demut, wie ich ihn fühle bewusst nicht beschreiben.
Ja, Vorgaben müssen nicht stimmig sein. Ich schrieb zu dem Text, dass ich hier an gewissen Punkten ganz klar bejahe und mitfühle - andere Stellen gegen Ende wurden mir zu religiös oder sonst was - ich verstand es nicht.
Trotzdem waren gewisse Sätze dabei, die mich ganz tief berührten.
Ich habe keine Ahnung, welche Sätze Euch berühren könnten und ob. Wir können gerne darüber reden.
Nun könnte ich mittlerweile einen 2 stündigigen Vortrag halten zu Demutskonflikten, die ich beobachtet habe (bei mir und Anderen).

"Zur Demut kommt es nur durch Erkenntnis; nie durch Gehorsam." war ein Satz, der mir erklärte, was ich "falsch" gelesen hatte bei "denn ich bin sanftmütig und von Herzen DEMÜTIG." Die Betonung sollte auf VON HERZEN kommen. Niemand kann von mir Demut fordern ;) Also versuchte ich den Satz anders zu Verstehen. Ich habe durchaus Probleme mit der Kirche, aber ich glaube, dass in der Bibel sehr viele Weisheiten stehen. Ich nenne es einfach mal bei dem gewählten Zitat "eine Anleitung" für Tragen ohne Leid (Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.).

"Demut des Vorauseilenden oder des Gedemütigten trachtet nach etwas" ..."Lohn oder Verschonung vor der Gewalt des Mächtigen. Im vollgültigen Sinne ist ein solches Verhalten nicht demütig, sondern ebenso berechnend, wie jedes andere, das an persönlichen Vor- und Nachteilen ausgerichtet ist."

Unter was leide ich also? Leide ich an meiner Demut oder eher an dem, was ich mir verspreche?
Von mir wurden "einfache" Dinge gefordert. Teilweise habe ich diese Dinge ohne Einsicht getan und somit irgendwie gegen mich (Im Unbewusstsein streitet sich die eigene Erkenntnis mit berechnender Fügsamkeit).
Bewusst wurde mir das an der Stelle als gefordert wurde, dass ich "verständnisvoll" sei. Ja, irgendwie versuche ich zu verstehen. Ich verstand aber nicht, wieso ich etwas gegen meinen Willen machen sollte, um dieses "tolle" Attribut zu bekommen. Du bist doch "verständnisvoll" will schmeicheln und wirkt ausgesprochen schnell manipulativ (vielleicht will man ja bewundert werden?! Es wird etwas "schönes" an einem gesehen - da steckt aber eine Forderung und dafür wird "gelobt").

"Der Demütige wird daher auch die eigenen Interessen als vollgültig erkennen und sie unbefangen vertreten;" Also war mein Auflehnen an der Stelle trotzdem von demütiger Natur. "absichtliche Verzicht auf die Vertretung eigener Interessen kann kaum je als echte Demut gelten." Ich stimme zu! Wichtig war überhaupt das Verstehen von dem Ursprung des Wortes "Demut".

Was ich noch unter dem Link verstand war "egozentrisches" Verhalten gewissen Mitmenschen.

Das schönste Zitat, das ich für meine Gefühle fand war - heute würde ich da Änderungen vornehmen, aber damals war es einfach nur passend:
"Der Mensch, der sich in Demut beugte, lehnt sich dagegen unter der Demütigung auf. Die Demut öffnet die Pforten zum Paradies; die Demütigung die zur Hölle. Die Demut bringt eine Art freiwillige Unterwerfung mit sich; sie wird aus freien Stücken angenommen [...] Die Demütigung im Gegensatz dazu erniedrigt, verkümmert, verunstaltet und reizt die Seele und bringt sie zum Verdorren und Verwelken; sie verursacht eine moralische Verletzung, die schwer heilbar ist."

Ich habe jetzt leider keine Zeit mehr und 2 Stunden könnte ich locker füllen. Das Verzeihen hat vielleicht sogar auch etwas mit Demut zu tun. Ich kann es leider nicht erklären.
In einem Gespräch gestern drückte es Jemand für mich "einfach" aus.
Ich-Haftigkeit nimmt seine Wahrnehmung als einzig wahr auf. Wenn Jemand anderer Meinung ist, so ist das "falsch".
Beim Verzeihen verschwimmen Ich und Umgebung.

Ich werde Fehler machen, meine Mutter wird Fehler machen und Jeder auf dieser Welt wird diese etwas anders beurteilen, wahrnehmen.
Ich werde einfach lernen müssen, wie ich im Gleichgewicht bleibe und das ist ein Prozess. Es ist interessant hinzuschauen und es ist schön - verzeihen verliere ich nicht. Staubsaugen tue ich doch auch nicht einmal und dann muss es für immer sauber bleiben :D. Schön wäre es aber...

Eine andere Erkenntnis ist, dass umso mehr mich etwas stört, ich da suchen werde. Erkennen, Verzeihen und ändern. Es hat etwas mit Bewusstsein zu tun. Gehe ich bei einem Thema oder Satz hoch, so beschäftigt er mich - geht er mir zu einem Ohr rein und zum anderen raus, so ist das kein Problem für mich (Regeln haben ausnahmen).
 
Nun könnte ich mittlerweile einen 2 stündigigen Vortrag halten zu Demutskonflikten, die ich beobachtet habe (bei mir und Anderen).

das ist genau dein problem , Blackkiss .du hälst vorträge ! ja , willst anderen dinge überstülpen .du wirkst wie von oben ,nur deins !

ich geb dir mal einen Buchtip :
Bist du noch Opfer oder vergibst du schon?: Verstehen heißt Verzeihen: Amazon.de: Hansruedi Ramsauer: Bücher

da ist der ganze schrott nochmal zusammengefasst .

Grüsse-kopf .
 
Ich weiß was Depressionen sind.....
Diesen Satz las ich vor Kurzem ,Blackkiss.Er geht mir nicht aus dem Kopf und ich glaube ,dass er irgendwie hierher passt.

Es liegt immer in unserer Hand,wie wir die Vergangenheit betrachten .

Herzliche Grüße,
Wildaster
 
Das ist ja das ,was ich meine . ich schrieb ja von dem erlebten ,der plötzlichen rückerinnerung an etwas schlimmes , bei sternenklarer nacht .
es kann mir nicht das geringste antun . ich bin gebildet ,entstanden aus beschäftigung ,jahrelanger !
es prallt an mir ab ,ist nicht von intresse .
hier wird geschrieben ,man könnte das in vier wochen schaffen .das ist kompletter humbug.
LG kopf.
 
Diesen Satz las ich vor Kurzem ,Blackkiss.E

Es liegt immer in unserer Hand,wie wir die Vergangenheit betrachten .

Herzliche Grüße,
Wildaster

Ich denke, dabei ist es von nöten die Wahrheit zu betrachten, soweit möglich, unproduktiv ist es, für mein Empfinden, sich etwas vorzumachen.

Liebe Grüsse von Kayen
 
Hallo Blackkiss,

Verzeihen und Demut könnten insofern zusammenhängen, dass Du keine Erwartungshaltung an den Verursacher Deines "z.B." seelischen Schaden stellst.
Persönlich kann ich mich nur wiederholen, dass dieses demütige Verzeihen nicht funktionieren kann, wenn z.B. diese Verletzung sehr tiefgreifend ist; im Gegenteil; ich halte es sogar für nicht ausgeschlossen, dass durch den Verlust der "Selbstachtung" der seelische Schaden noch zunimmt und damit die Depressionen ebenso.

Wo wir schon gerade bei Zitaten sind:
ich habe nie gehört, daß einer, der sich selbst krümmt, andere gerade machen kann.

Mong Dsi

Die Handlungen der Weisen
sind verschieden,
aber ob sie sich fern halten oder nähern,
ob sie gehen oder nicht gehen,
alles kommt darauf hinaus,
ihre eigne Person rein zu erhalten
sprich:
ihre moralische Integrität und damit ihre
Selbstachtung zu wahren.
 
Hallo an Alle,
ich freue mich, dass hier jetzt so viel Bewegung reinkommt.

Der Vortrag war genau nicht meine Absicht, so dass ich einfach nur den Link gepostet habe. Aber ich kann darüber sprechen, was mich an welcher Stelle interessiert hat. Das könnte ich auch 2 Stunden lang - erst dann käme ich auf eine gewisse Vollständigkeit und vielleicht etwas Verständnis.
Ob es bei Anderen Resonanz gibt, weiß ich nicht und "chinesisch" war der Grund für den kleinen Auszug.

Es wäre mit Sicherheit einfacher zu beurteilen, wie ich mich verhalte, wenn wir uns in sehen würden mit Mimik und so ;) Nein, ich will Kopf nichts überstülpen.
Arrogant würde mich vielleicht eine einzige Person, wenn ich so nachdenke und das in einer einzigen Sache. Genau diese Person habe ich real kontaktiert und den drückenden Schuh zusammen ausziehen, wenn auch sie das will.

Ich hatte doch nur geschrieben, dass die aktuelle Entwicklung des Forums mich genau an das Wort Demut erinnerte. Nicht mehr und nicht weniger. Es war also nur ein Angebot da mal zu lesen - kein "Muss" da meine Meinung zu übernehmen. Einfach mal ein Suchvorschlag.

Ich finde es aber einfach schön, hier zu schreiben. Kopf kam hierher und bietet eine andere Meinung. Weder er, noch ich "wissen" den "richtigen" Weg füreinander. Eigentlich erzähle ich hier nur meinen Weg :) Es ist für mich schön, dass das Gespräch Meinungsvielfalt darstellt und Jeder kann da für sich selbst prüfen. Es verfestigt ehrlich gesagt den Weg für mich und ich bin Euch sehr dankbar dafür, da ich so viel Material zum Gegenprüfen bekomme.

"Es liegt immer in unserer Hand,wie wir die Vergangenheit betrachten ."
Das ist ein wunderschönes Zitat. Den Einfluss auf das Jetzt, den kann man auch noch betrachten und im Jetzt sich wandeln - jeden Tag etwas und das als dauerhaften Prozess.

"Warum belasten mich bestimmte Erlebnisse seit so vielen Jahren?!?" Das war meine Eingangssituation. Ich war unfähig wirklich zu akzeptieren. Mein Akzeptieren war eben nur insofern begrenzt, als dass ich in bestimmten Situationen auf die alten Geschichten zurückgriff. Ich konnte das bei Jemandem beobachten, der z.B. "das ganze Leben hindurch verlassen wird".
Nicht die eine Person wird aktuell betrachtet und darüber nachgedacht, sondern die ganze Kette an der und der und die.

Warum Kopf, kann man nicht in 4 Wochen lernen? Manchmal macht etwas "klick" und man versteht etwas, fühlt etwas und Verstand und Gefühl sind sich einig. Ich habe nie geschrieben, dass es in 4 Wochen Jeder schaffen kann. Das wäre vermessen, aber es ist kein Humbug, dass es bei mir mehrfaches "Klick" gemacht hat und nun ein Prozess auf dem Hier und Jetzt stattfindet, der nicht in der Vergangenheit liegt und ich hatte die Chancen dazu schon. Ich habe reagiert mit Verhaltensmustern und diese dann überdacht, da sie "alt" sind und für mich nicht mehr passen, nicht dahin gehörten. Ich hole jetzt mal nicht aus, aber es war echt interessant mich da selbst zu beobachten. Ich wollte nicht so sein, aber konnte in der Situation nicht auf eine Alternative greifen. Also denken und dann ändern, weil ICH das will. Niemand sagt mir, dass ich so sein soll, ich erwarte keine Dankbarkeit oder Achtung. Es ist mir echt völlig egal, ob meine Mutter Reue zeigt oder nicht. Einen kleinen Grund gäbe es, der mich freuen würde - wenn sie sich ändern würde, weil SIE es für sich will, weil sie gesehen hat. Aber bitte niemals für mich oder aus schlechtem Gewissen :D. Ich will sie nicht leiden sehen um des Leidens Willen - das wünsche ich ihr definitiv nicht. Das wünsche ich persönlich Keinem.

Kayen, Du schreibst etwas sehr wichtiges. "Wahrheit" hat viele Seiten. Es gibt nicht eine Wahrheit. Der Verstand kann durchaus konträre Meinungen prüfen und stehen lassen.
Einer sagt: Der Mond ist schöner als die Sonne, der andere sagt die Sonne ist schöner als der Mond. Wer spricht die Wahrheit? Jeder, wenn er nicht gerade lügt?

Es ist falsch sich etwas vorzumachen? Da werden jetzt viele zustimmen. Verstand und Gefühle haben sich bei mir geeinigt, dass der Weg für mich richtig ist. Ich habe an kleinen Dingen getestet und es tat gut. Immer weiter ausgeweitet und es tat gut. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt an dem es nicht mehr funktioniert... Es funktioniert sehr weit.

Puh, verzeihen und Demut hätte ich jetzt bei mir nicht mal unter einen Hut geworfen. Ich kann hier an der Stelle kaum mehr antworten. Ich versuche mal die Ähnlichkeiten zu finden, aber das ist jetzt echt "nachgedacht und aufgesetzt", es gilt nur für meine innere Welt:
Demut und Verzeihen stehen nebeneinander und beides richtet sich an ein Größeres. Beides gibt Chancen. Mir fällt noch der Begriff "Ich-Haftigkeit" ein, ein größeres Ziel als "Ich".

Beim Verzeih-Prozess fiel mir vertiefend auf, dass viele Sachen keine eindeutige Wahrheit haben. Die Wahrheit mag sein, wie ich gefühlt habe, aber ob ich auch die ursächliche "Wahrheit" immer vollständig gesehen habe? Ich hätte anders gefühlt. Meine Gefühle ja die sind richtig erkannt, aber die Ursache nicht (immer). Trotzdem blieb ein kleinerer Anteil von Unverständnis, ein "Aber". Ja und den habe ich dann verziehen/akzeptiert?
Dann blieb meine Unfreiheit über. Ich war auf einmal der Meinung, dass ich zu lange stehen geblieben war oder mir selbst im Weg gestanden hatte - ich hatte keine Schuld mehr zum Verteilen - außer auf mich (also störte mich mein eigenes "beeinflusstes" Handeln). Somit verzieh ich mir und lernte, wie ich leben will. Alles was passierte war ein Bewusstsein.

Tatsächlich habe ich drei Menschen gefunden, die im Gespräch Verzeihen stark bejahten und selber noch Dinge in dem Gebiet erzählten, die ich mitfühlen konnte. Ausgerechnet diese Menschen habe ich immer bewundert für ihre Ausgeglichenheit :rolleyes: Sie haben es als Prozess geschildert.
Eine Person ist sehr religiös, der Andere hatte 4 Jahre Psychotherapie und die dritte meditiert viel, sportlich und ist sehr naturverbunden. Alle strahlen für mich ganz viel innere Ruhe, sehr viel Freude, überdurchschnittlich viel Liebe und vieles mehr aus. Vielleicht irren sie und ich, aber das Irren ist schön und wer irrt nicht :rolleyes:
Ganz ehrlich, es ist trotzdem viel interessanter die "Neins" zu hören und diese zu überdenken.
 
Warum Kopf, kann man nicht in 4 Wochen lernen? Manchmal macht etwas "klick" und man versteht etwas, fühlt etwas und Verstand und Gefühl sind sich einig. Ich habe nie geschrieben, dass es in 4 Wochen Jeder schaffen kann. Das wäre vermessen, aber es ist kein Humbug, dass es bei mir mehrfaches "Klick" gemacht hat und nun ein Prozess ....

na ,sicher kann es bei dir ,ich sage mal -im 4wochenzusammenhang- klick machen.sogar klick,klick .....
du hast ja jahre vorarbeit geleistet .
da fügt sich dann etwas zusammen -einzelne komponenten der entwicklung ,plötzlich passen sie -wie ein puzzle .
LG kopf .
 
Kayen, Du schreibst etwas sehr wichtiges. "Wahrheit" hat viele Seiten. Es gibt nicht eine Wahrheit. Der Verstand kann durchaus konträre Meinungen prüfen und stehen lassen.
Einer sagt: Der Mond ist schöner als die Sonne, der andere sagt die Sonne ist schöner als der Mond. Wer spricht die Wahrheit? Jeder, wenn er nicht gerade lügt?

Es ist falsch sich etwas vorzumachen? Da werden jetzt viele zustimmen. Verstand und Gefühle haben sich bei mir geeinigt, dass der Weg für mich richtig ist. Ich habe an kleinen Dingen getestet und es tat gut. Immer weiter ausgeweitet und es tat gut. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt an dem es nicht mehr funktioniert... Es funktioniert sehr weit.

Hallo Blackkiss,

nur der Ordnunghalber: ich habe Dir nicht geschrieben, dass es viele Wahrheiten gibt, wahrscheinlich verwechselst Du es mit Wildasters Zitat?

Und mit Wahrheit meine ich, in diesem Thread, nicht die Schönheit des Mondes oder der Sonne, darum geht es hier nicht, sondern um die innere Wahrheit eines verletzten Seelenzustandes. (evtl. Auslöser einer Depression)

Puh, verzeihen und Demut hätte ich jetzt bei mir nicht mal unter einen Hut geworfen. Ich kann hier an der Stelle kaum mehr antworten.

Ich habe meine Erklärung dazu auch nicht unter einen Hut geworfen; jedoch können wir wohl diesbezüglich keinen Dialog führen. Hier nochmals mein Zitat dazu:

Verzeihen und Demut könnten insofern zusammenhängen, dass Du "beim Verzeihen" keine Erwartungshaltung an den Verursacher Deines "z.B." seelischen Schaden stellst.

Das "beim Verzeihen" habe ich nachträglich hinzugefügt, damit es eventuell für Dich verständlicher rüberkommt.

Zitat Blackkiss:
Ganz ehrlich, es ist trotzdem viel interessanter die "Neins" zu hören und diese zu überdenken.

So könnte man es auch betrachten;)

Immer wenn jemand mit mir übereinstimmt, habe ich das Gefühl: ich muss mich irren?

Deine letzte Zeile lässt eine gewisse Form von Demut erahnen; bin mir jedoch nicht sicher, ob nicht eine Art Belehrung/Bestätigung für Dich aufgrund Deiner Form der Postings dahintersteht.

Grüsse von Kayen
 
Hallo,
stimmt ich habe die Autoren verwechselt...

Das Sonne, Mondbeispiel sollte einfach nur darstellen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt. Das übertrage ich dann mal ganz schnell auf Ursache für Depressionen. Alle können hier recht haben. Es ist einfach nur eine Prüfung der Meinungen und Jeder für sich kann profitieren.

Wo wir vielleicht an einem Kern meiner früheren/alten Frage sind:
Wie akzeptiert man "größere Verletzungen"? (ohne verzeihen?) Das ist mir ein Rätsel. Es gibt Menschen, die einfach sagen - weil Gott es so wollte und andere machen Gott einen riesen Vorwurf und kehren sich ab. Ich habe es irgendwie immer nur verbuddelt, ganz ohne einen Gottgedanken - ganz tief und dann kam es wieder - bis ich mich mal damit beschäftigt habe und meine "Feinde" (Traurigkeit, Ärger) zu Freunden gemacht habe. Die "Probleme" wollten mir etwas sagen und ich hatte die Botschaft nicht hören wollen/können oder so etwas. Der Schlüssel war hier das Verzeihen.

Ist Depression vielleicht allgemein etwas "Unbewusstheit" in unserem täglichen Handeln? Was ist Depression allgemein in UNSEREN Gedanken? (keine Definition von Ärzten). Welche Lösungswege gibt es?

"innere Wahrheit eines verletzten Seelenzustandes"
Ja, es bildet sich eine innere Wahrheit. Die innere Wahrheit kann durch äußere Wahrheitssuche noch gestärkt werden oder sich verändern.
Diese Veränderung bekommt man nur durch Prüfung. Man kann es Belehrung nennen, ich werde von Anderen belehrt, dass es andere Sichtweisen gibt und manche passen voll und ganz zu meinem Denken und/oder erweitern.
Dann kommt generell noch die Frage des Akzeptierens oder Tolerierens.
Mit Sicherheit bin ich nicht so frei, dass ich nicht irgendwie Bestätigung suche. Wenn ich für den für etwas eintreten möchte, dann kann es nützlich sein, Bestätigungen zu finden und mit diesen Menschen zusammen zu arbeiten. (man könnte hier "Weltfrieden" einsetzen und ich bekomme dann vermehrt Zuspruch). Die Menschen, die etwas anders sehen, die sind jedoch die lehrreicheren bei dem Ziel.
Das mag jetzt im Zusammenhang mit Verzeihen wieder etwas schwieriger zu erklären werden. Ich habe bei mir beobachtet, dass sich in meinen Gedanken viel Streitketten mit dem Wort verzeihen überbrücken ließe.
Verzeihen heißt nicht vergessen, aber für mich ich es einen oder mehr Schritt auf etwas zu. Mir hat es das Handeln ermöglicht - neue Handlungsformen, die nicht an die verziehene Sache gebunden ist.
Vorallem die "neuen" Situationen an denen die "alten Wunden" auftauchten, sind jetzt ohne Wunden und ich kann diese Situation für sich betrachten.
Nur meine alten Handlungsmuster sind noch da und sind für mich auf einmal öfter unpassend. Da war dann Geduld mit mir mein Gedanke, da ich als Zuschauer meiner Selbst Reaktionen beobachtet habe.

Genau das Zitat von Demut und Verzeihen war eine Motivation den für mich unter einen Hut zu werfen. Es hat da durchaus parallelen.
Erwartungshaltung habe ich irgendwo bei Verzeihen. Es war eine Erfahrung, dass ich mich ändere und es gut ist. Ich erwarte von mir "neuen" Umgang.
Von den Toten kann ich keine Verhaltensänderung mehr erwarten.
Meiner Mutter wünsche ich, dass sie verzeiht, aber ich erwarte es nicht. Ich wünschte, dass sie freier wird. Auch hier kann ich es nicht erwarten, aber ihr einen Weg anbieten. Den Weg muss sie allerdings für sich sehen und nicht ich für sie.

Mich würde so allmählich interessieren, wer hier von den Schreibern noch depressiv ist? Mich beschleicht das Gefühl, dass hier nämlich schon Jeder eine Lösung für sich hat ;)
 
Hallo an Alle.
Hmmmm, ich habe gerade etwas gelesen, dem ich voll zustimme.
Es war auch nach meinem letzten Post und ich möchte ihne deshalb ergänzen. Es ist religöser Herkunft und ich weiß ja, dass dies bei Kopf nicht so gut ankam (den Konflikt kenne ich ja auch!).
Irgendwie wäre es schade, wenn ich jetzt aus diesem Grund den gelesenen Text umformulieren würde oder die Herkunft verschweigen.

Ich weiß nicht mal, ob es richtig ist dies zu Posten, aber es beschreibt meinen "Wandel" und vervollständigt meine Versuche und erklärt mir etwas.
Es beschreibt auch warum ich mich dagegen gesträubt hatte bis vor einigen Wochen und den Unterschied zum Jetzt. Es war nicht die Grundlage meines Verzeihens ;) Das war allein das Betrachten.

»In den Lehren von Bahá'u'lláh finden wir auch, daß man einem um Vergebung bittenden Menschen unter allen Bedingungen und Umständen vergeben muß, daß man seinen Feind lieben und den übelgesinnten als wohlgesinnten betrachten soll. Es sollte aber niemand einen andern als einen Feind ansehen, alles still erdulden und ihm verzeihen. Dies wäre Heuchelei und keine wahre Liebe. Nein, du mußt vielmehr deine Feinde wie Freunde ansehen, die dir übelwollenden als wohlwollende und sie dementsprechend behandeln. Deine Liebe und Güte müssen echt sein ... nicht nur Nachsicht, denn Nachsicht, wenn sie nicht von Herzen kommt, ist Heuchelei.«¹

Solcher Rat erscheint uns unverständlich und widersprüchlich, bis wir einsehen, daß, obwohl im äußeren, fleischlichen Menschen Haß und übelwollen wohnen, doch in jedem Menschen eine innere, geistige Natur liegt, die der wirkliche Mensch ist, von dem nur Liebe und Wohlwollen ausgehen können. Es ist dieser wirkliche, innere Mensch in jedem unserer Nebenmenschen, auf den wir unsere Gedanken und unsere Liebe richten müssen. Wenn dieser zur Tätigkeit erwacht, dann wird der äußere verwandelt und erneuert.


Ach, ja. Wieso können andere Menschen das so einfach ausdrücken und ich murkse mir einen ab? Ja, es muss von Herzen kommen. Das Ergebnis ist dann schön und selbst das Wort "Liebe" habe ich benutzt in dem Zusammenhang.
Gestern war ich konfrontiert mit der Meinung "Die ganze Welt ist schlecht und alle Menschen sind schlecht". Oh je, das war etwas, das ich nicht nachfühlen konnte und ich fühlte mich irgendwie verkannt in der Situation. Es war so schade, dass diese Person so über "alle Menschen" dachte. Jeder würde nur zu seinem Vorteil handeln wollen. Nein, es gibt Liebe - auch bei diese Person, wie ich dann rausfand und die ist oft uneigennützig :). Also den Kern gefunden.
Der Autor beschreibt für mich das "Gute" im Menschen und Jeder soll die Chance bekommen, dass ich das Gute erkenne. Ja, es gibt noch Selbstschutz und der kann auch ein Entfernen von einer Person bedeuten. Es gibt Menschen von denen man Abstand gewinnen sollte, aber warum soll man mit dem Verzeihen warten bis man darum gebeten wird. Ich bin vielleicht anders, aber nicht perfekt. Was will ich an dem hängenbleiben, was Andere gemacht haben? Das wäre das Motiv für Rache, Hass, Angst und die helfen mir persönlich kein Stückchen weiter.
Bei dem Abstand gewinnen kommt man schnell in Versuchung weglaufen zu wollen. Das ist für mich ganz persönlich der falsche Weg gewesen, da es sich dann wiederholt hat und ich keine anderen Handlungsmöglichkeiten hatte. Freiheit fängt da an, wo ich mehr als 3 Handlungsmöglichkeiten habe.
Der Textauszug geht noch weiter, aber da war ich persönlich nicht angelangt - ich persönlich stimme dem Text komplett zu - auch wenn er religiöser Natur ist.
Das "Muss" ist noch eine Stolperfalle des Textes. Es ist eine religiöse Lehre und die hat Gutes im Sinn. Das Muss ist hier jetzt auch bestimmt aus dem Zusammenhang gerissen worden. Es hilft dem Einzelnen und er sollte ist vielleicht "weltlicher" - für den Religionsanhänger ist es bestimmt ein logisches "Muss" und er wird profitieren laut der Schrift und meinem Erleben ohne Schrift.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Blackkiss ,

ich war ebend draussen und habe an dich gedacht . ich dachte ,es nicht gut wenn ich nicht mehr schreibe .unhöflich und dumm .

ich habe festgestellt ich habe ganz andere probleme und für mich ist anderes wichtig .
vielleicht so etwas in der richtung -gesund was nun ?
ich weiß nicht worüber ich sprechen soll ,habe keine themen .
jemand sagte mal zu mir : "mit dir kann man gar nicht reden ,du willst immer gleich in die tiefe "

ich finde dich toll und vor allem deine bemühungen um klärung ,

LG kopf
 
Hallo Kopf,

ich gestehe dann auch mal, dass ich an Dich gedacht habe und schon sehr verwundert war, dass plötzlich Keiner mehr schreibt. Irgendwie war das seltsam...
Unhöflich und dumm ist Deine Bewertung dazu - wir hatten ja nicht mal verabredet, dass wir uns antworten wollen... Ich wusste nur nicht, wieso es plötzlich so still war. Manchmal brauchen wir einfach etwas Zeit ;)
Mein Ergebnis war jetzt auch, dass ICH mehr Gelduld mit mir brauche - das war auch hier eine Übung oder so was :D

Gesund - was nun? ist eine "gute Frage". Diese Frage ist zwar manchmal schwer zu beantworten, aber sie verspricht Bewusstheit und einem neuen Weg, der sich erschließt. Man hat so viele Möglichkeiten und da darf man auch drüber nachdenken.
Die Frage ist mir gerade auch bestens bekannt. Ich arbeite daran ;)

Du weißt nicht worüber Du reden sollst? Vielleicht über die beschriebene Frage und ihre Bedeutung aus Deiner Sicht. Wo hängt es?

Joa, das in die Tiefe gehen wollen kenne ich bestens. Es ist oft so, dass Menschen die Tiefe nicht wollen oder können. Fragen sind etwas wunderschönes und eine tiefe Antwort erklärt mehr als eine oberflächliche.

Vielleicht macht den Unterschied auch die "Stärke" zu tiefen Überlegungen. Tiefgreifende Beschäftigung ist einfach anstregend und das meidet man an vielen Punkten ganz simpel gerne.

Interessant finde ich den Gedanken von mir, dass Du mir unheimlich ähnlich bist.
Für einen Kommentar von blablabla bin ich "zu" rücksichtsvoll, aber gedacht hätte ich ihn und Gegenargumentiert. Ansonsten sind die Kommentare so, wie sie von mir geschrieben worden wären.
Jetzt schreibst Du noch über "Tiefe" beim Reden. Oftmals ist oberflächliches Reden Heuchelei, da es nicht in die Situation passt. Manchmal natürlich auch von Herzen, wenn Zeit eine Rolle spielt oder man keine Nähe suchen will - dann ist es echt. Ich habe hingenommen, dass manche Menschen wenig reden wollen und/oder ihre Probleme lieber wegschieben - geschweige denn meine dann noch hören.
Ich suche dann aber einfach AUCH Menschen bei denen ich meinem Wunsch der Tiefe (zumindest partiell) erfüllen kann. Gefunden habe ich sogar eine ganze Gruppe davon :rolleyes:

Ich höre Dir jedenfalls gerne zu, wenn Du möchtest und begegne Dir auch mit Versuchen der "Tiefe" - Oberflächlichkeit liegt mir ja nicht so...

Vielleicht ein PN-Brieffreundschaftsversuch, wenn es hier nicht mehr hinpasst oder ein neues Thema von Dir?
 
gerne ,Blackkiss :)

problem ,mir liegt das schreiben nicht so ! bin mehr der redner :)
ich hab oft gedacht ,wir sollten am strand spazieren ,in einer gruppe , und wild gestikulierend diskutieren .
manchmal schreie ich richtig ,die stimme bebt und ich bin sehr präsent .

du merkst ,alle mängel konnte ich nicht beheben.:)

schreibst du mir ?

LG kopf.
 
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